Der Chip, der AMD rettete

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00:00:00: Besser wissen, der Podcast von Gulem.de.

00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe.

00:00:07: Mein Name ist Martin Wolff und ich bin Podcastbeauftragter bei Gulem.de.

00:00:10: Und ich befinde mich in meinem Büro und mit mir zusammen sind hier auch noch Martin Böckmann,

00:00:15: seines Zeichens Hardware-Redakteur und Johannes Hilscher, seines Zeichens Erklärbär von Gulem.de.

00:00:20: Und eigentlich sollten bekennende Zuhörerinnen und Zuhörer dieses Podcast die beiden eigentlich auch schon kennen.

00:00:27: Ich weiß gar nicht, haben wir auch schon zusammen mal eine Folge gemacht?

00:00:29: Nein.

00:00:30: Wir haben eine Folge zusammen gemacht, ich glaube es ging um Intel.

00:00:34: Nee, ich meine, ja, dass wir eine gemacht haben, weiß ich, aber haben wir zu dritt in diesen?

00:00:38: Nee.

00:00:39: So noch nicht.

00:00:40: Okay, dann gucken wir mal...

00:00:40: Jetzt haben wir mal die letzte.

00:00:41: Genau, dann gucken wir mal wie es wird und wann wir uns an den Hals gehen,

00:00:44: obwohl das heutige Thema jetzt gar nicht mal so kontrovers ist und auch schon ziemlich in der Vergangenheit liegt.

00:00:49: Und ich fange mal damit an, dass ich mal kurz sage, ich habe mich fast gar nicht wirklich auf den Podcast vorbereitet,

00:00:55: denn dieses Thema in Teilen hatten wir schon mal.

00:00:59: Es gibt im Podcast Archiv zwei Podcasts, die um AMD drehen.

00:01:06: Und zwar heißt der eine das Auf und Ab von AMD und der zweite heißt "Der ewige zweite, passende Annahme".

00:01:12: Und die findet man auch, die sind sehr lang, die sind aus der Frühzeit, sind glaube ich Podcast Nummer 7 und 8 oder irgendwie sowas.

00:01:19: Und die waren... also da war das damals so, wir hatten uns halt sehr optimistisch überlegt, wir machen mal was zu AMD.

00:01:25: Wie lange kann es schon werden?

00:01:27: Es wurde sehr lang und einer der beiden Redakteure, die damals mitgemacht haben, hat inzwischen auch schon gekündigt,

00:01:31: obwohl ich das jetzt nicht auf diesen Podcast zurückführen möchte.

00:01:34: Ich glaube auch nicht mehr.

00:01:35: Ja, es fand auch viel Spiele.

00:01:36: Vielleicht sollten wir nochmal nachfragen.

00:01:37: Ja, wir könnten, wir können sowas ja nochmal fragen, wie schlimm, wie traumatisch das damals wirklich war.

00:01:42: Also kann man sich anhören, weiß ich drauf hin.

00:01:44: Und dann weiß ich auch noch darauf hin, wie immer am Anfang und wahrscheinlich dann am Ende nochmal.

00:01:48: Themenanregungen und Kritik und Lob natürlich an Podcast@gulem.de.

00:01:54: Und jetzt fangen wir aber mit euch an und ich fange natürlich mit Martin an, weil Martin gerade im Ausland war.

00:02:00: Du warst bis vor kurzem in Thailand...

00:02:02: Ich muss... ich...

00:02:03: Vorhin habe ich überlegt, als ich...

00:02:04: Nicht die arsidäne Fehler macht.

00:02:08: Als ich dran saß, okay, wir fangen mir die Sender und dann habe ich gesagt, bloß nicht Thailand nachher.

00:02:12: Du warst in Taiwan.

00:02:14: Behuflich. Was war da?

00:02:16: Da war die Intel Tech Tour in Taiwan, wo Intel die Lunaleck Prozessoren vorgestellt hat.

00:02:24: Und auch noch ein bisschen Datacenter-Technik, also die Gaudi, KI-Beschleuniger und neue Xeon Prozessoren.

00:02:33: Und bei diesen Tech Tour Events gibt Intel auch verschiedene Sessions, die dann einzelne Elemente der Architektur behandeln.

00:02:42: Also, wie sind die neuen Prozessorkerne aufgebaut?

00:02:46: Mit Lunaleck gibt es eine neue Architektur für die Effizienz und die Performancekerne.

00:02:51: Genau, und da hat Intel uns quasi alle Fragen zu beantwortet, die wir so hatten.

00:02:57: Und uns einen Ausblick gegeben auf die Produkte, die dann im Herbst in den Nanö kommen.

00:03:02: Da wartet sozusagen bei der Konkurrenz.

00:03:04: Da sind wir natürlich jetzt hier so voll in der Gegenwart.

00:03:08: Es soll ja eigentlich um eine spezifische Prozessorganeration von AMD gehen.

00:03:13: Aber wir können uns den Blick zurück nicht verknifen.

00:03:16: Also, ich mache jetzt trotzdem, obwohl wir diese zwei langen Podcasts zur Geschichte von AMD haben,

00:03:21: würde ich jetzt trotzdem ein bisschen noch mal zurückgehen.

00:03:24: AMD hat, seit es sie gibt, und interessanterweise gibt es sie unter anderem auch, weil Intel,

00:03:30: oder mindestens einer der Intel-Grunder, die investiert hat damals,

00:03:33: also als die ein Start-up waren in den ganz frühen Zeiten,

00:03:38: sich immer so ein Kopf an Kopf rennen und teilweise dann aber sehr abgeschlagen als zweiter mit Intel geliefert,

00:03:46: was die x86-Architektur betraf.

00:03:49: Wie kam es denn oder wie war denn so der damalige Stand von AMD, als es, also,

00:03:58: ach so, auf einen muss ich noch hinweisen, entschuldigt bitte.

00:04:01: Ich muss noch darauf hinweisen, dass es natürlich von dir Johannes einen Artikel gibt,

00:04:05: der genau das heutige Thema auch behandelt.

00:04:10: Ganz in der Tiefe.

00:04:12: Genau, wo es auch noch mal um die technischen Aspekte geht.

00:04:14: Der heißt jedenfalls, jetzt heißt die Headline noch, als AMD Intel das fürchten lehrte.

00:04:21: Und sag doch mal, wie war denn damals so die Ausgangslage?

00:04:25: Also, wie war es, bevor der Adlon kam kurz vorher und was hatte Intel im Angebot?

00:04:31: Na, ich fange mal mit AMD an.

00:04:33: Für die saß nämlich eigentlich zu dem Zeitpunkt geschäftlich relativ düster aus.

00:04:38: Also die mussten mit der K7-Architektur, aus die dann als Adlon verkauft wurde,

00:04:44: mussten die wirklich Erfolg haben.

00:04:45: Das haben sie auch geschafft, also AMD gibt's noch.

00:04:50: Und der Zeitrahmen war also 1999, ist jetzt genau 25 Jahre her.

00:04:58: Und kurze Vorharte, Intel den Pentium 3 eingeführt, entwickelt unter dem Namen Cutmy.

00:05:05: Damit haben sie auch das erste Mal die SSE-Erweiterung eingeführt.

00:05:10: Und davor, also AMD hatte, haben wir uns eben auch schon mal kurz drüber unterhalten,

00:05:16: eigentlich immer relativ gute Prozesswaren.

00:05:19: Im Vergleich zu Intel hat sie immer günstiger angeboten.

00:05:24: Aber so für mich zumindest war, also ich war damals, wie alt war ich da? 14.

00:05:31: War der Adlon das erste Mal, dass ich AMD wirklich als konkurrenzfähig zu Intel wahrgenommen hab?

00:05:38: Bei mir war es schon der K6.

00:05:40: Also ich hatte, ich glaube ich hatte tatsächlich einen K5-PR166 und dann mehrere K6.

00:05:49: Okay, was hatte denn der Adlon als Grunddaten?

00:05:56: Meinst du jetzt?

00:05:58: Also als er dann auf den Markt kam.

00:05:59: Also wir sind im Jahr 1999, ich versuche mich gerade geistig, auch ins Jahr 1999 zurückzuversetzen.

00:06:07: Und was gab's denn, also du hast gerade gesagt, Intel hat einen Pentium 3 vorgestellt.

00:06:13: Den gab's ja noch länger als nur 99.

00:06:16: Ich weiß das deshalb, weil ich nämlich einen Pentium 3 Laptop gekauft habe mit der wahnsinnigen

00:06:23: Taktgeschwindigkeit von 1000 MHz.

00:06:26: Das war dann aber schon eine Vollschrittnöhe Version.

00:06:30: Also wenn wir bei der Taktfrequenz erstmal bleiben, der Adlon ist mit maximal 600 MHz eingeführt worden

00:06:38: und dann im ersten Jahr glaube ich noch auf 700 MHz gesteigert worden.

00:06:42: 650, meine ich, aber ja.

00:06:46: Und jetzt waren 600 wirklich.

00:06:48: Nein, nein, auf 650 gesteigert.

00:06:51: Gab's auch?

00:06:54: Genau.

00:06:56: Also ich glaube, das war der letzte Slot A-Prozessor, bevor sie dann auf den Säure A gewechselt sind.

00:07:02: War das schon dann die 118 Einometer-Generation, kann sein, ja.

00:07:08: Auf jeden Fall, ich habe mir mal noch ein paar andere Rahmendaten aufgeschrieben.

00:07:14: Die Chipfläche von dem Adlon waren 184 Quadratmillimetern.

00:07:19: Das war deutlich größer als bei Intel.

00:07:21: Beim Pentium 3, der war eine 127 Quadratmillimeter groß und es waren 22 Millionen Transistorinnen

00:07:28: auf so einem Adlon drauf.

00:07:30: Mal die Frage an Martin.

00:07:33: Hast du ungefähr die größten Ordnung im Kopf, wie viele Transistorinnen so ein heutiger Prozessor hat?

00:07:40: Mehrere Milliarden.

00:07:41: Richtig.

00:07:42: Ich habe mir zum Vergleich mal noch das Compute Core Die, das von Zen 2 aufgeschrieben.

00:07:49: Das ist die zweite Sennengeneration von AMD auch mittlerweile Jahre alt.

00:07:54: 74 Quadratmillimeter groß und 3,9 Milliarden Transistoren.

00:07:59: Also eine Steigerung um den Faktor 150 in etwa über 20 Jahren.

00:08:06: Interessanterweise ist aber der Adlon in ein paar Bereichen sogar größer gewesen als heutige Prozessoren.

00:08:15: Das ist mir beim L1 Cache aufgefallen.

00:08:19: Der war doppelt so groß wie aktuell bei Zen 4.

00:08:22: Also da gibt es halt eine relativ komplizierte Abwägung von Generation zu Generation.

00:08:29: Das wird mal größer, mal kleiner.

00:08:31: Das ändern sich dann bei anderen Sachen, die man gar nicht so sehr mitbekommt.

00:08:36: Die Strukturen, also Sprungvorherlage zum Beispiel ist ein Punkt.

00:08:41: Dann werden die Caches manchmal ein bisschen schneller.

00:08:43: Die Assoziativität wird geändert.

00:08:46: Das ist was relativ Spezielles, kriegt man eigentlich nicht so sehr mit.

00:08:52: Das bedeutet, wie viele konkurriende Einträge in so einem Cache drinstehen können.

00:08:57: Also da gibt es immer so eine Auf- und Abwägung.

00:09:00: Und tatsächlich war der Adlon da extrem großzügig dimensioniert.

00:09:06: Hast du die Einführung damals mit erlebt?

00:09:11: Ich habe die Einführung damals mitbekommen.

00:09:13: Ich hatte auch einen Slot A Prozessor tatsächlich.

00:09:15: Die Adlons sahen den damaligen Pension-Prozessoren sehr ähnlich,

00:09:19: die auch in so einem Nintendo-Steck-Kassette-Format kamen.

00:09:23: Stimmt, so ein Modulprozessor.

00:09:25: Ja, er kam auf so ein Modul.

00:09:27: Sie brauchten ohnehin den neuen Sockel, um die höheren Frequenzen fahren zu können.

00:09:32: Für den Frontside-Bus, den es damals noch gab.

00:09:35: Und auch kühlungstechnisch war das damals besser lösbar,

00:09:40: das auf so einer Steckkarte zu haben.

00:09:42: Es gab dann aber relativ schnell die Rückkehr zu sockeln.

00:09:45: Bei Intel gab es auch immer so Adapterkarten,

00:09:47: wo man die gesockellten Prozessoren dann noch auf den Mainboards mit Slots

00:09:50: verwendet konnte.

00:09:51: Es gab es bei AMD nie.

00:09:54: Ich glaube, dass es eine Zeit lang dieses Slots gab.

00:09:59: Da war nämlich der L2-Cache noch nicht mit auf dem Prozessor-Dite drauf,

00:10:05: sondern als eigene Bausteine daneben irgendwo montiert.

00:10:10: Ich vermute, weil zu dem Zeitpunkt auch der Umstieg von so genannten Wire-Bonding,

00:10:16: wo die Chips mit kleinen Golddrehten kontaktiert wurden,

00:10:21: wo Flip-Chip-Bonding stattgefunden hat,

00:10:25: wo das Prozessor-Dite direkt mit kleinen Lotkugeln bestückt

00:10:29: und auf eine Platine draufgelötet wird.

00:10:31: Ich vermute, dass das mit den S-Ram-Chips nicht funktioniert hat.

00:10:36: Es war vor allem skalierbar.

00:10:38: Bei den Pensions gab es ja auch verschiedene große Module.

00:10:42: Und da war dann beim Pension Pro, der hieß, glaube ich,

00:10:46: hieß ja, der Pension III-Zion oder hieß ja schon nur noch Sion.

00:10:49: Auf jeden Fall waren dann vier Cache-Module drauf.

00:10:51: Und bei den Consumer-Chips nur zwei.

00:10:53: Und entsprechend war er ein größer.

00:10:55: Die Xeon Pension III-Zion waren ja sowieso sehr spannend,

00:10:58: weil die noch mal so eine Ausbuchtung hatten.

00:11:00: Da war noch mal so ein Stück dran gesetzt

00:11:03: und da saß dann noch mal ein eigener Chip drauf.

00:11:06: Der größer war es, der eigentliche Prozessor.

00:11:10: Auf jeden Fall hat es funktioniert,

00:11:12: denn Takt für Takt hat AMD damals mit Intel durchaus mithalten können.

00:11:16: Also die Prozessoren waren, was die Leistung angeht,

00:11:19: durchaus erfolgreich.

00:11:21: Und ich stoß mich deshalb auch ein bisschen an dem Titel "Der ewige Zweite",

00:11:25: weil bei der Performance war das gerade mit dem Atlone,

00:11:28: mit dem AMD sich einen großen Namen gemacht hat,

00:11:31: aber auch schon davor bei dem 486 und jetzt aktuell wieder mit den Ryzen,

00:11:35: war das eigentlich häufig nicht so.

00:11:37: Wir haben jetzt keine Aufstellung gemacht,

00:11:39: wie viele Jahre AMD die Performance-Krone aufhat gegenüber Intel.

00:11:43: Aber ich glaube, dass AMD da mindestens mithalten kann.

00:11:47: Es kommt halt auch immer sehr stark drauf an,

00:11:49: wie man die Leistung dann misst.

00:11:51: Also jeder Hersteller misst natürlich in einem Szenario,

00:11:54: was ihm wo er gut aussieht.

00:11:57: Aber wenn wir typische Anwendungs-Szenarien und Computerspiele betrachten,

00:12:02: dann ist AMD bis auf ein paar dunkle Jahre immer gut dabei gewesen.

00:12:08: Warte mal, dunkle Jahre hage ich gleich sowieso ein,

00:12:10: aber ich habe damals diese Headlines geschrieben für diesen Podcast,

00:12:13: weil wahrscheinlich habe ich die Headlines geschrieben für alle Podcasts,

00:12:15: aber der Punkt ist, ich glaube nicht, dass ich damit meine Leistung misst.

00:12:18: Also ich bin mir sicher, dass ich das nicht Leistungsmäßig meinte,

00:12:21: sondern eher, dass AMD immer so gesehen wird als,

00:12:24: Intel ist das große und fette Nummer 1 sozusagen,

00:12:29: und dann kommt AMD Leistungsmäßig,

00:12:31: bin mir ziemlich sicher, dass da, ich meine, ich habe auch einen Rechner

00:12:34: mit einem Threadripper drin,

00:12:37: bis jetzt zu der Zeit, als der rauskam von AMD,

00:12:40: jetzt werfen wir nur noch mit Namen um den ganzen restlichen Podcast,

00:12:42: schmeißen wir nur noch mit irgendwelchen Namen und Fahrbegriffen rum,

00:12:44: aber ich meine, dass als der Threadripper rauskam,

00:12:46: Intel gar nichts in Angebot hatte, was irgendwie konsumermäßig auf diese Dings überhaupt...

00:12:51: Richtig haben sie das bis heute nicht, also es gibt den ZION W für Workstations,

00:12:57: da dürfte dein Threadripper aber glaube ich immer noch mitteilen können.

00:13:01: Womit? Genau, also auf keinen Fall wollen wir AMDs Leistungsdatenschmälern.

00:13:06: Aber das hat gesagt, oder wir hatten schon am Anfang so ein bisschen darauf hingewiesen,

00:13:11: AMD ging es zu dem Zeitpunkt nicht gut, obwohl AMD seit den 80ern,

00:13:17: also wenn man jetzt mal sich anguckt, okay, AMD durfte ab irgendwann x86 Prozessoren fertigen,

00:13:24: die ja eigentlich in Lizenz mehr oder minder von Intel abgegeben wurden,

00:13:29: Intel wollte gerne dann nicht mehr diese Lizenz verlängern oder dass die das weitermachen,

00:13:35: dann gab es Klagen, das zog sich über ewige Jahre, irgendwann war das durch, AMD durfte weitermachen,

00:13:40: Intel fand das natürlich nicht so gut und jetzt habt ihr ja auch schon gesagt,

00:13:45: eigentlich die waren nicht schlecht und meiner Meinung nach war es oft auch so,

00:13:48: dass die als Preis-Leistungs-Sieger galten, dass man gesagt hat, okay, also auch schon in Zeiten 3,

00:13:54: 86er, 4, 6, 8, wenn man in die Zeit zurückgeht, meine ich mich erinnern zu können,

00:13:58: dass das immer ein gutes Preis-Leistungsverhältnis war, wieso ging es denn AMD vor dem Atlorn?

00:14:04: Das war schlecht.

00:14:06: Es kommt dadurch, dass Intel sehr viele Exklusivverträge mit hardware-Herstellern hatte.

00:14:14: Das hat mit dem Original-PC angefangen und sich dann sehr stark durchgezogen,

00:14:21: also Intel war einfach immer das größere Unternehmen.

00:14:25: Und die haben dann sozusagen so Kniebe verletzt oder die haben dann den Herrstellern gesagt,

00:14:29: meine Damen und Freunde, wenn ihr wollt, dass wir euch präferiert beliefern,

00:14:34: dann macht ihr mal schön nicht noch hier nebenbei AMD.

00:14:37: Genau.

00:14:38: Und dann gab es halt noch so intelspezifische Sachen, die teilweise mehr Marketing waren,

00:14:45: zum Beispiel MMX, die Multimedia Extensions, die sind noch zu Pensiumzeiten eingeführt worden

00:14:52: und das war das erste Mal, dass es bei X86 Prozession eine Vektor-Erweiterung gab.

00:14:58: Ich hatte jetzt zu der Recherche zu dem Atnon-Jugiläum gelesen,

00:15:03: dass die eigentlich gar nicht viel gebracht haben.

00:15:06: Es gab aber trotzdem ein paar Exklusivtitel, zum Beispiel an Spielen, die das haben wollten

00:15:12: und die nicht funktionierten, wenn sie nicht auf einem MMX-Prozessor liefen.

00:15:15: Und entsprechend mussten dann die anderen Prozessor-Hersteller nachziehen und das von Intel licensieren.

00:15:22: Das hat sich natürlich immer ein bisschen gezogen.

00:15:24: Das war zum Beispiel auch bei SSE so.

00:15:26: SSE hat AMD dann erstmals 2001 erstmals in den Atlonen eingebaut.

00:15:34: SSE?

00:15:36: Das ist auch eine Vektor-Erweiterung.

00:15:38: Also das ist praktisch AMDs MMX?

00:15:41: Nee, AMDs MMX war 3D Now.

00:15:44: Und auch das war eigentlich besser als MMX, weil es tatsächlich ein Mehrwert bot.

00:15:49: Weil es Gleitkommaberechnungen ermöglicht hat.

00:15:53: Auf dem Prozessor, nicht auf der Grafikkarte dann?

00:15:55: Ja, also Gleitkommabektor-Erweiterung auf dem Prozessor.

00:16:00: Damals war es auch bei Spielen noch so, dass viele Berechnungen auf dem Prozessor liefen.

00:16:07: Also alles, was Transformation von den Elementen war, also von der internen Darstellung der Modelle,

00:16:16: das lief eigentlich auf dem Prozessor.

00:16:18: Die Grafikkarte hat dann wirklich nur das Rendering gemacht.

00:16:21: Das heißt, das ist ein bisschen unverschuldet, dass AMD da in der zweiten Reihe stand.

00:16:24: Das heißt eher, weil Intel's Marketing macht.

00:16:27: Ich glaube, Sie haben es schon verschuldet.

00:16:30: Oder Intel hat es sehr gut gemacht.

00:16:32: Intel hat, glaube ich, sehr früh schon verstanden, dass IBM eine Gefahr darstellt,

00:16:37: wenn Sie es nicht schaffen, in hohen Stückzahlen produzieren zu können

00:16:41: und den möglichst führenden Fertigungsprozess zu haben, den Sie auch exklusiv in Haus nutzen.

00:16:46: Das haben Sie sehr lange gemacht.

00:16:48: Sie gehen jetzt gerade erst zu so einem Foundry-Modell über,

00:16:51: wo Sie Ihren Prozess mehr oder fast allen anderen Kunden anbieten

00:16:56: und gleichzeitig auch Ihre eigenen Chips nicht mehr notwendigerweise im eigenen Prozess herstellen.

00:17:01: Aber lange Zeit hat Intel sehr darauf gebaut,

00:17:04: dass Sie den besten Fertigungsprozess haben und dass Sie hohe Stückzahlen liefern können.

00:17:08: Jetzt kommen wir nochmal zum Umfeld.

00:17:10: Jetzt darf man aber auch nicht vergessen, damals gab es neben Intel und AMD noch weitere Leute,

00:17:15: die X86-Prozessoren gebaut haben.

00:17:17: Das ist ja heute auch nicht mehr der Fall.

00:17:20: Und das ist natürlich irgendwie ein bisschen logisch,

00:17:22: dass Intel sich da abzuschaut, also aus meiner leihenhaften Sicht

00:17:26: so ein bisschen logisch, dass sich Intel versucht so abzuschaut.

00:17:28: Und wir waren damals noch da.

00:17:29: Cyrix.

00:17:30: Cyrix.

00:17:31: Cyrix.

00:17:32: Also genau, wir hießen ja später erst, ne?

00:17:35: Genau, die X86-Sachen von Cyrix und später von via gekauft.

00:17:39: Und Cyrix hat die bei IBM, glaube ich, fertigen lassen

00:17:43: und noch irgendwo an, das gab sie in zwei Variationen.

00:17:48: AMD hatte damals aber auch noch eine eigene Fertigung.

00:17:51: Genau, mit Global Foundries.

00:17:53: Das ging ja auch relativ lange.

00:17:54: Global Foundries gibt es ja immer noch.

00:17:56: Auch gar nicht so weit weg von hier ein Werk.

00:17:58: Aber AMD ist davon mittlerweile ziemlich vollständig weg,

00:18:03: weil Global Foundries keinen Leading-Note anbieten kann.

00:18:06: Und auch nicht den Fertigungsprozess.

00:18:08: Genau, und es auch nicht will, sondern sie fokussieren sich mehr

00:18:11: auf Massenfertigung von robusteren Notes, die auch gebraucht werden.

00:18:17: Zum Beispiel im Automobilbereich.

00:18:19: Da hat er ja nicht an unseren schönen Ausflug gemacht,

00:18:21: dass wir die mal besucht in Dresden.

00:18:23: Warst du mal in so einer Fab?

00:18:25: Ich war mal in so einer Fab.

00:18:26: Das war aber keine besonders moderne Fab.

00:18:28: Also da war auch schon viel automatisiert.

00:18:31: Aber es ist, glaube ich, nicht so, wenn ich das von den Bildern heute sehe,

00:18:34: wo eigentlich nur noch die Wafer-Carrier automatisch durch die Gegend fahren

00:18:39: und Roboter-Sachen durch die Gegend transportieren, durchschleusen.

00:18:43: Und irgendwo am Ende steht ein einsamer Mensch in komplett weißem Anzug

00:18:48: und sorgt dafür, dass die ganze Halle funktioniert.

00:18:52: Das war damals noch nicht so.

00:18:54: Also waren schon noch ein paar Leute?

00:18:56: Ja, ja, da waren erstaunlich viele Menschen.

00:18:58: Fand ich auch.

00:18:59: Aber es war ruhig.

00:19:00: Das darf man auch nicht vergessen.

00:19:01: Man sah die Menschen, die sind uns jetzt nicht über den Weg gewesen.

00:19:04: Wir mussten uns da nicht durch die Gänge quetschen,

00:19:06: sondern man hat immer, wenn man so einen 100 Meter langen Gang runter geguckt hat,

00:19:10: dann sah man da irgendjemand am Rechner sitzen so ungefähr.

00:19:13: Ja, oder viele Leute auch, die irgendwelche Maschinen gewartet haben.

00:19:16: Ja, ja.

00:19:17: Aber ich glaube nicht, dass wir das so schnell...

00:19:19: Da habe ich in dem Moment gedacht, so schnell werde ich in meinem Leben nicht noch mal in der Fab kommen.

00:19:22: Also ich wüsste jetzt nicht, wann das mal gehen sollte.

00:19:25: Das war schon sehr spektakulär auszubekommen.

00:19:27: Verlinken wir in den Schonenszenartikel.

00:19:29: Es gibt ein paar Bilder.

00:19:30: Das scheint auf jeden Fall der Schlüssel zu sein,

00:19:33: warum Intel wirtschaftlich viel erfolgreicher als einem Design konnte für lange Zeit.

00:19:38: Und wir werden jetzt sehen, was die Zukunft bringt.

00:19:42: Ja, da kommen wir am Ende.

00:19:44: Und ich wollte nämlich, natürlich habe ich mir aufgeschrieben den Bogen und nochmal schlagen,

00:19:47: dass AMD ja dann nochmal wie ein Phoenix aus der Asche irgendwie aufgestiegen ist.

00:19:51: Risen from the grave.

00:19:53: Ich weiß nicht, ob wir das jemals als Hellen hatten, aber...

00:19:55: Nachdem Sie sich das Grab selber geschaufelt haben.

00:19:57: Ja, gut.

00:19:58: Okay, also da kommen wir vielleicht auch noch hin.

00:20:01: Aber bleiben wir jetzt mal beim Adlon.

00:20:04: Also ich habe natürlich vor Augen nur, wenn ich sowas höre, wie Adlon oder Appensium oder so,

00:20:08: irgendwie ist bei mir so, ich bin ja nun kein Hardware-Mensch.

00:20:12: Nicht mal im weitesten Sinne.

00:20:14: Ich habe dann immer vor Augen immer einen einzigen Prozessor,

00:20:17: der entweder der, den ich dann gerade hatte,

00:20:19: oder den man irgendwie aus der Werbung kannte,

00:20:22: oder andere Leute den hatten, aber das ist natürlich nicht so.

00:20:25: Sondern das ist ja dann immer wie so eine Art Architektur, die dann über ein paar Jahre geht.

00:20:29: Wie lange ging es denn beim Adlon und was waren so die Highlights?

00:20:32: Vier Jahre. Also verhältnismäßig lang aus heutiger Sicht.

00:20:36: Wobei man muss sagen, AMD baut auch immer noch Prozessoren mit den zwei Mikroarchitekturen.

00:20:42: Aber die K7-Mikroarchitekturen, auf der Adlon basiert hat,

00:20:46: die hat AMD vier Jahre lang durchgezogen.

00:20:50: Was auch ein bisschen dran hing, dass Intel sich mit dem Pension 4 ziemlich verkalkuliert hat.

00:20:56: Das war eigentlich eine sehr spannende Architektur, mit der Intel sehr viele neue Sachen ausprobiert hat.

00:21:02: Das ist aber nicht so ausgegangen, wie Sie sich das vorgestellt haben.

00:21:06: Das stimmt, Pension 4 hatten wir den Podcast, den Menschen noch mehr eingeräumt haben.

00:21:11: Okay, aber ja, muss man halt auch sagen können.

00:21:13: Und inzwischen fällt mir auch immer wieder auf bei dem Podcast,

00:21:15: dass ich zu so vielen Sachen irgendwie schon irgendwas mal, wir mal irgendwas hatten,

00:21:19: dass man eigentlich das die ganze Zeit machen könnte.

00:21:21: Und man ist das versucht, wenn man sich immer denkt, Mensch, das ist so toll,

00:21:24: das war ein spannendes Thema, hört es das mal an, aber es ist halt wie oft auch bei Euren Artikeln,

00:21:28: nehme ich das auch an.

00:21:29: Nur man schreibt das, man macht das, und dann ist das Thema weg,

00:21:32: und dann wird es nie wieder jemand ausbuddeln.

00:21:34: Also ich kenne das jedenfalls, das hat man halt leider.

00:21:37: Deswegen, ich habe auch gar nicht so geguckt, wie wir damals,

00:21:40: da könnte ich nochmal reingucken, wie Golem.de damals so berichtet habt,

00:21:43: habt ihr mal ins Archiv geguckt?

00:21:44: Ja, habe ich tatsächlich.

00:21:45: Also wir hatten dann die, eine News zur Veröffentlichung.

00:21:51: Also heute, an dem Tag, an dem wir es aufnehmen, ist die genau 25 Jahre alt.

00:21:57: Die habe ich auch an einer Stelle verlinkt.

00:22:00: Heute ist der 24.6.

00:22:01: Genau.

00:22:02: Weil da halt drin steht, dass AMD ein schneller getakteten,

00:22:10: leistungsfähigeren Prozessor zum gleichen Preis einführt, wie im Tils-Spitzen-Modell,

00:22:16: was Intel dann in der Folge auch zu verhältnismäßig starken Preisreduzierung gezwungen hat.

00:22:24: Hat Jens damals geschrieben, sehe ich gerade.

00:22:27: 24. Juni 1999, 10.42.

00:22:29: Nicht schlecht.

00:22:31: Aber ich wollte, genau, ich wollte jetzt nochmal fragen, was war denn, also der,

00:22:35: hier steht drinne 500, 500, 500, 600.

00:22:38: Und das haben sie dann aber gesteigert.

00:22:42: Ja.

00:22:43: Sie haben es innerhalb einem knappen Jahr von den 600 MHz über 650 und 700,

00:22:52: hattest du recht, den gab es dann auch, bis auf ein Gigahertz geschafft,

00:22:56: womit sie auch die ersten waren.

00:22:57: Ein Gigahertz gab es dann im März 2000.

00:23:00: Also zumindest mit X86 Prozessoren.

00:23:02: Genau.

00:23:03: Der Alpha 21264 war schon früher bei einem Gigahertz, aber das ist auch ein Risk Prozessor.

00:23:09: Der ist aber auch interessant in dem Zusammenhang, von dem hat einem,

00:23:12: den nämlich den Frontside-Bus, lizenziert.

00:23:15: Also den haben sie nicht selber entwickelt, sondern haben das eingekauft.

00:23:21: Die erste Eigenentwicklung war dann HyperTransport, was dann mit dem K8 eingeführt worden ist.

00:23:26: Also ich bin ja dann mit Geschichte und meine eigenen Sachen im Hinterkopf.

00:23:32: Ich mein, das ist dann 2000 drum, nehm ich an.

00:23:36: Also 2300.

00:23:37: Der Eigen-Gigahertz-Prozessor.

00:23:39: Ach so, ja.

00:23:40: 1990 hatten wir meines Erachtens nach, irgendwie waren wir bei 33 MHz?

00:23:49: So, da gab es die 3680.

00:23:52: Richtig, da gab es noch nicht mal, die vierwärter kamen dann?

00:23:57: Und die ging dann irgendwann über 100, aber auch nicht am Anfang.

00:24:00: Genau, am Anfang fingen die, glaube ich, mit 33 an, dann gab es noch mit und ohne Floating Point,

00:24:04: den SX und D.

00:24:06: Und zehn Jahre später sind wir bei 1000 MHz.

00:24:09: Also ich weiß nicht, ob ihr damals euch dran seid, ihr seid ja ein bisschen jünger als ich,

00:24:12: und ein bisschen meine ich sehr viel.

00:24:14: Ich fand das total abgefahren, weil ich ja diese Zeit miterlebt habe.

00:24:19: Ich weiß es, ich damals, 89,90 rum, hat dann einen Freund von mir an den PC,

00:24:23: ich hatte glaube ich wahrscheinlich einen 8-Bit oder 16-Bit,

00:24:26: wahrscheinlich, ich hatte mehrere Rechner zu dem Zeitpunkt, aber irgendwie immer nacheinander.

00:24:30: Und der hatte schon ein 286er PC mit einer VR-Karte und einer Soundkarte.

00:24:36: Und das Ding lief wahlweise mit 8 oder mit 16 MHz, was respektabel war, total in Ordnung.

00:24:42: Also klar, kam dann nach und nach die Spiele, die das ausgereizt haben oder so.

00:24:45: Aber ich konnte mich super dran erinnern, wie das war, weil das war ja erst zehn Jahre her.

00:24:49: Und dann kommen halt irgendwie Prozessoren, die mehrere Hundert MHz und sagen,

00:24:54: ja, einfach 1000 MHz, könnt ihr euch dran erinnern, wie das fandet?

00:24:57: Ich kann mich dran erinnern, ich habe damals noch nicht so, da war ich ja auch noch irgendwie,

00:25:03: wie weit war ich da, ich glaube 11 oder 12, ne 10, glaube ich.

00:25:09: Da habe ich noch nicht verstanden, was das für eine Errungenschaft ist

00:25:14: und wie schnell sie, wie weit gekommen sind mit den Taktsteigerungen.

00:25:18: Ich bin relativ schnell in den Computerspiele-Topf gefallen, wie wahrscheinlich viele.

00:25:24: Und da brauchen wir eigentlich immer mehr.

00:25:26: Also wenn da eine neue CPU kommt, die 400 MHz schneller läuft als die alte

00:25:31: und es irgendwie jetzt DDR-Speicher gibt mit doppelter Datenrate, das ist alles schön.

00:25:36: Aber man findet eigentlich direkt in der ersten Woche ein Weg, das irgendwie auszureizen

00:25:41: und ist dann bereit für die nächste Generation.

00:25:44: Und ich habe mir bei der Recherche die Preise zu den Prozessoren aufgeschrieben

00:25:48: und gerade die Topmodelle waren häufiger M4-Stelligen bereit.

00:25:53: Also heute finden wir immer die Preise von den Prozessoren irgendwie bedenklich,

00:25:58: irgendwie 500, 600, 700 Euro für ein Topmodell. Wer soll sich das leisten? Das war noch viel teurer.

00:26:05: Also in den 90ern und den 80ern waren Computer natürlich noch viel unerschwinglicher, aber auch

00:26:10: um die 2000er um, wenn man wirklich Highend wollte, dann hat er auch mehrere Tausend Mark gekostet oder

00:26:15: Euro dann später. Das ist eigentlich sogar besser geworden. Wie kannst du dich an die

00:26:21: Zeit erinnern so ein bisschen? Ich war da also noch sehr weit weg davon, dass richtig zu verstehen ist.

00:26:31: Also ich fand es halt auch total krass, dass die Prozessoren dann auf einmal so schnell waren.

00:26:37: Wir haben tatsächlich auch erst relativ spät einen Familiencomputer bekommen. Also es war ein

00:26:45: Pentium mit 133 MHz. Also von daher bin ich echt sehr, sehr spät dran. Und mein erster eigener

00:26:57: Computer war dann mit einem Duran aus der Thunderbird Generation, also der zweiten K7 Generation,

00:27:04: mit 700 MHz. Ich weiß aber jetzt nicht, wie viele Jahre da zwischenlagen. Aber auf jeden Fall

00:27:11: die achtfache Menge an Speicher. Ich weiß, dass ich angefangen habe zu arbeiten, 99 rum und wir

00:27:21: in dem kleinen TV-Minilokalsender irgendwas. Wir waren technisch relativ gut ausgestattet und hatten

00:27:29: tatsächlich auch Rechner, die Bilder anzeigen konnten, die du benutzt hast, um Einblendung oder

00:27:35: so was zu machen, was nicht trivial war damals. Also was alles, ein Haufen sehr, sehr teurer

00:27:39: Hardware bedingte und dass du dafür ein Rechner benutzt war, auch nicht gesetzt. Du hast normalerweise

00:27:43: auch andere Maschinen dafür, die das machen konnten. Wir hatten aber solche Rechner und die

00:27:47: liefen dann mit mehreren 100 MHz und das war okay und das lief auch alles. Und dann gibt es plötzlich

00:27:55: diese 1000 MHz-Dinger. Wir haben die natürlich nicht sofort angeschafft, weil wir nicht gleich sofort

00:27:59: den Nutzen gesehen haben, dass du jetzt die brauchst, weil diese ganze Sache mit nur näher im

00:28:05: Videoschnitt oder so, wo du die Produktiv einsetzt, wo du normale PCs, muss man dazu sagen,

00:28:10: Produktiv einsetzt, das kam erst auch noch ein paar Jahre später. Aber ich weiß, dass ich dann 2001

00:28:15: da saß und dachte, ich muss mir jetzt ein Laptop kaufen. Das hatte irgendwie so verschiedene

00:28:19: Hintergründe. Ich habe dann wegen der Geburt meiner Tochter Homeoffice gemacht für ein paar

00:28:23: Wochen und hatte irgendwie noch einen Geldtopf irgendwie hier, wie ich das damals bausparen.

00:28:28: Und ich hatte 3000 Mark übrig. Und dann habe ich geguckt, okay, was kriege ich für die 3000

00:28:32: Mark. Und mich haben diese 1000 MHz. Das hat mich einfach geflasht. Ich habe halt den Rechner gekauft

00:28:37: mit 1000 MHz. Habe ich ein Artikel drüber geschrieben, wieso ich mir damals hätte lieber ein

00:28:40: Eibuck kaufen sollen. Das hatte aber keine 1000 MHz. Und ich war noch nicht so für mit den

00:28:46: unterschieden leistungsmäßig, was MacOS mir geboten hätte und was die Prozessoren gehabt

00:28:52: hätten. Aber da hat nicht einfach die Zahl geflasht. Das hat der nie gebracht, diese 1000 MHz, weil der

00:28:57: Bus, der da drin war, viel, viel zu langsam war. Und diese 1000 MHz war auch nur um Pension 3 jetzt

00:29:02: auch nicht wirklich, das war nicht die Leistungskrone. Aber ich habe dann auch ein bisschen 3D-Rendering

00:29:07: damit gemacht und das lief damals tatsächlich ja alles über den Prozessor und es war schon okay.

00:29:11: Also es hat schon gut funktioniert so und zwar Meilen von dem entfernen, was man sonst so, also

00:29:18: was ich sonst gehabt hätte. Aber 3000 Mark, klar. Und das waren, es war ein Laptop mit einem Desktop

00:29:26: Prozessor drin. Es gab ja keine Mobile-Version davon, dem zufolge war die Akkulaufzeit dann

00:29:33: natürlich auf vier Minuten so hochgerechnet. Aber gab es denn von den Atlons irgendwie dann auch

00:29:39: Mobile-Prozessoren? Ja, also Internet auch Mobilprozessoren dann hergestellt. Es gab Low Voltage und

00:29:46: Ultra Low Voltage Varianten. Die waren tatsächlich, ich hatte auch mal so ein paar Preise gesehen,

00:29:52: die waren ja nicht so viel teurer als die Desktop-Prozessoren. Aber die waren selten ja,

00:29:59: weiß nicht, wie so. Ich meine jetzt auch nicht, dass es gar keine gab, Martin, weil du gerade gesagt

00:30:03: das ist nicht, sondern zu dem Zeitpunkt in dem Preisbereich mit den Leistungsdaten,

00:30:08: glaube ich, war das noch nicht, keine Ahnung entweder. Intel hat da, war da gerade an der

00:30:13: Entwicklung einer neuen Architektur, die dann der Pension M wurde und die sie dann später auch

00:30:18: gerettet hat, als Netburst im Pension 4 sich als der falsche Weg erwiesen hat, haben sie aus ihrem

00:30:26: Mobilprozessor, der viel mehr Leistung pro Taktboot und effizienter war, haben sie daraus ihre

00:30:32: nächste Desktop-Architektur entwickelt und haben sich wieder retten können. Also ohne die Mobilprozessoren

00:30:39: hätte Intel da noch deutlich länger hinter AMD gelegen. Aber das heißt AMD war zu dem Zeitpunkt

00:30:45: eben durch den Atloren plötzlich an der Speerspitze. Ja, weil sie einfach auf alles mehr Hardware

00:30:52: drauf geworfen haben als Intel. Also Intel hat bei der P6-Architektur, ja Martin, du möchtest was sagen?

00:30:58: Wir können mal noch mal sagen, bei den Zahlen und ich glaube, das ist auch ein Erfolgsgarant für

00:31:04: Intel gewesen immer. Bei den Zahlen hat Intel relativ schnell verstanden, dass sie da eine

00:31:09: höhere Zahl stehen haben müssen. Ja, du siehst ja, es funktioniert. Bis in den Pension 4 hinein mit

00:31:15: der Netburst-Architektur, die ihr bis auf ein paar Ausnahmen eigentlich nie wirklich gut funktioniert

00:31:19: hat, haben sie es geschafft, dass sie immer mehr Giga-Herz haben. Genau. Und das war für Leute wie

00:31:24: auch uns ja, die erstmal irgendwie auf die Zahlen gucken, was hat er denn und heute dann noch, wie

00:31:29: viel gerne hat er denn, wie viel Cash vielleicht noch oder wie schnell der Speicher ist. Wenn Intel

00:31:34: da die höhere Zahl stehen hat und dann noch irgendwie ein paar Features wirbt, die cool klingen,

00:31:39: dann will man das haben. Das war ja auch das Entwicklungsziel bei Netburst, dass die

00:31:44: Architektur möglichst hohe Taktfrequenzen ermöglicht. Wobei sie sich davon auch möglich so

00:31:49: Performance erhofft haben, was sich dann aus diversen Gründen nicht eingestellt hat. Ja.

00:31:53: Aber der Adlon, also auch wieder zu unserem eigentlichen Thema zurückzukommen, der ist dann,

00:32:01: wie hoch haben sie den bekommen? Also 1,4 Giga-Herz. Wow. Ja, doch 1.400 gab es, 1.333 war so,

00:32:12: genau. Er ist schon eine sehr hohe Zahl. Genau, und das war weil der Thunderbird dann, also die

00:32:22: erste Weiterentwicklung, die sie dann auf 118 Nanometer portiert haben. Genau, das war 100 Model 4,

00:32:28: wie sie nach 100 Thunderbird mit 180 Nanometer. Genau. Und der hat sich also entnehme ich dem,

00:32:35: also dass er ja AMD dann auch so ein bisschen gerettet hat, demzufolge gut verkauft. Ja,

00:32:41: also ich habe mir jetzt nicht die Geschäftszahlen von AMD aus dem Zeitsraum angeguckt, aber er hat

00:32:48: auf jeden Fall die Erwartungen erfüllt. Und damit das Unternehmen dann doch gerettet. Genau. Obwohl

00:32:54: es ein verhältnismäßig hoher Aufwand war, weil AMD ja auf einen eigenen Frontside-Bus umgestiegen

00:33:00: ist, was bedeutet hat, dass AMD auch noch eigene Chipset entwickelt hat. Da sind dann andere

00:33:06: Chipsetshersteller auch eingesprungen. Das war aber nicht so ganz klar. Also ich habe ein Artikel von

00:33:12: Micro Processor Review gelesen. Das war ein Magazin, was es zu dem Zeitpunkt noch gab. Die haben sich

00:33:21: mit der Entwicklung im Mikroprozessor Bereich beschäftigt. Und da ist das genau als einer der

00:33:29: möglichen Fallstrecke für AMD benannt worden. Also jetzt kann man, du sagst gerade über das

00:33:36: sehr Geschäftszahlen nicht angehen. Also man kann natürlich immer sich die Börsenkurse von AMD

00:33:40: angucken. Jetzt ist jetzt natürlich nicht jetzt aussagekräftig darüber, wie sie verkauft haben.

00:33:44: Aber die sind innerhalb eines Jahres von 8 auf 50 Euro dann auch mal angestiegen. Also von 99 auf 2000.

00:33:52: Also das wurde dann auch gutiert von den Anlegerinnen und Anlegern, dass das halt irgendwie jetzt

00:33:57: aufwärts. Es war dann auch beim direkten Nachfolger dem K8, auf den wir gleich noch zu sprechen kommen,

00:34:01: Ablon XP in meiner Wahrnehmung so, dass die Dinger eigentlich überall waren. Also Pension Fils

00:34:09: waren teuer und heiß und boten nicht so die Leistung. Und gerade als Jugendlicher, der darauf

00:34:16: angewiesen ist, dass es irgendwie vom fairen Job finanzierbar ist, waren die AMD CPUs klar,

00:34:22: die bessere Wahl, was Preis-Leistung angehen. Und ich glaube, jeder hatte eigentlich,

00:34:28: glaube ich, wenige Leute bis auf dann irgendwie in den Aldi PCs waren, glaube ich, Pension 4.

00:34:33: Genau. Aber ansonsten hatte jeder so ein Adler und XP. Ja, die Aldi PCs haben ja sehr lange darüber

00:34:38: funktioniert, dass große Zahlen irgendwo stehen. Und die konnte AMD halt besser liefern, weswegen,

00:34:44: Quatsch andersrum, die konnte Intel besser liefern, weswegen AMD dann irgendwann auf das P-Rating

00:34:49: umgestiegen ist. Das können wir vielleicht in dem Kontext auch mal noch kurz erwähnen. Also AMD

00:34:55: hat dann hypothetische Taktfrequenzen dran geschrieben, die ein ähnlich leistungsfähiger

00:35:01: Prozessor bräuchte, um die Leistungen des entsprechenden AMD Modells zu erreichen. Die waren dann,

00:35:07: zum Ende hin hat AMD das dann auch sehr großzügig gemacht. Ich glaube, der Adlon XP 3200 Plus,

00:35:16: der war so ein bisschen das Negativbeispiel, habe ich noch so im Hinterkopf, der lief,

00:35:21: glaube ich, mit 2,13 Gigahertz und sollte angeblich halt 50 Prozent mehr Leistung bringen, als der

00:35:30: Takt vermuten lässt. Aber wenn du sagst, Adlon 2300 Megat, aber ihr habt doch gesagt 1400

00:35:37: Gigahertz, denn wo ist das eine andere Serie? Das ist dann der, die haben den Namen beibehalten,

00:35:40: weil er so schön erfolgreich war und haben dann aber darauf aufbaut, andere Prozessoren gibt es

00:35:45: noch immer. Das sind zwar mittlerweile die extreme Budget-Varianten, die dann unter 50 Euro kosten,

00:35:53: aber den Namen nutzt AMD bis heute, weil er halt so historisch ist und...

00:35:59: Weil es so gut funktioniert hat, weil die Leistung da war, hat sich Adlon lange Zeit als das

00:36:05: Performance Branding von AMD etabliert, wie es auch der Pensium lange Zeit bei Intel war,

00:36:10: bis es dann irgendwann nicht mehr war und sie damit auch den Namen beerdigt haben. Also

00:36:14: nicht ganz beerdigt, den Pensium gibt es ja auch noch, aber genauso wie beim Adlon ist es heute,

00:36:19: oder war es das Low Performance Ding, jetzt heißen sie nur noch Intel Processor. Genau, der Adlon XP

00:36:27: war der Nachfolger und der ging dann über 1400 Megaherts hinaus. Aber gerade anfangs gab es

00:36:33: sogar welche, die niedriger getaktet waren und dann eben bis in diesen 2 Gigahertz-Bereich hinein,

00:36:38: die dann schon 3200 hießen, aber lange nicht so hochgekommen erreicht haben. Und AMD hat aber

00:36:45: sich dann natürlich immer, wie es Hersteller ja gerne machen, ein paar Benchmarks rausgepickt,

00:36:50: ein paar Spiele, ein paar Anwendungen und verglichen mit einem Pensium 4 3 Gigahertz und dann darauf

00:36:55: basiert gesagt, unser Prozess so entspricht 3 Gigahertz, obwohl er nur mit 1,9 oder 2 Gigahertz

00:37:02: taktet. Er entspricht in die Siedler 2, in der im Level 4 entspricht. Ja, genau, im Prinzip. Also

00:37:11: natürlich, wenn das nicht so cherry picked Benchmarks wären, dann war die Message ja die

00:37:16: richtige und ist es auch bis heute, dass irgendwie Gigahertz und Cashmenge und so, das sind alles

00:37:21: Indikatoren, aber die garantieren noch nicht, dass am Ende dann auch die Leistung höher ist,

00:37:28: nur weil da die Taktfrequenz höher ist oder mehr Cash vorhanden ist. Ich entnehme dem,

00:37:33: dass diesem auf und ich entnehme auch diesem, ich habe jetzt immer noch diesen Börsenkurs von

00:37:36: AMD vor mir, der aber auch positiv ist. Ja, da können wir auch die Dotcom-Blase noch mit rein spielen.

00:37:41: Auf jeden Fall. Intel ist glaube ich auch gut hochgekommen. Ja, okay, guter Hinweis, aber ich

00:37:46: trotzdem spektakulär daran ist, dass ich hier zum Beispiel, ich habe einen Wert von knapp 2 Euro

00:37:51: irgendwo 2015 und dann gab es aber im letzten Jahr einen Wert von, jetzt muss ich da kurz hin scrollen,

00:37:58: 200. Also das ist auch, das war dann der, die zweite Rettemassung. Okay, ja, stimmt, Dotcom-Bubble

00:38:07: ist natürlich genau diese Zeit, da gibt es auch einen Einbruch, aber der geht dann auch noch mal

00:38:12: hoch bis 2002 und dann dümpelt er aber so ein bisschen vor sich hin. Also sie haben das da

00:38:18: irgendwie raus geschafft, aber ich entnehme dem so ein bisschen, dass danach dann doch erst mal

00:38:22: auch wieder eine Durststrecke kam. Also sie haben probiert, sie haben es erst mal geschafft, sich

00:38:27: damit zu retten, sie sind irgendwie mit dem Atlorn erfolgreich gewesen und dann aber doch nicht mehr

00:38:32: oder wie? Bis 2003 und dann war die K7-Architektur einfach am Ende, weil AMD dann, jetzt schmeiße ich

00:38:41: schon wieder die Hand. Ja, ja bitte, macht das nur die ganze Zeit, ich hoffe, dass wir da zu Kommentaren

00:38:45: bekommen. Ja, ja, richtig. Die Intel hat dann halt auch den Pentium 4 Halbwegs in den Griff

00:38:53: bekommen und dann haben sich halt schon, hat sich schon die Core-Architektur angedeutet,

00:38:59: was Martin schon erwähnt hatte, was dann eine modifizierte P6-Architektur war. Also Intel ist

00:39:07: halt von diesem eigentlich sehr extrem durchdachten und mit viel Ingenieurskunst entwickelten

00:39:16: Netburst-Design wieder zurückgegangen zur Vorgängerarchitektur und hat die umgebaut. Deshalb sehen

00:39:24: auch Prozessoren heute noch immer so ähnlich aus wie Ende der 90er Jahre, wenn man sich mal

00:39:28: die Architektur anguckt, also die interne Mikroarchitektur. Und genau, dann kam der Nachfolger,

00:39:38: der K8, was dann tatsächlich auch eine architektonische Weiterentwicklung war. Da hat AMD dann den 64-Bit-Befilfsatz

00:39:45: mit eingeführt und die waren auch zumindest konkurrenzfähig zu Intel. Da habe ich auch so

00:39:56: wahrgenommen, ich gucke gerade K8 müsste da... Das war der Atom 64. Genau, das war der 64. Und da hat AMD

00:40:04: dann auch angefangen, Merkernprozessoren zu entwickeln, weil sie gemerkt haben, Taktfrequenz

00:40:12: weitersteigern wird schwierig. Also das hat einfach physikalische Gründe. Das hat man auch

00:40:18: bei dem Pentium 4 gesehen. Die haben extrem viel Energie gebraucht, denn je schneller ich

00:40:24: Transistoren schalte, desto höheren Strom brauche ich. Also jedes Mal, wenn ich da irgendwas

00:40:30: umschalte, muss ich da Leitungen umladen, das sind kleine Kondensatoren. Und je öfter ich das mache,

00:40:36: desto mehr Strom muss ich durch die Gegend schicken, desto höhere Ströme muss ich schalten können.

00:40:41: Das heißt, es wird auch schwieriger, die entsprechenden Transistoren zu entwickeln. Und da hat sich

00:40:45: einfach irgendwann gezeigt, das kann nicht der Weg sein. Auch wenn es eine Zeit lang hieß, ja,

00:40:51: in den paar Jahren gibt es dann 10 Gigahertzprozessoren, haben wir immer noch nicht. Die Prozessoren sind

00:40:58: heute ein kleines bisschen schneller als vor 20 Jahren ungefähr. Aber es ist...

00:41:04: Was die Taktfrequenz angeht, ja genau. Es gab einen kleinen Sprung in den letzten paar Jahren. Also die

00:41:08: lange war so die 5 Gigahertz-Barriere eigentlich von niemandem so wirklich überschritten. Und mit

00:41:15: Raptolek hat Intel und AMD mittlerweile auch mit Raphael haben sie beide fast die 6 Gigahertz

00:41:21: erreicht und mit guter Kühlung erreichen die Topmodelle auch tatsächlich 6 Gigahertz mittlerweile.

00:41:27: Also da gab es tatsächlich mal so einen Sprung, der schon wahrnehmbar war, aber von 10 Gigahertz

00:41:33: weiter weit entfernt. Und es ist bei weitem nicht mehr diese Steigerung, die in den 90er Jahren da war.

00:41:37: Und AMD hat jetzt gerade "Grand Night Ridge" vorgestellt, den Reisen 9000, der im nächsten

00:41:46: Monat auf den Markt kommt und da haben sich die Taktraten zum Beispiel gar nicht angehoben. Also

00:41:52: der Prozessor soll mehr Leistung haben, auch deutlich mehr Leistung. Wenn dann die Benchmark

00:41:56: zeigen, ob es auch wirklich so ist, aber nehmen wir mal an, dass es so ist, das haben sie ohne

00:42:00: Taktsteigerung erreicht. Und das können Sie nur deshalb meiner Meinung nach, könnte mich korrigieren,

00:42:05: weil sie mit der derzeit, jetzt können wir nämlich Richtung Ende hin zu dem zweiten Mal das AMD

00:42:10: wieder auferstanden ist, weil diese Reisen Prozessor Architektur oder diese Modelle,

00:42:16: unter diesem Namen, diese Zen-Architektur, gibt es ja jetzt seit 2017.

00:42:25: Weil das so erfolgreich war. Damit haben sie zum zweiten Mal und noch krass viel mehr als damals

00:42:33: beim Atlon geschafft, sich wieder auf die Bühne zu spielen, oder?

00:42:36: Ja, wobei der Atlon 64 war schon ein bisschen wegweisend. Also erstmal war es so die erste

00:42:42: CPU für Endgunden, die 64-Bit gebracht hat. Da gab es am Anfang auch immer die große Diskussion,

00:42:47: brauche ich das, muss ich jetzt ein 64-Bit Windows installieren, mit Windows XP gerade,

00:42:52: die ich das noch länger benutzen wollten, war dann auch immer so eine Treiberfrage,

00:42:56: ob es für 64-Bit Windows dann ein Treiber für den alten Scanner Drucker etc. gibt. Aber mehr

00:43:02: und mehr wurde das dann benutzt. Es hat mehr als vier Gigabyte Arbeitsspeicher

00:43:08: nutzbar erlaubt, was mit 32 Bit Prozessoren nicht ging. Und sie haben auch an der Architektur viel

00:43:15: gemacht, was teilweise bis heute gemacht wird. Sie haben den Frontside-Bus ersetzt durch ein

00:43:20: deutlich schnelleres Bussystem. Hyper-Transport haben sie es genannt. Das war aufs dem Stand mal

00:43:26: doppelt so schnell wie der Frontside-Bus vorher. Und Sie haben den Speicherkontroller in den

00:43:31: Speicherkontrollern integriert. Dadurch gab es nicht mehr das Chipset, was wir nennen es auch

00:43:37: heute noch so. Aber es hieß ursprünglich Chipset, weil es eben ein Satz aus zwei Chips war,

00:43:43: die Northbridge und die Southbridge, weil einer davon oben auf dem Mainboard war nah am Prozessor.

00:43:49: Und der hat damals bis zum Adler und 64 eben auch die Kommunikation mit PCI und PCI Express-Geräten

00:43:58: und dem Arbeitsspeicher übernommen. Es ging alles immer erstmal durch diesen anderen Chip und

00:44:01: dann in den Prozessor. Was man sich vorstellen kann, ist natürlich ineffizient. Jeder Prozessor

00:44:07: oder jeder Chip, der da nochmal irgendwas mit macht oder was handeln muss, sorgt dafür,

00:44:11: dass da Verzögerung reinkommt und man extra Strom braucht. Also ist auch eine Effizienzfrage,

00:44:18: das alles möglichst kompakt zu integrieren. Und das hat AMD damals im Adler und 64 zuerst gemacht

00:44:25: und Intel hat es dann auch mit der nächsten Architektur so gemacht und es ist bis heute so.

00:44:30: Das ist nämlich auch der Grund, warum mein toller 1000 Mega-Hats Pro Laptop so schon langsamer war

00:44:36: im Teilen, weil der Bus dann nur mit 500 getaktet war. Da nutzte er halt. Da hast du dann, ja,

00:44:42: das, wie ich aber erst vor ein, zwei Jahren herausgefunden habe, was ich damals natürlich

00:44:46: nicht wusste. Aber okay, also sagt ihr, aber Ryzen hat doch unwider, also das kann man ja nicht,

00:44:52: kann man nicht sagen. Sie hat schon AMD nochmal gerettet, oder? Ja, auf jeden Fall. Also mit der

00:44:58: Bulldozer-Architektur ist AMD halt das passiert, was Intel mit Netburst passiert ist. Wir haben

00:45:06: eine relativ große Veränderung an der Mikroarchitektur vorgenommen und es hat sich halt einfach nicht so

00:45:13: ausgezahlt, wie sie das erwartet hatten, obwohl auch da die Ideen nicht schlecht waren. Also

00:45:18: sie haben vom erfolgreichen Adler in 64, mit dem sie auch den Dualcore Prozessoren eingeführt

00:45:24: haben und so davon den Absprung auf die nächste Architektur nicht geschafft und hatten dann

00:45:30: ein paar Jahre mit eben Bulldozer und den Weiterentwicklungen davon, die nicht funktioniert

00:45:37: haben, weil AMD damals verkannt hat, dass rohe Integer-Rechenleistung nicht zukunftsweisend

00:45:44: sein wird und nicht der entscheidende Faktor ist, sondern gerade das Frontend der CPU, das

00:45:50: Cache-System und wie Daten in die CPU reinkommen, wie sie dekodiert werden und auf die Rechenwerke

00:45:56: aufgeteilt werden, dass das zum Flaschenhals wird und nicht die eigentlichen Rechenwerke selbst. Und

00:46:01: da das eine Design-Entscheidung ist, die natürlich Jahre im Woraus getroffen wird, konnten sie dann

00:46:07: auch nicht irgendwie eine kleine Änderung machen und dann irgendwie ihre Leistung deutlich steigern,

00:46:13: sondern sie mussten das einmal komplett neu entwickeln. Und das haben sie dann gerade noch so

00:46:20: geschafft mit Ryzen. Also es gibt ein Interview mit Jim Keller, der Architekt der Lead-Engineer

00:46:27: für die Prozessoren, auch ein ganz bekannter Prozessor-Engineer, der schon in den meisten

00:46:33: namenhaften Firmen gearbeitet hat. Der war bei Apple unter anderem für die eigenen SoCs in

00:46:38: den iPhones zuständig, bei Tesla war er mal, bei Intel war er. Jetzt ist er bei GreySky, die

00:46:45: bauen KI-Beschleuniger. Also ein Ingenieureskreisene wie begnadeter Mensch und der hat das Team geleitet,

00:46:55: was diese Zen-Architektur entwickelt hat. Und der hat im Interview gesagt, dass ihm auch nicht

00:47:01: klar war, als er zurück zu einem D kam, wie nah die Firma vor der Blede stand. Also es war wirklich

00:47:07: er hat da den schönen Satz gesagt, wenn das Schiff beginnt zu sinken, verlassen die Randen das

00:47:13: sinkende Schiff. Und als ich zu einem D kam, waren keine Raten mehr da. Er beschrieb also die

00:47:19: Arbeitsatmosphäre zu dem Zeitpunkt als ein bisschen düster, weil eigentlich alle wussten,

00:47:25: dass sie bald einen neuen Job brauchen, weil es die Firma nicht mehr gibt. Andererseits soll es

00:47:30: aber sehr angenehm gewesen sein, weil eben keine Leute mehr da waren, die nur für die Kohle oder

00:47:35: für irgendwas da waren, sondern ist wirklich nur noch das Team war, das an einem D geglaubt hat

00:47:40: und durchaus fähige Leute. Und das Resultat sehen wir dann heute. Mensch, schöne Abschlussworte,

00:47:45: Martin. Vielen, vielen Dank. Ich verweise darauf, dass wir den schoner Zahnpaar links einstreuseln zu

00:47:51: allen möglichen Dingen, die wir jetzt gesagt haben. Ich verweise ebenfalls darauf, dass man Themenanregungen

00:47:57: an Podcast@gohlemde schicken kann. Und ich verweise darauf, dass natürlich alles Neue und Alte zu

00:48:02: AMD und zum Herr Adlon wahrscheinlich jetzt nicht mehr so viele Neuigkeiten, aber viele Altigkeiten

00:48:08: dafür. Man natürlich im Archiv von Golemde findet und den Resten, also IT-Nachrichten in dieser

00:48:13: Richtung natürlich auch bei Golemde. Das war der Werbeblock in eigener Sache. Vielen Dank,

00:48:17: Johannes. Vielen Dank, Martin. Und vielleicht schaffen wir es beim nächsten Mal wieder einen

00:48:21: Intel-Podcast machen, um ein bisschen ausgleichende Gerechtigkeit weiterzulassen. Was habt ihr?

00:48:25: Was könnte ein Intel-Podcast sein? Bitte. Die neuen E-Course. Ich weiß nicht, was das geschieht.

00:48:32: Die Effizienzkärne in den Intel-Prozessoren, wer sich ein bisschen mit denen befasst hat,

00:48:38: wird wissen, dass Intel mittlerweile zwei verschiedene Kern, CPU-Kernarten,

00:48:43: einen Setz, Performance-Kerne für möglichst hohe Taktbefest und hohe Leistung und eben die

00:48:49: Effizienzkärne. Und da haben sie jetzt für den Lunaleck-Prozessor, der im Herbst raus kommt,

00:48:55: die Leistung von den Effizienzkärnen erheblich steigern können, angeblich ohne die Strom-Ansicht

00:49:02: also die Leistungsaufnahme gleichzeitig deutlich erhöhen zu müssen. Und sie sind jetzt mit den

00:49:08: Effizienzkärnen so schnell pro Takt, wie vorher die Performance-Kerne waren. Teilweise ist der

00:49:15: Sprung bis zu 60 Prozent und das wird, glaube ich, noch für einige Aha-Momente sorgen. Ja,

00:49:23: total. Auch im Vergleich mit den Armgeräten, die jetzt aufkommen. Ich wollte gerade sagen,

00:49:28: weil wir hatten einen Arm-Podcast und wir hatten das Thema öfter mal, wie sich da Leistung und

00:49:33: Energieaufnahme natürlich ganz anders gestalten, wenn natürlich Intel mit so was an den Start

00:49:37: geht. Voll krass. Tschuldigung jetzt, Johannes wollte auch was sagen. Genau, also Intel hat ja

00:49:40: mittlerweile auch eine fortschrittlichere Fertigung und ist da so halbwegs gleichgezogen mit TSMC

00:49:47: mittlerweile. Das spielt da natürlich auch mit rein, dass sie das überhaupt schaffen können.

00:49:51: Und sie nutzen aber auch TSMC für die Fertigung, was für Intel, also bei uns hat das auch auf dem

00:49:59: Event noch für ein bisschen Verwohnung gesorgt, dass Intel da auf TSMC Note setzt für ihre

00:50:06: Prozessorkerne und die Grafikeinheit in einem Chip integriert und auch der zweite Dye ist von

00:50:13: TSMC in einem gröberen Verfahren gefertigt, aber dennoch Intel hat quasi eingestanden, dass sie

00:50:20: keinen Fertigungsprozess haben, der ihnen die Performance bieten kann, die sie brauchen für

00:50:25: den Chip und ihn dann effektiv bei der Konkurrenz bauen lassen. Das wäre bis vor wenigen Jahren

00:50:32: erst mal unmöglich gewesen, weil ihre Designs eh immer auf die eigene Architektur maßgeschneidert

00:50:38: waren. Also sie hätten sie gar nicht woanders bauen lassen können. Das haben sie jetzt umgestellt,

00:50:43: auch mit dieser Generation erstmals, dass sie die im Prinzip bei jedem beliebigen Auftragsfertiger

00:50:48: mit ein paar kleinen Anpassungen fertigen lassen können und dann haben sie es jetzt auch gleich

00:50:54: gemacht mit dem Luna Lake. Es kommt halt auch dazu, dass es mittlerweile jeden Fertigungsprozess

00:51:00: in drei Varianten gibt, auch sehr schön zu sehen und Intel macht eigentlich nur zwei davon mit

00:51:08: ihren eigenen Prozessen bislang. Mal gucken wie das wird, aber ja zu dem Unterschied zwischen

00:51:14: Performance und Effizienzkehren könnten wir gerne mal was machen, denn das ist sehr interessant.

00:51:19: Das gibt es ja mittlerweile überall. Arm hat das angefangen, Intel hat es gemacht, AMD macht

00:51:24: das auch aber anders und es ist sehr interessant mal die verschiedenen Sachen anzugucken. Ja,

00:51:30: dann verweise ich darauf, dass dann hoffentlich bald ein Podcast zu diesem Thema sich im Archiv

00:51:34: finden wird. Und diesen Podcast da vorgehört hat, da sollte dann einfach gucken, ob es dann später

00:51:39: diesen Podcast, ich gehe mal davon aus, dass es ihn geben wird. Auf jeden Fall nochmal vielen,

00:51:42: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

00:51:45: Tschüss.

00:51:46: Danke auch.

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