Ist digital wirklich besser?

Shownotes

SurgeXT https://surge-synthesizer.github.io/

Nachricht dazu, dass der Synthie jetzt Open Source ist https://bedroomproducersblog.com/2018/09/25/vember-audio-surge-open-source/

Die Webseite von Jürgen Mossgraber https://www.mossgrabers.de/Software/Bitwig/Bitwig.html

Der Youtube-Kanal von Jürgen Mossgraber https://www.youtube.com/@mossgraber

Interview mit Urs Heckmann zu Hans Zimmer https://www.amazona.de/interview-report-u-he-the-dark-zebra-hz-hans-zimmer-howard-scarr/

Synthesizer Presets aus den Batman-Filmen, Bladerunner 2049 und Interstellar https://www.youtube.com/watch?v=4rBMb2oijyo

Transkript anzeigen

00:00:00: Besser wissen, der Podcast von Golem.de

00:00:05: Hallo und herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe.

00:00:07: Mein Name ist Martin Wolf und ich bin Podcastbeauftragter von Golem.de.

00:00:10: Ich war im Mai in Berlin auf der Synthesizer-Messe Superbooth und habe mich mit drei Vertretern

00:00:15: der Branche über ihre Leidenschaft für Software und Software unterhalten.

00:00:18: Klaas Johansson hat einen Synthesizer programmiert und ihn dann der Open Source Community geschenkt.

00:00:24: Jürgen Moskraber programmiert in seiner Freizeiterweiterung für eine Audio Software

00:00:29: und Urs Heckmann hat die Synthesizer geschaffen, mit denen der Hollywood-Komponist Hans Zimmer arbeitet.

00:00:35: Die Interviews fanden teilweise auf dem Messegelände draußen statt, daher sind im ersten Teil des Podcasts

00:00:40: Umgebungsgeräusche zu hören.

00:00:42: Klaas Johansson, was machst du gerade und wie bist du da hingekommen?

00:00:49: Also gerade arbeite ich bei Bitwig oder ich habe ja auch eine Firma gegründet sozusagen

00:00:57: und wir machen eine digital audio workstation, das ist so eine Musikprogramme auf dem Rechner,

00:01:05: wo du Musik damit machst.

00:01:07: Du kannst alles Mögliche aufnehmen, du kannst produzieren, kumponieren, alles was du da willst.

00:01:14: Du kannst auch Plugins laden, das ist quasi so kleine Zuschnittsprogramme von Dritt an Beater

00:01:21: und ja, früher habe ich das auch gemacht.

00:01:26: Ich habe nach dem Uni angefangen Plugins selber zu machen.

00:01:30: Mein erster Produkt war ein Sampler Short Circuit und ein Jahr später habe ich das Synthesizer Search gemacht.

00:01:39: Und zu der Zeit war ja dem Markt nicht so ganz groß wie heute.

00:01:44: Hier ein bisschen überschaubar, aber ja, hat erstmal Spaß gemacht, aber ich habe das alleine gemacht

00:01:52: und fand das irgendwann langweilig alleine zu arbeiten.

00:01:56: Deswegen bin ich dann irgendwie weitergegangen, habe dann zwei Jahre Ebelton gearbeitet,

00:02:02: vor ich dann mit ein paar anderen Bitwig gegründet habe.

00:02:05: Du sagst das so einfach, dann habe ich ein Sampler programmiert und dann habe ich ein Synthesizer gemacht,

00:02:09: aber auch da muss man ja irgendwie hinkommen.

00:02:12: Was muss ich mir vorstellen, wie kommt man dahin, dass man diese Idee hat?

00:02:15: Womit bist du angefixt worden, dass du auf solche Ideen gekommen bist?

00:02:20: Ich habe selber auch Musik gemacht, so produziert, so in der Heimstudio quasi.

00:02:27: Das war doch die Anfang 2000er-Jahre in die Dreh.

00:02:33: Und dann habe ich dann auch so irgendwie Elektrotechnik studiert und programmieren gelernt,

00:02:37: so von selber aus, und dann hat auch Anfang im Ampelsohn zu basteln, so eine kleine Synthie oder so.

00:02:42: Ich habe schon ein paar kleinere Plugins für mich gemacht,

00:02:47: aber es hat mir auch zum Beispiel bei der Sampler gestört, es gab keine gute Sampler so, fand ich.

00:02:53: Also zu der Zeit gab es entweder so diesen Kontakt, der war sehr riesig.

00:03:01: Aber es gab nicht irgendwas, wo du einfach so Samples rein schmeißen kannst und Spaß haben,

00:03:09: aber dass trotzdem gut klang mit guter Interpolation und so.

00:03:12: Der Markt war noch nicht so reif und da habe ich mich damit angefangen.

00:03:17: Und wenn ich das erst mal gemacht hatte, dann hatte ich das Gefühl, ja, jetzt kann ich auch noch Synthie machen.

00:03:24: Ja, das klingt total nachvollziehbar, wäre bei mir sicherlich vollkommen ausgeschlossen,

00:03:28: bei vielen Leuten, die jetzt zuhören auch.

00:03:30: Aber bleiben wir dabei, wenn du sagst, der Markt war noch nicht so voll, damit meinst du den Softwaremarkt.

00:03:35: Es gab ja irrsinnig viele, seit den 80ern gibt es ja Sampler als Produkt, als großes Gerät,

00:03:41: damit man sich irgendwie nicht stellen kann, was teuer ist und im Studio.

00:03:44: Und das, was du meinst, ist nicht so teuer, einfach auf dem Rechner und loslegen.

00:03:48: Ja, aber auch so, dass einfach ein bisschen schnell und kreativ ist,

00:03:52: dass du nicht unbedingt diesen riesigen Gigabyte große Pianos musstest, Sample rein schmeißen,

00:03:59: sondern einfach vielleicht für das Deine Sample reinziehen und ein bisschen mit Looppunkten spielen

00:04:03: und dass das einfach schnell geht, dass der Produkt nicht so kompliziert ist.

00:04:09: Und ja, klar, gab es auch viele Hardware zu der Zeit, aber ich fand es gab zu der Zeit auch

00:04:15: einen riesigen Tonqualitätsunterschied zwischen Software und Hardware.

00:04:20: Weil das Hardware klang gut, weil die hatten das richtige Wissen gehabt,

00:04:24: wie mache ich dann eine Auslater und dass das nicht irgendwie total viel A-Lacing hat und so.

00:04:30: Und ich fand die Softwareprodukte zu der Zeit, die haben es sehr darunter gelitten,

00:04:36: dass die, die DSP Know-How nicht wirklich mitgebracht haben.

00:04:41: Dann haben wir zum Beispiel hier nach Bonneven an, hier UHE,

00:04:44: und da hat der gleichzeitig die Zierbräder zwei gemacht, als ich den Search gemacht habe.

00:04:49: UHE heißt "Os Heckmann", oder?

00:04:51: "Os Heckmann", ja.

00:04:52: Und wir haben dann irgendwie Spaß gemacht,

00:04:56: so in unserem Form als Erzfeinde bezeichnet, als Spaß.

00:05:01: Also es gab so Synthi-Foren, wo sich die Leute getroffen haben,

00:05:04: die an was bauen und auch die Leute, die es nutzen.

00:05:07: Nee, es war eher ein KFA-Form, da gab es ja damals auch,

00:05:11: da hat man sich trotzdem ein bisschen unterhalten, so gegenseitig.

00:05:17: Aber nicht so direkt Kontakt, aber man hat es ja auch zwischendurch getroffen.

00:05:23: Okay, aber wenn du sagst, du fandest die Qualität von der Software-Instrument nicht so gut.

00:05:29: Es gab ja zum Beispiel schon 1997, ich glaube die kamen sogar auch aus Deutschland,

00:05:33: aus Berlin, diese Geschichten Propeller hat, waren die aus dieses Reason oder wie das ist?

00:05:38: Ja, es kommt aus Schweden.

00:05:39: Oder genau sogar Schweden.

00:05:41: Na ja, da haben wir doch gleich...

00:05:43: Ja, die haben eine gute Tonqualität gehabt.

00:05:46: Also es gab ja schon manche, aber ich fand so insgesamt,

00:05:50: das war nicht so wirklich der Level erreicht haben,

00:05:53: da dass sie vielleicht fünf oder ja später hatten.

00:05:57: Und das heißt, dann hast du angefangen, deinen eigenen ersten Synthesizer zu programmieren.

00:06:02: Wie muss man sich das vorstellen?

00:06:03: Wie fängt man so was an?

00:06:04: Also ich meine, von außen betrachtet klar, irgendwas schwingt

00:06:07: und dann macht man noch ein paar Sachen damit und dann kommt ein Ton raus.

00:06:09: Aber so einfach kann es ja nicht sein, oder?

00:06:11: Na ja, wenn man selber Synthesizer benutzt hatte, hast du ja schon das Denken ein bisschen,

00:06:15: dass du weißt, okay, ich brauche hier Loslatoren und Filter und so weiter und so weiter.

00:06:20: Und du weißt ja ungefähr, wie du die programmieren würdest.

00:06:23: Also ungefähr.

00:06:26: Ja, okay.

00:06:27: Oder such das ganze große Internet oder findet in irgendwelche Literaturalgorithmen, wie du das machst.

00:06:37: Elefos und Envelope sind ja meistens nicht so kritisch,

00:06:41: weil du kannst eigentlich die geometrische Vorstellung relativ gut folgen.

00:06:46: Willst du nicht unbedingt vielleicht als Endegebnis haben,

00:06:49: weil es gibt auch so Feindlichkeit in da,

00:06:51: aber es gibt ja vor allem bei der Oslatoren und Filter da.

00:06:55: Das macht man ja nicht nur so.

00:06:58: Was du meinst auch die Ausgabequalität, die Tuppe, was am Ende rauskommt.

00:07:03: Na klar, es kann eine Sinuswelle erzeugen und das kann man auch im PC relativ gut machen und alles.

00:07:07: Und dann kann man auch irgendwas damit anstellen.

00:07:09: Aber das klingt ja dann trotzdem noch nicht gut.

00:07:11: Da ist ja dann noch mehr dahinter.

00:07:13: Wie kommt man an dieses Wissen ran?

00:07:15: Wenn du gesagt hast, am Anfang, es gab viele Leute, die machen das schon lange gemacht,

00:07:18: die haben das alles relativ gut perfektioniert.

00:07:20: In der Hardware klang das alles toll.

00:07:22: Auf dem PC ist aber dann noch ein komplett anderer Schuh, oder?

00:07:25: Ja, das stimmt.

00:07:27: In Hardware Analog-Haut ist ja was anderes.

00:07:30: Aber digitaler Hardware ist ja eigentlich das Gleiche.

00:07:33: Das ist ja diesen fixen Sampled Rate.

00:07:35: Und die größten Probleme kommt eigentlich durch Aliasing oder Faltungen, wie das auf Deutsch heißt.

00:07:41: Das heißt ja, dass wenn du eine naive Sortooth oder sowas generieren würdest,

00:07:50: oder wenn du einfach denkst in die geometrische Form, dann hat er ja eine unlösche Spektra.

00:07:55: Der hört ja nicht auf bei der Nyquist Frequenz, das ist die Hälfte von der Sampled Frequenz.

00:08:02: Das ist quasi die höchste Frequenz, das damit repräsentiert werden kann in eine gesammelte Signal.

00:08:08: Wenn du darüber gehst, ist das nicht klar, welche Frequenz gemeint ist.

00:08:14: Ist es der innerhalb der Hörbarspektrum oder ein anderer?

00:08:17: Wenn du eine naive Sortooth nimmst, dann kriegst du die auch.

00:08:20: Und das klingt eigentlich ganz so messig.

00:08:23: Das klingt nicht so stabiler Ton, sondern hat so ein Störsignal drin.

00:08:27: Das tut auch irgendwann die Ohren weh.

00:08:30: Das ist kein angenehmer Ton.

00:08:32: Also nur damit ich noch mal ein bisschen verstehe, was du meinst,

00:08:35: praktisch das im Gegensatz zum Analogen beim digitalen logischerweise

00:08:41: in den Lücken der Tastfrequenz, in denen geguckt wird, okay, das ist der Ton oder nicht der Sampled Frequenz.

00:08:47: In denen muss ja auch irgendwas passieren und dann kommt ein Sprung zum nächsten Ding, wo nachgeguckt wird.

00:08:53: Und das ist das ALL, das sind so eine Treppchenbildung, wie man das wahrscheinlich auch kennt,

00:08:56: wenn man Pixel auf dem Monitor sieht.

00:08:58: Das ist ja keine gerade Linie, sondern das sind so Pixel.

00:09:00: Genau, aber es kommt auch dazu, dass wenn das schaut, wer eine AD-Wandler funktioniert,

00:09:06: dann hat er vorher auch Filter, dass quasi alles rauslöscht, was oberhalb dieser Niquestfrequenz ist.

00:09:14: Das heißt, du kannst nicht beides haben, also du kannst nicht Frequenz,

00:09:18: oder dass oberhalb der Niquestfrequenz haben, weil die wett sich in die Hörbarspektrum zurückfalten.

00:09:25: Und dadurch filtrierst du die weg.

00:09:28: Und was du generieren willst als Programmierer, ist dann quasi der ex-Verlentesignal,

00:09:33: wenn du an einer perfekten Sehgezahn hättest, dass durch diesen Filter geht.

00:09:38: So dass wenn du in deinen Algorithmen, dass diesen Filter auch da rein betrachtest,

00:09:44: dann kriegst du eine angenehme Ton, da kriegst du irgendwas, das gut klient.

00:09:48: Aber heißt das im Umkehrschluss auch, dass du in der Software dann darauf achten musst,

00:09:51: dass die ganzen Komponenten auch so gut aufeinander abgestimmt wird,

00:09:54: dass du nicht dann plötzlich doch wieder irgendwo solche Artefakte mit reinbekommst?

00:09:57: Genau.

00:09:58: Zum Beispiel, wenn du an einer Auslater modulierst,

00:10:03: musst du ja mit der Modulation das auch schaffen, dass es hingeht.

00:10:06: Und das gab natürlich zu der Zeit da ein paar so gute Papers oder Beispiele online,

00:10:13: wo du lesen kannst, wie du das machst.

00:10:15: Aber es war nicht so viel wie heute.

00:10:17: Also heute gibt es viel mehr unterschiedliche Approaches.

00:10:20: Ich meine, es gibt Konferenz und so was dafür, aber zu der Zeit war es ein bisschen sparsamer.

00:10:26: Und du hast dann angefangen das Projekt und hast du angefangen,

00:10:31: als du angefangen hast, dein synthesizer zu programmieren,

00:10:33: schon im Kopf, okay, das wird später ein Produkt,

00:10:35: das wird eine Sache, die größer wird, oder wie war deine Herangehensweise?

00:10:39: Oder hast du einfach erst mal nur gedacht, ich fange erst mal an?

00:10:41: Nein, ich habe, was Sirt würde, habe ich vorher auch angefangen.

00:10:47: Also ich glaube, vielleicht vorher habe ich das Sampler machen, ein bisschen.

00:10:51: Ich hatte es so teilen, das war schon fertig,

00:10:53: weil ich hatte schon die gute Oslatoren implementiert und so.

00:10:56: Aber dann nach dem Sampler habe ich entschieden,

00:10:59: einen Produkt daraus zu machen.

00:11:01: Dann habe ich so überlegt, okay, wie soll der layout werden,

00:11:05: was ist der Approach mit der Modulation,

00:11:07: dass es auch nicht so ganz normal ist.

00:11:12: Weil du kannst ja alles Mögliche mit diesen Kvelden modulieren.

00:11:16: Und das war quasi auch ein bisschen neu.

00:11:18: Da habe ich mich ein bisschen von der, wie heißt der jetzt,

00:11:23: der Minimonstar von Jeeve, so was, inspirieren.

00:11:26: Die hatten auch so ein Approach, wo du pro LFO irgendwie,

00:11:31: aller pro Parameter und hier die Modulationen anbinden könnte.

00:11:37: Und das fand ich irgendwie, erst mal, das ist so ein Denkkonzept,

00:11:41: ganz spannend, und dann habe ich das so überlegt mit den Modulationsbuttons,

00:11:44: dass du einfach kriegst und dann assignst.

00:11:47: Und dadurch finde ich, hast du einen so Environment,

00:11:51: wo du musst nicht diese Modulationsmatrix denken,

00:11:54: haben so einfach Quelle klicken und irgendwas ziehen,

00:11:57: was wird das, dass das passiert, was so.

00:12:00: Genau, um das jetzt für die Leute zu erklären,

00:12:02: die zu hören und dein Programm nicht aufhaben,

00:12:04: was sie aber haben könnten,

00:12:05: weil dein Programm, das Gewälzschub-Verraten,

00:12:07: ist dann irgendwann frei geworden, da reden wir gleich noch drüber,

00:12:10: und man kann sich das auch runterladen.

00:12:12: Aber was du meinst, das Folgendes, es gibt eben einen LFO,

00:12:15: der wie auch immer geartete Wellenform produziert,

00:12:19: das kann auch zufällig sein und alles Mögliche.

00:12:21: Und was man tut, ist, man kann den einfach auf alle möglichen Dinge

00:12:25: in dem Synthesizer anwenden, die sich dann über die Zeit verändern.

00:12:28: Und um das zu machen, klickt man tatsächlich bloß.

00:12:31: Das Symbol gibt, mit der Maus zieht man ein bisschen,

00:12:34: damit gibt man vor, wie stark das Signal einwirkt

00:12:37: auf den jeweiligen Parameter und los geht's.

00:12:39: Also, das geht sofort los und hat sofort sein Ergebnis.

00:12:42: Man muss nicht darüber nachdenken,

00:12:44: stecke ich da irgendwas um oder was mache ich da genau?

00:12:47: Ja, genau. Und ich finde vor allem,

00:12:49: musst du da keine Screenspace dafür verwenden,

00:12:52: sondern du nützt ja die normale Knopf, wie sowieso.

00:12:55: Aber wenn du in der Modulationsmodus bist,

00:12:58: dann applizierst du einfach Modulationsstatt die Slider zu bewegen.

00:13:02: Wie normal.

00:13:03: Und um das zu sehen, sind wir dann nochmal farbig hinterlegt,

00:13:06: damit man weiß, welche jetzt diese Sachen haben und welche nicht.

00:13:09: Wenn man rechts draufklickt, dann kriegt man angezeigt,

00:13:12: welche alle darauf einwirken.

00:13:14: Das können natürlich auch mehrere sein,

00:13:16: dann kann man die auch einzeln wegklicken.

00:13:18: Also, ich bin ein großer Fan, wie man unschwer hören kann,

00:13:21: ein großer Fan von diesem Synthesizer.

00:13:23: Dann hast du das Produkt rausgebracht.

00:13:25: War das da schon so, wie ich es jetzt sehe?

00:13:28: Oder war das viel kleiner, war das viel einfacher?

00:13:31: Wie war dieser Produkt starten?

00:13:33: Ein bisschen kleiner als es jetzt ist, glaube ich.

00:13:36: Ich nutze der Produkt jetzt nicht so oft selber.

00:13:39: Ich laden die spitze Version irgendwann runter,

00:13:42: aber ich bin ja nicht diejenigen, die daran arbeiten.

00:13:45: Aber die haben auch viele Verbesserungen gemacht.

00:13:48: Es gibt viele neue Oslator- und Filter und so was.

00:13:51: Das ist schon viel reicher jetzt, als es damals war.

00:13:55: Das ist klar.

00:13:57: Also, das heißt, du hast ihn fertig programmiert,

00:14:01: dann wusstest du, okay, damit gehe ich an den Start

00:14:03: und dann hast du ihn über das Netz angeboten zum Kauf.

00:14:06: Wann war das?

00:14:07: Genau, das war 2004.

00:14:09: So alt ist der schon?

00:14:11: Ja.

00:14:12: Das sind 20 Jahre.

00:14:13: Genau.

00:14:14: Wow.

00:14:15: Ich glaube, im Dezember 2004.

00:14:17: Das wusste ich nicht.

00:14:19: Und wie war die Reaktion?

00:14:21: Also, warst du zufrieden damit, wie wir...

00:14:25: Fangen wir so rum?

00:14:27: Ich glaube, ich wollte trotzdem mehr verkaufen als das,

00:14:30: was wir nicht gemacht haben.

00:14:32: Es gab schon ganz gute Reaktionen von Leuten,

00:14:35: das ist ganz cool fand, aber ich glaube,

00:14:38: ich brauchte irgendetwas, um größer auf dem Markt zu kommen.

00:14:42: Jetzt darf man aber auch nicht vergessen,

00:14:44: dass 2004 jetzt auch noch nicht die Zeit war,

00:14:46: wie jetzt, wo Leute so schnell auf so was aufmerksam werden,

00:14:48: dass runterladen, auch die, glaube ich mal, der Markt war,

00:14:50: vielleicht auch nicht so groß dafür.

00:14:52: Das kann auch sein.

00:14:53: Dass du vielleicht auch eben einfach ein bisschen früh dran warst.

00:14:56: Und wie lange hattest du das als dein Produkt sozusagen da?

00:15:01: Also, du meinst, wie lange ich das verkauft habe?

00:15:08: Ja.

00:15:09: Das habe ich eigentlich gemacht, bis ich das aufmerksam war.

00:15:13: Also, ich habe das immer als mein eigener,

00:15:16: kleine Firma weitergetrieben und das supportete und so weiter.

00:15:20: Und ab und zu kleine Updates gemacht.

00:15:24: Und irgendwann hatte ich keine richtige Lust, das zu maintainen,

00:15:27: weil es gibt immer, zum Beispiel bei Mac Always gibt ja bei jeder,

00:15:31: was so ein Engelmas kaputt ist,

00:15:33: dass man sich als Entwickler kümmern muss.

00:15:35: Ja, aber mal komplett neues Silikon, das kann man einfach machen.

00:15:38: Das ist gar nicht so was, sondern eher, ja, die Ende irgendwas,

00:15:43: jetzt funktioniert die Mutics ist anders oder so klein,

00:15:47: also da gibt es immer so Kompopulitätssachen,

00:15:50: dass man sich als Entwickler kümmern muss.

00:15:53: Das ist ein synchrones Aktivation, auch sehr schön.

00:15:56: Aber wann hast du es freigegeben?

00:15:59: Und warum?

00:16:00: Also, warum ist schon mal ein bisschen klar,

00:16:02: du hattest irgendwann die Nase voll davon, dich drum zu kümmern,

00:16:04: aber das heißt ja trotzdem nicht, dass man es freigegen muss.

00:16:06: Es gibt da genauso viele Leute, also ich kenne zumindest,

00:16:09: ich habe glaube ich einen, so das sei der Fall, der fällt mir ein,

00:16:11: wo der Mensch glaube ich auch nicht mehr großartig was macht,

00:16:13: aber es bleibt halt immer noch als Produkt da.

00:16:15: Man kann das halt als Legislator kaufen oder eben auch nicht

00:16:17: und dann lässt man es halt bleiben.

00:16:18: Aber du hast dich auch für einen anderen Weg entschieden.

00:16:20: Ja, ich habe mich entschieden, dass Open Source,

00:16:22: weil ich habe mir dann mit Bittur genug Arbeit gehabt,

00:16:27: dass ich keine eigentlichen Zeit dafür hatte.

00:16:31: Aber ich fand trotzdem zu den Kündern, den Nützern

00:16:34: und für den Produkt selber, war das schon wert,

00:16:37: dass es noch ein anderer Leben kriegt, irgendwie danach.

00:16:41: Und ich fand, weil mir das finanziell nicht so ein Ding war,

00:16:46: könnte ich das auch Open Source, der ist fertig, der ist gut

00:16:49: und ich denke, das war total schaffbar für jemanden,

00:16:53: die Sachen zu machen, um das beim Plattformupdates und alles

00:16:58: das hinzukriegen, dass es wieder gut läuft bei Markt zum Beispiel

00:17:02: oder bei jemanden in den Liedungsport machen.

00:17:04: Das dachte ich schon, auch das passieren würde.

00:17:07: Aber dann haben die ja auch ein bisschen kleiner Community daraus gebaut.

00:17:12: So klein ist die Klaufe gegangen.

00:17:13: So klein ist das auch nicht, oder?

00:17:15: Nein, jetzt quasi leitet die jetzt bei Bacon Paul

00:17:20: macht total viel Entwicklung darauf, weil er das Spaß damit hat.

00:17:24: Es gibt so ein anderer Typ, ich glaube der Evil Dragon Typ

00:17:28: Open Form, der ist total in der Spezifikation drin.

00:17:31: Und ja, die haben einfach Spaß dabei

00:17:35: und das finde ich total cool.

00:17:37: Das hatte ich überhaupt nicht erwartet,

00:17:39: dass es so ein Ding wird.

00:17:40: Aber immerhin.

00:17:42: Ja, seit wann ist es frei?

00:17:44: Ich muss ja auch überlegen, dass ich glaube, ich mach das für richtig 2.000,

00:17:49: einmal, 18 oder so kann es sein.

00:17:55: Also aber schon in beide.

00:17:57: Und jetzt kann man auf GitHub gehen,

00:18:01: oder es gibt auch eine Seite, die verlinkt man natürlich

00:18:03: in Show-Nots, auf der man das herunter lernen kann,

00:18:07: wo man auch die ganzen Infos bekommen.

00:18:09: Und es gibt auch, habe ich gesehen bei YouTube,

00:18:11: es gibt auch echt viele Videos, die das super gut erklären,

00:18:13: was man damit machen kann.

00:18:15: Und so hat das Ding nochmal ein komplett neues Leben bekommen.

00:18:18: Ist das für dich so ein bisschen aus so einer Bestätigung,

00:18:20: wo du sagst, okay cool.

00:18:22: Also ich meine, das ist schon ein großer Einfluss, den du am Ende

00:18:24: auf viele Leute hast, wenn du das wahrscheinlich weiter verkauft hättest,

00:18:27: auch wenn es erfolgreich gewesen wäre.

00:18:30: Wer glaube ich, der Einfluss nicht so groß,

00:18:32: weil du hast dann auch nicht so viel Community,

00:18:34: sondern die Leute konzentrieren sich eher darauf,

00:18:36: dich als jemanden anzusprechen, der es anbietet

00:18:39: und konventionell anhanden ab.

00:18:41: Wo hingegen, wenn es eine Community ist,

00:18:43: dann speist sich das von selber.

00:18:45: Und die Leute haben Lust darauf und verrechten das Produkt

00:18:48: und finden es toll.

00:18:50: Bist du da so ein bisschen stolz drauf?

00:18:52: Ja, schon.

00:18:54: Ich finde auch, du bist so stolz über den Move zu machen.

00:18:58: Aber ich glaube, das ist auch keine Selbstverständlichkeit,

00:19:00: dass du wie betrachtest du deiner Produkt quasi nach deinem Leben

00:19:04: und durch diesen Gedanken hatte er eins noch ein zweites Leben bekommen.

00:19:08: Ja, auf jeden Fall.

00:19:10: Und es kann auch noch weitergehen,

00:19:12: weil das ist was ich überlegt habe, als ich das gesehen habe.

00:19:14: Ich musste mir erstmal ein bisschen die Augen treiben,

00:19:17: wie man damit machen kann und dass es wirklich irgendwie

00:19:19: alles dahinter schlägt, weil es klingt jetzt alles so ein bisschen einfach.

00:19:22: Aber das Ding hat jetzt nicht nur ein paar Oszillatoren

00:19:26: und eine tolle Matrix, um Sachen zu modulieren,

00:19:30: sondern auch noch Infekte und tonnenweise Presets.

00:19:34: Also man kann einfach kostenlos sich auch

00:19:36: ein paar 1000 Presets runterladen, dann geht es halt sofort los.

00:19:39: Was ist denn, wenn jetzt jemand, und das wäre heutzutage,

00:19:43: wie sie möglich, ein paar Chips nimmt, ein bisschen Speicher

00:19:46: und eine Hardware zusammenbaut und das Ding da reinbaut?

00:19:49: Ja, so cool.

00:19:51: Da musste ich sofort andenken.

00:19:53: Das ist ja in Synthesizer denn viele heutige Produkte

00:19:56: oder sagen wir, viele heutige Synthesizer

00:19:58: sind ja im Grunde genommen digitale Analog-Synthesizer.

00:20:02: Das ist ja ein großer Trend.

00:20:04: Hast du du meinst, dass die...

00:20:08: Also ich kann zwar, in den Synthesizer kaufen,

00:20:11: das ist Hardware, aber innen drin ist es ja.

00:20:14: Das ist ja nicht mehr so ein...

00:20:16: Ja, viel eher schon.

00:20:18: Wenn es richtig Analog ist, dann wird es schon

00:20:20: eine große Marketing gemacht.

00:20:22: Ja, aber es gibt ja dann auch Einschränkungen.

00:20:25: Also die Analogetechnik hat ja jetzt, also da kann man sich jetzt

00:20:28: so beistreiten, wie das klingt oder welche Vorteile das hat,

00:20:30: aber es hat ja auch große Einschränkungen, wohingegen nicht

00:20:32: bei digital halt alle...

00:20:34: Kannst du alles machen, ja.

00:20:35: Genau, und vor allem Abspeichern.

00:20:37: Also für mich wäre dann der Albtraum,

00:20:39: wie sagen die, die Knöpfe auszuhalten,

00:20:41: dann da das Speichern.

00:20:42: Ja, das wäre bestimmt nicht so schwer,

00:20:44: seine Synthesizer daraus zu bauen.

00:20:46: Du lädst alle Präschen für einen guten Microcontroller,

00:20:48: dass schnell genug ist, um das alles laufen zu lassen

00:20:52: und die Artchip fertig.

00:20:54: Jetzt bist du, also jetzt können wir am Ende doch nochmal

00:20:57: zu deinem aktuellen Beruf.

00:20:59: Du arbeitest bei deiner eigenen Firma, die ja auch in Berlin ansitzt

00:21:03: und die macht auch Audio Software, aber wie du schon am Anfang

00:21:07: gesagt hast, eine DAW, eine Digital Audio Workstation,

00:21:10: das ist ja ein kompletten Produkt.

00:21:12: Ja.

00:21:13: Hat deine, haben die Sachen, die du vorher gemacht hast,

00:21:16: jetzt da einen großen Einfluss drauf, wie du daran gegangen bist,

00:21:18: hat dich das weitergebracht?

00:21:20: Wie beeinflusst das?

00:21:21: Ja, schon.

00:21:22: Also in Search war zum Beispiel diesen Concept with Modulation

00:21:27: relativ groß in der Produkt da und das haben wir wirklich

00:21:32: in Betrieben weiterbetrieben.

00:21:34: Wie kann man das in einer großen Produkt machen?

00:21:38: Also wie kannst du das weiter nehmen?

00:21:40: Wie kannst du zum Beispiel von den Noten,

00:21:43: mehr Parameter auf die Synthesizer steuern?

00:21:46: Da haben wir mit diesen Pernote Expressions gearbeitet.

00:21:48: Das gab ja zu der Zeit nicht so viel mit MPE und so was.

00:21:52: Das haben wir auch in der vorderen Ecke, das nach vorne zu treiben

00:21:59: und diese ganze Modularität als Grundidee haben da wirklich

00:22:09: weitergetrieben für mich.

00:22:11: Und ich finde es auch interessant, weil Modularität muss

00:22:18: nicht heißen, dass es mehr kompliziert wird,

00:22:20: sondern es kann eigentlich heißen, dass die einzelnen Komponenten

00:22:23: einfacher wird und einfach die Flexibilität von,

00:22:28: wie du als Zusammenschnüppel so irgendwie...

00:22:31: Ja, ja und und dass Sachen sich entwickeln können.

00:22:34: Also dass man sehr schnell eine Sache hinbekommt,

00:22:37: die viel komplexer klingt, als sie im Hintergrund ist,

00:22:40: nur einfach weil sich einzelne Parameter zum Beispiel über die

00:22:42: Zeit langsam ändern.

00:22:44: Es wirkt halt sofort viel komplexer und interessanter,

00:22:47: als wenn es einfach nur eine Sache ist.

00:22:50: Wo geht es denn in Zukunft hin?

00:22:52: Siehst du dich irgendwann in...

00:22:54: Weil ich meine, das gibt es so was ich so festgestellt habe,

00:22:56: ich gucke mich nicht da falsch hier,

00:22:58: aber es gibt so eine kleine, feine Szene von Leuten,

00:23:01: die diese Leidenschaft haben, an synthesisern

00:23:05: und an Audio Software zu arbeiten.

00:23:07: Das hört ja nicht auf.

00:23:09: Siehst du dich keine Ahnung, was in 20 Ahnen nochmal da sitzt

00:23:11: und überlegt, ich könnte nochmal so ein Synthi machen

00:23:14: oder als Nebenprojekt gar nicht um eine große Sache

00:23:17: auszumachen.

00:23:19: Glaubst du, dass man da nochmal Lust drauf hat

00:23:21: oder sind die Sachen, die du jetzt machst, so dass du sagst,

00:23:23: ach ich mach das für immer das weiter, was du jetzt machen willst?

00:23:26: Ich weiß nicht so wirklich.

00:23:28: Also jetzt zur Zeit haben wir auf jeden Fall bei

00:23:31: Bitwig Sachen, dass wir so weiterentwickeln wollen

00:23:34: und noch ein paar so interessante Schritte zu gehen

00:23:38: und das Produkt noch weiter zu treiben,

00:23:40: aber vielleicht wird irgendwann der Produkt so reif,

00:23:43: dass man Bock auf was anderes hat.

00:23:45: Weiß ich noch nicht.

00:23:47: Ich bin noch nicht so weit, dass die Gedanken so in andere Richtungen geht.

00:23:51: Aber ich würde auf jeden Fall irgendwas bauen.

00:23:54: Letzte Frage, wenn du nicht mit Audio Software irgendwas machst,

00:24:00: was machst du dann? Was ist so was, wo du sagst,

00:24:02: ok, da kommst du runter und das entspannt mich,

00:24:04: machst du dann immer noch Musik oder nichts aus?

00:24:07: Das hab ich, da finde ich da wirklich Zeit

00:24:10: für eine Musik gleichzeitig zu machen, ist auch schwierig,

00:24:13: weil du bist trotzdem zu viel Produktentwickler,

00:24:18: um diesen Distanz nachher abzukönnen.

00:24:21: Das kenne ich auch von vielen anderen,

00:24:23: die sehen das auch problematisch,

00:24:25: irgendwie Musik zu machen, weil da einfach zu schnell

00:24:28: in Beta-Testing-Modus geht oder irgendwie so so.

00:24:32: Ja genau, du willst dann gar nicht weiter irgendwas spielen

00:24:36: sondern du willst daran nochmal häuschen,

00:24:38: wie so klingt das so und was kann man daran machen,

00:24:40: dass es nochmal ein bisschen anders klingt.

00:24:42: Ja, das ist so schwierig, das ist ein Distanz.

00:24:45: Aber was machst du, um nicht zu entspannen?

00:24:48: Alles Mögliche.

00:24:50: Ich meine, ich habe auch Kinder und so,

00:24:53: das wird nicht so viel Zeit übrig.

00:24:56: Klar ist Johan so.

00:24:58: Vielen, vielen Dank für das Interview

00:25:00: und alles Gute dir und eine schöne Superbuch.

00:25:02: Gerne dir auch.

00:25:05: Jürgen, wir sitzen hier draußen in Berlin

00:25:08: bei der Superboos in Ruhe, also obwohl es ist sehr windig,

00:25:11: aber man hört das wahrscheinlich auf dem Audio gar nicht so sehr.

00:25:14: Wir sitzen hier draußen vor der Superboos

00:25:16: und haben uns eine Minute Zeit genommen.

00:25:18: Du gibst mir eine Minute deiner Zeit, um mir zu erklären.

00:25:21: Du arbeitest an Plug-ins oder daran,

00:25:25: Controller kompatibel zu machen mit Software,

00:25:28: Midi-Software für Synthesizer für Sampling-Software.

00:25:32: Was genau machst du da und warum machst du das?

00:25:35: Ja, warum?

00:25:37: Ich entwickel Open Source Software,

00:25:39: weil ich sehr gerne programmiere.

00:25:41: Ich bin sogar probierter Informatiker

00:25:43: und bin aber seit Jahren eigentlich nur noch im Management tätig

00:25:46: und wie gesagt, programmiere halt für mein Leben gern

00:25:49: und habe mir deshalb irgendwas gesucht.

00:25:51: Wo kann man das dies tun?

00:25:53: Und dann kam zufällig diese offene Programmierschnittstelle

00:25:56: zu der DOR Bitwig, also eine Software,

00:25:59: um Musik zu produzieren damit.

00:26:02: Dafür gibt es viele, viele Hardware-Controller,

00:26:05: die aber nicht unterstützt werden.

00:26:07: Also Geräte, wo ich viele Knöpfe, Fader und solche Dinge habe,

00:26:10: wo ich die Musiksoftware mit steuern kann.

00:26:12: Und da unterstütze ich mittlerweile viele, viele

00:26:15: auf dem Markt eigentliche Geräte.

00:26:17: Das heißt du, also Bitwig ist ein kommerzielles Programm,

00:26:20: also es kostet irgendwie auch Geld.

00:26:22: Man kann das kaufen wahrscheinlich ohne Testversen,

00:26:24: weiß ich gar nicht.

00:26:26: Und trotzdem bist du als Teil der Community daran interessiert,

00:26:30: das Ganze aber auch anderen Leuten so zugänglich zu machen.

00:26:33: Das ist jetzt nicht so üblich.

00:26:35: Also ich wüsste jetzt nicht, dass die Adobe Community

00:26:37: jetzt große Anstrengungen unternimmt,

00:26:39: Erweiterungen zu schreiben für Controller, für Photoshop

00:26:42: oder sowas. Also ich meine, vielleicht stimmt das,

00:26:44: vielleicht stimmt das gar nicht, vielleicht gibt es das alles.

00:26:46: Aber sowas finde ich, ist schon auch noch mal ungewöhnlich.

00:26:48: Also das war ja auch das Alleinstellungsmarkt mal von Bitwig,

00:26:51: dass sie überhaupt so eine offene Programmierschnittstelle haben,

00:26:54: die auch dokumentiert war, um man diese verwenden konnte.

00:26:57: Und deshalb sind da auch viele Leute drauf gesprungen,

00:27:00: jetzt nicht alles so fanatisch wie ich.

00:27:02: Es hat viele, viele Controller waren.

00:27:04: Ja, aber Bitwig generell versucht da in diesen Bereichen

00:27:08: viele offene Standards zu setzen, die dann Leute auch verwenden können.

00:27:12: Und dann steht dann natürlich eine Community da drum rum.

00:27:15: Aber du hast gesagt, du hast ja das gesucht so ein bisschen als Ventil

00:27:18: für deine Programmierlaunen.

00:27:21: Aber da kann man ja auch tausend andere Sachen machen.

00:27:23: Wieso genau im Audiobereich und wieso genau da?

00:27:26: Weil ich eigentlich schon auch seit ich, was ich,

00:27:29: zehn Jahre oder so alt bin, Musikmacher in diversen Bands gespielt habe

00:27:33: und in den letzten Jahren auch mehr in die elektronische Musik eingestiegen bin

00:27:37: und dann bietet sich sowas natürlich an als Verknüpfung,

00:27:40: weil man sucht natürlich auch bessere Werkzeuge für die eigene Musik.

00:27:44: Muss gucken, dass man natürlich trotzdem noch Musik macht.

00:27:47: Die Gefahr ist natürlich immer groß.

00:27:49: Man hat jetzt irgendein Problem oder das könnte man doch besser machen

00:27:52: und dann wieder die Programmiertools statt die Musiksoftware.

00:27:55: Aber ja, das geht eigentlich ganz gut.

00:27:58: Du hast es grad schon angesprochen.

00:28:00: Also das ist so eine Gradwanderung.

00:28:02: Entweder man macht eigentlich die Programmierung Musik zu machen

00:28:05: oder man macht Musik selber.

00:28:07: Aber wie würdest du das einschätzen?

00:28:09: 50/50 oder programmierst du mehr oder machst du mehr Musik?

00:28:12: Oh, ich glaube, das ist schon deutlich mehr programmieren.

00:28:15: Da fließt schon sehr, sehr viel Zeit rein.

00:28:17: Obwohl ich auch trotzdem viel Musik-Output habe,

00:28:19: also man auch regelmäßig Alpen und veröffentliche Lieder

00:28:23: und auch mit der Band, aber es ist schon,

00:28:25: wenn man die reine Zeit sieht, deutlich mehr entgegst.

00:28:28: Gut, jetzt kann man das vielleicht aber auch nicht vergleichen,

00:28:30: weil wenn man sich heransetzt und irgendwas musikmäßig macht,

00:28:32: dann kann das sein, dass man in 10 Minuten für sich was macht

00:28:35: und schon irgendwie eine schöne Sache eigentlich hat,

00:28:37: wohin gegen, wenn man programmiert, dann geht es los.

00:28:39: Und die baggen und den Aspekt nicht beachtet.

00:28:41: Und nochmal zu den 12-YouTube-Videos gucken, um herauszufinden,

00:28:44: welchen Teil man hat, okay, da kann man das wahrscheinlich

00:28:46: zeitlich nicht ganz so vergleichen.

00:28:49: Wie ist es denn mit, also die Software hast du gesagt,

00:28:54: für die du das jetzt machst, die hast du halt bittwig,

00:28:57: aber hast du nicht auch, wenn Reiz verspürt,

00:28:59: selber Musiksoftware zu schreiben

00:29:02: oder einen Synthesizer oder irgendwie so was in die Richtung zu machen?

00:29:06: Jetzt einmal ein ganz eigenes Synthesizer

00:29:10: oder also Klang erzeugen, da braucht man auch doch ein gewisses anderes Know-how.

00:29:13: Also da kommen ja viele aus der Elektrotechnik

00:29:15: und mit einem ganz, ganz tiefen, profunden, mathematischen Background,

00:29:18: den ich zwar auch habe.

00:29:20: Aber jetzt diese Elektrotechnik-Thematik, also wie sind Schaltungen,

00:29:24: wie kann ich solche Schaltungen quasi umwandeln,

00:29:26: in Quellcode, um das in Software auch zu erzeugen?

00:29:29: Das ist doch ein anderer Background.

00:29:31: Also so Tool, sag ich mal, die halt irgendwas verbinden,

00:29:34: irgendwas steuern, das ist doch recht einfacher auch zu entwickeln.

00:29:37: Okay, jetzt um zum Kern zurückzukommen,

00:29:41: wie muss ich mir das vorstellen? Also es gibt eine Kiste,

00:29:44: da sind, du hast gesagt, da sind so Knöpfe dran,

00:29:46: die gibt es in allen möglichen Farben von allen möglichen Herstellern,

00:29:48: schön auch mit LED-Beneustung dann.

00:29:50: Und die wird per USB an den Computer angeschlossen.

00:29:55: Und dann kann man die Belegung dieser kleinen Kiste,

00:30:00: dieser Tasten, die kann man anpassen an eine Software,

00:30:03: mit der man dann die Töne erzeugt.

00:30:05: Warum sollte man das machen?

00:30:07: Also ich meine, ich kann ja immer auf die Runde Tastatur.

00:30:09: Ja, also die meisten sprechen ja so eine offene Sprache,

00:30:12: nennt sich MIDI, über die man eigentlich Noten erzeugen kann,

00:30:15: steuern wie auch eine ganz normale Tastatur.

00:30:17: Das heißt, wenn ich auf die Tastatur drück, dann schickt er Rausspiele,

00:30:20: Note C zum Beispiel und nicht den eigentlichen Ton.

00:30:23: Und bei den Kontrollern ist es so ähnlich, die sprechen dann auch solche Befehle.

00:30:27: Jetzt sagen wir mal, bei diesen einfachen Kontrollern,

00:30:30: die jetzt halt irgendwie laut leise machen oder macht irgendwie das Panorama von links nach rechts,

00:30:34: ist das recht trivial und auch jetzt nicht so spannend, das zu unterstützen,

00:30:38: das funktioniert ja eigentlich meistens direkt.

00:30:40: Spannender wird es, wenn dann zum Beispiel da so eine 8x8 Matrix an Touchsensitiven Knöpfen drauf ist,

00:30:47: wo ich dann zum Beispiel Sequencer mit implementieren kann.

00:30:50: Also auch neuartige Möglichkeiten, um damit Musik zu erzeugen.

00:30:54: Also wo ich dann halt Sequenzen aufbauen kann, durch Anschalten,

00:30:57: Ausschalten von Knöpfen.

00:30:59: Manche haben ja auch so Rückenkontroller dran,

00:31:01: wo ich dann auch so Touchinformationen bekommen kann.

00:31:04: Neuere Dinger haben auch so einen kompletten Touch-Display schon dran,

00:31:07: wo ich alles Mögliche machen kann, dann auch Wellenformen anzeigen kann und so.

00:31:12: Und in solche Geräte fließt halt viel, viel mehr Arbeit rein,

00:31:15: weil es auch viel, viel mehr Möglichkeiten gibt.

00:31:17: Und da gibt es auch viele kreative Gestaltungsmöglichkeiten,

00:31:20: weil ich bin dann nicht dran verhaftet, was der Controller mir an Knöpfen bietet,

00:31:26: sondern da kann man halt auch komplett eigene Dinge entwerfen, wenn da drauf.

00:31:29: Aber zerfasert das dich dann zusehens?

00:31:32: Also ich kann mir vorstellen, dass für wie viele von solchen Kontrollern hast du schon Dinges stehen.

00:31:36: Ja, genau.

00:31:38: Ich habe aufgehört zu 10, das sind bestimmt 20 oder so.

00:31:41: Und das ist ja, wenn man sich hier den Gesamtmarkt anguckt,

00:31:44: das ist ja ein Riesenmarkt, glaube ich, für diese Dinger.

00:31:46: Also das fängt beim einfachen Keyboard an, das so klassisch irgendwie ist.

00:31:49: Aber das ist gar nicht mal so sehr.

00:31:52: Also es ist ja, das ist so ein Trauerspiel.

00:31:54: Es gibt so ein uraltes Protokoll, nenn sich das Mackie-Protokoll,

00:31:57: weil es von Mackie damals in das erste digitale Mischpult eingebaut wurde.

00:32:01: Und leider muss man sagen, 90 Prozent der Hersteller

00:32:04: verwenden immer noch diesen uralten Kram, mit dem ich nicht mehr machen kann,

00:32:07: wie laut, leise links, rechts, so ein bisschen Pluck in Steuern.

00:32:10: Und die Controller, die wirklich mächtig sind,

00:32:14: wie zum Beispiel von der Konkurrenz der ebelten Push-Controller,

00:32:18: oder was gibt es noch, oder so nischen Sachen, Elektro-1 zum Beispiel,

00:32:22: wo ich einen kompletten Touch-Display habe, die kann man sich an eine Hand abzählen,

00:32:25: die wirklich viele Möglichkeiten auch bieten.

00:32:28: Okay, und aber wenn, sagen wir mal, du hast 20 für 20 davon,

00:32:32: hast du schon Anpassung geschrieben.

00:32:35: Ist dann die Annahme, dass jemand sich hinsetzt

00:32:38: und mit diesem Controller die ganze Software durchsteigen möchte

00:32:42: oder entscheidende Dinge damit machen will,

00:32:45: oder ist da nicht einfach die Lern-Korrethen teilweise auch zu hoch,

00:32:48: dass man sich sagt, okay, was soll ich jetzt mit dem Controller?

00:32:51: Oder ist da die Verbindung so gut, dass ich dann das gerne mache, den Controller zu benutzen?

00:32:56: Ja gut, das ist ja schon wie Ideen, also wenn der Controller keinen Sinn macht

00:33:00: und man schneller mit Maus und Tastatur ist, dann braucht man ihn auch nicht.

00:33:05: Das ist eigentlich schon eine sehr gute Frage.

00:33:08: Also viele Leute kaufen sich ein Controller, denken, sie können dann viel besser,

00:33:11: schneller und intuitiver Musik machen und merken dann doch recht schnell,

00:33:15: ja, mit Maus und Tastatur bin ich eigentlich doch schneller

00:33:18: und benutze das eigentlich gar nicht, oder spiele lieber über Tastatur eine.

00:33:22: Da muss man sich natürlich immer selbst in der Frage,

00:33:24: macht es Sinn, bringt mich das weiter oder nicht?

00:33:27: Also ich meine, für mich erscheint es schon attraktiv,

00:33:32: aber ich würde mir dann auch mal überlegen, ich habe ja die Software offen,

00:33:36: ich sehe ja auf dem Bildschirm den Knopf, jetzt gucke ich runter auf meinen Controller

00:33:40: und sehe jetzt 12 Knöpfe und frage mich, welcher davon ist es?

00:33:43: Natürlich, ich kann die belegen, du hast schon gesagt,

00:33:46: also auch wenn man deine Arbeit jetzt außer Acht lässt,

00:33:49: weil man vielleicht eine andere Software benutzt, dann kann ich so ein Learning machen,

00:33:53: ich kann immer, bei den meisten Software kann ich sagen, ich drehe jetzt diesen Knopf in der Software

00:33:57: und weise den anderen Knopf hier unten zu.

00:34:00: Aber jetzt bin ich in einem anderen Modus oder jetzt habe ich irgendwas verstellt

00:34:03: und jetzt bedeutet das nicht mehr das Gleiche

00:34:05: und schon muss ich anfangen zu überlegen, wie komme ich jetzt wieder dahin,

00:34:08: dass dieser Knopf wieder das macht, was er eigentlich machen sollte?

00:34:11: Da gibt es, oh, da können wir es stundenlang drüber,

00:34:14: ich erzähle auch Philosophien von Kontrollern, wie kann man das jetzt ganz schnell einfangen?

00:34:19: Ja, du musst sagen, du hast alle Zeit der Welt, obwohl wir gleich einen Vortrag haben,

00:34:22: die wir uns angucken wollen, aber du hast Zeit.

00:34:25: Und das ist vielleicht mal ein bisschen zu sortieren, also es gibt natürlich die,

00:34:28: die wirklich einen Knopf eine Funktion haben, das sind wahrscheinlich so die einfachsten,

00:34:32: wo ich sage, da mache ich hier die Masterlautschlärke hoch,

00:34:35: da ist ein Knopf, da drehe ich das Panorama von links nach rechts, da gebe ich noch einen Cent-Effekt.

00:34:41: Das sind glaube ich auch die Kontrolle, die man am meisten verwendet, weil ganz klar ist,

00:34:45: der haptische Aspekt, ich greif da drauf, ich weiß, wo dieser Regler ist und kann ihn direkt ändern.

00:34:50: Dann gibt es Kontroller, die beliebige Werte dann anzeigen,

00:34:54: bei denen ist es eigentlich wichtig, dass die ein Display dann haben.

00:34:58: Am besten auch direkt am Knopf, dass ich sehe, was passiert denn, wenn ich diesen Knopf drehe,

00:35:02: die würde es nicht haben und trotzdem generisch umschalten, die verwendet man eigentlich nicht,

00:35:06: weil man nie weiß, was passiert auf dem Knopf und wie du sagst, ich muss auf den Bildschirm gucken,

00:35:10: ah, da ist der Knopf, der tut das und dann gucke ich wieder runter, das macht eigentlich keinen Spaß.

00:35:15: Dann gibt es zum Beispiel jetzt Neuere, wo ich das auf dem Touch-Display auch sehe oder auch machen kann,

00:35:20: wo dann halt wirklich auch direkt der Name am Knopf steht und ich das auch bewegen kann

00:35:24: und das funktioniert auch recht gut. Aber wie gesagt, da muss jeder gucken,

00:35:28: kommt er klar mit solchen Dingen, ich habe zwar da im Stabilweise Controller,

00:35:32: ich verwende aber auch nur ein und zwei, die halt mich wirklich weiterbringen in einer gewissen Aufgabe.

00:35:36: So, da sind wir auch schon gleich bei der Frage, dein Lieblingskontroller und warum?

00:35:39: Ich verwende tatsächlich hauptsächlich ein X-Touch von Behringer zu mischen,

00:35:44: weil ich da zwei von habe und dann 16 Kanäle und das ist halt einfach für die Grund,

00:35:49: Lautstärke einzustellen, eigentlich sehr gut. Und dann habe ich halt auch eher Tastatur umweg zu spielen,

00:35:55: weil ich spiele halt auch gerne als Keyboarder und was habe ich noch, ja, den Push verwende ich ab und zu,

00:36:00: um Bissisiquenzen oder Drumming und so Geschichten dann auch zu machen.

00:36:04: Aber dann, du hast es ein bisschen eingedeutet, deine Empfehlung wäre, wenn man sich bei so etwas umguckt,

00:36:07: dann tatsächlich etwas zu nehmen, was die Möglichkeit hat anzuzeigen, was der Knopf war.

00:36:12: Dass da kleine Displays sind. Und wenn du diese Ansteuerung dafür programmierst, dann gibst du das auch rüber über die Software.

00:36:20: Diese Dinge musst du ja ausgeben, dass sie dann landen. Ist das kompliziert?

00:36:24: Das ist ... Für mich ist es sehr einfach, aber für jemand, der natürlich das so was noch nie gemacht hat,

00:36:30: ist es natürlich schon ein sehr komplexes Thema.

00:36:32: Na, weil interessant wäre, wie einfach wäre es das zum Beispiel anzupassen.

00:36:34: Du hast gesagt, du machst Open Source, das heißt, ich könnte mir jetzt von dir so eine Kontrolle,

00:36:38: eine Belegung vielleicht runterladen und kann die dann verwenden.

00:36:42: Und dann denke ich, auch es wäre aber schön, wenn da jetzt das unterstehen würde,

00:36:45: oder da irgendeine andere Sache. Ist das schwer, das anzupassen?

00:36:48: Es gibt Leute, die tun das, aber man braucht schon ein gewisses Level an Programmierfälle.

00:36:53: und man muss halt auch in dem Code durchsteigen, weil es ist mittlerweile auch eine sehr sehr komplexe Software,

00:36:57: mit den ganzen Kontrollern, die da unterstützt werden.

00:36:59: Da muss man erstmal reinkommen. Aber theoretisch ja, und es gibt eigentlich auch auf meinem YouTube-Kanal gibt es auch viele Tutorial-Videos,

00:37:07: wenn man das selbst tun möchte. Also selbst einsteigen in diese Erweiterungsprogrammierung für Bitwig.

00:37:12: Da gibt es mittlerweile auch 20, 30 Folgen, wo man da auch sich schlau machen kann, wenn man das selbst tun möchte.

00:37:19: Das ist ein sehr guter Hinweis. Wir verlinken den Kanal in den Show-Nurz.

00:37:22: Und ich möchte auch nochmal darauf hinweisen, dass die gesamte Audio-Community total hilfreich ist.

00:37:26: Also wenn man Fragen hat, man merkt einfach, die Leute sind sehr offen und helfen gerne.

00:37:31: Und ja, damit beenden wir dieses Interview. Vielen vielen Dank und wir gucken uns jetzt gleich einen Vortrag an

00:37:36: und genießen noch ein bisschen die Sonne danach und einen Kaffee, denke ich.

00:37:39: Urs Heckmann, vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst, mit mir zu reden. Du machst Synthesizer schon sehr, sehr lange.

00:37:48: Aber bevor wir dazu kommen, wieso du so lange schon Synthesizer machst,

00:37:51: konnte ich mir nicht verknifen, einmal auf etwas einzugehen, was ebenfalls sehr, sehr lange zurückgeht.

00:37:56: Nämlich deine Diplomarbeit von 1999 mit dem fantastischen Titel "Geborene Automaten". Worum geht's da?

00:38:06: Ja gut, also ich habe in meinem Diplom "Industrie Design" gemacht.

00:38:10: Und ja, da musste man einen praktischen Teil machen und einen theoretischen Teil für das Diplom.

00:38:18: Und damit hatten mich so ein paar Sachen, die ich gelesen habe, sehr interessiert.

00:38:23: Also Kevin Kelly, wie heißt es? Cheaps, Moreland out of control oder so.

00:38:30: Und das Thema "Krainer" damals irgendwie gerade auch interessant.

00:38:39: Also jetzt nicht ganz so interessant, wie es heute ist.

00:38:42: Und ich habe mir aufgefallen, dass in den Sachen, die ich darüber gelesen hatte,

00:38:48: dass KI vor allen Dingen genutzt wird in kreativen Prozessen.

00:38:52: Dass es da gut funktioniert. Und dass es da Menschen komischerweise beeindruckend konnte,

00:38:58: auch wenn es sehr einfache Algorithmen waren.

00:39:01: Und als Designer war das natürlich dann spannend.

00:39:04: Und dann habe ich da, also der Untertitel ist ja irgendwie im Spannungsverhältnis zwischen

00:39:10: künstlicher Intelligenz und industrieller Formgestaltung.

00:39:13: Zukunftsträchtige Reflexion über das Spannungsverhältnis zwischen künstlicher Intelligenz und industrieller Formgestaltung.

00:39:20: Genau, siehst du, so lange jetzt her, ich habe den Titel so halb vergessen.

00:39:23: Wir verlinken die Arbeit natürlich in den Shownutz.

00:39:26: Oh Gott.

00:39:28: Aber ich muss dich kurz unterbrechen oder einhaken, als Industrie-Designer sich mit solchen KI-Themen zu beschäftigen,

00:39:35: also bevor wir zum eigentlichen Thema kommen, ich will da nur noch kurz da fragen.

00:39:38: Wie bist du da aufgekommen?

00:39:39: Naja, also in den 90ern, ich habe in den 90ern studiert,

00:39:45: da war das so, dass natürlich Computer gerade Einzug gehalten haben.

00:39:50: Also davor hat man als Designer eher so gemalt, so gezeichnet und so was.

00:39:56: Und in den 90ern fing das an, dass man dann mehr und mehr Design oder was, was ich was im Computer gemacht habe.

00:40:05: Und das war teilweise auch ein bisschen so, es hatte sowas naiv, es ist nur dieses Pixel-Lege und so.

00:40:10: Und dann kam auch das Internet so auf und alle mussten Internet machen und so.

00:40:17: Dann waren also ganze Diplomarbeiten, wurden darüber geschrieben,

00:40:23: wie dann irgendwann mal 3D im Internet sein wird, als würde man dann durchs Internet so durchfliegen und so was.

00:40:29: Und dann haben die da so ihr Zeug gemacht.

00:40:32: Und so, das war natürlich alles, dann haben die so mit Frauerml irgendwie so eine Animationen oder so Reime gemacht.

00:40:38: Und das bewegte sich so alle zwei Sekunden mal mit so einem Update oder so ein Bild-Update.

00:40:43: Das war alles sehr, sehr, sehr ambitioniert und so.

00:40:49: Aber dafür gab es Geld.

00:40:50: Also das war ja 99er vor der Doktor-Blase.

00:40:53: Man hätte damit, also man hat auch mit zwei Bildern pro Sekunde Geld einsammeln können.

00:40:56: Ja, das ging.

00:40:57: Das weiß ich aus Erfahrung aus der Zeit.

00:40:59: Also aber jedenfalls, jedenfalls, ich hatte, also ich konnte ja schon ein Programm,

00:41:04: ich habe in den 18ern auf dem C64 Programmieren gelernt letztendlich und sowas.

00:41:09: Und dann kam es eben, dass das in diesem Designstudium irgendwie alle alles Mögliche gemacht haben,

00:41:16: außer Design, also außer klassisch Industrie-Design.

00:41:18: Also einer hat Fotografie gemacht, einer hat, also meine praktische Arbeit war auch nur was Konzeptionelles und so.

00:41:28: Und ziemlich viele Leute haben halt irgendwie irgendwas mit Internet gemacht und irgendwas mit Medien und irgendwas mit,

00:41:35: was, was ich war so.

00:41:37: Und ganz viele Leute haben natürlich traditionelles Design gemacht und da irgendwie

00:41:41: welche Design-Gegenstände gemizelt oder so, aber viele haben eben dieses Ding gemacht.

00:41:48: Und die all theoretische Arbeit, man musste eine theoretische Arbeit machen und

00:41:53: das hatte, da gab es ja auch alles Mögliche, also Reflektionen über,

00:41:59: über wie das Internet das Design verändert und alles möglich oder die Computer das Design verändern und so weiter.

00:42:04: Und dann dachte ich mir, ja gute gehe ich eben noch ein weiter und

00:42:07: ich hatte wahrscheinlich, hatte ich ja gerade ins Stanislav Lemm gelesen oder irgendwas

00:42:11: oder Asimov, wahrscheinlich.

00:42:15: Und da hat mich das Thema etwas fasziniert und es ging, also das war dann,

00:42:20: die Professor hatten da nichts dagegen.

00:42:23: Ich finde das voll, es klingt total traumhaft nach Diplomarbeit, die guten Zeiten,

00:42:27: als das Studium nicht so verschuld war, wie es heute war, ein bisschen offener alles und man so ein bisschen

00:42:33: und natürlich auch eine Umbruchszeit, in der Dinge wirklich so neu waren, dass teilweise die Profs

00:42:37: wahrscheinlich gar nicht wirklich, also zumindest technisch, nicht mithalten konnten mit dem, was die Studis wussten.

00:42:41: Ja, das stimmt, das war natürlich so.

00:42:45: Es gab ja ganz viele Leute, die haben irgendwie, die haben sich 10 Minuten an den Rechtern gesetzt,

00:42:49: irgendwas mit Photoshop gemacht, es ausgedrückt sind, hingegangen.

00:42:53: Da habe ich gesagt, hier, das ist richtig viel aufwendige Arbeit gewesen und die Professor

00:42:57: und so war ich glaube ich ihnen jetzt mal hier in Christiane einst.

00:43:01: Und es waren 10 Minuten Arbeit, was gab es, gab es, das war ein einziger Fälle.

00:43:06: Aber wie du selber auch schon sagst, du warst ja dann mit deinen Programmierkenntnissen auch relativ weit vorne in der Spärspitze,

00:43:12: weil ich kann mir vorstellen, dass wenn man, also offensivieren 60, ich nehme nicht an, dass du mit Basic,

00:43:17: mit diesem rudimentären Basic programmiert hast, da man da ja ein Maschinsprache programmieren musste,

00:43:22: hatte man am Ende dann auch ein ziemlich valides Verständnis davon, wie so ein Rechner eigentlich funktioniert

00:43:28: auf so einer Grundlagenbasis, ist das was, wieso du dann weiter in die Richtung gegangen bist,

00:43:34: in die du gegangen bist oder was hat den Ausschlag gegeben?

00:43:36: Ja, also das ist ja alles nur etwas komplexer, nicht?

00:43:40: Also natürlich habe ich sofort Maschinsprache gelernt, weil Basic das war nichts.

00:43:45: Und dann, ich stand damals vor der Entscheidung, ich konnte mir entweder ein Zündesaser kroffen

00:43:52: oder einen C64, da habe ich mich zu den C64 entschieden.

00:43:58: Aber natürlich auch, weil da ja so ein Synthchip drin war und so ein Weich,

00:44:05: damit der auch Musik machen wollte und so was.

00:44:07: Und meine Programmierung ging dann so, dass ich zwar auch irgendwie versuchte,

00:44:13: Spiele oder so was zu programmieren, aber ich bin dann ziemlich schnell dahin gekommen,

00:44:17: so ein Sequencer zu programmieren und der dann auch mal in irgendwelchen Spielen drin war,

00:44:23: der dann so, also der war dann so im Rahmen unterm Raum, wo die Zeichensätze waren und die E-O-Bausteine.

00:44:32: Und dann mit, der hat praktisch für die Leute, die Spiele programmiert haben,

00:44:36: um den C64, hat der ungefähr keinen Speicher gekostet und hat die Muck geliefert.

00:44:41: Und das war, das fanden ein paar Leute ganz gut und haben das dann auch benutzt.

00:44:45: Und ja, insofern, das war so das.

00:44:50: Also ich wollte Musik machen, ich wollte programmieren oder so, ich habe programmiert.

00:44:56: Und dann irgendwann hatte ich dann eben auch ein paar Synthesizer, so ein Casio und ein Freund von mir,

00:45:04: da auch welche, dann haben wir Musik gemacht mit dem C64 und MIDI und Stuff.

00:45:11: Ich habe das auch mal probiert, mit dem C64 Musik zu machen.

00:45:14: Ich weiß, dass ich sehr begeistert von dem Filter war und von dem Rest dann aber nicht,

00:45:17: weil die Limitation von diesen sehr wenigen Stimmen, die dieser Chip hatte,

00:45:22: obwohl die teilweise sehr gut klingen konnten, war das dann am Ende eben doch kein so richtiger Synthi.

00:45:28: Und bis du dann hast, also ich meine irgendwann muss es ja bei dir so auch so eine Gabelung gegeben haben,

00:45:36: gehe ich jetzt weiter und mache weiter Musik oder mache ich weiter mit dem Instrumentenbau,

00:45:41: das ist jetzt nicht gleich nennen, aber schon auch mit dem, womit man Musik macht.

00:45:45: Ja, also mit der Programmierung muss ich gleich sagen, da war es dann so, ich war jung, ich brauchte Geld

00:45:52: und habe versucht dann Sachen zu verkaufen, aber wenn du dann 1986 so als 16-Jähriger hast

00:46:02: so ein Programm geschrieben, wo du hin sagst, gib mir mal Geld dafür, dann sind Leute gekommen,

00:46:07: haben einem 500 Mark gegeben oder so was.

00:46:09: Und ich habe da jetzt irgendwie ein Jahr dran gearbeitet, kriege jetzt hier 500 Mark,

00:46:15: dann habe ich irgendwie irgendwie gesagt, das ist es nicht, ich habe das zur Seite gestellt.

00:46:19: Also ich habe da Musik gemacht noch, das habe ich auch die ganze Zeit, ich hatte irgendwann

00:46:25: ein Atari gehabt und so was und eine Wave Station und ein Ensonne Exemplar und yay,

00:46:31: und das war alles und dann irgendwann ein Virus und so, das war alles ganz toll.

00:46:34: Und das war, während des Studiums, wurde der Rechner wieder wichtiger für so Photoshop

00:46:43: und so was und durch das Internet, da kamen wir das mit der Programmierung wieder an

00:46:49: und hatte ML und so, das war für mich alles total easy.

00:46:54: Nicht so easy war Java und Java's Grip-Woll-Objekt orientiert, konnte ich nicht.

00:46:59: Und das war dann aber auch der interessante Punkt später.

00:47:03: Ich wollte mich mit Programmieren auf den neuesten Stand bringen, nach dem Studium ein

00:47:10: Projekt, wo ich programmieren musste, das habe ich aber in C gemacht und das wäre

00:47:15: aber viel einfacher in Zibloslus gewesen, was ich aber nicht verstanden habe zu dem

00:47:19: zwei Punkt.

00:47:20: Und dann kam ja gleichzeitig diese VST-Instrumente auf.

00:47:23: Ich hatte halt so Hardware-Synthesizer, hatte ich halt ein paar und habe aber festgestellt,

00:47:29: eigentlich ist es viel flexibler und einfacher, wenn das alles in der Box ist.

00:47:34: Weil das ist halt einfach wild.

00:47:37: Da muss ich kurz einhaken, VST-Instrumente sind virtuelle Instrumente, die auf Klackins

00:47:43: laufen können, die aber in verschiedenen Programmen laufen können.

00:47:46: Also das ist nicht festgelegt auf 1, nicht so wie die Photoshop-Hilter nur in Photoshop

00:47:50: funktionieren, sondern das funktioniert über alle möglichen.

00:47:53: Das Ecosystem in der Musik ist ganz krass anders als das in Video und Bildbearbeitung.

00:48:03: In Bildbearbeitung gibt es sicherlich noch mehr Programme, die Photoshop-Filter verwenden

00:48:09: können, genau wie es wahrscheinlich auch mehrere Programme gibt.

00:48:12: Also gab es zumindest mal, meine ich, die so After Effects Filter verwenden können.

00:48:16: Und es gibt dann halt so ein paar Buden, die machen so ein paar Klackins oder so.

00:48:22: Und der Mark hat sich auch sehr konsolidiert, die wurden alle schon auf gekauft.

00:48:26: Da gab es so, da sind die, oh ich habe vergessen.

00:48:30: Du brauchst Fx oder wie die heißen?

00:48:32: Ja, genau, die werden irgendwie ziemlich schnell meiner Ansicht nach, also meiner Erinnerung

00:48:38: nach auf gekauft, dann sind dann Teil von Google oder sonst wem.

00:48:46: Und da ist die, also von meiner Erfahrung her, ist die Welt der verschiedenen Host-Programme

00:48:55: und auch die Welt der verschiedenen Hersteller von Pluckins relativ überschaubar.

00:49:00: Und bei der Musik ist das halt anders.

00:49:03: Da gibt es schon hunderte Host-Programme.

00:49:07: Es gibt drei, vier, fünf verschiedene Pluck-Entschnittstellen, die mehr oder weniger standardisiert sind.

00:49:14: Und es gibt sowas irgendwas zwischen 2000 und 10.000 Herstellern von Pluck-Ents, die

00:49:21: irgendwas zwischen einem und 500 Pluck-Ents oder sowas herstellen.

00:49:27: Also das ist ein sehr komplexes, sehr heterogenes Feld von Herstellern und sowas.

00:49:37: Aber der Punkt, weshalb ich dafür gekommen bin, ist, ich habe also Musik gemacht damit.

00:49:43: Und konnte mir die aber auch dann wieder nicht leisten nach dem Studium direkt.

00:49:47: So da war gerade, da hatte ich eine Durchsstrecke und dann dachte ich mir, eigentlich kannst

00:49:52: du ja programmieren und eigentlich, und die werden in C++ programmiert und jetzt lernst

00:49:57: du C++, indem du diese Dinger machst.

00:49:59: So dann habe ich halt angefangen, so Audio Pluck-Ents in C++ zu entwickeln.

00:50:05: Und das hat dann, das war dann so nebenher und so.

00:50:10: Ja, und irgendwann kam, es gab so eine komische Phase, kurz nach 2000.

00:50:19: Also die Dot-Com-Battle war so irgendwie geplatzt.

00:50:23: Meine Träume damit auch, also ob es sich so heißt, die Träume davon mit 3D im Internet

00:50:31: oder sonst irgendwas Geld zu verdienen.

00:50:33: Und das, was dann nach meinem Studium passiert ist.

00:50:39: Und dann habe ich also erst mal an die FRA Pots-Time gegangen, da hatte ich da einen Job,

00:50:48: da habe ich auch so eine Lernplattform mitentwickelt.

00:50:52: Das war so ein Projekt dort.

00:50:56: Und ja, und da habe ich dann so einen Job gehabt, so ein Tagesjob und dann habe ich meine Wochenenden

00:51:04: damit verbracht, weiter Plug-Ins zu machen.

00:51:07: Und gleichzeitig kam dieser Umbruch bei Apple von MacOS 9 auf MacOS 10.

00:51:14: Und ich gehöre zu den ersten, die dann dort direkt eingestiegen sind und gesagt, okay,

00:51:18: da mache ich jetzt was.

00:51:19: Und dann habe ich, während viele Leute diskutiert haben, wie sie überhaupt Plug-Ins machen,

00:51:24: sind mir sofort aufgefallen, es gibt keine GUI-Lösung dafür.

00:51:28: Und ich bin ja Designer, deswegen war GUI für mich wichtig.

00:51:31: Und dann als erstes nur eine GUI-Lösung waren, dann hatte ich die erste Audio Unit,

00:51:37: die erste Audio Unit Plug-In mit einer grafischen User-Interface gemacht, so was.

00:51:42: Das fand Apple sehr gut.

00:51:44: Die haben mich dann auch von ihrer Homepage verlinkt und so was.

00:51:49: Und dann, als mein erstes Produkt mal so fertig war, das war Zebra, lief nur auf Apple,

00:51:57: damals nur auf AU zu der Zeit.

00:51:59: Und Apple hat auf meine Homepage verlinkt und war das irgendwie, ja okay, davon kann

00:52:05: ich lieben, so.

00:52:06: Und das ging relativ fix, war dann natürlich auch sehr euphorisch und sehr optimistisch

00:52:11: und auch gar nicht unbedingt, es gab dann auch Dussstrecken später, aber das war so

00:52:16: der Startschuss.

00:52:17: Dieser gesamte Komplex real versus virtuell Erzeugung von Effekten, aber eben auch von

00:52:27: Tönen generell.

00:52:28: Also du hast gesagt, du hast mehrere Synthesizer und Sounderzeugungsgeräte in deinem Leben

00:52:34: besessen.

00:52:35: Und dann hat man da irgendwie ein bisschen clicky, ein bisschen bunty und auch wenn es

00:52:39: hübsch aussieht, ist es nicht das gleiche.

00:52:41: Das ist ja für viele Leute und das war sicherlich damals auch, keine Ahnung, das kannst du sicherlich

00:52:46: gleich sagen, ein ziemlich großer Unterschied und auch für manche Leute einfach nur Go,

00:52:53: dass man das dann am Rechner macht.

00:52:54: Gabs dieses Ding, gab es das für dich oder wie bisher mit Umgang?

00:52:57: Ja, für mich hat das keine Rolle gespielt.

00:53:00: Also ich war einfach total froh, als ich dann damals in Logic von Im Magic, konnte ich

00:53:07: mir dann irgendwann dieses Klavinett leisten und das fand ich total geil.

00:53:15: Aber ich hätte mir niemals als Hardwaren ein Klavinett dahingestellt, also für einen

00:53:19: einzigen Sound, ein riesen Ding.

00:53:21: Also das wäre gar nicht gegangen, das ist auch aus Platzgründen nicht.

00:53:25: Also für mich war das irgendwie von vornherein eigentlich keine Hürde.

00:53:30: Zumal klar war, dass der Virus, den ich hatte, der war digital, die WaveStage war digital,

00:53:40: der IPR 16 war digital.

00:53:42: Ich hatte Analog, hatte ich glaube ich gar nicht.

00:53:45: Ich hatte Analog, die habe ich irgendwann wieder verkauft in der Zwischenzeit.

00:53:50: Das war für mich noch das Alte.

00:53:53: So, später gab es dann dieses Ding, es gab dann genau diese Leute, die gesagt haben,

00:54:02: ja das ist ja alles digital, das kann ja alles nicht klingen.

00:54:05: Dieses Zebra, worauf basierte das und was war da das Besondere?

00:54:10: Naja gut, das Zebra war quasi die Polyphone Version von Sol zunächst und wurde dann aber

00:54:18: Modular irgendwann und so was.

00:54:20: Da hatte sich irgendwie so, das ist ja auch gewachsen und so was.

00:54:23: Und die Idee dabei war, dass ich wollte ein Gegenstück zu dem Virus, mein Virus, klingt

00:54:32: bekanntermaßen recht aggressiv.

00:54:34: Der will mal vorne spielen, der will sich immer durchsetzen und so was.

00:54:39: Und bei Zebra dachte ich mir, ich mache was das irgendwie so was Organisches hat oder

00:54:45: was Weiches hat.

00:54:46: So was dann, das hat zum Beispiel in den Oszillatoren sehr so ein bisschen abfeilende Höhlen irgendwann.

00:54:59: Also dass es so ein bisschen runter klingt und so was.

00:55:02: Was dann später häufig kritisiert wurde von allen Leuten, die das nicht mochten natürlich.

00:55:06: Aber es klang erst mal eben zunächst mal sehr, ich sage mal rund, also nicht spitz, sondern

00:55:15: rund in lack of a better word.

00:55:20: Und es hatte viele Elemente, so wie so, es hatte schon so ein leichtes Voice Drift und

00:55:29: so was.

00:55:30: Also das ist so eben so was Organisches hatte und so.

00:55:36: Und das war halt eine der ersten Polyphones, die rausgekommen sind, kommerziell rausgekommen

00:55:43: sind für AU und auch echter AU es waren, nicht irgendwie adaptierte Frau's Tees oder andere

00:55:52: Pluckinschnittstellen.

00:55:53: Das wiederum fand Apple natürlich auch toll und das hat natürlich auch geholfen.

00:55:59: Das hat auch beigetragen dazu, dass das dann recht schnell, ich sage mal, nach heutigen

00:56:04: Maßster ab moderaterfolgreich war.

00:56:07: Also gut genug, eine einzelne Person, die in der WG lebt, zu versorgen.

00:56:13: Aber sage mir doch mal, was sind denn, also du sagst, es klang so eher rund und du hattest

00:56:19: vom Virus diese eher scharfkantigen Töne erwähnt.

00:56:24: Was sind denn da die Herausforderungen, um so was dann überhaupt machen zu können?

00:56:28: Also im Grunde genommen machst du, also korreere mich, bin ich falsch, du hast irgendwas,

00:56:33: das schwingt und das erzeugt dann am Ende einen Ton und das kannst du da im Computer

00:56:38: irgendwas schwingen lassen, ist ja jetzt überhaupt kein Problem, du kannst da sehr, sehr hoch

00:56:41: gehen inzwischen, begier Hartzweise, kannst du schwingen lassen und alles.

00:56:45: Aber das ist ja nicht alles, also du hast ja nicht nur einfach eine Sinuswelle oder eine

00:56:49: Rechtecke oder irgendwas, sondern da muss ja irgendwas passieren und da muss man sich

00:56:53: ja auch mit auskennen oder das rumprobieren.

00:56:55: Das ist ein interessanter Punkt, ich habe, also mein allerererstes Plug-in war der Versuch,

00:57:06: irgendwas mit einer FFT zu machen, also eine fast Fourier Transformer, also wo man so

00:57:11: einen Obertonenspektrum quasi in der Wellenform oder umgekehrt verwandeln kann.

00:57:17: Und das war ganz schlecht, dieses erste Plug-in.

00:57:21: Aber alle meine Synthesizer, die ich damals gemacht habe, basierten immer darauf, dass

00:57:28: ich einen Oscillator habe, der einen Obertonenspektrum nimmt, ist in ein, was rückverwandelt in

00:57:38: eine Wellenform und wo ich das Obertonenspektrum beschneide mit den Obertonen, die man nicht

00:57:46: hören kann aufgrund der Frequenz, die der Oscillator abspielen soll.

00:57:50: Und also wenn ich beispielsweise eine Wellenform habe, das ist jetzt sehr technisch, die Wellenform

00:57:57: habe die klassischerweise 2048 Samples lang ist und ich spiele die ab in der Frequenz,

00:58:06: wo dann dieser Phasencounter, du musst ja, du musst ja, ein Phasencounter ist, was immer

00:58:10: von 0 bis 1 geht, so 0 bis 1, 0 bis 1, 0 bis 1 und dann mapst du diese 2048 Samples auf

00:58:17: diese Phase, also bei Phase 0,5 bist du beim 1024. Sample beispielsweise.

00:58:24: So und das heißt für jedes Sample, dass du abspielst, musst du diese Phase ein bisschen

00:58:29: weiter zählen, so dass du bei 100 Hertz oder so, das musst du halt 100, mal eine Sekunde

00:58:36: von 0 bis 1 gezählt haben.

00:58:37: So und das passiert bei 48 Kilo Hertz, passiert das alle 480 Samples, hoffe ich, dass ich

00:58:44: das richtig gerechnet habe.

00:58:46: Also bei 100 Hertz, 48 Oscillator Frequenz, 48 Kilo Hertz Sample Rate, wenn alle 480 Samples

00:58:55: hast du von 0 bis 1 gezählt.

00:58:57: So und das heißt, wenn du deinen Wavetable dann 2048 Samples hast, dann gehst du praktisch

00:59:06: immer so knapp so 4 Samples vorwärts.

00:59:08: Das was dazwischen ist, kann dann eben Frequenzinformationen enthalten, die dann so ein chaotisches, neusiges

00:59:19: Signal erzeugen, das man Elias singt oder bei CD-Playern früher Clear Factor.

00:59:24: Und also muss man diese Frequenzen, die zu hoch sind, um dadurch abgespielt zu werden,

00:59:33: die muss man rausfiltern.

00:59:34: Das nennt man Bandlimiterung.

00:59:35: Und der Trick war einfach immer, ich habe mein Spektrum für diese Wellenform im Speicher

00:59:43: irgendwo, bei 2048 Wavetable Samples sind das 1024 Samples im Spektrum, 1025 eigentlich.

00:59:52: Und jetzt gucke ich immer, was für eine Frequenz spiel ich, was aus dem Spektrum kann ich da

00:59:58: hören.

00:59:59: Wenn wir nur ein Drittel oder ein Viertel hören, dann schmeiße ich einfach diese Obertonne

01:00:03: raus, dann mache ich diese inverse Fourier Transformation, habe meine 2041 Samples, das

01:00:09: sind aber diese Frequenzen, die Elias singen können, nicht mehr drin, weil ich die ja vorher

01:00:13: rausgeschmissen habe.

01:00:14: Das überblende ich dann so ein bisschen.

01:00:16: So habe ich alle meine Oszellatoren gebaut damals.

01:00:19: Und das hat sich als sehr fruchtbar rausgestellt.

01:00:26: Das mache ich heute noch.

01:00:28: Inzwischen mache ich das mit abgefahrenen Bibliothek an Wavetable Abspielalgorithmen.

01:00:42: So dass dann, wenn da was überblendet wird, das kann dann mal ein Wavetable sein mit 64

01:00:48: Samples und einer dann mit 1024 oder einer mit 4096.

01:00:53: Das hängt immer davon ab.

01:00:55: Also sind immer diese Powers of Two.

01:00:57: Also als was so 256, 512, 1024 ist, das hängt davon ab.

01:01:03: Da haben wir so eine Formel, wo wir wissen, wie viel Elias in der drinnenzeit sein kann

01:01:07: und wie viel nicht.

01:01:08: Wo wir sagen, das akzeptieren wir.

01:01:11: Und je kürzer das ist, desto schneller ist das natürlich, desto weniger rechner aufwandt

01:01:16: braucht man.

01:01:17: Und dann haben wir so Produkte wie Heif oder so, wenn du da ein Wavetable abspielst, das

01:01:23: ist einfach irre schnell.

01:01:25: Du kannst irre viele Stimmen damit fahren und du hörst keine Elias.

01:01:29: Das wäre jetzt auch mein Punkt gewesen, wo ich einhaken würde.

01:01:32: Das klingt ziemlich rechenaufwendig, vor allem für 1999, 2002 oder was auch immer.

01:01:37: Irgendwann ist Zeit für das Bild.

01:01:39: Also da geht es dann weiter darüber hinaus, dass wir halt irgendeine Schwingung erzeugen,

01:01:42: sondern es muss halt eben klar sein.

01:01:44: Und jetzt sagst du auch noch, das hast du das Wort Wavetable erwähnt.

01:01:48: Das heißt, das sind dann gar keine einfachen Sinus, Rechteck oder Dingsschwingung mehr,

01:01:54: sondern das sind, wie du sagst, richtig Samples.

01:01:57: Das sind Versatzstücke in irgendeiner Form.

01:02:00: Samples, die quasi ein Wellenzyklus beinhalten.

01:02:04: Und die können viel komplexer sein als das, was so ein klassischer Synthesizer sonst abbilden

01:02:09: könnte.

01:02:10: Die können komplexer sein, aber ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja.

01:02:17: Also wenn man das, wenn man strikt philosophisch betrachtet oder so was, ist die Komplexität

01:02:24: einer Wellenform spiegelt sich ja eigentlich im Spektrum wieder.

01:02:27: Und solange das Spektrum, solange du ein ziemlich komplexes Spektrum hast, wo alle möglichen

01:02:36: Obertyne drin sind, das können analogische Synthesizer sehr, sehr, sehr gut und viel besser

01:02:42: als digitale, weil Analogie ja keine E-Leasing haben.

01:02:45: Also bei Analogungssynthesizer konnte man ja, man konnte ja auch, man brauchte keinen DX7

01:02:50: um FM zu machen, sondern die Rollers hatten ja Cross Modulation und so was.

01:02:56: Und der, der steht ja, nee, ich kann ihn gerade nicht sehen, ist nicht hier, so der Ab2600

01:03:03: von 1970, ne?

01:03:06: Da hast du ja, der hatte schon so, dass man im Ossilator die Pulsweite von einem anderen

01:03:14: Ossilator modulieren konnte.

01:03:16: Und die, die Spektren, die da rauskommen, sind so unfassbar komplex, davon können,

01:03:20: davon können Digitale nur träumen, das in irgendeiner Art und Weise ähnlich gut zu reproduzieren.

01:03:27: Du gibst aber Leute, die, oder wir haben es ja schon ein bisschen angesprochen gehabt,

01:03:32: man kann heute einfach digitalen Nachbauten von all diesen sehr, inzwischen noch viel

01:03:36: teureren als damals, Synthesizer kaufen.

01:03:39: Sind die dann schlechter?

01:03:41: Sind die genauso gut?

01:03:42: Muss man da sich eigentlich keinen Kopf machen?

01:03:43: Was ist da deine Meinung?

01:03:44: Ja, also ich konnte jetzt den sagen, wenn die von uns sind.

01:03:49: Ha, machst du einen Nachbauten?

01:03:52: Ja, wir machen die.

01:03:53: Okay.

01:03:54: Wenn man das ja tatsächlich auch, also wir haben halt diesen, diesen einen Zündchen,

01:04:00: der heißt RePro, ne?

01:04:02: Das sind eigentlich zwei, das ist der RePro1 und der RePro5, die sind natürlich inspiriert

01:04:07: durch den Sequential Pro1 und den Prophet5.

01:04:12: Und da ist es so, dass, das ist eine völlig andere Kiste, also was völlig anderes als

01:04:21: das, wo ich bisher geregelt habe, weil da passiert tatsächlich das, dass man sich Schaltkreise

01:04:28: anguckt, guckt, was spielt eine Rolle, was spielt keine Rolle.

01:04:31: Das Problem dabei ist, dass man muss halt Sachen berechnen, wo man das Ergebnis vorher

01:04:39: wissen muss.

01:04:40: Also man berechnet eine Formel, wo das Ergebnis der Formel auch am Eingang betreitet.

01:04:48: Ja, du musst, genau.

01:04:50: Da benutzen wir so Programme wie Maple oder, also ich benutze Maple, die meisten benutzen

01:04:57: Mathematiker oder gibt es auch eine Friwa, die heißt Maxima.

01:05:01: Das sind so, wir haben die Computer Algebra-Programme, ne?

01:05:07: Du packst deine Formel da rein, also guckst dir den Schaltkreis an, packst deine Formel

01:05:13: da rein und dann drückst du, dann sagst du, so und dann, plopp, hast du alles, was du

01:05:21: brauchst, um dieses Ding zu lösen.

01:05:24: Aber ich sehe noch nicht, wie da ein Syntheseise dabei rauskommt.

01:05:27: Naja, das ist das Ding.

01:05:29: Das ist ja ein Syntheseise, so ein Minimug oder so was.

01:05:34: Wie viel Schaltkreis ist da schon drin?

01:05:37: Okay, Detail habe ich verstanden, aber für mich schwer, na, vorzubehörig, also das klingt

01:05:42: wie eine schöne Fleißarbeit, dann hat man das alles, aber da kommt doch am Ende nicht

01:05:47: der gleiche Klang raus.

01:05:49: Doch.

01:05:50: Ja?

01:05:51: Ja, klar.

01:05:52: Also es kommt natürlich nicht sofort der gleiche Klang raus, du musst natürlich

01:05:57: schon beobachten.

01:05:58: Du musst sagen, du musst messen, du brauchst das Originalteil, wenn ich dir nachher eine

01:06:08: Führung gebe hier, wirst du sehen, dass wir sehr viele diese Exemplare haben, also von

01:06:14: allen möglichen Syntheseisern und so.

01:06:16: Und du musst also messen und du musst rausfinden, welche Bauteile, welche Toleranz haben und

01:06:24: so was.

01:06:25: Und dann kommst du da schon hin.

01:06:27: Das kann man schon schaffen.

01:06:29: Aber man muss sehr genau gucken.

01:06:31: Und das Problem ist, dass in dieser Industrie vorreist, das ist ein riesiges Problem, also

01:06:38: für mich persönlich, ist das ganz viele von den Sachen, die halt eben passieren in so

01:06:43: einem Analogengerät, ob das nun ein 1176 ist oder eine Minimug oder ein Profit oder ab

01:06:50: 2006 oder egal.

01:06:51: Ganz viele Sachen, die da passieren, werden Nutzer von Software als Bugs wahrnehmen.

01:06:59: Und das ist das Problem.

01:07:02: Das heißt, die Aufgabe von Leuten wie mir oder meinen Kollegen in dieser Industrie

01:07:08: ist es auch zu sagen, ich baue das jetzt nach, ich kann da so tief ins Detail gehen, wie

01:07:12: ich will, ich kann es so detailliert machen, dass es genauso klingt, wie dieses eine Exemplare

01:07:17: das ich vor mir habe.

01:07:18: Die Frage ist, A, reicht die CPU aus für die Leute?

01:07:23: Das kostet sehr viel CPU, wenn man Pech hat.

01:07:26: Und also wie viel CPU kann ich mir erlauben?

01:07:29: Und B, kann ich mir erlauben, bestimmte Details einzubauen, die für den Klangcharakter vielleicht

01:07:37: wichtig sind oder auch nicht wichtig sind, wo die Leute sagen, hey, da ist ein Bug.

01:07:42: So.

01:07:43: Und das ist bei Minimug die Höhkurve.

01:07:46: Die Höhkurve, wenn die Attackzeit sehr kurz ist und man sehr schnell hintereinander Noten

01:07:51: spielt, dann wird die Höhkurve lauter.

01:07:53: Die schwingt sich so auf.

01:07:57: Und ein paar von meinen Kollegen haben das modelliert, machen das?

01:08:02: Aber ein paar von meinen Kollegen, und komischerweise die, die die größten Namen haben, lassen

01:08:09: das komplett weg.

01:08:10: Die machen das gar nicht.

01:08:12: So.

01:08:13: Und da gehe ich hin und sage, sorry, das klingt nicht wie ein Minimug.

01:08:18: Weil alle Minimugs, die ich bisher gespielt habe, haben diesen Effekt.

01:08:22: Der ist in ihrem Schallkreis drin.

01:08:24: Und wenn die dann sagen in ihrem Marketing, we have meticulously modeled every new one.

01:08:30: Und ich dann sage, ja, aber ich habe das gar nicht gemodelt.

01:08:35: So, wenn ihr diesen Schallkreis so modellieren würdet, so wie ich gesagt habe, mit Kirchhoff

01:08:40: und Ohm und modifizierter Notanalysis, Knutenpunktanalyse mit richtigen elementen, dann bekommt

01:08:48: ihr dieses Aufschwing.

01:08:50: Das ist da dann drin.

01:08:51: Und in einem unserer, in unserem ersten, also in unserem zweiten großen, also in Zebra

01:08:59: der erste große Wurf, wann haben wir Diva der zweite große Wurf?

01:09:02: Weil in Diva ist quasi so ein Minimug, eine Emulation drin.

01:09:06: Da haben wir das, da haben wir das ganz verhalten gemacht.

01:09:10: Wir haben gesagt, das ist zu viel.

01:09:12: Das machen wir so ein bisschen.

01:09:14: So.

01:09:15: Und heute, das war, das war, das war wahrscheinlich, glaube ich, der erste Synth, wo das so war,

01:09:23: wo das jemand so gemacht hat.

01:09:25: Danach kamen welche, die haben das wirklich richtig gut gemacht.

01:09:29: Und dann danach kamen welche, die haben es gar nicht mehr gemacht.

01:09:32: Wo ich dann sage, oh, dann nimmt so ein bisschen die Qualität der Emulation ab.

01:09:36: Klingen super, aber klingen halt nicht wie ein Minimug.

01:09:40: Und wenn ich heute ein Minimug machen würde, dann würde ich es genauso machen wie in den,

01:09:45: wie in den Kisten.

01:09:46: Und das ist eine ganze Menge.

01:09:47: Urs Heckmann, vielen, vielen Dank für deine Zeit.

01:09:50: Bevor wir uns zum Ende hinbegeben, müssen wir natürlich, also wir hatten jetzt die, wir

01:09:55: hatten jetzt die, die voll Digitalen, wir haben die nachgebauten.

01:10:00: Und beide sind, beide basieren auf Konzepten, die es inzwischen auch schon relativ lange

01:10:07: gibt bei der Klangerzeugung.

01:10:09: Wo geht es denn deiner Meinung nach hin?

01:10:12: Es geht viel um die, um das Nutzerinterface.

01:10:15: Wie komplex kann man werden?

01:10:16: So, was kann man, was kann man den Leuten da draußen zumuten?

01:10:20: Und was wollen die auch?

01:10:22: Also, dies, falls, ja, obwohl wir am Ende, ich erwähne es kurz, ich habe auch eine, eine,

01:10:36: eine Relationship über mit Hans Zimmer gehabt, der, für den wir eine Sonderversion von Zebra

01:10:42: gemacht haben, weil er halt noch irgendwelche Features wollte.

01:10:45: Und dann, dann ruft er manchmal an und sagt, ich brauche jetzt eine Höhekurve mit so

01:10:51: und so viel Stages.

01:10:52: So, dann, wir so, ah, wir gucken mal und so was.

01:10:58: Es gibt, es gibt Leute, die im Sounddesign so klare und so präzise Vorstellung haben,

01:11:05: dass die, dass die völlig andere Tools brauchen als sieben Knöpfe.

01:11:09: Die brauchen, ne?

01:11:10: Und dann, dann sitzen die dann auch schon mal zwei Tage da dran, einen einzigen Sound

01:11:15: zu bauen, aber das kann bei, bei Zimmer passieren.

01:11:19: Und dann ist dieses gesamte Soundtrack, um diesen einen Sound gebaut.

01:11:23: Wie eben bei, bei, bei Dunkirk haben sie, da haben sie in Zebra den Sound von der,

01:11:32: von der Uhr von Chris Nolan's Vater oder, ich weiß es nicht mehr genau, sehen den

01:11:39: Sound von so einer Uhr so ein, so ein Ticken nachgebaut, als Synthesizer Patch, dass sie

01:11:47: dann, dass sie dann über die Kontrollmechanismen des Synthesizers kontrollieren konnten, also

01:11:53: beschleunigen, abbremsen und so weiter konnten.

01:11:56: Und praktisch der gesamte Rest des Soundtracks ist darauf basiert darauf, was, was passiert

01:12:03: in diesem, in diesem, mit diesem Uhr im Ticken und, ne, weiß ich, diese, in diesem Film,

01:12:09: die diese drei Zeitebenen geht und diese drei Geschwindigkeiten und alles beschleunigt

01:12:13: sich und trifft am Ende aufeinander, ne?

01:12:17: Und für so eine Leute, wo's musst du auch Tools machen, ne?

01:12:23: Und es gibt einmal die Leute, die, die, die brauchen nur Presets, die brauchen, die brauchen

01:12:30: ein Synthesizer mit oder ein Instrument mit möglichst vielen verschiedenen Klangeinstellungen,

01:12:34: die sie einfach abrufen können und mit denen sie spielen können, weil sie spielen wollen.

01:12:37: So, das ist die eine Seite, die andere Seite sind die, die diese Klänge erzeugen und die

01:12:43: haben sich halt auch in den letzten, na ja, ich könnte sagen, der große Stadtschutz

01:12:51: der elektronischen Musik ist vielleicht in den 70ern gewesen.

01:12:54: So, das sind jetzt, was, oh ja, 55 Jahre oder so was her.

01:12:58: Ah ja, ja.

01:12:59: Also in der Zeit haben die sich ja auch weiterentwickelt, hat sich das auch weiterentwickelt,

01:13:05: was die Leute wollen und ja, und wir, wir entwickeln uns ein bisschen in diese, wir, wir

01:13:13: machen gerade komplexe Sachen, ne?

01:13:16: Also mehr Komplexität, sowohl im, im Nachbilden von Analogen als auch im Genuin Digitalen,

01:13:24: vielen Dank.

01:13:25: Ja.

01:13:26: Ich bin froh, dass ich das jetzt noch aufrehe und ja, bis zum nächsten Mal.

01:13:29: Ja, danke.

01:13:30: Am Ende noch der Werbeblock in eigener Sache.

01:13:34: Aktuelle Nachrichten zur IT und manchmal auch Audio-Technologie liest man natürlich

01:13:38: auf Golem.de.

01:13:39: Für Themenanregungen sind wir unter podcast@golem.de erreichbar.

01:13:43: Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

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