Wir machen uns frei!
Shownotes
Unsere Arbeitgeberumfrage für ITler https://fittkaumaass.com/golem/umfrage
Stefans Vortrag auf der Republica https://www.youtube.com/watch?v=9RyF2VmM3nE
Pop OS https://system76.com/pop/
Stefans Artikel auf Golem.de https://www.golem.de/news/open-source-wer-hat-die-macht-ohne-chefs-und-vertraege-2402-182137.html
Open Websearch https://openwebsearch.eu/
Graphene OS https://grapheneos.org/
Nix OS https://nixos.org/
Libreoffice https://de.libreoffice.org/
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00:00:00: Bevor es mit dem Podcast losgeht, ein kurzer Hinweis in eigener Sache.
00:00:04: Aktuell läuft auf Golem.de die große, jährliche Arbeitgeber-Umfrage für ITILA.
00:00:09: Wie geht es euch und eurer Firma?
00:00:10: Seid ihr zufrieden mit eurem Gehalt, der Unternehmenskultur und dem Führungsstil eurer Chefs?
00:00:15: Eure Antworten zählen.
00:00:16: Holt eure Firmen aus ihrer Bubble und sagt ihnen, was ihr für gute Arbeit braucht.
00:00:20: Die Umfrage ist anonym und dauert nur 10 Minuten.
00:00:23: Zur Umfrage kommt ihr über die Golem-Karrierewelt unter karrierewelt.golem.de.
00:00:30: Den Link findet ihr aber auch in den Shownotes.
00:00:33: Hallo und herzlich willkommen, mein Name ist Martin Wolff und ich bin Podcastbeauftragter von Golem.de.
00:00:43: Und ich befinde mich in meinem Büro und bei mir ist Stefan May, der netterweise uns schon zum zweiten Mal bucht.
00:00:50: Stefan, hallo.
00:00:51: Ja, mein Name ist Stefan May, ich befinde mich mit dem Büro von Martin Wolff und ich fühle mich sehr geerrt, wieder eingeladen zu sein.
00:00:57: Und ich bin Podcastbeauftragter, was bist du?
00:01:00: Ich bin freier Journalist, so banal ist das.
00:01:03: Das ist nicht banal.
00:01:05: Das klingt auf jeden Fall netter als Podcastbeauftragter, wofür ich jetzt wieder mal kritisiert wurde, weil es sich nach Behörde anhört.
00:01:11: Andererseits steht bei mir auch drunter Jugendschutzbeauftragter.
00:01:15: Ich weiß nicht genau, wie ich es an diesen Titel herangekommen bin.
00:01:17: Der wurde mir, glaube ich, zugeteilt, weil der vorherige Jugendschutzbeauftragter ausgeschieden ist und das einfach dann an mich weiter vererbt wurde.
00:01:23: Insofern passt das wahrscheinlich.
00:01:25: Aber Respekt, also gleich zwei Titel.
00:01:27: Oder?
00:01:28: Das ist in meiner Sicht ein Kartes voll, mit lauter Sachen, die Amerikaner nicht lesen können.
00:01:33: Und damit schwenken wir ab in Richtung unseres heutigen Themas, dass sicherlich eher in Richtung Eurozentrismus driften wird.
00:01:40: Wieso vieles in dieser Zeit, in der alles, was aus Amerika kommt, vor allem die Nachrichten, etwas zur Sorge anregt.
00:01:48: Aber vorher sage ich noch ganz schnell, dass ich darum bitten würde, dass dieser Podcast von den Leuten, die ihn hören, bitte beworben wird.
00:01:55: Wenn ihr den Podcast gut findet, dann sagt das ruhig weiter, weil ich mich noch immer dagegen sträube, Werbemittel produzieren zu lassen.
00:02:02: Weil ich mir immer denke, das ist dann weiterer Müll, der irgendwann auf irgendeiner Halle landet.
00:02:08: Aber vielleicht fällt mir auch irgendeine tolle Werbeidee noch ein, die man machen könnte, außer dieser Werbeidee, die Leute darum zu bitten.
00:02:14: Ja, vielen Dank fürs Zuhören schon mal im Vorhinein und für Themen, Anregungen, die wir immer mal wieder bekommen, die auch natürlich an podcast@golem.de geschickt werden können.
00:02:23: So, jetzt fangen wir aber an.
00:02:24: Stefan, du bist zum zweiten Mal hier, als du das letzte Mal hier warst, da war unser Thema, naja, also, hm, war das positiver als das heutige, würdest du sagen?
00:02:36: Es war ein bisschen gemischter, also es ging halt ums Darknetz und das heutige Thema ist, also das ist sozusagen vom Image her sehr viel positiver.
00:02:48: Es ist auch ein bisschen traurig, weil es halt diese schöne freie Welt gibt und die fast niemand nutzt.
00:02:54: Ach, also ich finde ja, also meine, also ich, als ich daran gedacht habe, dachte ich, oh ja, heute fangen wir an und es ist einfach nur ein positiver Podcast in einer nicht so positiven Zeit.
00:03:04: Oder zumindest das Thema, obwohl es mir Technologie zu tun hat, was im Moment ja gerade immer mal so Schatten abbekommt, ist es mal wirklich ein optimistischer Ausblick.
00:03:14: Ich glaube, konstruktiver Journalismus nennt man das, nicht über Probleme reden, sondern über Lösungen.
00:03:18: Ja, allerdings ist dieser Podcast journalistisch auch nicht so wertvoll, muss ich sagen.
00:03:22: Also das ist ja das, weswegen ich das als Podcast mache.
00:03:24: Ich finde es immer die schöne Freiheit, dass man einfach so vor sich hin plappern darf und nicht so daran gemessen wird, weißt du?
00:03:28: Ja, aber Laber Podcasts funktionieren einfach am besten.
00:03:31: Also alle Podcasts, die ich höre, sind Laber Podcasts.
00:03:33: Okay, das weiß ich von mir.
00:03:36: Zuschriften dazu, ob dies hier ein Laber Podcast ist oder nicht, an podcast.goldem.de.
00:03:40: Obwohl ich der Meinung bin, dass das kein typischer Laber Podcast ist, aber vielleicht sehe ich das ja auch nur aus der Innenansicht so und Leute, die draußen zuhören, sehen das ganz anders.
00:03:48: Egal, wir hören jetzt auf zu labern und kommen zum Thema.
00:03:51: Freie Softwareprojekte, die eine Alternative bieten zu den großen Technikganten, all das, gibt es schon echt eigentlich ziemlich lange.
00:04:02: Ich kann mich erinnern, dass mit dem Aufbau, also mit meinem bewussten Wahrnehm des Internets, noch in den 90ern und Anfang der 2000er, relativ früh schon Leute, wie soll man sagen, sich bemüßig gefühlt haben,
00:04:15: dem Kommerzgedanken oder diesem einfach nur, wir müssen jetzt Geld verdienen, wir müssen jetzt da eine große Sache draus machen, was entgegenzusetzen, oder?
00:04:23: Also der Gedanke, dass man frei irgendwie Sachen zur Verfügung steht, gibt es schon relativ lange im Internet, oder?
00:04:30: Ja, es fing halt eigentlich so an.
00:04:31: Also in meinen sozusagen ganz frühen 60er Jahren war so die Idee irgendwie, wird mit Hardware Geld verdient, die Software ist frei.
00:04:40: Und dann gab es plötzlich so eine komische Wende, dass Software kommerziell wurde, dass die proprietär wurde und dann gab es dann quasi eine Gegenbewegung, die eigentlich wieder zurück zum Ursprung wollte.
00:04:56: Und also zu sagen, genau, also da gab es diesen Richard Stormer, der so ein bisschen der Übervater, der freien Digitalwelt ist und der hat eigentlich nichts Neues gewollt, sondern eigentlich zurück zu den Wurzeln.
00:05:11: Okay, okay.
00:05:14: Aber weil du sagst, am Anfang war alles Software frei, also es ist ja auch nicht ganz so, also schon ganz früh hat sich Bill Gates darüber beschwert, dass sein Basic immer kopiert wird und die Leute das nicht bezahlen und so.
00:05:26: Und dann gibt es, also es gibt halt sozusagen dieses rechte Ding und dann gibt es aber Leute, die sagen, ja, das muss sich auch nicht quer gegenüberstehen.
00:05:37: Also man kann auch Geld verdienen mit Software, die frei ist.
00:05:41: Das ist das spannende, ich nenne das das Wirtschaftswunder der digitalen Gegenwelt.
00:05:46: Also es gibt halt dieses Phänomen, also normalerweise hat man so zwei Pole sozusagen irgendwie, die einen wollen Geld verdienen, die anderen wollen so Gemeingüter schaffen, quasi digitaler Kommunismus.
00:05:57: Normalerweise ist es so ganz strikt voneinander getrennt und irgendwie gerade in der Softwarewelt findet es zusammen.
00:06:03: Also man kann tolle freie Sachen machen, tolle freie Software produzieren und trotzdem gut damit Geld verdienen.
00:06:11: Könnte es da liegen, dass im Gegensatz zu realen Gütern einfach keine, außer meinetwegen dem Gehirnschmalz der Leute, die beteiligt sind, jetzt nicht so viele fassbare Ressourcen da reinfließen.
00:06:24: Also wenn ich was schnitze, dann muss ich ja zumindest den Baum irgendwie vorher besorgt haben, der mich vermutlich was gekostet hat.
00:06:32: Ne genau, also sagen die, sagen wir mal, die Kopierkosten für ein neues Exemplar, die sind halt marginal.
00:06:36: Software zu produzieren kostet sehr viel Geld und dann kann man sie mehr oder weniger frei vergeben, ohne dass es noch mal extra was kostet.
00:06:45: Wenn man jetzt ein Auto oder Fahrrad produziert, das kann man nicht einfach so frei rausgeben, weil es halt Stückkosten gibt.
00:06:52: Das heißt, das freie Auto ist mein Traum vom freien Auto, wird sich so schnell nicht erfüllen.
00:06:57: Ok, damit ist der Pascal schon ein ganzes Stückchen negativer geworden.
00:07:01: Nein, aber im Ernst. Also wir sind jetzt in einer, wir sind jetzt angekommen, also wenn ich mal jetzt den Sprung aus den frühen 2000 an, wo ich das zum ersten Mal gehört habe,
00:07:08: einfach mal ein Vierteljahrhundert später, es ist tatsächlich so, dass so ziemlich alle Dienste und Dinge, die wir technologisch benutzen, von sehr großen Konzernen hergestellt oder angeboten werden.
00:07:19: Also ich rede jetzt von den, ich sage jetzt mal, autonormal verbrauchenden.
00:07:23: Genau und also von der extrem kleinen Gruppe, nämlich vor allem fünf Konzernen, die auch teilweise sozusagen nur mehrere hundert Meter weit von entfernt ihren Firmen sitz haben, nämlich mit Silicon Valley.
00:07:38: So und das ist der Status und die haben das geschafft, weil sie einfach geschafft haben, dass sie unsere Bequemlichkeit krass ausgenutzt haben, oder?
00:07:47: Ja und weil halt das Ding ist, wenn man einmal groß ist, wird man immer größer. Also sozusagen zum einen ist es halt so, wenn man groß ist, hat man riesige Entwicklungsteams und kann so neue Trends erkennen und davon anfangen an dabei sein.
00:08:02: Wenn man groß ist, kann man teilweise die Positionen in einem Bereich nutzen und in einem anderen Bereich vorankommen.
00:08:10: Das hat quasi Microsoft perfektioniert, indem sie ihre Marktbeherrschende Stellung beim Betriebssystem Windows dafür genutzt haben, um einfach ihren Browser zu pushen und ihr E-Mail-Programmen und ihre Bürossoftware.
00:08:24: Und dann ist es außerdem so, wenn es mal jemanden gibt, der bedrohlich wird, kann man den aufkaufen.
00:08:29: Das hat halt Mark Zuckerberg gemacht, der halt einfach Whatsapp aufgekauft, Whatsapp hätte theoretisch eine ernsthafte Bedrohung für Facebook darstellen können.
00:08:41: Aber irgendwas du gerade gesagt hast, zeigt auch, dass die auch nicht unfählbar sind. Also das mit dem Browser bei Microsoft hat überhaupt nicht funktioniert.
00:08:46: Ja genau, also dann gab es sozusagen so eine kleine Gegenbewegung, also da gab es halt den Firefox Browser, der das dann geschafft hat, rückgängig zu machen.
00:08:56: Wobei das, finde ich, fast singular ist. Also das kommt jetzt nicht so oft vor.
00:09:01: Doch, doch, Microsoft, ich kann ja noch ein Beispiel geben. Ebenfalls Microsoft, deren hochbekanntes Mobilbetriebssystem ist heute nicht mehr so stark vertreten am Markt.
00:09:13: Es dürfte inzwischen negative Prozentpunkte haben.
00:09:16: Ja, das ist aber insofern sozusagen, stützt es die These, weil also Mozilla, die Mutter hinter Firefox, die hat es auch probiert, ein eigenes Smartphone-Betriebssystem auf dem Markt zu bringen, Firefox OS, was auch komplett gescheitert ist.
00:09:31: Und das ist halt gescheitert, weil der Markt schon so, der war einfach schon so gefestigt. Da ist Firefox nicht reingekommen und auch Microsoft ist nicht reingekommen.
00:09:41: Microsoft hat aber, bevor Google überhaupt ein Betriebssystem hatte für Mobil, hatten die schon eins. Die hatten dieses Windows, es war halt einfach nur furchtbar.
00:09:49: Also das darf man halt nicht vergessen. Also es gibt auch Gründe. Also deswegen ist mein Ansatz eher, dass ein Großteil auch natürlich an der Nutzerschaft hängt, nicht nur daran, dass die so groß sind und alles erstmal beherrschen, sondern eben auch an unserer Bequemlichkeit.
00:10:06: Wenn Leute eine Sache sehen und sie macht ihnen ihr Leben ein ganzes Stückchen einfacher und sie ist ohne großen Kostenaufwand und ohne großen Aufwand nutzbar, dann gewöhnt man sich irgendwie eher daran.
00:10:20: Ja, also das stimmt. Also ich finde, das kann leicht in die Richtung gehen, dass man quasi normal sterblichen Leuten ohne irgendwie IT-Hintergrund, dass man den Vorwurf macht, was ich einfach nicht machen will.
00:10:34: Die Leute haben irgendwie ganz andere Probleme und können sich jetzt irgendwie die wollen, also wenn sie irgendwie in der Schule arbeiten, wollen sie, dass es irgendwie funktioniert und daneben die halt irgendwie ein iPad und haben jetzt irgendwie nicht die Zeit und den Hintergrund und die Nerven sich mit Linux zu beschäftigen.
00:10:52: Da möchte ich einhaken. Okay, ich verstehe vollkommen was um eins und ich zähle mich 100 Prozent dazu. Also ich bin Normalverbraucher und ich habe einen Telefon mit Android drauf und ich habe bis gerade eben, also dieser Rechner läuft nur in Zukunft mit Linux, aber auch sonst Windows benutzt.
00:11:06: Und ich würde und ich habe auch nochmal darüber nachgedacht, was das im Arbeitskontext sozusagen bedeutet, wie ich zum Beispiel jetzt ausgegeben im Anlass habe ich halt Adobe irgendwie weniger benutzt, um bestimmte Sachen auszubringen oder so.
00:11:18: Aber da sehe ich gar nicht. Das ist gar nicht mein Punkt. Mein Punkt ist der private Punkt. Weißt du, was ich meine? Mein Punkt ist nicht okay, ich bin auf Arbeit und ich arbeite in der Bibliothek und wir machen was mit Kindern und die sollen irgendwie eine coole neue Technologie-Dings haben und dann natürlich haben wir irgendwie schaffen wir fünf iPads an, lassen eine Software drauf laufen und das organisiert sich praktisch mit wenigstens Aufwand von selber und geht halt einfach.
00:11:41: Würde ich nie irgendwas gegensagen, aber also wir alle als die Leute, du wahrscheinlich eher nicht, aber ich auf jeden Fall würde mir schon den Vorwurf machen, dass ich oft den Weg der Bequemlichkeit gehe, um ja oder halt einfach erstmal dabei bleiben, bis wirklich so ein Punkt einsetzt, wo ich mir denke, okay, jetzt ist mal gut.
00:12:00: Ich kann dir den Punkt zum Beispiel bei Google, bei der Suche sagen. Neulich, ich habe einfach irgendwas gesucht. Ich meine, diese Suche wird ja auch immer schlechter seit Jahren, das wissen wir alle.
00:12:08: Also es ist ja nicht so, dass man jetzt easy irgendwas findet oder so. Aber okay, Geschenk, ich mach das an und da oben kommt ein Feld, suche mit KI, ich habe das nicht angefordert und dann steht da irgendeine Zusammenfassungsgeschichte von irgendeiner Google-KI-Drinne.
00:12:24: Das muss mir entgangen sein, dass ich dazu ja gesagt habe und stellt sich raus, nein, habe ich nicht und nein, man kann es auch nicht wegmachen.
00:12:31: Ich bin seitdem, habe ich jetzt Google abgeschreit, meine Standardbesuchmaschine heißt jetzt nicht mehr Google, wo wir gleich zu, was das bedeutet, so viel gibt es ja nicht, was wir sonst machen.
00:12:40: Ich wollte gerade sagen, wir kommen gleich zu dem Punkt, wie man dann vermeiden kann. Ich wollte nur den Sack zumachen, dem ich sage, ich mache den Leuten und also spezifisch mir ja natürlich auch den Vorwurf, dass ich bequem bin, was das betrifft.
00:12:52: Und ich komme ja auch aus einer Zeit, genau wie du natürlich, wo wir aufgewachsen sind und diesen ganzen Kram ja nicht hatten, wenn du irgendwie was teilen wolltest und das irgendwie plötzlich die absurd große Menge von einem Gigabyte war oder so.
00:13:08: Dann hat man einen FTP-Server gesucht, wo ein bisschen Platz ist und hat das da aufgeschmissen und dann hat die andere Person das per FTP runtergeladen, weißt du was ich meine?
00:13:15: Dieses Cloud-Ding, plötzlich gibt es das, seitdem benutzt doch keiner mehr, warum sollte ich mir ein FTP-Server aufsetzen, außer im Arbeitskontext, weißt du was ich meine?
00:13:24: Und ich weiß aber alles, dass das, ich weiß, dass das das gibt und ich weiß sogar, wie es zu bedienen ist und ich mache es trotzdem nicht.
00:13:29: Und das meine ich mit der Bequemlichkeit und da haben, glaube ich, die Konzerne und die, hat die Tech-Welt sozusagen genau den Sweet-Spot gefunden, dass ich das gerne benutze.
00:13:39: Und ich weiß natürlich von Anfang an, okay, die kriegen meine Daten, die kriegen alles Mögliche von mir, die wissen, wo ich bin und so.
00:13:46: Aber dafür kriege ich auch angezeigt, wo ich mal war, wenn ich bei Google auf die Timeline schlicke.
00:13:50: Ja, genau, ich meine, das ist halt irgendwie, also vieles davon ist kostenlos und ich glaube, das ist auch ein Aspekt, den man leicht vergisst, wenn man kritisiert, was das für eine tolle Sache ist.
00:14:00: Also ich finde sozusagen, es gibt ja diesen schönen Begriff "Überwachungskapitalismus" und klassischerweise war Kapitalismus Ausschlusskapitalismus.
00:14:09: Wenn du kein Geld hattest, konntest du dir gewisse Sachen nicht leisten, du konntest nicht einfach so irgendwie unterschiedliche Medien konsumieren.
00:14:15: Es sei denn, du bist in die Bibliothek gegangen und vieles im Internet ist halt kostenlos, was erstmal meiner Meinung nach auch ein Fortschritt ist, weil es weniger Leute ausschließt.
00:14:26: Es hat halt dann nur diesen einen Nachteil dieser Datenakkumulierung und es hat den Nachteil, dass es halt gerade so kostenlose Geschäftsmodelle sorgen,
00:14:36: halt dafür, dass die quasi eher in so großen Konklammeraten stattfinden, also weil sozusagen, um etwas kostenlos anzubieten und das zu produzieren.
00:14:49: Also die Erstellungskosten sind schon relativ hoch, das heißt, das kriegen eigentlich nur richtig große Akteure hin.
00:14:56: Und manchmal ist es, also gerade beim Thema mobiles Betriebssystem, da ist es auch noch ein bisschen komplizierter, weil es halt so eine Plattformlogik ist.
00:15:04: Also das Firefox OS, das nicht geschafft hat, liegt auch einfach daran, dass ein mobiles Betriebssystem ist nicht einfach nur ein singuläres Stück Soffel,
00:15:13: sondern es muss einen App Store geben und in dem App Store müssen ganz viele Apps drin sein, es braucht verschiedene Hilfsdienste, die auch funktionieren.
00:15:23: Und deswegen, ich glaube, das ist der eigentliche Grund, warum man in diesen markt der mobilen Betriebssystem nicht einfach so reingekommen ist.
00:15:30: Und gerade was mobile Betriebssysteme angeht, kann man nicht einfach so umsteigen.
00:15:35: Es gibt irgendwie, es gibt theoretisch unabhängige mobile Betriebssysteme, die sind aber jetzt für Laien überhaupt nicht zu empfehlen, da funktioniert ganz vieles nicht.
00:15:47: Oder diesen wahnsinnig kompliziert, es gibt alternative Androids, die mit weniger Google auskommen, aber eigentlich so richtig gut umsteigen kann man nicht, in anderen Bereichen hingegen schon.
00:15:57: Also was jetzt Browser angeht oder Bürossoftware und auch PC-Betriebssystem.
00:16:03: Ja und es ist auch so, dass inzwischen, was ich jetzt spezifisch gemerkt habe, als ich darüber nachgedacht habe, mein Telefon, ich habe jetzt nach vier Jahren das Telefon gewechselt.
00:16:16: Das ist sonst immer normal, wenn das Ding kaputt ist. In dem Fall war es jetzt nicht kaputt, aber ich dachte mir, okay, kommt vier Jahre.
00:16:22: Und dabei hatte ich dann kurz darüber nachgedacht, eines von diesen anderen Androids zu nutzen.
00:16:29: Und dann ist mir aufgefallen, dass meine Bank, die Fototan, also wirklich eine Funktion, die ich benutze, um Online-Banking zu machen, ja das kannst du dann knicken.
00:16:41: Also so funktioniert es nicht. Jetzt ist natürlich so, das heißt nicht, dass ich nie wieder in meinem Leben Online-Banking machen könnte, aber das hebt die Schwelle an.
00:16:49: Und diese Dinge addieren sich. Und auch da, es ist halt Faulheit. Also es ist einfach einen Punkt, an dem ich sagen muss, okay, wenn ich Online-Banking mache, dann kann ich das jetzt nicht mehr unterwegs machen und einfach die App aufmachen und da tippe ich den Betrag ein.
00:17:02: Und dann, weil ich was vergessen habe, jetzt schnell noch die Überweisung rausschicken oder so, oder einen Dauerauftrag ändern, sondern ich muss das viel früher in der Steinzeit zu Hause vom PC machen.
00:17:11: Ich würde gerne nochmal jetzt bei der Faulheit widersprechen. Also ich finde bei vielen Bereichen, wäre es auch einfach Job des Staates, dafür zu sorgen, dass es zum Beispiel bestimmte Infrastrukturen, dass es die, wenn es die nicht vom Markt gibt, dass es die irgendwie vielleicht öffentlich gefördert in irgendeiner Form gibt, zum Beispiel in App-Marktplatz.
00:17:34: Bei diesen freien Androids ist es halt so, da sind teilweise Leute aktiv, die wirklich Google hassen und Google ganz, ganz schlimm finden, aber fast alle freien Androids bis auf ein einziges ReplicantOS, was nur mit sehr viel Mühen funktioniert, die Arbeit mit Google zusammen.
00:17:50: Da hat man so einen mittelsmann App Store, der die Apps von Google bekommt und ich finde, da wäre es irgendwie schon am Start entweder durch Förderung oder durch eine sehr offensive Durchsetzung von Kartellrecht und irgendwie von so Wettbewerbsrecht dafür zu sorgen, dass bestimmte Dinge die Wettbewerbe hindern, dass die einfach nicht mehr gehen.
00:18:14: Ich verweise hier in einem der vielen schamlosen Eigenwerbungen in diesem Podcast, die wahrscheinlich noch kommen werden, darauf, dass wir einen Podcast hatten zum Digitalzwang, der ein bisschen ein ähnliches Thema ist, nämlich, dass man überhaupt die ganze Sache nur noch per App machen kann, was in einigen Punkten schon auch der Fall ist.
00:18:32: Also ich habe mir jetzt zum Beispiel eine Bahnkarte, habe ich jetzt bekommen, nach Jahren und Jahren ewig im Bahnfahrens, hat mir gulm.de tatsächlich, ich weiß gar nicht, wie das sagen darf, wahrscheinlich schon, ist egal.
00:18:40: Der Punkt ist, ich habe eine Bahnkarte bekommen und die ist natürlich digital. Ich kriege die nicht als Plastikkarte, sondern die ist in der App. Und wenn ich ein Mobilbetriebssystem benutze, dass diese App nicht unterstützt, dann habe ich auch keine Bahnkarte mehr.
00:18:52: Also weil du kannst sie, glaube ich, nicht auf dem PC zeigen, meines Wissens nach. So jetzt haben wir tatsächlich so ein bisschen vor uns hin mehr an. Du hast aber auf der Republik einen schönen und sehr sortierten Vortrag zu dem ganzen Thema gehalten, den wir natürlich auch verlinken.
00:19:05: Und da gehen wir jetzt mal ein paar Stichpunkte von durch. Und zwar ist einer der Stichpunkte gewesen, wie kommt es, also was sind moderne Projekte, wie werden die zusammengehalten, wie funktioniert die Organisation von sowas.
00:19:18: Weil auch da, wenn wir jetzt 25 Jahre zurückgehen, dann sagen wir, okay, da haben wir drei Einzelpersonen, die sitzen im Keller, die haben sich gerade mit Internet getroffen und sind total froh, dass sie überhaupt so kommunizieren können und los geht's. Aber heute hat das alles schon auch eine bessere Strukturierung, weil klar, der Aufwand größer wird, dafür zu entwickeln, nicht nur im kommerziellen Bereich, sondern eben auch im Open Source Bereich.
00:19:40: Genau, so eine kleine App oder eine Browser-Weitung, die kann man auch mal neben Studium oder neben der Ausbildung, nebenbei als Einzelpersonen entwickeln. Aber also gerade bei so Projekte, die von vielen genutzt werden, wie ein Browser oder ein Messenger, das kann ich irgendwie drei Leute machen, die sich ab und zu über Big Blue Button irgendwie offen Bier treffen und über den Fortschritt plaudern.
00:20:02: Und was sind so die üblichen Organisationstrukturen?
00:20:07: Also es gibt eigentlich so drei Akteure. Im Kern sind da Communities. Also das heißt, da arbeiten Leute ehrenamtlich in ihrer Freizeit mit und oft ist da der Antrieb einfach so der Spaß am Basseln, am Coach schreiben, aber teilweise auch gesellschaftspolitische Motive.
00:20:30: Wenn man denkt, Freitechnologie macht die Welt besser. Und diese Communities sind manchmal ganz klein. Hinter GIMP zum Beispiel, diesen Grafikprogramm steht so ein Kernteam von, sagen wir mal, vielleicht so 15 Leuten, teilweise sind die riesig, also die Wikipedia-Community, die weltweite, die besteht aus mehr als 300 Sprach-Versionen und allein in der deutschsprachigen Version, also sozusagen der Kern,
00:20:59: die pro Monat mehrere Beiträge machen, das sind mehrere Tausende.
00:21:04: Das jetzt erklärt, wieso das mit GIMP 3 so lange gedauert hat. Ich habe mir, du stell mir mal, ich habe einen Reminder gesetzt, seit fast einem Jahr, dass GIMP 3 jetzt rauskommt und dann hatten sie den Release immer wieder verschoben, weil ich wollte mir das unbedingt angucken und ja, das erklärt natürlich das.
00:21:19: Also wenn das wirklich nur 15 Leute sind, also ich würde den, kein Vorwurf, dass das jetzt lange gedauert hat, aber ich wollte es noch gerade sagen, das ist ein Beispiel, wo es mir extrem auffällt, GIMP 3.0 einfach mal ausprobieren, kann man ja mal machen, ist auf jeden Fall besser als davor.
00:21:36: Okay, das sind Organisationen? Genau, und dann noch die spannende Frage ist, wie die sich organisieren und das ist eigentlich super interessant, weil die haben quasi so alle, sagen wir mal, Governance-Prinzipien, wie es Neudeutsche heißt, die man auch so aus der sonstigen, irgendwie aus der sonstigen Welt, aus Staaten kennt.
00:21:53: Also es gibt teilweise, es gibt so ein eigenes Prinzip, das nennt sich Doocracy, da sagt man einfach okay, man macht das, wo man Spaß dran hat, man ordnet sich irgendwelchen Arbeitsgruppen zu, das ist zum Beispiel bei Debian so oder auch bei Wikipedia, da gibt es sogenannte Redaktionen, wo man so über Themen diskutiert und dann gibt es oft aber irgendeine Formen von Hierarchien.
00:22:14: Es gibt zum Beispiel oft als Grundkategorie, das sogenannte Schreibrecht, also alle dürfen irgendwie mitdiskutieren, Vorschläge machen, aber nur bestimmte User dürfen Beiträge freischalten.
00:22:25: Das ist zum Beispiel bei Wikipedia so, also bei Wikipedia kann man Artikel, Änderungen vorschlagen, aber um die frei zu schalten, muss man sogenannten aktiver Sichter sein und da brauchen wir 300 Bearbeitungen und dann kann man freischalten und sehr viel läuft über meritokratische Prinzipien.
00:22:43: Wie es in der Politikwissenschaft heißt, also wenn man sich einbringt, wenn man dabei ist, dann darf man bestimmte Sachen und es gibt aber auch Wahlen teilweise, es gibt thematische Abstimmungen und manchmal gibt es auch eher so geschlossene Machtkreise, wo es irgendwie so ein Gremium von Maintenern gibt, das sich selbst rekrutiert.
00:23:04: Zum Beispiel Bitcoin funktioniert so, da gibt es fünf Maintenern, die formal eigentlich die Macht haben, die Codeänderungen auf GitHub freischalten können und bei Tor gibt es etwas Ähnliches in der Doktor-Community, da gibt es die sogenannten Directory Authorities, die so ein kleines bisschen Überblicksmacht über die sonstige Community haben und das ist aber oft so eine ganz wilde Mischung aus ganz verschiedenen Organisationsprinzipien.
00:23:33: Es gibt aber auch Unternehmen in diesem Bereich, oder?
00:23:40: Genau, es gibt Unternehmen und das ist das Spannende, auf dem ersten Blick wirkt das wie Fremdkörper, es geht ja quasi um digitalen Kommunismus, um Gemeingüter und ohne den Beitrag von Unternehmen, wer aber diese digitale Gegenwelt sehr viel ärmer, also WordPress zum Beispiel, wo 30 oder 40% des Webs drauflaufen.
00:24:01: Das haben wir ausgesetzt.
00:24:04: Oder große Teile des Linux-Kosmos sind von Unternehmen produziert, also der Linux-Körne, da kommen die meisten Beiträgen von großen globalen Tech-Unternehmen.
00:24:14: Debian ist nicht kommerziell, es ist eine Community, aber Ubuntu, die meist genutzte Linux-Distribution verleihen, da steht ein Unternehmen dahinter, Fedora, da steht die IBM-Tochter Red Hat dahinter und dann gibt es noch ein paar andere Unternehmensprojekte, Next Cloud zum Beispiel oder Matomo, was eine Google Analytics Alternative ist.
00:24:39: Und wie kriegen die das hin, Gemeingüter zu produzieren, also die bezahlen Leute dafür, Software zu schreiben, die sie dann freigeben, die sie auf den ersten Blick verschenken.
00:24:48: Oft geschieht das im Zusammenspiel mit einer Community und dann gibt es die berühmten Open Source-Geschäftsmodelle, das heißt, die verdienen ihr Geld über Support.
00:24:57: Unternehmen mögen das, wenn Software kostenlos ist, die wollen aber immer jemanden anrufen können, der Sachen fixt, also deswegen kann man da gut Geld verdienen und dann bieten die teilweise Cloud-Dienste an im Zusammenhang mit der Software oder kostenpflichtige Zusatzprodukte und das funktioniert erstaunlich gut.
00:25:18: Du hast zur Governance von Open Source auch Artikel geschrieben für uns, die wir hier auch in den Shownots verlinken. Die Sache ist, wenn ich mir jetzt überlege, okay, wenn ich freie Software nutzen will, wir kommen da am Ende wahrscheinlich nochmal hin, ich lasse den Punkt jetzt mal noch raus.
00:25:36: Okay, wir sind also noch bei der Organisation.
00:25:38: Genau, und dann gibt es noch die dritte Element, das ist eine formale Organisation. Das kennt man auch in der Analogen-Zivilgesellschaft, da gibt es auch oft eine Community und formale Organisation.
00:25:51: Das kennt man aus der Umwelt, aus der Friedensbewegung, das kennt man aus Köln, also quasi aus so religiösen Kontexten, das kennt man aus der Schwulenbewegung, aus der Frauenbewegung, das heißt, Leute machen ehrenamtlich was und dann gibt es Organisationen, wo Leute dafür bezahlt werden, dass sie arbeiten, da gibt es ganz kleine, also in Deutschland läuft sehr viel über Vereine, aber es gibt auch richtig fette Organisationen.
00:26:19: Zilla zum Beispiel hat mehrere hunderte Angestellte, das ist die Organisation Hinter Firefox und die Wikimedia Foundation, die ist auch richtig fett, das ist die Organisation Hinter Wikipedia.
00:26:31: Und diese teilweise sind die demütige Diener der Community und sorgen für die technischen Grundlagen, sie stellen die Webseite bereit, die Rechenzentren, teilweise auch die benötige Software.
00:26:44: Manchmal geschieht dort aber die eigentliche Arbeit, zum Beispiel Signal der Messenger, der entsteht größtenteils in-house bei der Signal Foundation und der Firefox Browser entsteht auch größtenteils in-house bei Mozilla.
00:26:59: Und dann gibt es aber auch staatliche Förderungen mitunter, also ich kann jetzt darauf verweisen, aus aktuellem Anlass, weil ich da jetzt gerade war, da hatten wir ebenfalls ein Podcast zu zum Prototype-Fans, die einfach Leute wie dich und mich, also wenn wir jetzt Ideen hätten, du wahrscheinlich eher als ich.
00:27:14: Nein, ich bin kein Informatiker, ich zunehmte es, lass mir Sachen erklären und anscheinend kann ich gut zuhören. Du könntest aber auch ja, du kannst ja mit jemandem zusammen was machen, wo du sagst, okay, das wäre die Idee und dann die anderen Personen irgendwie coded was oder ihr habt irgendwas anderes.
00:27:27: Nein, der Punkt ist jedenfalls, es gibt Fördergelder für solche Sachen, für gesellschaftspolitisch oder für eben solches Engagement kann man tatsächlich auch Förderung beantragen und den Podcast zum Prototype-Fans, den haben wir hier im Archive, das wollte ich ja nur gesagt haben.
00:27:40: Aber es gibt solche staatliche Förderungen nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA zum Beispiel, was man jetzt gar nicht angenommen hätte.
00:27:47: Also ich meine, genau, also sagen wir nicht, alles läuft ehrenamtlich, die Organisationen, die müssen irgendwie an Kohle kommen und oft ist es so, dass in den Communities viel ehrenamtlich läuft, dass dann aber partiell doch mal Leute sich für bestimmte Vorhaben irgendwie Förderung holen und da gibt es also drei große Akteure.
00:28:08: In der langen Zeit gab es nur einen, nämlich die Amis, da gab es den Open Tech Fund, der ist gehört zum großen Auslandsrundfunk, Kosmos der US-Regierung, der bekommt Gelder vom US-Kongress und alles was sie machen läuft unter dem Begriff Internet Freedom.
00:28:28: Wenn man so mit, er so mit linken Heckern redet, die rollen man mit den Augen, sozusagen Internet Freedom, das klingt eher so, wir wollen irgendwas Gutes für die Welt tun und ist es aber klar, dieses Internet Freedom ist auch in die außenpolitische Strategie der USA eingebettet und sagen wir das außenpolitische, sagen wir die Menschenrechtsbilanz ist jetzt nicht immer nur positiv.
00:28:51: Also das ist auch Teil quasi einfach der Außenpolitik, diese Förderung und faktisch ist aber, dass da viel Gutes passiert.
00:28:59: Also beim Open Tech Fund kann man mit relativ einfachen Förderanträgen, kann man einfach an so bisschen Geld kommen, meistens eher so 50.000 Dollar und wenn man sich die Liste der geförderten Projekte vom Open Tech Fund anguckt, das wirkt wie so ein Klassentreffen, da findet man quasi alles, da findet man irgendwie Linux.
00:29:20: Da findet man vor allem Tor, die haben so eine Dauerfinanzierung des US-Staats, da findet man teilweise auch Freifunk.
00:29:28: Und dann, also das war halt immer so ein bisschen komisch, sozusagen auf der einen Seite gilt so in Hackerkreisen die US-Regierung als die Bösen, weil die halt diese krasse Überwachung machen, NSA.
00:29:38: Auf der anderen Seite werden viele Hackerprojekte einfach, lassen sich von staatlichen US-Fördermitteln finanzieren und dann gab es da quasi jenseits des Ozeans, gab es dann auch Entwicklungen.
00:29:53: Es gibt in Deutschland den Prototypfund, da kommen Gelder vom Forschungsministerium, die werden über Leute von der Open Knowledge Foundation vergeben und es funktioniert ähnlich, also da kann man auch eher so kleinere Einzelne vorhaben, sie fördern lassen und da findet man quasi auch alle Namen, da findet man Freifunk, da findet man Tor, da findet man LibreOffice.
00:30:14: Und es gibt auch auf EU-Ebene was, das heißt Next Generation Internet Zero, das ist Teil von so einem riesen Förder, von so einem milliardenschweren Förderprojekt für digitale Technologien.
00:30:27: Das läuft über eine niederländische Foundation NL-Net, die vergeben das und da kommt man auch relativ niedrigschwellig an Fördergelder und da findet man auch die, also sozusagen alles, die man so, also alle Namen, die man so kennt.
00:30:43: Also diese Förderszene, die ist mittlerweile so ein kleines bisschen diverse und ich vermute mal, die europäische Förderszene wird auch größer werden, da man ja jetzt mittlerweile so relativ kritisch auf die Entwicklung in den USA schaut.
00:30:58: Genau, ich glaube in dem Punkt sind alle so ein bisschen aufgewacht.
00:31:01: Das gab halt vorher diesen ersten so ein bisschen den Wegruf mit dieser Chipabhängigkeit, Taiwan und so weiter und so fort.
00:31:08: Und jetzt geht es aber los, dass die Leute auch merken ja gerade bei Software, alle haben das die ganzen letzten Jahrzehnte immer gesagt, jetzt wird es mal so ein bisschen ernster.
00:31:15: Okay, dann gibt es noch.
00:31:16: Und also ich würde aber sagen sozusagen, also mehr staatliche Förderung würde auf jeden Fall Sinn machen, weil ich glaube jeden Euro, den man in freie Projekte wirft, der kommt vielfach zurück.
00:31:26: Also weil auch auf Ebene von Regierungen, auf Ebene von Parlamenten sind sich ja alle bewusst wie schwierig, das ist diese krasse Abhängigkeit von diesen großen irgendwie teilweise Wettbewerbsfeindlich agierenden US-IT-Unternehmen.
00:31:42: Und es hat kaum jemand irgendwie eine Lösung parat und bei den freien Projekten, da wird zumindest einer Lösung gearbeitet.
00:31:51: Ja, und selbst wenn ein Projekt nicht das be all and all irgendwie ist, gibt es ja auch ganz viele Sachen, die Einzelteile machen.
00:32:01: Ja, ja, genau.
00:32:02: Wie an kleinen Dingenschrauben, die einem jetzt vielleicht erstmal gar nicht sagen oder wo man sich denkt, okay, was soll das denn sein?
00:32:07: Und das ist aber, wenn man das zusammenfügt mit anderen Dingen, wenn die Software sozusagen entsteht, dann ergibt es mehr Sinn und dann hilft es halt ganz viel.
00:32:14: Und es gibt dann ziemlich einen Pragmatismus, also ich hatte mich lange Zeit darüber gewundert, also irgendwie gerade die deutschen Hacker, die teilweise sehr so auch so klassisch links sind und irgendwie NSA ganz schlimm finden.
00:32:25: Wie, also wie ist das mit den Vereinbar, dass das Tor so viel Geld vom US-Staat nimmt.
00:32:31: Und ich habe einfach gemerkt, da gibt es irgendwie eine sehr sinnvolle, extreme Sachlichkeit, dass die sagen, na ja, irgendwo muss das Geld herkommen.
00:32:38: Wir produzieren Open Source, deswegen nehmen wir eigentlich Geld von so gut wie allen.
00:32:43: Ja.
00:32:46: unter anderem auch, den haben wir jetzt schon mehrmals erwähnt, Mozilla, und zwar, also da können wir jetzt gleich mal einen kleinen Abzweig machen in Richtung, das ist dann auch nicht immer ganz konfliktfrei.
00:32:56: Gerade Mozilla hatte im Moment einen kleinen Aufreger, da ging durch die Medien, dass sie eine Änderung im Kleingedruckten hatten, einerseits haben sie rausgenommen, ihre Feuerpauschale Aussage werden niemals ihre Daten verkaufen, was natürlich für Störenrunzeln sorgt.
00:33:13: Und dann hatten sie halt eine Formulierung drin. Wenn sie Informationen über Firefox hochladen und eingeben, gewähren sie uns hiermit eine nicht exklusive, Lizenzfreie, weltweite Lizenz, diese Informationen zu nutzen, um ihnen bei der Navigation bla bla bla und so weiter, da brauchst du schon gar nicht mehr weiterlesen, weil über die ist so eine kleine Lampe angegangen.
00:33:33: Aber was? Ich habe Ihnen eine Lizenz für was eingeräumt, stellt sich raus, alles halb so dramatisch, aber was natürlich passiert ist, dass auch bei solchen Projekten, wenn dann, wenn sie größer werden und wenn sie mehr genutzt werden, dann sind natürlich die Augen auch darauf gerichtet, okay, was machen die jetzt konkret, ändern sich vielleicht Sachen oder so.
00:33:52: Und Mozilla bekommt Geld von Google, ne? Genau, also ich meine, die große Frage ist, wo kommt das Geld her, wenn, also ist es keine gute Idee im Browser irgendwie ehrenamtlich als Studieprojekt zu betreiben, das ist also sehr sicherheitsrelevantes Software, ne?
00:34:07: Optimal wäre es, wenn es alles von den Usern kommt, in Form von Spenden, das kriegt eigentlich nur Wikimedia, also Wikipedia im richtig großen Stil her und das klappt halt oft leider nicht, insofern könnte man da auch sagen, okay, Leute, spendet einfach mehr für freie Projekte.
00:34:24: Wenn man Geld von anderen bekommt, sei es Staaten, sei es Regierungen oder sei es über Deals mit anderen Unternehmen, ist halt immer die Frage, okay, was mit was für Kosten ist es, verbunden, dass die vielleicht Einfluss auf die Entwicklung nehmen können oder dass dann Sachen passieren, die man nicht so gut findet.
00:34:43: Und bei Firefox ist halt das Ding, also Google ist als Standardsuchmaschine eingebaut, das ist per se kein Problem, das kann man nutzen oder nicht, aber es geht auch damit einher, dass wenn man in die Adresszeile im Begriff, also wenn man, sagen wir mal, GoalMDE eingeben will, ne?
00:34:57: Und bis zum ersten Punkt bekommt ihr sogenannte automatischen Suchvorschläge, d.h. der Körper der Webadresse, der geht automatisch an Google, damit man automatische Suchvorschläge bekommen kann, d.h. Google kann im Grunde genommen sehr gut nachvollziehen, welche Webadressen geben die Leute ein, die bekommen sozusagen den Körper der Webadresse bis zum ersten Punkt und müssen sich dann nur nachfragen, ob danach.de.com oder.org kommt.
00:35:23: Das ist ein riesen Privatspfern-Problem und das ist anscheinend Teil des Vertrags mit Google, ja.
00:35:31: Wobei man natürlich, und jetzt können wir dazu, weil du vorhin gefragt hast, was ich jetzt dann geändert habe, wobei natürlich die Suchmaschine ändern kann.
00:35:39: In Theoretik, also Theoretik.
00:35:41: Na ja, du kannst das halt, also ja, wovor, ob das wirklich dann der Fall ist. Okay, das kannst du mir gleich erklären. Also ich habe das festgestellt, ich sehe diesen KI-Vorschlag von Google und denke, das ist exakt, was ich nicht möchte, dass sie mir da vorne irgendwas vorkrähen.
00:35:54: Es ist auch nicht dezent oder so, das ist ein riesen Absatz, direkt am Anfang der Seite, das ist total nervig. Okay, ich denke mir, wen gibt es denn da?
00:36:02: Und dann gucke ich mir alle an, die sagen mir alle mehr oder mehr, damit ihr gar nichts, meine Frau nutzt immer Startpage, die waren da nicht aufgeführt.
00:36:09: Ich dachte okay, Ecosia hört sich irgendwie an wie ein Waschmittel, ich nehme das.
00:36:13: So, ich mache Ecosia an und worauf basiert Ecosia?
00:36:17: Ecosia, also ist egal, ich weiß nicht genau, wie das ausspricht.
00:36:22: Ja, ich weiß es auch nicht.
00:36:23: Sag mal einfach mal, Ecosia, dass die hatten lange Zeit Bing genutzt, ich glaube, die haben das jetzt gerade umgestellt und nutzen mal Bing und mal Google.
00:36:33: Und das ist ganz spannend, die sitzen in Berlin, die sagen, die sind in Social Startup und pflanzen Bäume mit irgendwie, hab das jetzt noch nicht überprüfen können.
00:36:44: Ich auch nicht.
00:36:45: Aber die sitzen zumindest in Berlin.
00:36:46: Startpage ist eine reine Google Suchmaschine, also die zeigen 1 zu 1, die Treffer von Google an.
00:36:54: Die waren lange Zeit so ein bisschen der Darling, so von der privatsferen, sensitiven IT-Szene.
00:37:02: Die sitzen in Holland, das hat sich irgendwann geändert, als sie sich haben aufkaufen laufen von US-Unternehmen, was so ein bisschen blöd ist.
00:37:09: Weil die Rechtslage ist relativ klar, wenn das Mutternehmende amerikanisch ist, spielt es überhaupt keine Rolle, wo das Tochterunternehmen sitzt.
00:37:18: Die dortigen Behörden haben Zugruf auf die Daten, da haben die sich Reputationstechnisch so ein bisschen rausgekegelt.
00:37:23: Da gibt es Metergeher, dahinter steht ein Verein.
00:37:25: In Hannover, hochsympathisch, die Suchqualität gefällt aber glaube ich nicht jemanden.
00:37:31: Da gibt es jeden, da gibt es noch Quant in Frankreich, da ist der Deutsche Springerverlag mitbeteiligt.
00:37:36: Die bekommen Daten von Bing und mischen das mit eigenen Quellen.
00:37:40: Und dann gibt es noch Dac-Dac-Go, da ist nicht ganz klar, wie die arbeiten.
00:37:44: Aber ich würde davon ausgehen, dass sie auch überwiegend die Daten von Bing, die Treffer von Bing bekommen.
00:37:51: Das Problem ist, da wirst du bestimmt gleich was zu erzählen, um eine Suchmaschine zu brauchen, braucht man sogenannten Indexen,
00:37:58: Überblick über alle geschätzt, 500 Milliarden einzelnen Pages, also Webseiten und Unterseiten.
00:38:05: Und diesen großen Überblick, der am besten menütlich aktualisiert wird, den haben im Westen der Welt nur Google und Microsoft mit Bing.
00:38:14: In China und Russland gibt es noch was Eigenes, aber ich habe gehört, da ist gerade Lösungensicht, oder?
00:38:19: Ja, das eine ist, ich verspreche es jetzt, der letzte scharmlose Pluck an eigener Sache.
00:38:23: Natürlich habe ich mich mit dem Metagär, einem Metagärvertreter unterhalten.
00:38:29: Ja, und die sind sehr, sehr sympathisch und die haben aber eine Sache.
00:38:32: Supernette Leute, ja.
00:38:33: Total. Und die waren kurz vorm Crash und sind aber dabei, sich zu berappeln.
00:38:38: Das hat tatsächlich größere Wellen geschlagen, das war auch so eine Situation.
00:38:42: Plötzlich geht es um ein kleines, naja, so eine kleine Initiative geht dann irgendwie den Bach runter.
00:38:48: Und die sind ja wirklich so urgestein, ne?
00:38:50: Ja, die gibt es wirklich schon extrem lange.
00:38:52: Eben, als es noch Metasuchmaschinen gab und ja, also eben Suchmaschinen, einfach Suchmaschinen hießen und nicht, man nicht gesagt, aber man sucht was, sondern nicht, man googelt was.
00:39:01: So, egal, der Punkt bleibt bestehen.
00:39:03: Die haben da eine größere Aufmerksamkeit bekommen und sind dann durch Spenden und Zuwendungen und Leute, die sich engagieren im Verein,
00:39:11: tatsächlich soweit gekommen, dass sie zumindest jetzt nicht gekresht sind und das da jetzt irgendwie weitergeht.
00:39:16: Also wie genau, weiß ich jetzt im Moment gerade nicht, aber da bleiben wir auch dran.
00:39:20: Und die haben aber eben das Problem gehabt, was bei uns als Kommentare dann im Forum unter diesem Podcast auch offenbar wurde, wo die Leute dann schrieben, wie ich soll dafür bezahlen.
00:39:35: Also die haben Schnipsel, ich habe auch noch Schnipsel von denen, wo ich sozusagen Suchanfragen bekommen konnte.
00:39:41: Also die konnte man kaufen, diese Suchanfragen oder so Pakete und dann ging das, die haben die, glaube ich, damals über Yahoo abgewickelt oder wie auch immer.
00:39:49: Der Punkt ist jedenfalls, dass das nicht kostenlos ist.
00:39:52: Und das ist natürlich was vollkommen unvorstellbar.
00:39:55: Dass ich natürlich was eingebe und dann muss ich dafür irgendwie Cent-Beträge bezahlen.
00:40:01: Jetzt könnte man wahrscheinlich auch ein Abo machen.
00:40:03: Ich meine, wir machen so viele Abos in allen möglichen Dingen, aber zu all diesen ganzen Dingen, wie man da zu stehen kann, kommen wir wahrscheinlich am Ende noch.
00:40:10: Das Ding, optimal wäre es, wenn die Leute von sich aus spenden würden, tun sie aber eine Regel nicht.
00:40:15: Sofern würde ich so einen kleinen Aufruf machen.
00:40:18: Das wollte ich ja sagen, das machen wir am Ende.
00:40:20: Wir kommen am Ende dazu, was wir einzeln alle tun können.
00:40:22: Sofern ist das Ende gar nicht mehr.
00:40:24: Aber ich wollte nur sagen, diese Meta-Geschichte hat mir auch noch mal gezeigt, wie viel dahinter steht, wenn man, also mal unabhängig davon, dass, wie du sagst, dieser Index noch nicht existiert, noch nicht.
00:40:36: Was auch sonst noch dahinter steckt, um sowas überhaupt machen zu können.
00:40:40: Und auch Ecosia oder Ecosia, bitte Berichtigung an podcast.golem.de, hat das Problem, dass sie Werbung einblenden müssen, um sich zu finanzieren.
00:40:49: Weil auch die haben ja das Geld, also wie du gerade gesagt hast, nehmen die Suchen von woanders.
00:40:53: Das Modell ist meistens, die bekommen dann, also von dem Unternehmen, also Microsoft oder Google, die Trefferlisten Google liefern, bekommen die meistens auch die Anzeigen aus deren Werbernetzwerke um und bekommen dann Provisionen, wenn man draufklickt.
00:41:09: Manchmal gibt es auch andere Geschäftsmodelle, dass die vielleicht für die Treffer zahlen, aber klassischerweise kommt das immer von einem und das kann man teilweise gut rausfinden, wenn man auf einer Metasuchmaschine mit dem Mauszeiger auf eine Anzeige geht, dann sieht man ja dahinter die angezeigte Webadresse und dann sieht man die Webadresse ziemlich klar, da steht entweder Google oder Bing.
00:41:31: So und all das soll sich, wie du schön so schön angekündigt hast, vielleicht in Zukunft ändern. Es gibt nämlich einen von der EU unterstützten Initiative, die heißt openwebsurge.eu, kann man sich merken oder in den Shownots reingucken und dann draufklicken.
00:41:48: Ich habe die besucht, ich habe dazu auch ein Podcast gemacht, ob der jetzt vor diesem Podcast oder später kommt, weiß ich nicht, das ist ein guter Punkt, um zu abonnieren oder das Archiv zu durchkramen, jedenfalls diese Leute sind dabei einen eigenen Index aufzubauen aus europäischen Fördermitteln und eben mit der Unterstützung.
00:42:08: Die haben auf der Seite jetzt, du hast vorhin so eine absurd große Zahl gesagt, sie sagen, sie haben jetzt 4,02 Milliarden URLs gekrawlt, das ist im Vergleich zu den 500, hast du vorhin gesagt?
00:42:21: Ja, es gibt die Schätzung, also es gibt, ja.
00:42:23: Ist das natürlich verhältnismäßig wenig, aber was sie sagen ist, einerseits sie werden diesen Index freigeben, das heißt, du kannst eine Suchmaschine.
00:42:33: Also genau, als öffentliche Dienstleistung.
00:42:35: Ja, ich könnte eine Suchmaschine machen.
00:42:37: Wenn die damit an den Start gehen, wenn dieses Projekt irgendwann mal tatsächlich realisiert wird, so wie die das wollen und die sind tatsächlich ziemlich fit und ziemlich gut dabei, das zu machen, dann hätten wir, also zumindest erstmal überhaupt eine Alternative.
00:42:53: Wie du gesagt hast, es gibt ja im Moment einfach gar nichts, es gibt diese Leute, die das machen, das sind die Großen und dann war es, dass niemand hat sich mehr jemals die Mühe gemacht, im Sinne von so viel Geld aufgetrieben und Ressourcen vor allem, um das zu machen.
00:43:04: Und die können das auch nur machen, weil die tatsächlich eben auch öffentliche Infrastruktur nutzen.
00:43:09: Die nutzen Datenzentren von Forschungseinrichtungen und so weiter, um überhaupt daran zu kommen.
00:43:15: Genau, also es gibt auch Alternativen, wir fallen gerade die Namen nicht ein, also wenn man bei mycookits irgendwie nach Suchmaschine guckt, sucht dafür, wer die Sachen findet, es gibt eines, so eine Pier durch Pier Suche und es gibt eine, so eine Technologie, da kann man eine eigene Metasuchmaschine bauen
00:43:32: und das funktioniert aber nur sehr bedingt. Es gibt eigentlich immer, in allen Bereichen gibt es freie Alternativen, die jetzt aber nicht so richtig massentauglich sind.
00:43:43: Nicht so richtig massentauglich, entschuldige bitte, mehrmals sind die Worte gefallen, funktioniert nicht so richtig, da bin ich raus.
00:43:51: Also auch im Privaten, also irgendeine Art von Funktionen sollte es schon haben. Und wie gesagt, ich bin da gerne bereit, also gerade bei der europäischen Websearch, ich muss mir mal dazu sagen,
00:44:00: einen Punkt, den die auch noch gesagt haben, den fand ich total spannend, das ist eine Sache, die hat man sonst wahrscheinlich nicht so auf dem Schirm.
00:44:06: Aber die US-Zentrierung, die logischerweise existiert bei den großen US-Konzernen, ist ja auch ein Punkt, das ist ja auch ein kultureller Aspekt.
00:44:14: Die benutzen oder die geben, die reproduzieren das, was bei ihnen Priorität hat und was wichtig ist in ihrem Kulturkreis, was ja total normal ist.
00:44:24: Das ist ja auch kein Vorhör, das ist halt einfach so. Und das wird reproduziert.
00:44:27: Auch so Werte, also zum einen gibt es ja diese teilweise extrem prüden Werte, weil in den USA diese christlichen, teilweise fundamentalisten so groß sind,
00:44:39: dass man zum Beispiel bestimmte Formen von Nackteil, die man in Europa einfach toleriert wird, dass die irgendwie so ein bisschen kritisch beäugt wird.
00:44:47: Und auf der anderen Seite haben die ja so für uns Europäer manchmal so ein bisschen so eine schräge Auffassung davon, was Meinungsfreiheit ist.
00:44:55: Dass irgendwie Hassrede und Hetze irgendwie unter Meinungsfreiheit fällt.
00:44:59: Und da passiert ja auch gerade sehr viel, dass sozusagen in Richtung rechter Hetze immer mehr erlaubt sein muss.
00:45:07: Und genau, und das ist auch ein Problem. Und das könnte in vielen Feldern, auf vielen Feldern, wo wir eine US-Dominanz von Anbietern haben
00:45:16: und wo man bisher gesagt hat, dann ja, so schlimm ist es nicht, das könnte tatsächlich noch zum Problem werden.
00:45:21: Insofern, also braucht es einfach solche Anbiete.
00:45:25: Und wir hatten halt bisher das Phänomium, dass wir in fast allen Bereichen in starke, sehr gut funktionierte leientaugliche Alternative haben,
00:45:34: nur eigentlich beim wichtigsten Dienst nicht, nämlich der Suchmaschine.
00:45:37: Aber wie gesagt, also wir neigen uns jetzt in Richtung Ende dieses Podcasts.
00:45:41: Wir fangen jetzt gleich mal an mit ein paar Alternativen aufzählen und den Pros und den Kons.
00:45:45: Ich möchte sagen, gerade bei der Suche, Google hat es geschafft, also bei mir hat Google es geschafft, dass ich das eigentlich auch nicht mehr...
00:45:53: Aber was nutzen du da?
00:45:54: Nein, ich meine jetzt, die Ergebnisse sind nicht gut.
00:45:57: Ich meine jetzt nicht, dass ich jetzt was in der Hinterhand habe, was ich dann benutze, sondern ich muss halt auch Tausend Sachen nutzen
00:46:04: oder halt versuchen irgendwie zu gucken, wie ich dann da rankomme.
00:46:07: Was ich nur meine ist, dass das Produkt, das ersetzt werden soll, nicht so doll ist.
00:46:12: Also objektiv gesehen.
00:46:14: Also ich bin nicht der Einzige, der das sagt, also subjektiv gesehen.
00:46:18: Aber ich bin trotzdem nicht der Einzige, der das sagt.
00:46:20: Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was daraus wird, wenn die EU tatsächlich einen eigenen Suchindex bekommen sollte und wenn darauf Aufsetzendienste entstehen.
00:46:29: So, es gibt aber schon andere Dienste, die es jetzt schon gibt und die wirklich auch gut sind.
00:46:33: Du hast Wikipedia genannt.
00:46:34: Wikipedia, brauchen wir jetzt gar nichts zu sagen, außer es ist natürlich so, dass Wikipedia ist einerseits das super Vorzeigeprojekt,
00:46:43: weil du kannst mitmachen, ich kann mitmachen, ich mach mit.
00:46:45: Also selbst ich, als jemand, der wirklich nicht viel Ahnung von irgendwas hat, habe einen Zugang gefunden,
00:46:51: wo ich bei Wikipedia mitmachen kann, außer dass ich spende, was ich auch noch tue.
00:46:54: Die haben beispielsweise eine schöne Karte, eine Übersicht mit Fotos, die gesucht werden.
00:47:00: Wenn die Artikel kein Foto haben und sich aber anbieten würde, dann ein Foto zu haben.
00:47:04: Dann kannst du dir eine Karte aufmachen, dann siehst du, okay, was ist denn hier in der Nähe?
00:47:08: Dann klickst du drauf und dann findest du, okay, Bodendenkmäler im Land Brandenburg.
00:47:12: Da gibt es ein Artikel zum Bodendenkmal XYZ.
00:47:15: Ja, dann nimmst du dir deinen Fahrrad mit einer Kamera und dann fährst du mal raus und machst ein Foto vom Bodendenkmal.
00:47:19: Total nett.
00:47:20: Und da ist auch nicht der Aufwand, es ist absolut null, außer dass man natürlich ein Foto machen kann.
00:47:25: Was ich nur sagen wollte, ist, du kannst Dinge machen.
00:47:28: Du kannst auch, als jemand, der jetzt sich sagt, ja, okay, weiß, weiß ich über Bodendenkmale,
00:47:33: ich kann da nicht so viel zuschreiben oder ich würde auch immer denken, selbst wenn ich was weiß,
00:47:37: ist es wirklich so, weiß ich bin zu zweiflerisch, glaube ich, in Punkten, um da irgendwie was in den Artikel zu schreiben,
00:47:43: außer wenn es halt natürlich ganz offensichtlich falsch ist.
00:47:46: Aber dies ist zum Beispiel genau mein Ding und da kann man sich beteiligen.
00:47:49: Da könntest du ja eigentlich gleich, noch wenn du eh schon unterwegs bist, irgendwie Daten für Open-Street-Map sammeln, ne?
00:47:54: Nächster Punkt, genau, eines deiner Lieblingsprojekte ist, wie ich weiß, Open-Street-Map.
00:47:58: Was schickt da dahinter?
00:47:59: Naja, Lieblingsprojekt ist halt eines der wenigen Großen, ne?
00:48:02: Also Open-Street-Map ist im Grunde genommen so ein Wikipedia der Karten, das hat so ein Brite gegründet
00:48:08: und das ist, die selber sehen sich gar nicht so sehr als Kartenprojekt, sondern als Geodatenprojekt.
00:48:15: Also da sind einfach Leute, die haben von Null auf eine Weltkarte aufgebaut, größtenteils mit Vorlagen,
00:48:21: die haben teilweise Luftbilder bekommen oder freies Kartenmaterial und haben das mit technischen Mitteln abgezeichnet.
00:48:28: Aber oft sind auch Leute quasi am Wochenende, sind losgezogen zu Fuß oder mit einem Auto oder mit einem Fahrrad
00:48:35: und haben mit einem GPS-Tracker oder mit einem Handy einfach Daten aufgezeichnet.
00:48:39: Es gibt Leute, die haben sich zum Beispiel auf Bäume spezialisiert, die drucken sich dann immer so ein Kartenausschnitt aus,
00:48:45: wenn sie im Urlaub sind und malen dann Bäume ein oder Bänke.
00:48:48: Und das ist eine sehr gut funktionierende Weltkarte, die hat natürlich so einen westlichen Fokus.
00:48:55: Bei uns in Deutschland ist es wahnsinnig detailliert, in Ländern aus globalen Süden ist es nicht so.
00:49:00: Und das ist also ein richtig großes Inhalteprojekt, was auch quasi, also es ist jetzt nicht so so bekannt, so groß wie Wikipedia.
00:49:12: Es ist leider sozusagen nicht so richtig endnutzerfreundlich, die haben nämlich leider keine, die verstehen sich halt nicht unbedingt als Kartenprojekt.
00:49:20: Also es gibt einen Webzugriff, den man allerdings mal überarbeiten könnte und die haben leider keine eigene, nicht kommerzielle App.
00:49:26: Die sind aber sehr viele andere kommerzielle und nicht kommerzielle Apps eingebaut.
00:49:31: Also teilweise ist OpenStreetMap auch ein kommerziellen Produkt drin, wo man das gar nicht vermutet.
00:49:37: Und da kann man auch wunderbar mitmachen.
00:49:39: Und das ist ein gutes Beispiel dafür, was ich vorhin meinte mit, es gibt Dinge, die an anderen Dingen dann enthalten sind.
00:49:44: Auch wenn ich jetzt OpenStreetMap aufmache, dann sehe ich da, gucke ich da rein wie ein Schweines Urwerk und weiß überhaupt nicht, was los ist.
00:49:49: Also das ist für mich kein Ersatz für...
00:49:51: Das ist übrigens eines der wenigen Fälle, wo Linux, also wo man, wo auf Linux etwas geht, was auf Windows nicht geht.
00:49:59: Und zwar, das habe ich durch Zufall entdeckt, ein Freund von mir, der hat nix OS ausprobiert.
00:50:02: Und da gibt es eine OpenStreetMap App.
00:50:05: Ich glaube, die ist einer der Desktop-Lösungen drin, die heißt Karten.
00:50:10: Und als ich das probiert habe, war es so, wie als ich das erste Mal Google StreetWay probiert habe.
00:50:15: Also man kann sich quasi, gibt es da einen Wohnort ein, dann gibst du einen anderen Ort ein, wo du hin navigierst,
00:50:20: dann zoomt der sich so raus, so drohnenmäßig und fliegt dann zu dem anderen Ort
00:50:27: und der hat auch so ein Routing-Service eingebaut.
00:50:30: Also teilweise gibt es auch gute Anwendungen dafür.
00:50:32: Und damit sind wir ja schon bei Linux, was ich nur empfehlen kann im Privaten.
00:50:36: Einmal mal drüber nachzudenken.
00:50:38: Das ist so, ich habe jetzt ein bisschen, natürlich das Privileg, dass ich auch auf Arbeit drüber nachdenken kann.
00:50:44: Also man hat ja so Freiheiten und kann dann, ich kann auch mal sagen, ich will was ausprobieren oder so.
00:50:49: Und dann geht das auch, jetzt klingelt meine kleine Uhr hier, aber das schau ich aus.
00:50:54: Entschuldigung, ich habe das Privileg, dass ich auch auf Arbeit mal mit unter Sachen ausprobieren kann.
00:50:58: Und da bin ich auch, also relativ weit gekommen mit Linux, aber in bestimmten Punkten geht es dann eben doch nicht.
00:51:06: Es hat tatsächlich nicht funktioniert aus der Einbindung mit Hardware und Software und so weiter und so fort.
00:51:11: Gerade bei Videoschnitt gibt es da irgendwie Grenzen.
00:51:14: Aber egal, privat hingegen möchte ich sagen, also ehrlich, gerade jetzt zu dem Zeitpunkt, wo Windows 11 an der Tür kratzt
00:51:25: und man so merkt, wie viel man sich da gefallen lassen muss mit diesem Betriebssystem,
00:51:31: Rate ist dazu, sich das mal anzugucken.
00:51:34: Und es ist tatsächlich so simpel, wie ich nehme einen USB-Stick, stecke meinen vorhandenen Rechner,
00:51:42: lade das Image auf den USB-Stick, nehme den USB-Stick, stecke den anderen Rechner und starte den Rechner.
00:51:48: Genau.
00:51:49: Also das ist was zu tun ist.
00:51:51: Und wenn das eh ein alter Rechner ist, also es ist jetzt natürlich ein bisschen vereinfacht,
00:51:55: es kommt natürlich immer, es kommt natürlich darauf an, wenn der sehr alter Rechner ist oder bestimmte Umstände nicht passen,
00:52:02: dann geht es auch nicht und mit Mac ist auch schwieriger.
00:52:04: Aber egal, wenn man den Rechner hat, diese Sache mal ausprobieren.
00:52:07: Ich mag gerne PopOS, was ist mit dir?
00:52:09: Ähm, kenne ich nicht.
00:52:11: Also ich bin ja relativ klassisch.
00:52:13: Also ich nutze Dual Boot, weil also ein großer Manko von Linux ist halt,
00:52:19: dass es manchmal so ein bisschen hadert mit externen Geräten, dass teilweise Treiber nicht verfügbar sind und ich halte relativ viel Vorträge.
00:52:28: Und das ist einfach blöd, wenn man als Referent ein Vortag halten will und dann mögen der Beamer und der Laptop sich nicht.
00:52:34: Deswegen mache ich Dual Boot und ich habe, also Dual Boot heißt, ich habe Windows drauf und Linux
00:52:38: und kann beim Hochfahren entscheiden, was läuft und ich nutze Linux Mint.
00:52:42: Was ist, was findest du, ein PopOS gut?
00:52:45: PopOS ist so ein, das ist von, die stellen auch PCs, also die stellen auch Rechner her.
00:52:51: Das ist ein Unternehmen, tatsächlich auch wieder ein schönes Beispiel dafür.
00:52:55: Schön ist natürlich, wenn man in die Suchmaschine seiner Wahl PopOS eingeben muss, um zu seinem OS zu kommen.
00:53:02: Auch mein Kollege Tobias Kölsch freut sich immer wieder darüber, dass mein Betriebssystem PopOS heißt.
00:53:07: Egal, System 76 sind das.
00:53:09: Die machen tatsächlich, oder System 76, die bauen tatsächlich auch Linux Computer und haben eben ein System,
00:53:17: das so eher so sich auch an Kreative und wie sie es nennen, Stem Professional.
00:53:22: Da sind ein paar Sachen vorinstalliert, die haben wie so ein kleinen Store und so.
00:53:27: Und ich mag es halt einfach.
00:53:28: Ich mag es gern sehen.
00:53:29: Also ich mag gern, wie es startet und es funktioniert und ich habe das jetzt noch keine größeren Punkte daran entdeckt, die mich stören.
00:53:36: Also es ist sozusagen auch ein Beitrag zur Klima-Debatte, weil man kann halt einfach Geräte retten.
00:53:46: Also in meiner Heimat Sachsen-Anhalt gibt es einen ganzen Landkreis.
00:53:50: Da sind alle Schulen auf Linux umgestiegen.
00:53:53: Das ist ein finnisches Linux, was sich auf Schulen fokussiert hat.
00:53:57: Und die haben halt einfach Gerät-Hardware-Spenden von lokalen Unternehmen bekommen,
00:54:02: weil es ist halt ganz oft so, dass im Grunde genommen Unternehmen Geräte wegschmeißen müssen
00:54:08: oder die irgendwie verramschen müssen, weil die neue Windows-Version nicht mehr drauf läuft.
00:54:12: Und das Schönes mit Linux kann man ganz, ganz alte Geräte einfach retten.
00:54:17: Die noch super, eigentlich noch super laufen, nur nicht mit den neuen Windows-Versionen kompatibel sind.
00:54:23: Und falls sich jetzt Leute, die zuhören, fragen, wäre das nicht auch ein Podcast?
00:54:26: Jemand die Antwort ist ja.
00:54:27: Ich habe die Frau angeschrieben, aber sie hat sich noch nicht gemeldet.
00:54:29: Falls also jemand die Verantwortliche kennt persönlich oder sie gerade zuhört, bitte schön.
00:54:33: Aber aus diesem...
00:54:34: Ja, ja, ja.
00:54:35: Ich fand das Thema total spannend und hätte am liebsten sofort mit ihr einen Podcast dazu gemacht,
00:54:41: ist aber nicht dazu gekommen.
00:54:42: Und es ist noch irgendwo auf der Liste, aber ich habe sie auf jeden Fall angeschrieben.
00:54:46: Was man dann noch sagen könnte, ist, es gibt ja auch kommerzielle Alternativen,
00:54:50: wie zum Beispiel SteamOS, die tatsächlich Schritte unternehmen, ihr Betriebssystem.
00:54:55: Also das ist Wolf, steckt dahinter, der, die einen mit Steam riesige Spieleplattformen bieten.
00:55:02: Aber dieses SteamOS basiert komplett auf Linux und war erstmal nur auf den Wolf eigenen Geräten zu erhältlich.
00:55:10: Aber es scheint so zu sein, als ob die auch Schritte dann machen,
00:55:13: dass man das dann als normales Betriebssystem benutzen könnte.
00:55:16: Und die sind bekanntermaßen auch keine großen Freunde von Microsoft und Windows.
00:55:21: Genau, also insofern ist es tatsächlich auch ein Segen, dass die Unternehmen dabei sind,
00:55:24: weil Unternehmen halt aus Eigeninteresse darauf achten, dass es für Nutzer funktioniert.
00:55:29: Also Ubuntu ist kommerziell, der war damals schon Millionär und hat dann gesagt,
00:55:35: er will Linux für human beings machen, also Linux für Menschen.
00:55:40: Weil vorher war das halt extrem schwer Nutzer, also für Leyen extrem schwer Nutzer, Debian.
00:55:45: Und Ubuntu war halt einfach ein Quantensprung, weil die halt einfach dann mal angefangen haben,
00:55:52: dass man Ubuntu irgendwie auch nutzen kann, wenn man nicht Informatik studiert hat.
00:55:57: Insofern ist es eigentlich immer, das klingt vielleicht erstmal so komisch,
00:56:00: okay, jetzt Unternehmen machen sich da breit.
00:56:03: Aber prinzipiell ist es gerade in der freien Digitalwelt eigentlich immer eine große Chance,
00:56:08: wenn Unternehmen da Geschäftsmodelle entdecken.
00:56:11: Es sei denn meines Google.
00:56:13: Also das Spannende ist ja, also man könnte sagen,
00:56:16: dass Google mit Android eigentlich so ein bisschen die Logik dieser freien Digitalwelt gehackt hat.
00:56:21: Also Android basiert auf dem Linux-Körne und die halten sich auch an die Lizenz.
00:56:28: Und Google hat Android aber so geschickt konstruiert, dass sie sozusagen zum einen,
00:56:36: also basiert das auf Linux und die halten sich an die Lizenz,
00:56:39: aber die haben es trotzdem geschafft daraus eine Säule der eigenen Daten- und Wirtschaftsmacht zu machen,
00:56:44: in dem die also Android besteht faktisch aus zwei Teilen,
00:56:46: aus dem freien Teil, das ist das Betriebssystem an sich und Basis-Apps,
00:56:49: und aus dem nicht freien Teil, das ist der Play Store, der Marktplatz,
00:56:54: das sind die Google Play Services, Apps, die Hilfsanwendungen, die man braucht.
00:56:59: Und jetzt könnte man als Gerätehersteller wie Samsung einfach ein freies,
00:57:03: diesen freien Android-Teil nutzen, ohne mit Google Verträge abzuschließen.
00:57:07: Niemand würde diese Handys kaufen wollen, weil der App Marktplatz fehlt
00:57:11: und weil die Apps alle permanent meckern würden, weil die Hilfsdienste nicht laufen.
00:57:16: Deswegen machen die großen Handyhersteller trotzdem alle Verträge mit Google
00:57:21: und das sorgt dafür, dass Google eine wahnsinnige Datenschleuder,
00:57:26: dass Android eine wahnsinnige Datenschleuder ist, wo jede Menge nicht freie Software drauf ist.
00:57:30: Also ein bisschen das Traurige ist, dass die erfolgreichste Linux-Distribution
00:57:34: oder dann die Linux-Abkömmling ist Android von Google.
00:57:39: Wir verlinkten trotzdem, ich habe mindestens einen Artikel,
00:57:42: hatte ich im Vorhinein gelesen, wo es darum ging,
00:57:45: wie man doch noch ein anderes, also einen anderen Android-Fork benutzen kann.
00:57:51: Ich glaube, Graféen hattest du erwähnt, ein paar andere auch noch,
00:57:54: die verlinken wir den Schonmutz.
00:57:55: Wir machen weiter, was Leute garantiert kennen, ist natürlich VLC.
00:58:00: Genau, das ist glaube ich so ein bisschen so ein Hidden Champion,
00:58:03: der irgendwie relativ so unauffällig ist
00:58:06: und jetzt gar nicht so politisch wirkt,
00:58:08: aber der einfach wahnsinnig praktisches Stück Software ist,
00:58:12: da kann man einfach Audio-Videodateien abspielen.
00:58:15: Früher war das noch ein bisschen wichtiger,
00:58:17: da konnte man nämlich auch selbst gebrannte DVDs und CDs abspielen,
00:58:22: wo sich der Windows Media Player geweigert hat
00:58:25: und da steht ein französischer Verein dahinter.
00:58:27: Mit dem ich auch ein Interview gefühlt habe.
00:58:29: Ich meine, das war auch noch mal den Schonmutz.
00:58:31: Okay, dann LibreOffice, die auch schon in diesem Podcast war.
00:58:33: Na klar, also das ist halt auch so ein Ding.
00:58:36: Was ich spannend finde.
00:58:38: Next Cloud.
00:58:39: Also LibreOffice, da ist, also auf dem ersten Blick ist es rein nicht kommerziell,
00:58:43: da spielen Unternehmen auch eine Schlüsselrolle.
00:58:45: Das ist das Spannende.
00:58:46: LibreOffice war eigentlich eine nicht kommerzielle Abspaltung
00:58:49: eines kommerziellen, freien Projekts.
00:58:52: Da steht also eine Stiftung dahinter mit Sitz in Berlin,
00:58:55: die Document Foundation
00:58:57: und also mehr als 70 Prozent der Beiträge,
00:59:00: der Code-Beiträge kommen aber von Unternehmen.
00:59:03: Ich finde, genau, und auch wieder so ein Beispiel,
00:59:06: mit einem kommerziellen Hintergrund ist Next Cloud.
00:59:08: Du hast vorhin gesagt, da steht auch ein Unternehmen dahinter.
00:59:10: Ich finde Next Cloud, also eben das ist genau das Ding.
00:59:13: Man kann sich seine eigene Cloud machen.
00:59:15: Und das ist auch nicht kompliziert.
00:59:17: Also ich habe das geschafft zu machen.
00:59:19: Also ich habe wirklich wenig Ahnung
00:59:21: und habe aber trotzdem eine Next Cloud-Instanz am Laufen.
00:59:25: Was allerdings mir dann...
00:59:26: Es ist witzig oder,
00:59:27: dass wir bei den Tech Podcast machen, die ganze Zeit betonen,
00:59:29: wie wenig Ahnung wir von Tech haben.
00:59:31: Aber das ist ja nun mal so,
00:59:33: weil der Teil, wenn du wirklich Deaf bist.
00:59:36: Und ich, also pass auf, ich sehe, ha, wir beide.
00:59:39: Als ich mich mit dem Chef
00:59:41: von der Open Document Foundation habe,
00:59:43: habe ich mich mit ihm natürlich auch darunter halten,
00:59:45: dass theoretisch auf meiner Next Cloud-Instanz
00:59:48: Librauffiss laufen könnte.
00:59:50: Das sollte eigentlich möglich sein.
00:59:52: Und ich meine, das ist der Riesenhessel.
00:59:54: Ich habe dann irgendwann aufgegeben.
00:59:55: Es hat nicht funktioniert.
00:59:56: Er meinte, ja, er ist da auch immer noch am Basteln.
00:59:58: Stefan, das ist der Mann, der dieses hofft,
01:00:00: wer mitverantwortet.
01:00:01: Also wir sind da nicht die einzigen.
01:00:03: Und das ist was, was glaube ich eben...
01:00:05: Ein entscheidender Punkt ist, wenn man darüber redet,
01:00:08: man verabschiedet sich von diesen Sachen.
01:00:10: Es geht nicht ohne Reibungsverluste
01:00:12: und man wird nicht umhinkommen, neue Dinge zu lernen.
01:00:16: Wenn man, wenn man nicht der Meinung ist,
01:00:18: dass das Leben, also das wirklich integrale Teile des Lebens
01:00:21: da dranhängen, dass diese Software so weiter genutzt wird.
01:00:24: Ich werde jetzt immer über den Privatbereich.
01:00:26: Ich werde nicht über...
01:00:28: Da fehlt mir der Einblick.
01:00:29: Ich kann jetzt nichts dazu sagen, was jetzt kommerziell
01:00:31: oder was bei Firmen passiert, keine Ahnung.
01:00:33: Da können die Anforderungen völlig anders sein.
01:00:35: Ich rede über Privatpersonen, weil bin ich.
01:00:37: Und als solcher kann ich auch reden.
01:00:39: Und da sage ich, okay, es geht nicht ohne Reibungsverluste.
01:00:41: Es geht nicht ohne Lernen von Dingen.
01:00:44: Diese Bereitschaft muss man haben.
01:00:46: Aber ehrlich gesagt ist das auch das, was im frühen Internet
01:00:49: das Ganze auch ausgemacht hat.
01:00:50: Wir haben es halt nur verlernt.
01:00:52: Wir sind dazu in vielen Punkten erzogen worden.
01:00:55: Wir haben diese Möglichkeiten bekommen, das so zu machen.
01:00:58: Natürlich sollte eine Software grundsätzlich funktionieren.
01:01:01: Aber sich dann zumindest auch erstmal zu informieren,
01:01:05: ist ja schon mal ein Schritt.
01:01:07: Viele Leute machen ja schon nicht mal mehr das.
01:01:09: Und wenn ich mir angucke, wo es tatsächlich jetzt,
01:01:11: was ein großer Trend ist,
01:01:13: ist das die Suche, also einer der Punkte ist ja,
01:01:16: warum ist denn diese Suche auch so schlecht?
01:01:18: Oder so, die Suche ist gar nicht mehr so relevant,
01:01:20: weil die Leute kuratierte Inhalte konsumieren.
01:01:22: Du musst nicht mehr, dir wird vorgeschlagen.
01:01:25: Und wenn wir uns da hin bewegen,
01:01:28: dann ist halt dieses ganze Medienkompetenz
01:01:32: und Lernen und Gucken und eben für die jüngeren Leute,
01:01:35: dass sie überhaupt begreifen, dass diese Möglichkeiten
01:01:37: überhaupt existieren und entstehen
01:01:39: und dass sie daran mitarbeiten können,
01:01:41: das ist halt ein super wichtiger Punkt für ihn nicht.
01:01:43: Ja, auf jeden Fall.
01:01:45: Weil ansonsten bringt das alles nichts.
01:01:48: Also da kann man zwölf Alternativen haben,
01:01:50: die Leute, die nicht bereit sind,
01:01:52: so ein bisschen was aufzugeben von dem,
01:01:54: was man aktuell hat, dann wird es nicht gehen, glaube ich.
01:01:57: Ja, ich finde, es gibt so, also was mich selber,
01:02:00: also fast verzweifeln lässt, weil ich das nicht verstehe.
01:02:02: Es gibt ja einen großen Kosmos
01:02:06: an freien Alternativen zu Social Media,
01:02:09: das sogenannte Fediverse, das sind sozusagen so Plattformen,
01:02:12: die ein bisschen wie E-Mail funktioniert,
01:02:14: also wo man nicht einen Anbieter hat,
01:02:16: sondern man sucht sich einen Anbieter
01:02:18: und kann man aber mit allen anderen Usern kommunizieren.
01:02:21: Und es gab ja diese Abwarnung von Twitter X,
01:02:24: weil dieser, glaube ich, ein bisschen verrückte,
01:02:27: schwierige Mensch da, das so ein bisschen runtergewirtschaftet hat,
01:02:31: und die Leute sind aber nicht zu Mastodon gewechselt,
01:02:34: sondern zu Blue Sky, einem anderen kommerziellen Anbieter.
01:02:37: Und also, falls jemand eine Idee hat,
01:02:39: woran das gelegen hat, ich verstehe das einfach nicht.
01:02:42: Also sagen Mastodon ist ein bisschen komplizierter,
01:02:45: weil man halt dieses Prinzip verstehen muss,
01:02:48: aber irgendwie objektiv gesehen hat das halt Riesenvorteile,
01:02:53: weil es einfach ein partizipatives Modell ist
01:02:56: und ein verteiltes Modell.
01:02:58: Ich muss dir gestehen, ich habe von all dem Kram keine Ahnung,
01:03:01: ich habe Twitter ausgesessen und insofern,
01:03:04: also ich habe einen Account irgendwo,
01:03:06: weil manchmal muss man was lesen und um das lesen zu können,
01:03:08: muss man sich irgendwie einreicht, meine ich.
01:03:10: Ja, ja, genau.
01:03:12: Ich weiß nicht, ob das überhaupt so ist.
01:03:14: Ich habe zu all diesen Sachen tatsächlich keine Beziehung,
01:03:16: was wahrscheinlich auch ganz gut ist.
01:03:18: Im Nachhinein denke ich jetzt.
01:03:20: Solche Mieder ist schön, ist aber auch anstrengend
01:03:23: und konsumiert sehr viel Zeit.
01:03:25: Und das ist dann auch wieder Zeit, wo ich mir, also auch da,
01:03:28: also wenn man es jetzt, wenn man böse wäre,
01:03:30: würde man sagen, okay, die Zeit kannst du dann investieren,
01:03:33: wenn du das nicht machst, wenn du diese Ablenkung vielleicht auch nicht hast,
01:03:36: weil, keine Ahnung, es gibt für deinen alternatives Android
01:03:40: ein X-Client.
01:03:42: Dann konsumierst du das nicht, weil du vielleicht vergessen hast,
01:03:45: dass man auch ein Browser dafür benutzen könnte oder was auch immer,
01:03:47: dann kannst du die Zeit nutzen, um was anderes zu machen.
01:03:50: Es hört sich jetzt ein bisschen an wie alte Leute.
01:03:52: Aber okay, ich bin inzwischen auch ein bisschen älter,
01:03:54: vielleicht sieht man das am Ende so.
01:03:56: Zuschriften dazu, positive wie negative, an podcast@gulium.de.
01:04:00: Wir berichten natürlich auf gulium.de überall die Entwicklungen,
01:04:03: die wir in diesem Podcast gerade angesprochen haben.
01:04:06: Wir reden über Freie Software,
01:04:08: wir reden über das, ja, also natürlich die Bestrebungen,
01:04:11: einen eigenen Suchindex aufzubauen.
01:04:13: Wenn da was passiert, wird man es bei uns lesen.
01:04:15: Wir reden über Linux, wir reden über,
01:04:18: wir schreiben über VLC und alles andere.
01:04:21: Ich kann jetzt nicht alles aufzählen über was wir schreiben.
01:04:23: Stefan, was schreibst du gerade?
01:04:25: Was sitzt du gerade?
01:04:27: Ich habe gerade, gerade ein Artikel über Wikipedia und KI erschrien,
01:04:31: ein Bild der Wissenschaften,
01:04:33: was nicht zum Springerverlag gehört,
01:04:35: das ist ein Samen, das nahe legen lässt.
01:04:37: Gerade ein Artikel über Kryptowährung Klima,
01:04:39: Verspektrum.de, der ist quasi so in der Mache,
01:04:42: der ist fertig, das liegt bei der Redaktion.
01:04:44: Das wird ganz spannend,
01:04:46: weil in der Bitcoin-Community, da geht es teilweise hoch her,
01:04:50: wenn man irgendwie das Thema, also da geht es um die Frage,
01:04:53: Proof of Work, Proof of Stake,
01:04:55: es ist vertretbar, umzusteigen
01:04:57: und dann erschließe ich mir gerade das Thema Freie KI.
01:05:01: Und Sie so, also wir sind zumindest,
01:05:03: zumindest in dem Punkt können wir eigentlich sagen,
01:05:05: ja klar, wir lernen halt schon,
01:05:07: aufgrund des Berufes immer mit dazu.
01:05:09: Also, man lernt schon auch viel,
01:05:11: aber dann trotzdem dieses, das eigentliche machen,
01:05:13: ist dann doch noch mal die andere Sache.
01:05:15: Also das ist auf jeden Fall, wenn wir Artikel verlinken können,
01:05:17: tun wir das natürlich, wir verlinken aber auf jeden Fall,
01:05:19: wir haben am Anfang schon angekündigt, den Vortrag von der Republika.
01:05:22: Und ja, danke dir auf jeden Fall, dass du hier warst
01:05:25: und danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
01:05:28: Ja, tschau, ne?
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