Von Multics zu Unix

Shownotes

Unix-Feedback https://groups.google.com/g/comp.os.cpm/c/b21YUzjmVlw?pli=1

CP/M in den Computer Chronicles https://www.youtube.com/watch?v=w9EHc80HY4U

PDP 11 VT 100 https://www.pngegg.com/es/png-djmhs

DECMate https://de.wikipedia.org/wiki/DECmate

FreeBSD https://www.freebsd.org/

Christians Webseite: https://cstan.io

Besser Wissen #99: Ein denkwürdiges Notebook - Wie das ThinkPad die Welt eroberte: https://besserwissen.podigee.io/99-thinkpad

ThinkPad-Museum: https://thinkpad-museum.de

Faxinformatiker: https://faxinformatiker.de/

Golem - Die Enstehung von UNIX: https://www.youtube.com/watch?v=OdJFi8fTsxg

AT&T Tech Channel - The UNIX Operating System: https://www.youtube.com/watch?v=tc4ROCJYbm0

MULTICS-Wiki: https://multics-wiki.swenson.org/index.php/Main_Page

Brian W. Kernighan - Die UNIX-Story: https://dpunkt.de/produkt/die-unix-story/

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00:00:00: Besser wissen, der Podcast von Golem.de.

00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe.

00:00:08: Mein Name ist Martin Wolff und ich bin Podcastbeauftragter bei Golem.de und ich befinde mich im Homeoffice.

00:00:14: Und wenn ich aus dem Fenster gucke, ist das Wetter nicht allzu doll.

00:00:17: Das macht aber gar nichts, denn aus der Ferne zugeschaltet ist mir Christian Stankowicz.

00:00:22: Entschuldige, jetzt fange ich schon gleich rein.

00:00:23: Ich weiß, kennst du das, wenn man sich auf eine Sache konzentriert und dann trotzdem daneben liegt?

00:00:28: Hallo Christian.

00:00:29: Hey Martin, das ist überhaupt gar kein Thema, denn da, wo ich sitze in Südhessen,

00:00:33: habe ich auch lernen müssen, dass man, wenn Leute dich fragen, wie man dein Namen ausspricht,

00:00:37: niemals sagen sollte, wie man es spricht.

00:00:40: Weil aufgrund des Dialekts klingt es dann doch ein bisschen gewögensbedürftig.

00:00:44: Also überhaupt nicht schlimm.

00:00:46: Wir müssen ihn auch nicht buchstabieren.

00:00:48: Wir verlinken natürlich deinen Profil und alles, was dazu gehört.

00:00:50: Christian, vielen Dank, dass du dich mit mir zusammensetzt und ein bisschen über Unix redest.

00:00:56: Und normalerweise redest du sehr viel über Linux.

00:01:00: Du hast, schreckst dich, hattest einen eigenen Podcast, der hieß Focus on Linux,

00:01:04: der gerade so ein bisschen pausiert, würde man sagen, oder jedenfalls wo es auf jeden Fall nicht mehr so weiter geht,

00:01:09: wie es vorher weiterging, aber das Archiv ist noch online, oder?

00:01:13: Ja, genau, richtig.

00:01:14: Also das Ganze war ein Projekt unseres Arbeitgebers und das ist jetzt halt erst einmal pausiert,

00:01:19: weil das ist natürlich so hauptberuflich vom Podcasting leben können wir natürlich alle nicht.

00:01:24: Das war so ein nettes Nebenprojekt neben der täglichen Arbeit.

00:01:28: Und wenn man natürlich auch eine gewisse Qualitätsrichtlinie hat für den Inhalt, den man produziert,

00:01:33: du kennst das ja, man muss Episode Vorbereiten, Aufnehmen, Nachbereiten.

00:01:36: Und ja, dann gibt es eben auch andere Dinge, die da stehen.

00:01:39: Und bevor man dann schlechte Arbeit macht, ist es vielleicht ganz gut, wenn man einfach mal pausiert.

00:01:43: Denn bei vielen Leuten ist es so, dass ja das Podcasting meistens ja kein singuläres Hobby ist.

00:01:48: Also der Trend geht zum 2. und 3. Podcast.

00:01:51: Und so ist es bei mir auch.

00:01:52: Wir durften ja schon mal in der Folge 99, wo ich bei dir schon mal zu Gast war, über mein Singpat-Museum sprechen.

00:01:58: Und ich bin auch Teil des Fax-Informatiker Quintet, so eine Art IT-Domi an.

00:02:02: Von daher, also lange, lange Weile dürfte trotzdem nicht aufkommen, wenn Leute reinhören wollen.

00:02:08: Und wir verlinken ja all das in den Shownutz.

00:02:10: Und dazu soher möchte ich, dass Podcast nicht mein Hobby ist.

00:02:13: Aber ich auf Arbeit auch nur andere Dinge machen muss.

00:02:17: Was heißt machen muss?

00:02:18: Ich mache auch ganz arg, gell?

00:02:19: Ich schreibe ja auch gerne Artikel, was mich dazu führt.

00:02:22: Und mache Videos.

00:02:23: Was mich dazu führt, dass die heutige Vorbereitung ziemlich einfach war.

00:02:27: Weil ich ja festgestellt habe, dass ich vor ein paar Jahren ein Video zu diesem Thema gemacht habe.

00:02:31: Und das relativ lang ist sogar, das verlinkt man natürlich auch in den Shownutz.

00:02:35: Da habe ich mir auch echt mühe...

00:02:36: Also ich meine, ich gebe mir natürlich immer Mühe, muss ich natürlich sagen.

00:02:38: Mit allem, was ich tue.

00:02:40: Ich weiß aber noch, das war so eine Zeit, in der ich versucht habe, so ein bisschen, so eine längeren Videos zu IT-Geschichte zu machen.

00:02:49: Ich hatte eins zur IBM gemacht und eben, also Junix tauchte wohl oder übel dann natürlich auf meiner Themenliste auf.

00:02:57: Und die Vorbereitung für dieses Video, das ich jetzt natürlich schamlos benutzt,

00:03:00: als Vorbereitung für diesen Podcast, weil das halt so einfach ist.

00:03:03: Aber ich habe auch Sachen gemacht, die nicht da drin standen.

00:03:06: Und da konfrontiere ich dich jetzt, Christian, mit Aussagen aus Anfang der 80er.

00:03:11: Weil ich habe dann natürlich überlegt, im Video und in diesem heutigen Podcast,

00:03:15: werden wir sehr viel über die Geschichte, über die Entstehung von Junix reden.

00:03:19: Aber wie haben die Leute das damals so ein bisschen eingeschätzt und da ist so ein Blick zurück?

00:03:23: Manchmal gar nicht so einfach, weil man selber nicht drin steckt.

00:03:26: Und wir bei der, und dank unseres zarten, jungen Alters von Mitte 20 natürlich in den 80ern, gar keinen Junix benutzt haben.

00:03:34: Ich habe hier eine Zuschrift aus der Ausgabe August 82 der Zeitschrift "Bite" US-Zeitschrift,

00:03:45: wo jemand sagt, ja, okay, also es ist zwar so, dass Junix eine große Ding ist inzwischen,

00:03:54: aber das ist eher ein Leer- und Entwicklungswerkzeug und für kommerzielle Anwendungen.

00:03:59: Und auch für Leute, die das einfach nur benutzen wollen, sei das halt gar nicht geeignet.

00:04:05: Und gibt halt zu verstehen, dass zum Beispiel auf dem, jetzt also die PdP11, die er kennt,

00:04:12: da läuft RSTS/E und RSX11M auf wissenschaftlichen Systemen.

00:04:18: Beides muss ich gestehen, noch nie gehört Christian, du?

00:04:21: Same, also ich wollte auch gerade schon parallel den Wikipedia-Tab aufmachen.

00:04:27: Und ja, und er sagt halt, okay, CPM ist irgendwie auch noch da.

00:04:32: Also und das ist eigentlich auch eine bessere Lösung als dieses Junix.

00:04:37: Und er sagt, also sein Ende, also das endet damit, ich habe das mal übersetzen lassen,

00:04:42: wenn wir Translator Junix C und Pascal mögen hervorragende Leer- und Entwicklungswerkzeuge

00:04:46: sein, aber für die kommerzielle Produktion sind sie möglicherweise nicht so gut geeignet.

00:04:49: Während wir die alten Hasen offen veralten, neue Ideen sein müssen, um die neuen Informatikabsolventen,

00:04:54: den Unterschied zwischen Industrie, müssen die neuen Informatikabsolventen den Unterschied

00:04:58: zwischen Theorie und Praxis im Auge behalten.

00:05:00: Übrigens, was ist eigentlich aus Allgäu geworden?

00:05:03: Ich meine, er hat einen Punkt, also Dinge kommen, Dinge gehen, stellt sich heraus, Junix war

00:05:08: da, um zu bleiben.

00:05:09: Und das zweite, was ich noch habe, ist die Computer Chronicles aus dem Jahr 84.

00:05:16: Das war eine Fernsehsendung in den USA und einer der beiden Hosts dieser Fernsehsendung hatte

00:05:22: ein eigenes Betriebssystem.

00:05:24: Das war nämlich der Chef der Firma, die CPM herstellt.

00:05:27: Genau.

00:05:28: Gary Kildowall war das, wenn ich es mich recht entsinne, ne?

00:05:30: So, und die Folge, genau, die erzählt auch so ein bisschen, was es gerade so gibt und

00:05:37: hat natürlich neben CPM damals dann schon MS-DOS, die ja gnadenlos das CPM gerippt haben

00:05:44: von dem Herrn Kildowall, aber das ist eine andere Geschichte.

00:05:47: Zu dir ist auch da was geschrieben, erfüllen wir auch in den Schonerts.

00:05:50: Und Junix ist auch mit dabei.

00:05:52: Und da geht es eben auch darum, wie Junix vielleicht mal irgendwann größer werden könnte

00:05:57: und sich auch kommerziell als richtiges Betriebssystem außerhalb der Forschungseinrichtungen etablieren

00:06:02: könnte.

00:06:03: Da war ein Typ-Darrenamens Jane Jean-Jane Dran, Yates, der Beratung zu daneben hatte und

00:06:10: dann meinte ja, also es sei halt eben auf allen Rechnern.

00:06:14: Von dem großen Rechner, von der PDP bis hinunter zu dem kleinen PC, laufwähig und das sei neben

00:06:21: der guten Vernetzbarkeit das entscheidende Argument für Junix.

00:06:25: Denn man kann dann ein Programm auf allen diesen Rechnern laufwähig machen, was weder

00:06:30: mit MS-DOS natürlich, die was ja noch nicht mal ein Netzwerkstack wahrscheinlich hatte

00:06:33: oder wusste, wie das buchschlabiert wird, noch auf CPM, was damals schon echt auf dem

00:06:37: absteckenden Ast war, möglich war.

00:06:40: Also, aber was das beides zeigt, ist, dass in den 80ern die Leute noch nicht so richtig

00:06:46: wusste, also die breite Masse nicht so wirklich wusste, was Junix ist, oder?

00:06:50: Das würde ich auch so sehen und ich finde es so interessant, dass egal auf welches Thema

00:06:55: man schaut, das jetzt wirklich weltbewegend war.

00:06:57: Also auch bei Linux gab es ja diese Fehl-Einschätzung, es gab diese lange Fähte zwischen Android,

00:07:02: Statenbaum und Linux Torvalz, wo man ja auch sagte, Linux wäre obsolet.

00:07:06: Und ich meine, wir feiern jedes Jahr das Linux Desktops mit einer ähnlichen These.

00:07:11: Also ich glaube, gewisse Dinge, die erändern sich einfach nicht und über die diskutieren

00:07:15: wir immer weiter.

00:07:16: Aber es ist schon so, dass sich Eingesser dem getan hat, aber damals aus der Sicht, wo

00:07:20: es halt wirklich ja auch noch super viele Nischenbetriebssysteme gab, also es gab ja nicht nur

00:07:24: Windows, Linux, Mac oder irgendwie sowas, sondern es gab ja unzählige hochspezialisierte

00:07:29: Betriebssysteme.

00:07:30: Da kann ich schon verstehen, dass man dann irgendwann sagt, da gibt es kein one to rule

00:07:33: them all.

00:07:34: Würdest du sagen, also was würdest du als den, im Nachhinein jetzt als den größten Verdienst

00:07:41: von Junix sehen?

00:07:42: Würdest du schon sagen, dass das Linux der größte Verdienst von Junix ist oder denkst

00:07:46: du, dass, also das ist da noch andere Sachen?

00:07:49: Also ich glaube, man kann die Entwicklung von Junix schon als Vorstufe zu Open Source

00:07:54: sehen, weil der Quellcode wurde dann ja auch zu den einzelnen Universitäten angeboten,

00:07:58: zu Lernzwecken, daraus haben sich dann ja auch Weiterentwicklungen ergeben und schlussendlich

00:08:03: haben wir dann irgendwann die Open Source Bewegung gehabt, die im Prinzip darauf fußte,

00:08:07: dass man damals schon direkt einen Zugriff hatte.

00:08:08: Und schnell ja gut irgendwann hat das halt mit Junix nicht mehr so ganz gepasst durch

00:08:12: die Junix-Kriege, die wir hatten und die Kommerzialisierung, die hat glaube ich vieles kaputt gemacht.

00:08:17: Ich glaube, wenn es die so nicht gegeben hätte, dann hätten wir heute vielleicht mehr klassische

00:08:22: Junixes als Linux-Distipitionen.

00:08:24: Das könnte ich mir schon vorstellen, aber in letzter Konsequenz ohne Junix hätte es

00:08:29: nie Linux gegeben und das hätte zumindest mich unmittelbar dann doch benachteiligt heutzutage

00:08:33: würde ich sagen.

00:08:34: Mich inzwischen auch.

00:08:36: Ich habe auch dieses Jahr das Jahr des Linux Desktop ausgerufen.

00:08:39: Sehr schön.

00:08:40: Ich habe jetzt zwei Rechner bei mir laufen jetzt auch komplett auf Linux und ich habe

00:08:46: nicht und den dritten ich habe ich habe von der von der CES berichtet mit einem Raspberry

00:08:51: Pi 500 auf dem das halt PiOS lief.

00:08:55: Das war mein Rechner, den ich mitgenommen habe dahin und mit dem ich da gearbeitet habe.

00:08:58: Also insofern habe ich mein Jahr schon angefangen mit dem Jahr des Linux Desktop.

00:09:03: Aber das finde ich auch so schön, dass es jedes Jahr so heißt.

00:09:05: Es wird aber, denke ich, gerade auch durch diesen zunehmenden Druck von Seiten Microsoft

00:09:11: in Richtung Windows 11 und so finde ich auch immer realistischer, dass das in den

00:09:16: Alltag mehr einzieht.

00:09:17: Was man aber sagen kann, ist definitiv, dass Linux mehr Leuten ein Begriff ist und dass

00:09:22: sie sich was darunter vorstellen können und dass sie wissen, um dessen Wichtigkeit heute

00:09:26: als Junix damals in den 80ern.

00:09:28: Und das liegt unter anderem daran, dass natürlich damals Computer noch nicht so weit verbreitet

00:09:33: war.

00:09:34: Aber die Situation war, als Junix angefangen hat noch derastisch viel schlechter.

00:09:40: Also wir gehen jetzt ganz weit, wir gehen jetzt noch in die 80er zurück, wir gehen jetzt zurück

00:09:43: in die 60er.

00:09:45: Zu Bell Labs.

00:09:47: Was weißt du über Bell Labs?

00:09:49: Also ich habe hier so ein fantastisches Buch auf meinem Tisch liegen, das ich mir vor

00:09:53: ein paar Jahren gekauft habe und das ist von niemand anderem als Brian König kennen, der

00:09:57: ja auch bei der ganzen Thematik sehr involviert war und da heißt die "Unix Story".

00:10:01: Ich habe jetzt die deutsche Fassung und da gibt es ein grandioses Kapitel darüber.

00:10:05: Ich habe versucht, das mal so ein bisschen zusammenzufassen.

00:10:07: Aber ich glaube, wenn wir jetzt heute in der Zeitreise machen würden in die 60er, dann

00:10:12: würden wir glaube ich sagen, die Bell Labs sind sowas, was man heute als Start-up bezeichnen

00:10:15: könnte.

00:10:16: Denn das ist ja im Wesentlichen von AT&T, also dem Kommunikationsanbieter der USA, eine

00:10:22: Forschungsabteilung, die in 1925 gegründet wurde und was ich auch gar nicht wusste,

00:10:28: das war damals sehr, sehr stark reguliert.

00:10:30: Also AT&T hat zum Beispiel vorgeschrieben, feste Preise für ihre Leistungen bekommen

00:10:35: und durften aber eine Forschungsabteilung unterhalten, die dann im weitesten Sinne

00:10:39: Kommunikationstechnologie weiterentwickeln und auch forschen sollten.

00:10:43: Und die haben tatsächlich extrem viel Grundlagenforschung gemacht, von der wir heute noch profitieren.

00:10:48: Und das ist irgendwie für so einen Telekommunikationsanbieter ja schon ein bisschen außergewöhnlich.

00:10:54: Also, ich glaube nicht, dass wir sowas haben aktuell.

00:10:56: Schwer zu sagen, wir wollen jetzt da nicht, keine Ahnung, Zuschriften.

00:11:03: Wer jetzt in einer solchen Abteilung tätig ist, schreibt bitte an podcast@golm.de und

00:11:08: ich komme dann auch gerne an.

00:11:09: Da komme ich nicht vorbei.

00:11:10: Wir halten Podcast eher firmfrei insofern.

00:11:12: Aber ja, wenn jemand natürlich in einer wissenschaftlichen Abteilung sitzt, die so gut ausgestattet ist

00:11:18: wie die Belllabs damals, denn das darf man nicht vergessen.

00:11:21: Also du sagst so ein Start-up, klar.

00:11:22: Das war so ein bisschen der Spirit dahinter.

00:11:24: Das war eine vollkommen andere Zeit und trotzdem gab es da mehr Freiheiten als in vielen anderen

00:11:29: Unternehmen.

00:11:30: Aber die waren eben auch wirklich technologisch sehr, sehr gut ausgestattet.

00:11:34: Also die saßen an der Quelle.

00:11:35: Das Mutterunternehmen hatte Technik, die sonst so nicht aufzutreiben war und ein Interesse

00:11:42: daran, das eben weiter geforscht wird.

00:11:45: Das Gleiche kann man aber eigentlich, muss man sagen, auch über dein anderes Lieblingsthemengebiet,

00:11:50: nämlich IBM sagen, die auch krass, eine krasse Grundlagenforschungabteilung hatten und auch

00:11:56: Patente für alles Mögliche eingesammelt haben über die Jahrzehnte.

00:12:00: Also, ich würde sagen, ja, Vergleichbares in Europa ganz sicher nicht.

00:12:05: Was ist denn mit so sicher, dass das so was hier nicht existiert hat?

00:12:09: Vermutlich nicht, ja.

00:12:10: Aber was ich auch noch so gut oder sehr interessant fand, um das noch kurz rauszuzeichnen, dass

00:12:14: die sogar Nobelpreise bekommen haben.

00:12:17: Zum Beispiel die Erfindung des Transistors 1947.

00:12:19: Da war unter anderem John Barty und Walter Brattain und William Shockley involviert.

00:12:25: Die haben 1956 dafür den Physik Nobelpreis bekommen.

00:12:28: War eine Entwicklung, die aus den Reihen kam und auch der CCD-Sensor in den späten 60ern.

00:12:33: Der wurde eben auch mit dem Nobelpreis gewürdigt.

00:12:36: Und das ist ja auch so ein bisschen die Grundlage für moderne digitale Fotografie.

00:12:39: Und das ist schon, finde ich, sehr, sehr bezeichnend, wenn man sich das auf die Fahne schreiben kann.

00:12:44: Absolut.

00:12:45: Und also, ich meine, das ist natürlich immer alles keine Sicherheit dafür, dass das dann

00:12:50: halt auch weitergeht.

00:12:51: Also, ich weiß gerade bei Shockley, der ist ja dann abgehauen.

00:12:53: Der hat sich dann ...

00:12:54: Nee, ist der ...

00:12:55: Moment, ich muss mal kurz gucken.

00:12:57: Shockley hatte tatsächlich irgendwie ... hatte ... ah, ich ... das führen wir jetzt nicht weiter.

00:13:02: Das würde zu weit führen.

00:13:03: Wir machen jetzt nicht Shockley, weil ... zu Shockley hatte ich auch was, weil ich was gemacht

00:13:07: habe zum ersten Chip von ... oder zum ersten Mikroprozessor von Intel.

00:13:11: Und da ist mir Shockley natürlich damals dann auch über den Weg gelaufen, weil der hatte

00:13:16: so ein Team von Leuten, die er aber nicht so gut behandelt hat teilweise und die dann so ...

00:13:22: die sind dann desertiert und daraus entstanden dann auch große Unternehmen.

00:13:26: Also, selbst wenn man sagen würde, dass die ... selbst wenn die einzelnen Abteilungen der

00:13:31: Unternehmen gar noch nicht mal diese krassen Dinge hervorgebracht haben, dann waren es

00:13:36: oft sehr, sehr, sehr talentierte Personen, die da gearbeitet haben, die dann im späteren

00:13:41: Verlauf auch dafür gesorgt haben, dass die Dinge, die wir heute haben, einfach existieren.

00:13:45: Das kann man ja nicht anders sagen.

00:13:46: Man kann echt viel von der Technologie auf Einzelpersonen zurückführen.

00:13:48: Und das tun wir jetzt auch, nämlich bei UNIX ist auch klar, dass es sich um zwei Einzelpersonen

00:13:53: handelte, die damals in ihren 20ern waren und halt an diesen Bell Labs gearbeitet haben,

00:14:01: einer davon Ken Thompson.

00:14:02: Und die hatten Zugang, wie gerade schon erwähnt, zu Computertechnologie in einer Zeit, in der

00:14:11: das eigentlich niemand hatte.

00:14:14: Also jedenfalls nicht so einfach so um sich daran zu setzen, ohne Anträge zu stellen,

00:14:19: lange Wartezeiten zu haben und so weiter.

00:14:21: Die waren tatsächlich in den Bell Labs so gut ausgestattet, dass die an Mainframe Computer

00:14:26: herankamen, die dann noch ganze Räume gefühlt haben.

00:14:29: Und was man so macht, dann Computerspiele schreiben.

00:14:33: So naheliegend.

00:14:34: Wer auch das Erste, was ich machen würde, wenn ich von der PDP damals gesessen hätte.

00:14:38: Also Ken Thompson hat Space Travel ein Spiel, das man heute schwer nachvollziehen kann, weil

00:14:46: es ein Vektor-Display braucht.

00:14:48: Also das ist halt auch so, dass die Emulationen von den damaligen Spielen jetzt ein bisschen

00:14:53: schwierig geworden sind.

00:14:54: Hat er auf einem GE für General Electric 635 geschrieben.

00:15:00: Das ist ein sehr, sehr großer Rechner.

00:15:03: Und er hat halt dieses Spiel geschrieben und weil man auch selbst damals, wenn man natürlich

00:15:09: jetzt nicht einfach Arbeitszeit damit verbringen durfte, Spiele zu schreiben, hat er erst mit

00:15:14: Gründung gesagt, okay, ich habe das gemacht als Test.

00:15:17: Ihr wolltet doch dieses tolle neue Betriebssystem haben und irgendwie muss man ja auch irgendwie

00:15:22: Anwendungen dafür schreiben und so ein Spiel eignet sich super.

00:15:24: Weil damit können, also Leute wollen damit interagieren, die werden dieses Spiel spielen

00:15:28: wollen.

00:15:29: Woin ich gegen ein Programm schreibe, wo keine Ahnung war, mal Zahlen raten muss oder so,

00:15:33: dann interessiert das nach 10 Minuten keinen Menschen mehr.

00:15:36: Aber wenn wir jetzt hier ein Spiel haben, dann ist das ein super Use Case und können wir

00:15:39: das zeigen so.

00:15:40: Und das sollte laufen auf einem Betriebssystem, das Multix hieß.

00:15:45: Was ich total geil finde.

00:15:48: Also das ist das Betriebssystem gewesen, was hätte passieren sollen.

00:15:53: Aber nicht passiert ist, oder?

00:15:55: Genau.

00:15:56: Also Multix ist ja auch wieder mal so eine schöne Abkürzung wie vieles im Leben in der IT.

00:16:01: Das war das Multiplex Information and Computing Service Betriebssystem.

00:16:05: Und das war tatsächlich eine Kollaboration zwischen dem MIT General Electric, die du

00:16:10: schon erwähnt hast und den Bell Labs.

00:16:12: Und was ich aber auch sehr interessant finde, habe ich jetzt im Rahmen der Vorbereitung

00:16:17: herausgefunden.

00:16:18: Das ist seit 2007 wieder Open Source und es wird immer noch weiterentwickelt.

00:16:21: Ich glaube die letzte Version von 2023 habe ich auch einen Link in die Show-Nutzmahl gepackt.

00:16:27: Also wer möchte, kann das im Emulator benutzen und naja, vielleicht ohne dieses Display wird

00:16:32: es ein bisschen schwer, aber die anderen Tools, die es da so gab, abseits dieses Spiels,

00:16:37: kann man da bestimmt noch benutzen für die geneigten, zuhörenden und Museumsbetreibenden.

00:16:41: Das ist ja geil.

00:16:43: Das muss die Team...

00:16:44: Ja, okay, wir verlinken das in die Show und dann ab nach Multix und dann...

00:16:48: Ja, jetzt ist natürlich die Sache, die...

00:16:50: Das Ganze ist...

00:16:52: Also ich meine, Betriebssysteme zu programmieren ist ohnehin, das ist schon...

00:16:56: Das ist eine Sache, das muss man echt wollen.

00:16:58: Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass es damals ein bisschen einfacher war,

00:17:01: weil auch die Anforderungen an so ein System nicht so hoch waren.

00:17:05: Eingabe, Ausgabe und der Rest hat bitte schön die Nutzerschaft zu erledigen.

00:17:08: Wenn die ein Programm wollen, dann schreiben die sich das bitte schön.

00:17:10: Also soweit kommt es noch, dass wir hier irgendwie...

00:17:13: Na ja, ehrlich, da könnte ja jeder kommen.

00:17:16: Aber das Problem war eben auch, dass um für die Hardware-Betriebssysteme zu brauchen,

00:17:23: brauchst du eigentlich auch noch bessere Hardware, um das darauf schreiben zu können

00:17:28: und dann eine Testumgebung und du kannst es nicht...

00:17:30: Also wie gerade schon erwähnt, es können nicht jederzeit Leute einfach so an den Rechner

00:17:35: oder du kannst es zehn Leuten geben mit zehn Rechnern und dann könnt ihr mal gucken, was so läuft.

00:17:39: Also der ganze Prozess muss damals irrsinnig viel komplexer gewesen sein.

00:17:44: Das denke ich auch, weil wenn wir mal gucken, heutzutage ist ein Rechner ja relativ komplex auch geworden.

00:17:49: Also ich habe es erst mal Anfang der 90er als kleines Kind vom Rechner gesessen

00:17:53: und naja, das war alles nicht ganz so komplex wie heute.

00:17:56: Du hast halt dein Bios gehabt, aber ansonsten war es so ein Betriebssystem auch,

00:18:01: hatte weniger Komponenten und heute scheitert ja die Komplexität schon bei der e-Fi-Firmware

00:18:07: oder bei der u-e-Fi-Firmware, was da alles drinsteckt,

00:18:09: ist ja eigentlich schon ein vollwertiges Betriebssystem, das wir vorher auf dem ganzen Rechner hatten.

00:18:14: Ich glaube, so muss es damals auch gewesen sein, dass es so low-level war.

00:18:17: Also in dem Buch wird auch beschrieben, da gab es keine Schutzmechanismen,

00:18:20: die haben sich ja zum Teil die PDP dann auch...

00:18:22: Haben sie nur nachts benutzen dürfen, weil tagsüber Patentdokumente drauf verwaltet und ausgedruckt wurden

00:18:28: und da mussten sie dann besonders aufpassen, dass sie da nichts kaputt machen,

00:18:32: was dann dann Einfluss auf die Arbeit tagsüber gehabt hätte.

00:18:35: War bestimmt nicht ganz einfach da sinnvoll, was Großes zu entwickeln.

00:18:40: Also da müssen wir sagen, genau, das gab den Zeitpunkt, an dem die offizielle...

00:18:45: offizielle Stecker gezogen wurde von dem Multix-Projekt.

00:18:47: Da den war das... Also die haben das auch gesehen.

00:18:49: Die haben gesagt, okay Freunde, ihr bastelt hier an diesem Betriebssystem,

00:18:53: dass am Ende wie viele Leute benutzen und das läuft dann auf einer Hardware, die noch nicht mal geht,

00:18:58: also die es noch nicht mal gibt, weil wenn wir es auf einer jetzigen Hardware so implementieren würden,

00:19:02: frisst es so viele Ressourcen, dass die Nutzerschaft ja nichts mehr übrig hat,

00:19:05: beziehungsweise dieses ganze Geld, was wir von denen verlangen oder was halt von denen verlangt wird,

00:19:10: also als Beispiel eine Stunde Arbeitszeit an dieser GE 635, 75 US-Dollar,

00:19:17: das sind 500 Euro inflationsbereinigt, eine Stunde.

00:19:21: Wahnsinn.

00:19:22: Also wenn man dann Sitz, Tage und Nächte und irgendwas macht und dann,

00:19:26: also selbst wenn das Betriebssystem da drauf gelaufen wäre und es langsam gewesen wäre,

00:19:30: sind das halt einfach reale Kosten und da haben die nicht gesehen,

00:19:33: dass das sich in den nächsten Jahren irgendwie einspielt und haben das Projekt gecancelt,

00:19:40: aber Thompson hat mit seinem damals ebenfalls noch in den 20ern befindlichen Kollegen Dennis Ritchie

00:19:49: einfach weitergemacht.

00:19:50: Die haben nicht aufgehört und haben beschlossen, okay, wir suchen uns Ressourcen,

00:19:56: haben eben die von dir erwähnte PDP irgendwo gefunden

00:20:00: und abging es.

00:20:01: Also das ist auch ein bisschen krass, oder?

00:20:02: Dass sowas funktioniert.

00:20:04: Also ich finde halt auch, was für das Bell Labs unfassbar spricht,

00:20:08: ist, dass da die richtigen Leute zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren.

00:20:11: Es sind ja, wie du schon gesagt hast, Ken Thompson, Dennis Ritchie,

00:20:14: beide sehr, sehr große Namen, auch andere Leute wie Brian Cunningham waren ja auch da zugegen.

00:20:19: Da ist einfach richtig viel kreatives bei rumgekommen und das beflügelt natürlich auch,

00:20:23: wenn man Menschen um sich herum hat, die denselben Spirit teilen wie du

00:20:27: und gemeinsam für die gleiche Idee, wo auch einstehen wollen.

00:20:30: Das war glaube ich eine coole und sehr innovative Zeit.

00:20:33: Ritchie ist für mich, also ich habe, als ich den damals die Vorbereitung gemacht habe

00:20:42: für das Video und diese ganze Recherche gemacht, ich hatte nicht dieses tolle Buch,

00:20:47: von dem du gerade erzählt hast, das wir natürlich nicht schon nutzverlinken,

00:20:49: sondern ich habe das tatsächlich irgendwie mir alles so zusammengelesen.

00:20:52: Und ich hatte dann einfach Ritchie, von Ritchie hatte ich den Eindruck,

00:21:01: mit anderen Worten, ihr muss es anders formulieren, von Ritchie hatte ich besonders den Eindruck,

00:21:06: dass der halt einfach wirklich ein Genie ist.

00:21:09: Also anders kann man es nicht sagen, oder?

00:21:12: Also das muss so ein krasser Typ sein.

00:21:15: Ja, also ich meine, das ist ja auch in seinem Studium begründet.

00:21:18: Er hat ja Physik und angewandte Mathematik an der Harvard studiert.

00:21:22: Und es gibt auch ein, zwei Fotos von seiner Abschlussarbeit, wenn man so will,

00:21:27: in dem Buch, wo es so wirklich um hochkomplexe mathematische Algorithmen geht.

00:21:31: Also ich glaube, da gehört auch schon eine gewisse Eigenart dazu,

00:21:35: sich mit so etwas gerne zu beschäftigen.

00:21:37: Und das kann man glaube ich schon echt nämlich nie zuschreiben.

00:21:40: Dann hat er ja nicht ohne Grund dann auch die programmierbare C-Maßgeblich

00:21:43: neben Junixt dann noch mitentwickelt.

00:21:45: Das klingt glaube ich auch nicht jedem Typ Mensch.

00:21:48: Das muss man schon neidlos anerkennen und würdigen.

00:21:51: Genau, das Ding ist, für dieses neue Betriebssystem,

00:21:54: was die beiden schreiben wollten, Thompson und Ritchie,

00:21:58: brauchten sie ja irgendeine Art von Programmiersprache.

00:22:01: Es gab eine, die sie fanden sie okay, die ist BCPL.

00:22:06: Das ist Basic Combined Programming Language.

00:22:10: Die ist zu dem Zeitpunkt, war die noch aktuell, aber nicht gut dokumentiert.

00:22:17: Und dann haben sie beschlossen, die sie so ein bisschen zu reverse ingenieren

00:22:21: und dann eine neue Version zu schreiben, die sie B nannten.

00:22:25: Und da sagt, also Ritchie hat, es gibt von Ritchie das Zitat,

00:22:29: man kann sich B vorstellen als C, also was dann ja später kam,

00:22:33: ohne Datentypen.

00:22:35: Genauer, es ist BCPL in 8k-Bytes-Speicher gequetscht

00:22:39: und durch Thompson's Hirn gefiltert.

00:22:42: Das ist, wie er das beschrieben hat.

00:22:45: Dann hatten sie diese eigene Programmiersprache.

00:22:48: Ich finde das so unglaublich, dass man beschließt,

00:22:51: das schreibt man in der Programmiersprache.

00:22:54: 8k-Bytes ist nicht so viel, kann man schreiben am Nachmittag.

00:22:58: Aber allein das Wissen darum und, sagen wir auch nicht vergessen,

00:23:02: die mussten das alles mehr oder minder im Kopf haben.

00:23:06: Einfach mal eine Suchmaschine der Wahl anschmeißen, geht nicht.

00:23:10: Die mussten ihre Maschinen so ein bisschen in und auswendig kennen.

00:23:14: Hast du jemals so nah am Metall gearbeitet, Christian?

00:23:18: Ich muss zugeben, Hardware-nahe Programmierung verursacht bei mir

00:23:22: mittelschwere Kopfschmerzen.

00:23:24: Also ich habe jetzt letztes Jahr durch ein etwas zu vollautes Mundwerk

00:23:27: war ich genötigt, ein bisschen Goal-Lang-Code zu schreiben.

00:23:30: Und so Hardware-nah mit hier Pointer und hier diese und jene Adressen im Ramm,

00:23:36: ich verstehe schon, dass das relevant ist.

00:23:38: Ich bin jetzt aber auch nicht böse drum,

00:23:40: aber ich habe auch andere Programmiersprache dann abnimmt.

00:23:44: Ja, also ich bin da komplett raus.

00:23:47: Also ich habe Basic, ich habe dann irgendwie Hexcodes gehackt als Kind

00:23:51: und habe da irgendwas reingeschrieben, weil ich dachte, okay, das könnte

00:23:54: irgendwas sein, aber immer, ja, wenn ich mich damit versucht habe

00:23:56: zu beschäftigen, genau, ging mein Gehirn aus.

00:23:59: Ist aber auch nicht schlimm, weil andere Leute können das.

00:24:02: Und die beiden haben eben B weiterentwickelt zu NB für New B

00:24:08: und dann haben sie beschlossen, jetzt ist auch mal gut und haben es dann einfach C genannt.

00:24:12: Weil, ja.

00:24:14: Und sie haben daraus dann ein neues Betriebssystem entwickelt, also mit

00:24:21: diesem C ein Betriebssystem entwickelt, das sie UNIX nannten,

00:24:24: aber nicht UNIX mit X hinten, sondern UNICS.

00:24:29: Das ist zumindest schon mal so klingt wie UNIX.

00:24:32: Ja, das haben sie dann auch intern, war das so ein bisschen die hinterlistige

00:24:35: Anspringung auf Multics, also Multics haben wir ja vorhin gehört,

00:24:38: Multiplex Information and Computing Service.

00:24:40: Und UNIX hieß dann halt Uniplex Information and Computing Service.

00:24:45: Also auch so ein bisschen dieses Namensspiel, Uni versus Multi

00:24:48: und irgendwann haben sie dann halt ein X dran gemacht, dass es nicht ganz so offensichtlich ist,

00:24:52: weil man hat da wohl auch die ein oder anderen Leute von Kopf gestoßen,

00:24:55: die da vielleicht emotional doch noch ein bisschen im Multics Projekt drin waren.

00:24:58: Und was man ja auch noch hier anmerken kann, ist, dass wenn man die erste

00:25:02: programmierbare spezifiziert hat, auch da bleibt es dann nicht bei der einen,

00:25:05: würde ich sagen, zumindest wenn wir uns Ken Thompson angucken,

00:25:08: der hat nämlich zusammen mit Rob Pike auch eine sehr kreative und brillante Person,

00:25:12: wie ich finde, zum einen 1992 erst nochmal den UNIX-Nachfolger Plan 9 entwickelt,

00:25:17: der auch heute immer noch weiterentwickelt wird, aber sich nicht ganz so durchgesetzt hat,

00:25:21: wie das UNIX-Gedankengut, ist auch immer schwer, wenn man mal so eine Idee draußen hat,

00:25:25: die nochmal einzuziehen und doch nochmal zu korrigieren.

00:25:28: Und vor allen Dingen verdanken wir diesem Betriebssystem auch UTF-8,

00:25:32: das jetzt auch schon lange überall hoffentlich angekommen ist und dafür sorgt,

00:25:35: dass wir überall die gleichen Zeichensätze haben.

00:25:38: Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte, Rob Pike und Ken Thompson,

00:25:41: die arbeiten beide aktuell bei Google und entwickeln da seit 10 Jahren GoLang,

00:25:46: was ja in aller Munde ist.

00:25:48: Was ich mir auch notiert hatte, ist eben, dass die beiden, Richie und Thompson,

00:25:56: nicht nur krass waren, weil sie halt ihren eigenen Kram so gemacht haben,

00:26:01: aber sie haben auch, was sie auch gemacht haben, ist, sie haben von Anfang an darauf gesetzt,

00:26:05: dass diese Rechenkapazität sich erhöhen wird.

00:26:09: Also schon alleine, was ich vorhin ja erzählt hatte,

00:26:12: dass dieses Multix-System unter anderem deswegen abgesägt wurde,

00:26:16: weil klar war, dass das nicht auf aktuellen System gut laufen würde,

00:26:20: das hat den beiden null ausgemacht.

00:26:22: Die haben immer, also sie sind davon ausgegangen, dass die Rechenkapazität steigen wird

00:26:26: und dass aber auch die Kosten für die menschliche Arbeit steigen werden.

00:26:34: Und dass deswegen es angesagt ist zu sagen, okay, wir versuchen, Dinge zu vereinfachen,

00:26:39: die diese Kosten senken, wie zum Beispiel auch die Programmierung.

00:26:43: Also Sie haben, Sie hätten, also falls man sich jetzt fragt,

00:26:47: na ja, warum haben die eine Programmierspeiche geschrieben?

00:26:49: Das haben ja andere Leute noch näher am Metall gemeldet.

00:26:52: Man kann ja Assembler schreiben oder halt einfach nur den Einzelneintickern.

00:26:56: Hey, das haben unsere Vorfahren auch gemacht, ist schlecht daran.

00:26:59: Genau, was sie gemacht haben, ist eben, das Paradigma zu ändern

00:27:05: und zu sagen, okay, es wird so kommen, dass Leute teurer sind,

00:27:09: aber Rechenzeit billiger wird und die Kapazitäten dafür,

00:27:14: dass die Computer genutzt werden, dass nicht mehr so eng zu sehen ist

00:27:17: und das ist, wie wir Dinge in Zukunft machen werden.

00:27:20: Und damit haben Sie vollkommen recht gehabt zum besseren oder schlechten,

00:27:23: weil wie wir wissen, hat das natürlich auch riesige Vorteile,

00:27:26: wenn man hardware näher programmiert und Ressourcen sehr gut ausschöpfen kann.

00:27:30: Was heutzutage zum Beispiel niemanden mehr so richtig interessiert.

00:27:34: Andererseits muss man sagen, wir wären nicht da, wo wir heute sind,

00:27:37: wenn die Leute sich die Zeit genommen hätten, hardware nahezu programmieren, oder?

00:27:40: Das ist richtig. Also ich finde das auch extrem weitsichtig, was man damals hatte

00:27:43: und vor allem, Sie haben auch immer wieder, wenn es notwendig war,

00:27:46: sehr disruptive Änderungen vorgenommen.

00:27:49: Also zum Beispiel die erste Version für die PDP11, die lief ja auch wirklich in Assembler.

00:27:53: Die hatten sie in Assembler in drei Wochen, hatte Thompson, die programmiert,

00:27:57: als seine Frau mit Kind im Urlaub war.

00:27:59: Das ist halt auch schon einmal wild in drei Wochen,

00:28:01: wirklich in Assembler in einem Betriebssystem zu programmieren.

00:28:04: Aber Sie haben es ja dann wirklich komplett, wie du schon sagst,

00:28:06: reprogrammiert in C und auch diese These,

00:28:09: dass die menschliche Kapazität sehr, sehr teuer ist

00:28:12: und generell auch Zeit ein wirklich wichtiges Gut ist,

00:28:15: haben sie ja auch von Anfang an erkannt, indem wir ja kurze Kommandos hatten.

00:28:20: Wobei, da gab es auch noch einen anderen Grund, warum diese Kommandos kurz waren.

00:28:23: Kennst du den zufällig?

00:28:24: Nee.

00:28:25: Ich habe nämlich hier so ein paar Trivia rausgeschrieben, die streucht sich in den Immermereien.

00:28:29: Aber das Problem war, diese alten Großrechner, die hatten ja kein Bildschirm, keine Tastatur

00:28:33: wie heute, sondern die hatten Teletype Terminals.

00:28:36: Also im Prinzip eine Schreibmaschine mit einem Anschluss und dann kann die auf Papier halt

00:28:40: raushemmern, was du auf dem Bildschirm sehen würdest.

00:28:43: Und die haben auch beschrieben, dass die außerordentlich schwer zu benutzen und zu

00:28:47: tippen waren, also für die Freunde geneigter, mechanischer Tastaturen wäre das vielleicht

00:28:51: genau das Richtige gewesen.

00:28:53: Und die waren halt so hart zu tippen, dass sie sagten, wir haben die Kommandos so kurz

00:28:57: wie möglich gehalten, weil kein Mensch Bock hatte, lang unnötig auf diesen blöden Tastaturen

00:29:01: herum zu hemmern.

00:29:02: Sehr sehr spannend, wie ich finde.

00:29:05: Vollkommen nachvollziehbar.

00:29:07: Und ja, also das muss, also ich meine, ja, die waren schon elektrisch.

00:29:11: Also die haben schon ausgelöst, es waren jetzt keine richtigen mechanischen Tastaturen

00:29:16: oder Schreibmaschinen mehr.

00:29:17: Aber trotzdem ist es nicht das gleiche und man will versuchen das natürlich so kurz

00:29:21: wie möglich zu halten.

00:29:22: Aber ich weiß gar nicht, hast du mal an so einem Terminal, also weil die späteren Terminals,

00:29:28: die wir jetzt schon fast mit Computer in Verbindung bringen mit Bildschirmen und allem, die sind

00:29:32: ja Glass Terminal, also Glass Teletypes.

00:29:35: Und die echten Teletypes, hast du mal vor sowas gesessen?

00:29:38: Also ich bin ein großer Freund von Alte Hardware, aber auch da gibt es irgendwo Grenzen, aber

00:29:42: ich habe so einen Terminal mal gesehen, so ein Deck VT100 und ich bilde mir ein, das

00:29:47: könnte im Heinz-Nixdorf-Forum in Paderborn gewesen sein.

00:29:51: Grandioses Museum, also da auf jeden Fall mal vorbeigucken, ist das größte Computer-Museum

00:29:56: Europas und da stehen auch solche Maschinen aus.

00:29:59: Aber benutzen darf man die leider nicht, aber in manchen Hexbases findet man sowas.

00:30:04: Die Terminal, ja das sind die Glass Terminals.

00:30:07: Ich meine jetzt tatsächlich so ein Teletype-Ding, was halt wirklich mit so einer Schreibmaschine

00:30:10: ist.

00:30:11: Ich habe jetzt, habe ich eins benutzt?

00:30:15: Nee, aber ich habe die auf jeden Fall schon in Aktion gesehen.

00:30:17: Man hat gesehen davon, wie schwer oder nicht schwer es ist, da drauf zu tippen und es ist

00:30:21: natürlich nicht ganz so einfach wie eine Tastatur und so, aber die machen auch Mordslärm.

00:30:26: Also das ist...

00:30:27: Bei mich ist das gar nicht stört, muss ich sagen.

00:30:29: Ich höre das eigentlich ganz gerne.

00:30:30: Das sagt der Mensch mit einer Model M als Daily Driver.

00:30:33: Ich wollte gerade sagen, auch da ist es mags Sache.

00:30:35: Und natürlich ein VT100 ist natürlich ein tolles Terminal.

00:30:40: Es gibt von dem...

00:30:41: Es gibt das, wie ich finde, hübscheste Gerät aus dieser Serie ist ein VT100, in dem schon

00:30:47: ein Rechner drin ist.

00:30:49: Da haben die sozusagen so ein bisschen die Hülle genommen und das habe ich mal an der

00:30:52: Uni Stuttgart gesehen und ich habe mich so darin verliebt, dass ich seitdem nur noch darüber

00:30:55: nachdenke, wie ich an so ein Gerät rankomme, wo es total nutzlos ist und auch keinen Platz

00:30:59: dafür hier wäre.

00:31:00: Aber es ist wirklich sehr, sehr außerordentlich hübsch.

00:31:03: Wir verlinken das in den Schoen.

00:31:06: Okay, wir sind jetzt also in einer Zeit angekommen in den Siebzigern, in der Unix zumindest innerhalb

00:31:13: der Bell Labs im Einsatz ist, richtig?

00:31:16: Genau.

00:31:17: Für Patentdokumente wurden die dann eingesetzt und da musste man halt ganz viel Formatierung

00:31:23: irgendwie ordentlich machen, Tabellen mit doppelten Lidendien und so weiter.

00:31:27: Und da wurde dann eben auch ROF entwickelt, was im Prinzip ja so ein Dokumentenformatierer

00:31:32: ist, der auch heutzutage immer noch für die Mainpage benutzt wird, die man ja auch von

00:31:36: Mac OS, BSD und Linux kennt.

00:31:38: Also im Prinzip so was wie Latech nur halt in sehr, sehr simplifiziert.

00:31:42: Ja und ist dann schon gekommen, um zu bleiben, würde ich sagen, weil wenn du ein Newscase

00:31:46: hast, das haben die eigentlich clever gemacht, die haben gleich eine Software für etwas entwickelt,

00:31:50: was die Leute haben wollten und dann kannst du es ja nicht mehr rauswerfen.

00:31:53: Also dann kannst du die entwickelt und nicht einstellen, wenn die Menschen das schon lieben

00:31:56: gelernt haben.

00:31:57: Und anscheinend haben sie den richtigen Nerv getroffen, weil das wirklich dann was war,

00:32:04: was eingesetzt wurde täglich.

00:32:07: Also es gibt kaum größeres Lob oder für deine Software, als wenn die anderen sagen,

00:32:12: okay, also das ist genau wie wir das haben oder wir benutzen das gerne.

00:32:16: Absolut, ja.

00:32:18: Und Dokumentenformatieren ist halt auch echt nahe Arbeit, die macht keinen Spaß und wenn

00:32:22: du da gute Software hast, well dann würde ich sagen.

00:32:26: Ja, ja.

00:32:27: So, jetzt ist natürlich die Sache.

00:32:29: Trotz alledem Bell Labs und Forschung, Grundlagenforschung, all das, aber irgendwo muss Geld verdient

00:32:38: werden.

00:32:39: Jetzt haben die also ein Betriebssystem, das ist in Haus entwickelt worden, in Haus stellt

00:32:43: sich raus, die Leute benutzen es gerne, es ist ein gutes System.

00:32:47: Eigentlich könnten sie es doch jetzt verkaufen, oder?

00:32:51: Der gute alte Kapitalismus hat wieder zugeschlagen, genau.

00:32:55: Das war in den Anfang der 80er gab es dann die kommerzielle Version und es gab es eigentlich

00:33:01: schon ein paar Jahre vorher, vermutlich aber 1981 war das große Problem, dass der Quellgut

00:33:05: nicht mehr frei für die Universitäten erhältlich war.

00:33:08: Und das ist natürlich insofern problematisch, weil man es vorher die ganze Zeit hatte.

00:33:11: Und wie willst du denn das Fachpersonal von morgen adäquat ausbilden, wenn du ihn nicht

00:33:16: zeigst, wie man ein Produkt besser machen kann?

00:33:18: Also es ging ja gar nicht darum, dass die Universitäten groß damit Geld verdienen

00:33:21: wollten.

00:33:22: Sie wollten sehr gerne einfach nur ihre studierenden adäquate ausbilden.

00:33:26: Worauf ich aber hinaus wollte, Christian, war ja, vorher war es ja kostenlos.

00:33:30: Also in den 70ern, also wir haben jetzt diese, wir kommen zu dem Knackpunkt, den du gerade

00:33:37: erwähnt hast, kommen wir auch noch.

00:33:38: Aber worauf ich hinaus wollte war, wir sind in den 70ern, wir haben dieses tolle Betriebssystem

00:33:44: in den Bell Labs und könnten es eigentlich auch verkaufen, könnten es aber gar nicht

00:33:50: verkaufen.

00:33:51: Und selbst konnten dieses Betriebssystem eben nicht verkaufen, weil das hätten sie mangeln.

00:33:54: Und jetzt darf man auch nicht vergessen, so ein Betriebssystem damals, also heute, wenn

00:33:58: ich jetzt so ein Betriebssystem überlege, Deines ist definitiv kostenlos in großen Teilen,

00:34:03: in großen Teilen der Fälle.

00:34:06: Meines, wenn ich jetzt noch bei Windows wäre oder so kostet, glaube ich, wenn ich jetzt so

00:34:09: eine Lizenz raus suche, wahrscheinlich zwischen 10 und 80 Euro, alles ok, kann man mal machen.

00:34:15: Nicht so in den 70ern und 80ern.

00:34:17: Ein Betriebssystem wie CPM, easy 200 Dollar oder irgendwas und das waren noch 200 echte

00:34:22: Dollar.

00:34:23: Also da ist, und das war eine Lizenz für einen einzigen Rechner.

00:34:27: Da reden wir jetzt nicht davon, dass wir in der Universität ausstatten oder sonst irgendwas.

00:34:31: Und da, das war der Grund, warum Unix dann plötzlich sehr populär wurde, oder?

00:34:36: Ja, klar, weil die Verbreitung natürlich einfacher war.

00:34:40: Und das ist natürlich auch so ein bisschen die Geburtsstunde auch, das Open Source Gedanken,

00:34:45: das ein Stückchen weit würde ich sagen.

00:34:48: Weil die das nicht verkaufen durften.

00:34:50: Also Bell Labs durfte Unix nicht Gewinnbring verkaufen.

00:34:56: Es gab eine Gerichtseinscheidung, also im Rahmen dessen, dass Bell eben ein so großes

00:35:03: Unternehmen war, das eine solche Monopolmacht hatte, hatte die US-Legislative immer mal

00:35:10: wieder Versuche unternommen, das Ganze so ein bisschen zumindest einzudämmen.

00:35:14: Denn man kann sich erinnern früher noch davor, die ganzen hier, wie hießen die, die Eisenbahn,

00:35:19: Räuberbarone und so weiter und so fort.

00:35:20: Man hatte da so ein bisschen aus diesen Monopolgeschichten von vorher gelernt und wollte das so ein bisschen

00:35:25: versuchen einzudämmen, wusste aber eben auch, dass jetzt nicht so einfach ist.

00:35:29: Denn es hat ja auch Vorteile, wenn so ein großes Unternehmen einfach alles macht.

00:35:32: In dem Fall hatten sie aber bereits in den Fünfzigern beschlossen, dass Bell keine,

00:35:40: also außerhalb von diesen Kommunikationssachen kein Geld verdienen darf.

00:35:44: Und damit war ausgeschlossen, dass sie mit diesem Betriebssystem jetzt irgendwie eine

00:35:50: große Vermarktungsstrategie machen könnten und irgendwie daraus die nächste goldene

00:35:53: Q werden würde.

00:35:54: Die hatten zu dem Zeitpunkt noch andere Probleme, denn Anfang der Achtziger begann ein Prozess,

00:36:01: der dazu führte, dass Bell zerschlagen wurde und die sogenannten Baby Bells entstanden.

00:36:06: Das waren dann einzelne, ich liebe diesen Namen auch.

00:36:09: Das waren einzelne lokale Ableger und das alles stand vor der Tür.

00:36:16: Also Ende der Siebziger und so weiter.

00:36:18: Die wollten den Teufel tun und sich da noch heißeres Wasser bringen, als sie eh schon drin saßen.

00:36:24: Was sie also gemacht haben, war ab den 70er Jahren schon Juniks abzugeben gegen eine lächerlich

00:36:33: geringe Gebühr an die Leute, die es wollten, was dann halt Universitäten waren, die das

00:36:38: gerne genommen haben.

00:36:39: Und dadurch ist diese Verbreitung sozusagen entstanden.

00:36:43: Und all die Leute, ich glaube da wolltest du jetzt geradehin mit dem Vorgedanken der

00:36:48: freien Software, all diese Leute, die an den Universitäten mit Juniks angefangen haben

00:36:54: zu arbeiten, hatten immer das Gefühl, dass dieses Betriebssystem für sie da ist und einfach

00:37:00: nichts kostet und man das benutzen kann.

00:37:02: Genau, richtig.

00:37:04: Und im Endeffekt kann man ja auch sagen, bevor wir wirklich noch weitere kommerzielle

00:37:08: Junixes gesehen haben, wie HPOX Solaris und wie sie alle heißen, gab es ja auch und das

00:37:12: würde man heute, glaube ich, einen Vorg einfach nur nennen.

00:37:15: Du hast ein Git repo mit deinem Junix-Quellcode, das forgst du und das war ja dann die Berkeley

00:37:20: Software Distribution, die Ende der Siebziger damit angefangen haben.

00:37:23: Die haben nämlich, wie du schon sagst, richtig den Quellcode einfach zur Verfügung gehabt,

00:37:28: haben das irgendwie auch angesehen, als das ist für uns da, für Lernzwecke und haben

00:37:31: aber auch direkt noch Eigenentwicklungen mit eingebaut, also Verbesserungen, neue Features,

00:37:36: Federbehoben, wie man das ja auch heute tagtäglich noch sieht im OpenSource-Kontext.

00:37:41: Und das war dann, wenn man so will, der erste Junix-Forg, der dann parallel einfach schon

00:37:46: in Kalifornien an der Berkeley-Universität dann eben entwickelt wurde auf Basis von

00:37:50: Junix Version 4.

00:37:52: Und da muss man hier nochmal hervorstellen, das ging vor allen Dingen durch Bill Joy

00:37:56: hervor, der dann auch später mit drei weiteren Leuten Sun Microsystems gegründet hat, die

00:38:00: auch eines der ersten richtigen kommerziellen Enterprise-Unixes gebaut haben.

00:38:05: Also das war dann auch eine interessante Bewegung auf jeden Fall.

00:38:09: Und das ist genau, jetzt da kommen wir dann wirklich in Richtung Kapitalismus, da sind

00:38:14: wir auch wieder in den 80ern.

00:38:16: Ich habe noch ein, ein so ein Ding, das ich gelesen habe in der Vorbereitung hatte.

00:38:23: Es ist ja so, dass eben trotzdem, obwohl das sich jetzt so anhört, als hätte das Verbreitung,

00:38:27: weil es hat Verbreitung gefunden.

00:38:28: Es war in den Ende der 70er gab es schon 600 Universitäten, allein in den USA, die das

00:38:33: benutzt haben und so weiter und so weiter.

00:38:34: Aber jetzt darf man halt nicht vergessen, dass es trotzdem nicht unbedingt eine Menge

00:38:37: Leute sind und auch nicht eine Menge, sagen wir mal, Abnehmer.

00:38:41: Und es gibt die Geschichte, dass die, war natürlich trotzdem stolz, also Thompson und

00:38:45: Ritchie auf ihre Software und darauf, dass es auch gewollt wurde und benutzt wurde.

00:38:50: Und Bill gab das also ab für den Preis von den Disketten.

00:38:54: Und es gibt die Geschichte, dass Thompson mitunter die Disks selber kopiert hat, auf

00:38:59: seinem Rechner, unzigniert.

00:39:01: Das muss man sich mal überlegen.

00:39:02: Also, das ist cool.

00:39:04: Aber das ist wirklich, das sind eben andere Zeiten und das macht es auch persönlicher.

00:39:09: Also ich glaube, dass ganz viel da zusammenspielt, was wir heute mit so einer Software wie Linux

00:39:14: dann wirklich auch verbinden, dass es eine Persönlichkeit gibt, dass die Leute, die die

00:39:19: entwickelt haben, das war klar, die gibt es.

00:39:21: Das sind echte Menschen.

00:39:23: Das ist nicht irgendeine seelenlose Corporation und sich dann so auch Gruppen getroffen haben

00:39:29: von Leuten, die das Betriebssystem genutzt haben und ihrer Fragung ausgetauscht haben.

00:39:34: Was du ebenfalls, wenn du so Corporate-Geschichten hast, ja, dann hast du halt dann Support.

00:39:38: Dann hast du halt, ne, dieses Leute, die Geld dafür kriegen, das dir helfen und so weiter

00:39:44: und so fort.

00:39:45: Aber nicht, da sind nicht welche, die dafür brennen.

00:39:48: Deren Seele daran hängt, dass die sagen, Mensch, bis es ist Wochenende damit verbracht,

00:39:52: diese eine Sache zu vollständigen und guck mal, willst du diese Software, die könnte

00:39:56: dir auch helfen, diese Software und das dann so zu verbreiten.

00:39:59: Ich glaube, dass da viel draus entstanden ist.

00:40:01: Was sonst nicht entstanden wäre, wenn Linux von Anfang an ein ganz normales, kommerzielles

00:40:07: Betriebssystem gewesen wäre, selbst wenn es einen niedrigeren Preis gehabt hätte oder

00:40:10: was so immer.

00:40:11: Das sehe ich auch so, ja.

00:40:12: Also gerade durch diesen universitären Kontext, ich meine, das hat sich ja auch später wiederholt.

00:40:16: Das ist ja mit Linus Tauwals genauso gewesen und das ist, glaube ich, schon ein sehr, sehr

00:40:20: beflügendes Ambiente, wenn man da einfach mit vielen kreativen Menschen einen direkten

00:40:24: Draht halt eben auch hat und auch das Gefühl hat, ich bin Teil von etwas und kann meine

00:40:29: Ideen einbringen.

00:40:30: Und wenn ich das in der Universität schuhe und später landet der Code dann mal in einem

00:40:34: Enderpreis-Dirivat, ist doch auch irgendwie eine coole Sache, zu wissen, dass man da Teil

00:40:38: von etwas Großen gewesen ist.

00:40:40: Du hattest diese Berkeley Software Distribution jetzt schon mal erwähnt.

00:40:44: Da hätte ich gerne noch ein bisschen Erklärung zu.

00:40:47: Also ich kenne das nur oder korrigiere mich, wenn ich da falsch liege.

00:40:50: Ich kenne das unter anderem im Kontext mit MacOS.

00:40:53: Kann das sein?

00:40:55: Das ist genau.

00:40:57: Also man kann es glaube ich so sagen, BSD war im Prinzip der erste Unix Fork, der dann

00:41:01: eben entwickelt wurde an der Universität in Kalifornien und das wurde da bis 1992 weiter

00:41:08: entwickelt und sie haben es 94 einmal komplett reentwickelt, damit es AET und T-frei ist.

00:41:14: Denn da gab es dann auch irgendwann restliche Probleme, dass dann halt die Frage war, naja,

00:41:19: der Code, der da drin ist, okay, ihr habt da Optimierung vorgenommen und Anpassung,

00:41:23: aber da ist jetzt ja auch noch irgendwo AET und T-Code drin und naja, jetzt nach der neuen

00:41:28: Lizenz dürft ihr das ja nicht mehr benutzen so, weil ihr habt ja durch die Universität

00:41:32: keine Lizenz mehr und dann hat man hier halt eben auch viel reprogrammiert und auch mit

00:41:36: Reverse-Engineering ein Stückchen weit gearbeitet.

00:41:38: Und das bildete dann, denn die letzte Version, die kam 95 raus, das war dann BSD 4.4 Lite

00:41:45: 2 und da hat halt eben MacOS seine Wurzeln drin.

00:41:48: Also das MacOS, wie wir es heute kennen, ist ein echtes Unix, das seine Wurzeln in BSD

00:41:53: hat.

00:41:54: Und BSD selbst gibt es zwar jetzt in der Form seit 95 nicht mehr, aber es lebt immer noch

00:42:00: weiter heutzutage mit so Derivaten wie Free BSD, Net BSD und Open BSD.

00:42:06: Also die werden heute immer noch aktiv weiterentwickelt und auch von großen Firmen wie zum

00:42:10: Beispiel Netflix eingesetzt.

00:42:12: Also ist es nicht tot zu kriegen, dass gut all Unix könnte man sagen.

00:42:16: Und wofür setzen die das ein?

00:42:19: Also nicht mehr für ihre Abrechnung oder was wie die Ursprungsunix ist, sondern dann

00:42:24: halt ich nehme an für Datenhaltung oder für was wird sowas verwendet?

00:42:28: Also im Endeffekt ist es ein ganz normales Unix oder ein Unix-OI des Betriebssystems,

00:42:33: wie Linux auch eins ist.

00:42:34: Das heißt im Prinzip, du kannst da auch moderne Anwendungen drauf betreiben.

00:42:38: Also Dinge, die wir unter Linux kennengelernt haben, die kannst du auch in den meisten Fällen

00:42:43: ohne größere Anpassung direkt auf BSD dann eben verwenden.

00:42:46: Weil Linux ist ja auch nur nachprogrammiertes Unix oder ein von Unix inspiriertes, ähnliches

00:42:51: Betriebssystem.

00:42:52: Und Netflix hat das glaube ich immer noch, also da gab es mal die BSD-Konferenz, das

00:42:56: ist so die Europas größte BSD-Konferenz.

00:42:58: Und da haben die mal einen Einblick gewährt, wie deren Streaming Pipeline aussieht.

00:43:02: Und da haben sie einen hoch angepasstes BSD-Betriebssystem, dass sie wirklich perfekt auf die Hardware

00:43:08: und die Netzwerke harten und die Speicher optimiert haben, damit sie möglichst schnell

00:43:11: eben weltweit ihren Content rausschubsen können.

00:43:14: Jetzt hattest du gerade gesagt, und du hattest auch die Unix-Kriege schon mal angesprochen,

00:43:20: es gab also, der Wind drehte sich, ab einem bestimmten Zeitpunkt haben die Bell Labs

00:43:24: tatsächlich beschlossen, dass sie jetzt Geld damit verdienen dürfen oder dass sie haben

00:43:30: den Weg gefunden, um das gangbar zu machen, sagen wir mal so.

00:43:33: Ja, schön formuliert auf jeden Fall.

00:43:37: Und das ist auch der Grund, wieso die das dann am Ende, was du gerade meintest, bellfrei

00:43:43: oder belllabsfrei bekommen mussten, damit da nicht nochmal irgendwas losgeht.

00:43:48: Da waren dann, lag dann doch noch ein paar Mieten drin.

00:43:50: Was waren denn die Unix-Kriege?

00:43:52: Also das große Problem war, man hat dann gemerkt, es gab viel Interesse an Unix und dann haben

00:44:00: sich auch schnell erste Firmen und erste Produkte daraus ergeben.

00:44:04: Und ich rede da immer von The Big Four, also das wäre einmal SunOS bzw.

00:44:09: Sun Solaris oder wie es seit 2010 heißt Oracle Solaris war ein sehr frühes, das es seit den

00:44:14: frühen 80ern gab, aber im Prinzip zeitgleich gab es auch Judith Packard mit HPUX, also

00:44:20: die dann auch ihr eigenes Unix für die eigenen Plattformen angeboten haben.

00:44:24: SGI dürfte bestimmt auch den einen oder anderen Begriff sein.

00:44:28: IRIX war da das Betriebssystem, taucht auch im ersten Jurassic Park Film vor, Lex mit

00:44:33: It's a Unix System, I know this.

00:44:36: Genau, Silicon Graphics hatte ein Betriebssystem, das dreidimensional ermöglichte über die

00:44:44: Dateienhalte oder Ordnerinhalte zu fliegen.

00:44:49: Richtig.

00:44:50: Das Mädchen, das geht an den Computer, der gesperrt ist und sieht das und sagt, das

00:44:56: ist ein, ich kenne das, das ist ein Unix, dann fliegt man dabei.

00:45:01: Den Eindruck, den alleine diese Szene bei mir 1993 in der Lassenheit, das kannst du dir

00:45:06: kaum vorstellen.

00:45:07: Also ich meine der ganze Film war damals vollkommen.

00:45:09: Aber das zu sehen, dass du dreidimensional über diesen Datei, diesen Datei brauche,

00:45:17: das ist komplett nutzlos ist, aber das, sag mal, das dem 16-jährigen Martin, der gerade

00:45:25: die beste Grafik seines Lebens im Kino gesehen hat und dann auch noch einen Rechner auf dem

00:45:30: so was läuft.

00:45:31: Ja, das war sehr beeindruckend.

00:45:34: Und das ist iRx, was die hatten.

00:45:37: Also was ich zeigte ist, dass das immer mehr dann auch ein System wurde, das sowohl auf

00:45:44: den Haushaltsüblichen, sag ich mal, Abgabemengen rechnen läuft, also einen, den du einfach kaufen

00:45:52: kannst ohne Probleme, als auch auf den großen, wo du Wartungsverträge und sonst was mit

00:45:57: dazu bekommst.

00:45:58: Ja.

00:45:59: Also einer der Gründe, warum ich jetzt am Anfang die 80er da miterwähnt hatte, war ja eben

00:46:04: auch, um mal zu zeigen, dass das gar nicht so klar war, was man, also man hatte oft ja

00:46:10: auch Rechner bekommen, da war ein System drauf, da hat man gar nicht nachgefragt.

00:46:14: Also wenn du in den Lagen gegangen bist in den 80ern, du hast ein Atari-Computer gekauft,

00:46:19: da gab es das mit.

00:46:20: Die Frage, kann ich da jetzt Junix drauf laufen lassen, hätte wahrscheinlich Stirnrünzeln

00:46:25: hervorgerufen.

00:46:26: Das änderte sich zunehmend in den 80ern.

00:46:29: Also man war dann mehr der Meinung Richtung Ende der 80er auch, dass eigentlich der Rechnersystem

00:46:39: agnostisch sein könnte, durch den IBM PC, der ja auch gezeigt hatte, dass da alles Mögliche

00:46:44: drauf laufen könnte.

00:46:45: Genau.

00:46:46: Also ich finde die 80er, wo die alle ja auch in die ersten großen Junix herausgekommen sind,

00:46:52: das war schon sehr, wenn du ein Lock in Artig würd ich sagen, du hast ja schon schon

00:46:56: gesagt, es gab unterschiedliche Firmen.

00:46:58: San, zum Beispiel, hatte die Spark-Architektur, hat dann aber relativ früh gemerkt, nämlich

00:47:02: schon 89, dass es den Intel X680 gibt, den man nicht unterschätzen sollte.

00:47:07: HP hat lange eigene 86k APA-Risk Italium und Italium II-Geräte gebaut.

00:47:12: SGI hat MIPs-Geräte, haben da halt eben ihre sehr, sehr speziellen Grafikprozessoren

00:47:19: noch mit eingebaut und auch so Dinge wie OpenGL zum Beispiel erfunden, die wir ja heute auch

00:47:24: durchaus noch nutzen.

00:47:26: Ix hatte die eigenen Risk- und Power-CPUs und das war alles.

00:47:30: Du musst es halt wissen, in welches System willst du dich da jetzt verhaften lassen.

00:47:34: Das klingt jetzt vielleicht negativer, als es eigentlich war, weil wenn man parallel mehrere

00:47:38: Hersteller hat, die eigene Hardware und Software bauen, zeigt sich ja auch so ein bisschen,

00:47:42: was sich durchsetzt.

00:47:43: Und SGI kann ja auch beflügeln sein, wenn du weißt, oh, SGI baut tolle Grafikkarten

00:47:49: oder einfach Bautsysteme mit dem Fokus auf Grafikleistung, dann muss ich vielleicht

00:47:54: eine andere Nische finden und bau vielleicht die Power-Architektur und hab da besonders

00:47:57: hochtakten der Prozessoren mit einem ganz anderen Use Case.

00:48:01: Und da hat sich aber vieles leider nicht durchgesetzt.

00:48:04: Also die einzigen Unix, die es heute noch wirklich so gibt, ist, naja, Solaris.

00:48:08: Das wird jetzt halt bis 2037 noch supportet und IBM Ix, also das eigene Unix aus dem

00:48:16: Hause IBM für die Power-Architektur, das ist halt echt nicht tot zu kriegen.

00:48:21: Das ist eine sehr kleine und überschaubare Userbase, würde ich sagen, aber die ist außerordentlich

00:48:25: treu und da wird auch immer noch außerordentlich viel entwickelt und Innovationen mit reingebracht

00:48:31: und so Dinge wie IRIX oder HPUX, naja, die sind schon lange eigentlich obsolet leider.

00:48:37: Damit Richtung Ende kommen wir dann also doch zu Unix heute, würde ich sagen.

00:48:43: Also du hast es gerade schon so ein bisschen gesagt, wenn ich jetzt beschließen würde,

00:48:47: 2025 ist das Jahr des Unix-Desktops.

00:48:50: Wo fang ich an?

00:48:51: Dann würdest du dir erstmal CTE runterladen, weil auch das ist mittlerweile Open Source,

00:48:56: das war so ein toller Desktop, den alle Unixes damals hatten, das kommt Desktop Environment.

00:49:00: Nein, Spaß beiseite.

00:49:02: Also heutzutage Unix, naja, jetzt irgendwie nochmal anfangen.

00:49:05: Du kannst dir natürlich und ich gucke hier auf mein Hardware-Pile auf Shame.

00:49:08: Ich habe hier eine schöne Sun Ultra 5 und eine wunderschöne, wie ich finde, Compact Alpha

00:49:13: Station.

00:49:14: Das ist ein DS10, da läuft ein 260 vor drauf, auch in Unix, das schon sehr, sehr lange tot

00:49:18: ist.

00:49:19: Aber anyway, wenn du neu beginnen würdest, würdest du vermutlich mit einem BSD beginnen.

00:49:23: Also Free BSD, Net BSD, Open BSD gibt es auch in unterschiedlichster Kolore.

00:49:28: Also auch da gibt es wieder Ablegertas, was man Unterlinungs-Naddistipation nennt, gibt

00:49:33: es da auch.

00:49:34: Dragonfly BSD fällt mir da irgendwie ein, Desktop BSD gab es auch mal.

00:49:38: Das wäre so ein Thema.

00:49:39: Oder naja, ich glaube, wahrscheinlich ist es, dass du vielleicht ein Mac in die Hand nimmst

00:49:44: und dann hast du MacOS drauf und hast im Prinzip ein echtes BSD oder ein Betriebssystem, das

00:49:49: die Wurzeln im echten BSD auch hat und ja, ein sehr beliebtes Desktop-Betriebssystem

00:49:55: ist und aber auch immer noch eine sehr mächtige Kommando-Zeile hat.

00:49:58: Also das, was andere Betriebssysteme nachrüsten müssen, hast du da natürlich von Werk aus

00:50:03: direkt mit dabei.

00:50:04: Weil du gerade so ein bisschen in die Retorrichtung gegangen bist, aber wenn man jetzt sagen

00:50:09: würde, okay, ich versuche mir so ein, also diesen, dieses alte Unix-Gefühl wieder zu

00:50:15: besorgen, kann man, kann man solche Kisten irgendwo herbekommen?

00:50:18: Was ist eine Kiste, die man, also die, die du gerade erwähnt hast, ich weiß, keine von

00:50:22: denen sagt mir tatsächlich was.

00:50:23: Ist vielleicht auch besser so, wenn, wenn die noch unbekannt sind, damit nicht die gebraucht

00:50:28: Marktpreise so steigen oder?

00:50:30: Die sind eh schon maximal kaputt, kann ich dir sagen.

00:50:34: Also so San-Hardware, die findet man schon auf den einstiegenden Portalen immer mal, mal

00:50:39: wieder, da gibt es halt sehr viele Modelle, da muss man halt gucken, was ein interessiert.

00:50:42: Ich finde halt so wirklich so diese 80er, 90er Jahre Hardware schon sehr, sehr schön, auch

00:50:46: optisch, ästhetisch.

00:50:47: Also ich glaube, das wäre durchaus ein Einstiegspunkt, weil San auch immer ja sehr, sehr ausgefallene

00:50:55: Karten noch verkauft haben.

00:50:57: Die haben zum Beispiel, und das ist mein Traum, der leider bisher unerfüllt war, also die

00:51:01: San Ultra 5 ist so eine, so eine Pizza-Box-Maschine.

00:51:03: Wunderschönes kleines Gerät mit Spark-CPUs und Gassi-Platten und es gab dafür noch die

00:51:10: sogenannte San-Pisi-I-Karts und das war eben, also heute benutzen wir VMs, damals hättest

00:51:15: du eine PM benutzt, denn das ist eine Karte, wo ein vollwertiger kleiner Intel X86er drauf

00:51:20: ist.

00:51:21: Dann hast du halt statt deiner VM-Wertstation Virtual Box, hast du ein Fenster gehabt, wo

00:51:25: dann halt echter Hardware benutzt wurde.

00:51:27: Das ist so mein Traum.

00:51:29: HAPIUX, muss ich sagen, ist für mich ein bisschen schlecht gealtet.

00:51:33: Also ich habe eine Zeit lang auch als Unix-Admin gearbeitet, was aufgrund von meinem Alter eher

00:51:37: unüblich ist.

00:51:38: Also die meisten Leute, die Unix-Admin waren, haben da schon die 4 oder 5 irgendwie beim

00:51:43: Alter vorne dran stehen, aber ich durfte übergangsweise in meinem Ausbildungsbetrieb

00:51:47: genau mal HAPIUX administrieren.

00:51:48: Das ist halt, da gibt es, na ja, diese ganzen Italien-Kisten, die fand ich jetzt nie so

00:51:55: spektakulär, die Periskmaschinen durchaus schon.

00:51:58: Aber ab und zu kriegst du die auch günstig.

00:52:02: Ich glaube, ich habe meine letzte für ein Fufi auf eBay mal geschossen, weil irgendein

00:52:05: Händler seine Lagerlehrer im Muster und war dann total verliebt in dieses wunderschöne

00:52:11: Gehäuse, das 50 Kilo fast wog.

00:52:13: Und ich glaube, nach drei Wochen habe ich gefrustert gesagt, wie nervig ist es denn, Software auf

00:52:19: dieser Maschine zu kompilieren.

00:52:20: Du kriegst kein aktuelles C kompiliert und kannst auch irgendwie alte Kommandozeiten

00:52:25: anwendung, brauchst ein spezielles HP, C und ja, also das kann ganz schön schmerzhaft

00:52:32: sein, glaube ich, wenn man dann merkt, dass früher nicht alles besser war, wie man sich

00:52:35: das immer vorstellt.

00:52:36: Aber schöner, die Kisten.

00:52:39: Also ich habe am Anfang eher gesagt, mein Traumgerät, das ihr auch nicht wüsst, was

00:52:44: ich damit anfangen sollte, ich schaff euch dann, wo ich es unterbringen sollte, da habe

00:52:47: ich jetzt nochmal nachgeguckt.

00:52:48: Das ist tatsächlich ein DEC, also Digital Equipment Corporation VT78 Video Data Prozessor.

00:52:53: Schon alleine der Name ist großartig.

00:52:55: Der hat auch noch einen anderen Namen, der hieß dann DECMADE, das ist praktisch eine

00:52:58: PDP8 in dem Verhäuse eines VTI 100 oder eines Terminals, also alles dritte.

00:53:04: Alles, was man brauchen könnte, außer glaube ich, ein Discatenloffwerk oder halt so ähnlichen

00:53:09: Pipapo, was man nicht sieht.

00:53:10: Die ist ja schmuck.

00:53:11: Sehr hübsch, kostet wahrscheinlich, keine Ahnung was, aber ja.

00:53:15: Das ist wirklich genau der Punkt, an die Hardware dranzukommen, also bei dieser Compact

00:53:21: Maschine, die bei mir steht.

00:53:22: Die stand auch, also ich habe so eine Wishlist auf meiner privaten Webseite von Hardware,

00:53:26: die ich gerne mal besitzen würde.

00:53:28: Und dann hat mir wirklich tatsächlich über Mastodon eine ganz liebe Person geschrieben

00:53:32: und meinte, ja ich habe hier so eine, die ich nicht brauche, willst du haben und dann war

00:53:37: natürlich klar, also das müssen wir irgendwie möglich machen, weil die sind dann in Teilen

00:53:41: wirklich 1000 Euro oder teilweise drüber, je nachdem, wo man wohnt.

00:53:45: Also Österreich, Schweiz, Deutschland sind auch die Preise durchaus unterschiedlich.

00:53:48: Und das war für mich ein großer Traum, der da in Erfüllung ging, muss ich zugeben.

00:53:53: So eine SGI hätte ich durchaus auch gerne, aber ich habe nicht so den Bezug zu den Betriebssystemen.

00:53:58: Also HPOX und Solaris habe ich halt zum einen früher beruflich benutzt und auch als heranwachsender

00:54:03: Teenager habe ich meine Sonnenmaschine geschenkt bekommen und habe dann im Prinzip auch früh

00:54:08: schon ein bisschen damit rumexperimentieren dürfen.

00:54:10: Das geht mir bei IRIX nicht so.

00:54:11: Aber ich bin IRIX sehr dankbar dafür, dass sie das XFS-Datei-System erfunden haben,

00:54:16: denn das ist heutzutage immer noch in vielen Ninos-Distipitionen enthalten, weil das als

00:54:21: Open Source veröffentlicht wurde.

00:54:22: Und zum Beispiel, wenn man sich Red Hat Enterprise-Denungsanschaut, ist das das Standard-Datei-System,

00:54:27: das ist wirklich grandios ist.

00:54:29: Und das kann man mal neidlos anerkennen, dass das ein sehr guter Schachzug war.

00:54:33: Das sind, also ich meine, das kann man generell sagen über IRIX, dass man neidlos anerkennen

00:54:40: kann, dass das ein großartiger Schachzug war.

00:54:43: Ich habe die Wischlisteilungen für die Shownoten aufgeschrieben.

00:54:46: Wir neigen uns im Ende zu, du hattest gesagt, der Herr Thompson ist immer noch umtriebig

00:54:52: und arbeitet.

00:54:53: Der Herr Ritchie hat uns leider bereits im Jahr 2011 verlassen.

00:54:56: Der ist verstorben.

00:54:57: Aber ja, die Geschichte geht weiter.

00:55:01: Wir haben Linux.

00:55:02: Wir können alle dafür sorgen, dass 2025 das Jahr des Linux-Testops wird.

00:55:07: Jeder einzelne von uns, bitte schön.

00:55:09: Genau.

00:55:10: Und ich weiß nicht, was wir noch verlinken.

00:55:13: Also eigentlich so ziemlich alles, was wir jetzt gesagt haben.

00:55:16: Ich versuche auch diesen Filmausschnitt aus Jurassic Park noch irgendwie als Einzeltings

00:55:21: rauszufinden.

00:55:22: Beziehungsweise, ich glaube, den hatte ich sogar als Einstieg in mein Video gewählt.

00:55:27: Dieses Video verlink ich auf jeden Fall.

00:55:30: Das ist wirklich grandios.

00:55:31: Das habe ich damals mit großer Freude gesehen.

00:55:33: Das ist sehr gut recherchiert und sehr gut umgesetzt.

00:55:36: Also da habt ihr eine tolle Arbeit geleistet.

00:55:38: Danke für diese Blumen.

00:55:39: Ich hoffe, dass wir diese Blumen auch für diesen Podcast bekommen oder aber natürlich

00:55:44: Zuschriften, die uns sagen, dass wir dies jenes und solches vergessen haben an podcast.golem.de.

00:55:49: Alles zu Unix, wahrscheinlich aber eher zu Linux, liest man natürlich auf Golem.de.

00:55:54: Das war der Werbeblock in eigener Sache.

00:55:56: Christian, hast du noch ein Werbeblock in eigener Sache?

00:55:58: Ja, also ich block auch ab und zu mal über Linux und ganz, ganz, ganz selten über Unix-Themen.

00:56:04: Wenn euch Thinkpads oder generell Leidensgeschichten aus dem Alltag in der IT-Brosche interessieren,

00:56:10: dann hört auch gerne mal bei Fax-Informatiker rein.

00:56:12: Und ja, glaube, da gibt es bestimmt auch die eine oder andere Referenz mal auf Linux-nahe

00:56:17: Probleme, die einem die Haare erkrauen lassen könnten.

00:56:20: Damit vielen Dank dir, vielen Dank fürs Zuhören.

00:56:24: Und ich freue mich auch schon auf unsere nächste Folge, deren Thema wir schon so ein bisschen

00:56:27: versucht haben, zumindest drüber nachzudenken.

00:56:30: Aber da lassen wir uns dann überraschen.

00:56:32: Und das war es dann für diese Folge.

00:56:34: Bis zum nächsten Mal.

00:56:35: Vielen Dank für die Einladung.

00:56:37: Tschüss.

00:56:38: [MUSIK]

Kommentare (1)

Iamcord

Toll. Sehr kurzweilige Episode, auch wenn 75% Neuland waren für mich. Vielen Dank!

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