ARM und Reich

Danke für den aufschlussreichen Kommentar! Zu Risc V wollen wir auf jeden Fall noch was machen!

Vielen Dank für das interessante Gespräch. Insbesondere die aktuelle Entwicklung in dem Bereich ist ja recht verworren und unübersichtlich. Daher gut, wenn da mal bißchen Ordnung reingebracht wird. Die Serie MicroMen (eigentlich eher ein kleiner Film) ist wirklich sehenswert - hat aber mit den RISC ARMs nicht viel zu tun; dafür stellt sie aber sehr schön die Entstehungsgeschichte der Firma und des BBC Micro vor. Gut auch als Abendfilm zur Unterhaltung geeignet. Schön wären oben noch ein paar Links auf die Interviews mit (Roger)Sophie Wilson und Steve Furber, die man bei Youtube finden kann. Die erzählen auch sehr spannend über den Micro Rechner sowie den ARM und den Archimedes. "Insellösung" bedeutet i.Ü. auch nicht, daß die Rechner nur in UK zu bekommen waren, sondern eigentlich im gesamten Commonwealth. D.h. insbesondere Australien und Neuseeland hatte durchaus auch viel solche Rechner. Aus unbekannten Gründen hat Acorn aber das Festland (D,F,NL,DK) nie wirklich als "interessant" angesehen - das große Ziel war wohl eigentlich mal in Amerika Fuß zu fasssen, aber dort gab es ja bereits jemand der den Schulmarkt dominierte (Apple), was nämlich in UK die eigentliche Basis der Verkäufe war - denn auch den BBC Micro hat kaum jemand privat gehabt, da waren ähnlich wie später der Archimedes ein bißchen höher bepreist. 4000 Pfund war aber eher die ganz große Maschine (A540), ein A310 war schon "günstiger", aber eben auch im "preissensitiven" Deutschland in keiner Weise gegen z.B. Commodore plazierbar. Einzig der A3000 und später der A3010 (v.a. dieser) sind Versuche direkt etwas gegen Atari STE und Amiga anbieten zu können. Man muß aber auch sehen, daß etwa die C64 User sich geradezu Informationen über das Gerät verboten haben und aus ihrem "Hausmagazin" (64'er) mit großer Stimmgewalt wieder entfernt haben / nicht dort haben wollten. Dabei wäre gerade der Archimedes für viele ein möglicher (und nach der Commodore Pleite um so mehr) Upgrade Pfad gewesen. Da die ARM basierenden Computer aus der Acorn Abstammung über lange Zeit und bis heute existieren, gibt es rein formal sehr wohl eine Plattform, die Rechner (und tatsächlich sogar Notebooks) geliefert hat, die prinzipiell für Entwickler hätten nutzbar sein können. Real gab es aber stattdessen für diese Art Anwendung sehr schnell auch direkt dafür gedachte Entwicklerplattformen, die stattdessen benutzt worden sind (z.B. von simtec). Stichworte : RiscPC und RISC OS. Diese Plattform wird bis heute (wenn auch manchmal zäh) gepflegt und existiert nach wie vor; mittlerweile natürlich auf moderneren Platinen. Eine Folge über RISC V wäre wirklich sehr schön ! Und bitte einzeln - das Feld ist groß genug. Ebenso könnte ein kurzer Überblick über MIPS, SPARC, PA-RISC und Alpha zusammen vielleicht eine schöne Folge geben. Dort würde auch ein Abriß über die Geschichte der RISC Entstehung schön hinpassen - da sind hier beim ARM die wichtigen technischen Punkte (und auch die Besonderheiten der speziellen Variante) vielleicht ein bißchen zu kurz gekommen, bzw. noch ausbaubar. Stichworte wären Load/Store Architektur, Pipeline, große Registersätze (z.B. im Vergleich zu 386 und Co), 32 Bit und "riesige" lineare Adressräume. Bei ARM wäre noch Conditional Execution ein Extra. Bei MIPS das R0 Register. Bei SPARC etwa die Register Windows. Seid Euch bewußt, das dieser Podcast vielleicht mal das Einzige an Information über eine technische Hochzivilisation ist, was im Jahre 2801 auf einem USB Stick gefunden und entschlüsselt wird. :)