Der Traum vom Sehen
Shownotes
Der Traum vom Sehen https://www.gasometer.de/de/ausstellungen/der-traum-vom-sehen
Kein Farbfernsehen in Israel https://www.scheida.at/Israel-Fernsehen-das-Land-wo-Farbfernsehen-verboten-war.htm
Kein Fernsehen in Bhutan https://de.wikipedia.org/wiki/Medien_in_Bhutan
https://de.wikipedia.org/wiki/So_weit_die_F%C3%BC%C3%9Fe_tragen
Arabisches Reiterfleisch https://de.wikipedia.org/wiki/Arabisches_Reiterfleisch
Wolfgang Neuss https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Neuss
Nikel Pallat haut mit einem Beil auf den Talkshow-Tisch https://www.spiegel.de/geschichte/die-groessten-tv-ausraster-amok-auf-der-mattscheibe-a-947402.html
Klaus Kinski in einer Talkshow https://www.youtube.com/watch?v=HskcRzUGcuU
Silvesterpunsch bei Ein Herz und eine Seele https://www.youtube.com/watch?v=Z3056YZ6ZxM
Die Wandlitz-Reportage https://www.mdr.de/geschichte/ddr/politik-gesellschaft/waldsiedlung-wandlitz-erste-reportage100.html
Das Tal der Ahnungslosen https://de.wikipedia.org/wiki/Tal_der_Ahnungslosen
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00:00:00: "Wess nicht, das ist die Frage."
00:00:02: "Besser wissen, der Podcast von Golem.de"
00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe. Mein Name ist Martin Wolff und ich bin Podcast-Beauftragter von Golem.de.
00:00:12: Und ich befinde mich im Büro von Professor Josef Hoppe zum dritten Mal.
00:00:17: Sie sind der Einzige, den wir jetzt dreimal im Podcast hatten.
00:00:24: Ich fühle mich unendlich geherrt.
00:00:26: Und ich mich erst, dass ich immer wieder zu ihnen kommen darf. Dass sie auch jedes Mal gleich sagen, wir könnten noch was machen zu.
00:00:32: Und ich habe hier auch eine schöne Liste von Ihnen. Wir könnten noch was machen zu.
00:00:37: Ich habe hier noch zu stehen, das "Viktorianische Internet in Telegraphie", die Nerds, die Unterseekabel, Telegrapengesellschaften, TTIY Maschinen.
00:00:45: Also, wir könnten, wenn wir wollen.
00:00:47: Wir wollen dieses Mal nochmal Fernsehen machen.
00:00:50: Wir haben das letzte Mal schon Fernsehen gemacht, eher vom technischen Aspekt her. Wir sind bis in die, wie man sagt, fast 50er gekommen.
00:00:56: Wir hatten das Fernsehen aus der Bombe und den Grund dafür, wieso die Firma Bosch nach dem Krieg plötzlich so erfolgreich auf den Markt der Fernsehtechnologie gehen konnte.
00:01:06: Unter dem Namen Fernseherbera.
00:01:08: Und wer sich dafür interessiert und dem das jetzt nichts sagt, kann natürlich diese Folge nachhören.
00:01:14: Das heißt, ich glaube, die Folge heißt, dass Fernsehen und die Gleitbombe und befindet sich im Archiv, wie so vieles andere auch, auch die erste Ausgabe mit uns beiden zusammen, nämlich über die AEG damals.
00:01:23: Und damit sind wir beim Punkt. Ich muss jetzt gar keine große Vorstellung machen, machst aber trotzdem, Sie sind derzeit tätig fürs Berliner Zentrum Industriekultur, BZI.
00:01:32: Und vorher waren Sie Kurator am Technikmuseum Berlin, bevor Sie in den Ruhestand gegangen sind, der kein Ruhestand ist, wie man merkt.
00:01:40: Ja, ich habe noch ein paar andere Aufgaben gehabt und war dann zum Schluss auch viele Jahre stellvertretender Direktor.
00:01:46: Aber die Themen, die uns hier immer wieder zusammenführen, rühren daraus, dass ich tatsächlich mit Begeisterung für eine Reihe von Technikhistorischen Themen, Orls, Kurator im Technikmuseum verantwortlich war.
00:01:58: Und eines davon war eben das Fernsehen, der aus dem Ausstellungsteil Fernsehen ist, größtenteils Ihnen zu verdanken und eine Ausstellung, die heißt "Der Traum vom Sehen", zu der es auch ein Buch gibt von 1997, das ich heute als Schamlos als Spickzelle benutzen kann.
00:02:14: Und wie gesagt, wir hatten letztes Mal eher so ein bisschen die technische Seite, heute geht es um die Inhalte. Bitte nicht direkt wegsetten, wie man früher sagte, wenn es jetzt um Sachen geht, die man sich so ein bisschen vorstellen muss, weil wir können die natürlich in diesen Podcasts nicht zeigen.
00:02:27: Und wahrscheinlich können wir sie nicht mal anspielen, obwohl vielleicht kriegen wir ein Anspielbeispiel hin. Wir fangen gleich mit einem Anspielbeispiel an.
00:02:34: Erste Erinnerung an Fernsehen hatten wir, glaube ich, letztes Mal, habe ich es letztes Mal schon gefragt, aber erster Erinnerung, wo Sie sagen, das war eine Serie oder ein Programm, das mich nachhaltig beinaheut hat.
00:02:45: Bei mir waren das ganz klar die Jugendserien, die in der Regel ja auch im deutschen Fernsehen aus Amerika übernommen wurden. Fury habe ich zum Beispiel mit großer Begeisterung gesehen.
00:02:57: Flipper habe ich mit großer Begeisterung gesehen. Und dann gab es so eine Sendung, die kam immer Samstags nachmittags, die ist glaube ich, Sportspielspannung.
00:03:08: Es war so ein Wettbewerb, den es heute auch in abgewandelter Form wie überhaupt das Fernsehen ist ja eine Geschichte der Wiederholung in ähnlicher Form gibt.
00:03:17: Teams aus unterschiedlichen Städten müssen sich messen mit irgendwelchen komplett abgedrehten, sportlichen oder pseudo-sportlichen Herausforderungen.
00:03:26: Und das war einfach total großartig.
00:03:29: Das stimmt, das gab es immer wieder. Das gab es auch in sogar im DDR-Fansicht, kann mich erinnern. Adi, mach's mit, mach's nach, mach's besser.
00:03:37: Ja, ich glaube wir werden heute auch ein bisschen Ost-West-Diodästchenleben beiführen, weil ich auch gemerkt habe, dass mir natürlich das Ost fährt sehen, obwohl ich ja in einer solchen Grenzregion wohnte,
00:03:49: dass wir tatsächlich auch Ost fährt sehen empfangen konnten. Das war nicht so weit weg, die Grenze 40, 50 Kilometer.
00:03:55: Aber mir ist es natürlich als Fernseherfahrung fremdgeblieben und ich habe mich dann erst sehr viel später vor allen Dingen auch im Zusammenhang mit meinem Arbeit im Museum und dann vor allen Dingen im Zusammenhang mit dieser Ausstellung.
00:04:06: Erst ernsthaft angefangen haben, damit zu beschäftigen.
00:04:10: Ich wüsste auch keinen Grund, wieso man in der BRD hätte Ost fernsehen gucken.
00:04:16: Na, der Sandmann.
00:04:17: Okay, guter Punkt.
00:04:19: Der Sandmann war auf jeden Fall auch für uns eine Konstante.
00:04:25: Also bei uns war das DDR-Fansicht tatsächlich auch eingestellt als eines, das gab ja nicht so viele Programme.
00:04:33: Und Sandmann haben wir gerne geguckt.
00:04:36: Okay.
00:04:37: Obwohl wir ansonsten furchtbare Angst vor dem Russen hatten.
00:04:40: Zu recht, wie sie rausstehen.
00:04:42: Okay, wir, ich dachte, fangen wir doch ganz vorne an.
00:04:46: Also es gab nach dem Schwarzwaldsfernsehen und der Einführung der ersten Fernsehprogramme in der Bundesrepublik und in der DDR gab es irgendwann auch Farbfernsehen.
00:04:57: Ich habe mir jetzt noch was notiert.
00:04:59: Ich mache einen kurzen Abstecher ganz woanders hin.
00:05:02: Wussten Sie, dass das Farbfernsehen in Israel erst in den 80ern eingeführt wurde?
00:05:07: Hatte ich das letzte Mal schon erzählt?
00:05:09: Ja, das hattest du dir auch nur erwähnt und auch gesagt, dass der Grund dafür offensichtlich die Bedenken orthodoxer Juden gewesen sind.
00:05:17: Auch der gesamten Regierung, ich habe dieses Zitat hier nämlich extra noch mal rausgesucht, weil ich mir nicht mehr sicher war, wie das Ganze zusammenhängt.
00:05:24: Also Fernsehen ohnehin in Israel, erst ab 1968.
00:05:27: Vorher gab es gar keins.
00:05:29: Kein Fernsehsender, nichts.
00:05:31: Da war es aber rausgekommen außerhalb natürlich und sollte konnten auch Fernseh kaufen.
00:05:34: Dann hat man gesagt, wenn man das Farbfernsehen ins Land bringt, bedeutet das, dass tausende von Familien unter starken Druck geraten dieses Geld auszugeben,
00:05:41: eine Menge Geld, tausende von Lira, um ein Farbfernsehgerät anstatt sonstiger im Haushalt benötigter Gegenstände zu kaufen.
00:05:48: Das war die Begründung.
00:05:49: Wieweise?
00:05:50: Oder?
00:05:51: In gewisser Hinsicht.
00:05:53: So, und das wird nur noch getoppt durch das Königreichs Butan, wo Fernsehen 1999 eingeführt wurde.
00:05:58: Zeitgleich mit dem Internet.
00:06:00: So, ich fand es erstaunlich, also ich finde es nicht erstaunlich, dass die Bundesrepublik relativ schnell Fernsehen hatte und da auch Unterhaltungsinhalte präsentiert wurden.
00:06:12: Ich finde es aber ein bisschen erstaunlich, dass die DDR auch Unterhaltungsfernsehen so sofort aufgegriffen hat und auch immer unterhaltsame und nicht nur bildende Inhalte gezeigt hat,
00:06:24: weil auch mein Begriff wäre gewesen, naja wir haben jetzt hier den Kommunismus und da wären jetzt hier lebensbejahende Weisheiten von Linien und denen so ausgestrahlt, aber war gar nicht so.
00:06:34: Glauben Sie, dass sich das so ein bisschen befruchtet hat?
00:06:36: Dass Sie das gesehen haben und gedacht haben, das müssen wir auch machen?
00:06:39: Ja, mit Sicherheit.
00:06:40: Also es gibt sehr viele Fernsehformate, die voneinander abgeguckt haben.
00:06:46: Ich glaube letztlich hat John Deaust ein bisschen mehr vom besten abgeguckt als umgekehrt.
00:06:50: Aber nochmal auf den einen Punkt zurückzukommen, den Sie eben erwähnt haben.
00:06:55: Die Anfänge des Fernsehens standen schon sowohl in Ost als auch in Westen, also DDR, WAD, sehr stark unter dem Vorzeichen, dass das Fernsehen auch vor dem Hintergrund von propagandistischen und zu populären Geschichten, die man im Dritten Reich noch erlebt hatte,
00:07:14: dass es sich nicht verkaufen darf, dass es nicht so billig wird, dass es sich nicht zu sehr der blanken Unterhaltung verschreibt, sondern einem höheren Auftrag zu dienen hat.
00:07:25: Und es ist tatsächlich jetzt noch aufgefallen.
00:07:28: Es gibt ja so eine nette Anekdote schon allein, wann und wie das Fernsehen in der DDR und in der Bundesverblücke startet wurde.
00:07:38: Beides 1952, aber die DDR war drei Tage vorher da, am 21. Dezember. Und warum?
00:07:47: Es war der Geburtstag von Stalin.
00:07:50: Damit war sozusagen der erste große Akzent schon gesetzt.
00:07:55: Der Sozialismus hat gesickt, wir sind schneller da, aber wir machen auch Stalin sozusagen ein Geschenk.
00:08:03: Wir erweisen ihm eine Ehre, indem wir jetzt hier mit dem Fernsehen an den Start gehen.
00:08:08: Und in der Bundesverblücke startete man Heiligabend.
00:08:12: Man stellte also das Fernsehen sozusagen in den Geschenkekontext von Weihnachten, von Heiligabend, Erwartungen, Wunschzettel, große Bühne, christlicher Hintergrund.
00:08:26: Und das Lustige ist, dass in beiden Eröffnungsprogrammen Goethe aufgeführt wird.
00:08:35: Goethe ist Vorspiel auf dem Theater, haben sowohl die DDR als auch die Bundesrepublik als ein Teil der Eröffnungsprogramme des Fernsehens in Ost und West.
00:08:46: Gleichermaßen im Programm gehabt.
00:08:48: Das finde ich dann mit diesen sehr unterschiedlichen Referenzen, einmal Stalin, an der anderen Weihnachten, das fand ich schon wieder bemerkswert.
00:08:58: Und als dann das ZDF an den Start geht, taucht Goethe wieder auf, wieder Vorspiel auf dem Theater.
00:09:05: Also die haben immer noch versucht sozusagen mindestens in den ersten Anfängen, sich als Teil der ganz großen Kultur des Bildungsauftrages und so weiter zu inszenieren.
00:09:16: Und in den 15er Jahren hat das in der DDR sehr stark mit einem politischen Einschlag in der Bundesrepublik sehr stark mit diesem Volkshochschulbildungsauftrag und so weiter sich durchgesetzt.
00:09:29: Aber man hat irgendwann gemerkt, das ist auch nicht unbedingt das, was die Leute wollen und hat dann sehr früh eben auch schon angefangen populäre Formate und Sport.
00:09:40: Ich folge als Sport.
00:09:41: Also man sagt ja so, dass die ganz, ganz großen Fernsehereignisse, die sozusagen auch den Turbo in der Publikumsakzeptanz gesetzt haben, die Krönung von Elisabeth II. in England gewesen sind, die man in Deutschland eben auch schon zeitgleich sehen konnte.
00:10:06: In 1953, im November glaube ich, war es.
00:10:10: Und der zweite große Turbo wurde natürlich gezündet mit der Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, wo die Bundesrepublik ja sensationellerweise gewonnen hat.
00:10:23: Und ab da gab es dann kein Halten mehr.
00:10:28: Es gibt auf beiden Seiten, ich weiß gar nicht, wie da die Gründungszeiten sind, aber es gibt, haben Sie gerade schon erwähnt, es gibt auf beiden Seiten der Mauer zwei Programme.
00:10:36: Warum?
00:10:37: Warum reist nie eins?
00:10:40: Ja, es gibt in der Bundesrepublik eigentlich, es gibt die Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands, die aus den regionalen Fernsehgesellschaften bestand, die haben zum Teil ja durchaus auch schon unterschiedliche Programme gemacht.
00:10:57: Insofern stimmt es nicht so ganz, also man hat in den unterschiedlichen Bundesländern oder Senderegionen der ARD-Anstalten durchaus in Zeiten auch ein unterschiedliches Programm gehabt, die regionalen Fenster.
00:11:12: Später wurden ja dann auch die sogenannten dritten Programme noch gegründet nach dem zweiten.
00:11:17: Warum wurde das ZDF gegründet, ist die Frage.
00:11:23: Und warum wurde auch vielleicht noch in der DDR ein zweites Programm gegründet?
00:11:26: Die Frage kann ich nicht so richtig gut beantworten.
00:11:28: Aber das ZDF ist gegründet worden, weil ganz klar von Seiten der CDU die Einschätzung war, in den Redaktionen der allermeisten Fernseh-Anstalten, WDR vor allen Dingen und NDR, HR, haben sich eher Kräfte, die der SPD nachstanden, durchgesetzt und auch entsprechend das Programm gemacht.
00:11:52: Und damit in den Augen der CDU nicht das abgebildet, was politische Mehrheitsmeinung im Lande war.
00:12:00: Es gab auch schon sehr früh sehr kritische Fernseh-Formate und Kommentatoren und so weiter und so weiter.
00:12:08: Und man wollte da ein mediales Gegengewicht schaffen.
00:12:11: Das war der Grund dafür, dass man ganz massiv dafür gesorgt hat, auch nach allerlei rechtlichen Auseinandersetzungen, zwar nicht so ganz einfach durchzusetzen,
00:12:21: das ist das ZDF, als zweites deutsches Fernsehen, gab, dass eben ein zentrales, nationales Fernsehprogramm war.
00:12:30: Etwas, was in der Gründerzeit der Bundesrepublik von den damals Rundfunkverantwortlichen überhaupt nicht gewollt wurde.
00:12:37: Man wollte sozusagen immer ein föderales, dezentrales Fernsehprogramm haben, um zu vermeiden,
00:12:44: dass es wieder so etwas wie einen gleichschaltbaren Rundfunk- oder Fernsehprogramm gibt, wie man das eben in der Nazi-Zeit erlebt hatte.
00:12:53: Der Hintergrund sind ganz klar politische Aspekte gewesen.
00:12:58: Okay. Und das ist dann schon, das war knapp zehn Jahre nach dem ersten, also 61 ZDF gegründet worden.
00:13:05: Und was das aber schon zeigt, ist ja, wie wichtig das für die Politik war, dieses neue Medium.
00:13:12: So wie ja natürlich Radiovorher auch schon, als eben Möglichkeit, die Leute zu beeinflussen oder eben zu den Leuten direkt zu sprechen, war das Fernsehen auch so.
00:13:23: Und es gab doch aber in der Bundesrepublik Maßnahmen, die eben verhindern sollten, dass das Fernsehen dann irgendwie so sehr in eine politische Richtung geht.
00:13:34: Oder dass eben ein bisschen da eine größere, wie soll man sagen, ein bisschen größere Abstand herrscht, oder?
00:13:42: Ja klar. Die Fernseh-Anstalten, das sagt ja schon, der Begriff sind ganz eigene autonome Rechtspersönlichkeiten.
00:13:54: Aber über die Verwaltungsräte, also die Aufsichtsgremien, konnte natürlich ein Stück weit schon auch Einfluss genommen werden.
00:14:02: Aber es gab natürlich auch so eine gewisse Eigendynamik in den Fernsehen bzw. Rundfunkanstalten, dass die Leute, die sich für diese Programme, für die Medialitäten interessierten,
00:14:14: nicht unbedingt strammkonservativ waren, sondern auch eher so ein bisschen progressiv, aufmüpfig und sonst wie dachten.
00:14:24: Und da gab es in den verschiedenen Redaktionen und in den verschiedenen Sendeformaten vor allen Dingen in den politischen Magazin schon sehr früh auch einen großen Freiraum für eine Haltung,
00:14:39: mit der sich viele Würdenträger der CDU, CSU und auch der FDP, die damals das politische Milieu, ja, Hegelmonial bestimmten, immer wieder angegriffen fühlten.
00:14:52: Aber auch interessant, die hatten trotzdem nicht die Macht da, dann so durchzugreifen und haben dann beschlossen, wir machen ein eigenes Fernsehen?
00:14:59: Genau. Das ist ja auch spektakulär als Idee. Aber gut, hat funktioniert. Das ZDF recht erfolgreich fing an mit schon über 1,5 Tausend Mitarbeitern.
00:15:11: Also man muss auch mal sehen, welche Größenordnung das Ganze hatte. Nicht zu vergleichen, wir machen jetzt gleich den, weil dann haben wir alle Fernsehprogramme geründet, da haben wir das gleich am Anfang hinter uns gebracht.
00:15:20: Nicht zu vergleichen mit dem Privaten, die erst viel, viel später kamen und natürlich wesentlich kleinere Brötchen gebacken haben.
00:15:29: Wann kamen die und was? 80. Wie ging das los? Die kamen ja auch, war nicht RTL das Erste?
00:15:36: Ich glaube, es hat eins in die ersten gewesen, die auf Sendung gegangen sind, aber das war sozusagen, das waren Zeitverschiebungen innerhalb von Wochen oder von Monaten.
00:15:45: Es ist glaube ich nicht so ganz einfach zu rekonstruieren, warum man sich auf dieses Experiment der Gründung der Zulassung, es musste ja zugelassen werden, auch durch entsprechende Gesetze, von privaten, kommerziellen Fernsehprogrammen eingelassen hat.
00:16:06: Es gab einen unglaublichen Druck auch von Verlagen, von großen Verlagsunternehmen, die darin ein großes Geschäft gesehen haben.
00:16:17: Es gab durchaus auch nochmal, glaube ich, ein politisches Interesse, möglicherweise auch mit den privaten und kommerziellen, einem Gegengewicht zur politischen Haltung des ZDF und auch der ARD vor allen Dingen aufzubauen, um deren Übermacht sozusagen zu brechen.
00:16:40: Aber ich glaube vor allen Dingen, wollte man in so einer Art libertärem Verständnis von Medienpolitik, einem neuen Geschäftsmodell, von dem man ja weltweit gesehen hat, dass es erfolgreich funktionieren kann, auch in Deutschland den Weg ebnen,
00:16:59: ohne so genau zu wissen, auf was man sich da dann tatsächlich auch einlassen würde. Verkauft wurde es jedenfalls als eine großartige Erweiterung des medialen Angebotes für jeder Mann und jede Frau.
00:17:15: Und es war auch von vornherein klar, dass hier nur noch auf Unterhaltung oder vor allen Dingen auf Unterhaltung gesetzt werden würde und dass andere Themen und Ansprüche sehr in die Hinterhand treten würden.
00:17:31: Und es war auch klar, aus Sicht der Werbewirtschaft ist es ein fantastisches Angebot, um auch in Zeiten, als es den Verlagen mit den Zeitschriften und Tageszeitungen, die ja im wesentlichen Werbeträger waren, noch wirklich sehr, sehr gut ging,
00:17:49: noch eine zusätzliche Plattform zu schaffen, mit der man Werbung schalten konnte und ein großes Publikum erreichen kann.
00:17:57: Und da waren die Limits natürlich ganz andere, mussten ja auch ganz andere sein, weil die kommerziellen Fernseheranstalten sich nur über Werbung finanziert haben.
00:18:08: Das heißt, die mussten auch dann den ganzen Tag von morgens bis abends Werbung platzieren können und sie mussten einen Programm im Umfeld bieten, in dem sich eine Werbung gut einbetten ließ.
00:18:21: Und da machen sich so politische Trockene Magazine, jetzt wahrscheinlich so.
00:18:27: Das hat natürlich einen großen Einbruch mit der Zeit geschaffen, weil auch bewusst und mit Absicht, also einer der Protagonisten ist damit sicherheitlich Helmut Thomas gewesen, der Programmchef und Chef von RTL,
00:18:42: weil ja bewusst auch Grenzen überschritten wurden, die bei den öffentlich-rechtlichen bis dahin immer noch gegolten haben.
00:18:50: Und sowohl in den Truckschauformaten, wie in den Unterhaltungs-Sendungen, wie auch in Magazinsendungen, in den Schroformaten,
00:19:02: sehr bewusst genau das gemacht wurde, was im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bis dahin nicht vorstellbar war.
00:19:11: Und das war eine Menge. So, da haben wir jetzt schön mit dem Thomas, haben wir jetzt die Brücke geschlagen zum Buch, das ich hier in der Hand halte,
00:19:18: das Raum vom Sehen, Zeitalter der Television, das Begleitbuch auch zu der Ausstellung, wo sie auch mit maßgeblich mitgemacht haben.
00:19:25: Da hat er das Vorwurf geschrieben, da war er noch RTL-Geschäftsführer Helmut Thomas.
00:19:30: Und schon der erste Satz ist ein bisschen außer Zeit gefallen, wenn man sich heute überlegt, 3 Stunden verbringt der Durchschnittsdeutsche tagtäglich vor dem Bildschirm, 30 Programme und mehr stehen ihm zur Verfügung.
00:19:40: Ich glaube, wenn man mal so darüber nachdenkt, dann würde man viel geben, wenn das der Medienkonsum der heutigen Zeit wäre.
00:19:48: Damals, Leute, die das gelesen haben, dachten sich, meine Güte ist aber doch ganz schön viel. Heute denkt man sich, wäre es nicht schön, wenn alle wieder nur 3 Stunden auf eine...
00:20:01: Die 3 Stunden sind in der Regel am Vormittag schon verbraucht.
00:20:04: Nur um das ganze Mal einzuräumen. So fängt es an.
00:20:09: Diese Ausstellung, von der ich jetzt schon 2-mal gesprochen habe, wie kam es dazu und was war da zu sehen und was war der Auslöser?
00:20:18: Die Ausstellung hat für sich genommen schon eine ziemlich spannende Geschichte, die auch ein bisschen Teil wiederum von Fernsehgeschichte ist.
00:20:26: Der Ursprung lag darin, dass der damalige Kommunikationschef Peter Hönisch von RTL, ein eigentlich sehr kulturaffiner Mensch, der Kunst sammelt, der schreibt, der sehr wortgewandt ist, sehr intelligent ist,
00:20:42: irgendwie auf eine Sammlung von historischen Fernsehapparaten gestoßen ist, die sich in England befand und ihm damit irgendwie klar wurde, mein Gott,
00:20:53: das Fernseher hat ja doch schon eine lange Geschichte, es begann nicht mit RTL, sondern da steht ja schon viel, viel dahinter, wir haben ja auch über einige dieser Aspekte schon gesprochen.
00:21:03: Peter Hönisch hat sich auch sehr für Medienkunst interessiert.
00:21:08: Und die erste Idee war dann, wir müssten mal so eine Ausstellung machen, wo es über TV um TV geht zwischen Kunst und Mediengeschichte und Kunstgeschichte.
00:21:25: Also vielleicht kann man es ja schaffen, war so ein bisschen vielleicht der Hintergedanke, die Fernsehgeschichte mit in die Kunstgeschichte hinein zu hiefen
00:21:34: und das sozusagen unter dem Label von RTL und da hat sich dann…
00:21:38: Das ist sehr ambitioniert, also das alles in einfacher Art und Weise.
00:21:41: Ja, war sozusagen der erste Gedanke.
00:21:45: Er hat sich dann zusammengetan mit jemandem aus Berlin, Lutz Engelke von der Firma Trier, die das dann weiter ausgesponnen und ausgedacht haben.
00:21:56: Dann war eine Zeit lang noch die Idee, dass man ganz stark in Richtung Neumedien geht, war Ende der uns ja ja auch schon ein Thema, dann sind Lutz Engelke und ich zusammengekommen und noch ein paar andere.
00:22:06: Und wir haben das ganze Thema dann wieder sehr stark zurückgedreht in Richtung Fernsehgeschichte.
00:22:12: Und es hat sich aber dann gezeigt, liebe Leute, es ist schön, wenn RTL sich vornimmt, eine solche Ausstellung zu machen,
00:22:19: aber du kannst keine Ausstellung über Fernsehen machen in Deutschland oder in Europa, wenn du nicht auch andere Fernsehveranstalter mit ins Boot nimmst,
00:22:29: weil eine Ausstellung, die nur von RTL verantwortet wird, wird kein Material kriegen von irgendeiner der traditionen, reichen deutschen Fernsehgesellschaft.
00:22:40: Dafür gibt es dann jede Menge Tutti Frutti und wie ist das andere?
00:22:43: Ich weiß gar nicht, was du sagst.
00:22:45: Egal. Also jedenfalls war das ein gar nicht so einfacher Weg, sowohl RTL davon zu überzeugen, dass das notwendig ist, wie aber auch die Verantwortlichen in der ARD und beim ZDF davon zu überzeugen,
00:22:59: dass das jetzt nicht irgendwie gänzlich unanständig ist, mal mit RTL und Sat.1 zusammen sich in ein solches Projekt hinein zu begeben.
00:23:07: Und dass uns das dann gemeinsam damals gelungen ist, sehe ich wirklich als einen ersten großen Erfolg an, der sich in der Form auch gar nicht wiederholt hat.
00:23:17: Also diese Art der Kooperation aller großen deutschen Fernsehanbieter bei einem Projekt, wo sie dann ganz massiv eingestiegen sind, hat so in der Form nie wieder gegeben.
00:23:27: Ich habe heute auch nochmal gerade geguckt, ob es, es gibt ja hier in Berlin, dass die Kinematik, Museum für Film und Fernsehen, gerade geschlossen, eine wesentlich kleinere Veranstaltung,
00:23:38: es gibt sonst in Deutschland zum Thema Fernsehen keinerlei größere Ausstellungen, die auch das Thema Programm mit reinnehmen würde und so weiter.
00:23:46: Und das war dann unser Ansatz zu sagen, was waren eigentlich so die ersten Ideen, wodurch kam so etwas wie eine Vision von Fernsehen überhaupt zustande,
00:23:54: wie hat sich das technisch, wie hat sich das programmatisch entwickelt, welche Wege gegen die unterschiedlichen Programme und so weiter und so weiter.
00:24:02: Und das bedeutete, dass wir da wirklich auch Pionierarbeit leisten mussten, weil Fernsehleute sind mehr noch, glaube ich, als Rundfunk- und Theaterleute immer sehr aufs Programm machen bezogen,
00:24:17: aber auf so ein Thema wie Ausstellen, also kommunizieren außerhalb des Fernsehens, können sich Fernsehleute ganz schwer einlassen.
00:24:27: Und mein Kollege Thomas Beugelschmidt und ich, wir sind dann wirklich wochenlang durch Deutschland gereist und haben Fernseharchive besucht und die Requisitenkammern der Fernsehanstalten,
00:24:42: um zu gucken, was gibt es denn da an Material und auch die Leute vor Ort davon zu überzeugen, dass sie uns alles dieses Material zur Verfügung stellen für diese Ausstellung.
00:24:53: Das war teilweise auch ein bisschen schwierig, weil mit großem Unverständnis reagiert war, was wollt ihr denn damit machen, was sollen das werden?
00:25:01: Aus Fernsehen kann man doch keine Ausstellung machen, wie sollen das gehen?
00:25:05: Da müsste man eine Dokumentation draus machen, aber die Übertragung sozusagen von Fernsehgeschichte, von Programmbeschichte, Technikgeschichte und allem, was dahinter steht,
00:25:15: in ein anderes Medium, nämlich das Medium Ausstellung, das hat erstmal große Ungläubigkeit erzeugt.
00:25:23: Dann hatten wir aber so verschiedene Präsentationen und Konzepte, das hat dann schon auch einen gewissen Eindruck gemacht.
00:25:30: Wir waren sogar bei der Fernsehdirektorenkonferenz der ARD in Dresden.
00:25:34: Ich werde das nie vergessen, um dieses Projekt zu promoten und dafür zu werben, dass das auch in der ganzen Breite der ARD unterstützt wird.
00:25:43: Das wurde wirklich auf höchster Ebene verhandelt und nachdem man da dann sozusagen die Freigabe bekommen hatte,
00:25:50: ging das dann weiter runter in die nächsten Hierarchie- und Zuständigkeits-Ebenen, weil sie sind Fernsehanstalten.
00:25:56: Und mit denen zusammenzuarbeiten, hat dann oft genug auch Spaß gemacht.
00:25:59: Also das war sozusagen das erste, überhaupt mal an das Material heranzukommen, um die Geschichte des Fernsehns bis in die 90er Jahre in einen vorstellbar, ausstellbar zu machen.
00:26:13: Und dazu gehörten natürlich auch jede Menge Videorausschnitte.
00:26:19: Wir wollten natürlich auch viel über das Programm erzählen und nicht nur über die politischen, rechtlichen Strukturen oder so.
00:26:30: Das sollte eine sehr lebendige Ausstellung werden, die auch immer wieder so, wie man das sagen, wieder Begegnungs, wieder Erkennungs- und so weiter und so weiter.
00:26:39: Und ich glaube, eine der besten Ideen, die wir dann für die Ausstellung gewickelt hatten, war, dass sogenannte TV-Hochegal angelehnt,
00:26:48: an diese Regale, die wir in den Requisitenkammern im Fundus der verschiedenen Fernsehhäuser entdeckt hatten und gesagt haben, ja, da stellen wir sozusagen zentrale Requisiten aus bestimmten Fernsehformaten, Fernsehsendungen aus und präsentieren dazu den entsprechenden Programmausschnitt.
00:27:09: Die Requisiten waren dann einigermaßen schnell identifiziert, weil, man musste natürlich auch gucken, was sind denn so die großen Dauerbrenner der Fernsehgeschichte?
00:27:21: Und dann musste aber der entsprechende Programmausschnitt nach dort zugefunden werden.
00:27:26: Teilweise waren die noch auf uralten Bändern, also VR-1000, so richtigen, großen Magnetbandrollen, die mussten zum Teil erst nochmal unkoppiert werden.
00:27:37: Ein wirklich riesiger Aufwand, der gemacht werden musste, aber im Endeffekt hat es super funktioniert.
00:27:42: Du hast vor so einem Regal gestanden, hast da keine Ahnung, die Jacke von Kuhlenkampf gesehen, irgendwelche Modelle oder eine Nahrungskappe aus Mainz bleibt Mainz.
00:27:52: Ich gucke hier gerade nochmal in die Objektliste, irgendwelche Windmaschinen und so weiter und so weiter.
00:27:59: Und hast dann genau das Objekt in einem sprechenden typischen Fernsehausschnitt meistens nur, keine Ahnung, 30, 40, 50 Sekunden lang wiedererkennen können.
00:28:12: Das heißt, auf einmal hat das Fernsehen eine ganz andere Vorstellbarkeit bekommen.
00:28:20: Also es ist keine Angelegenheit des Bildschirms, sondern da sind die Sachen in echt, die ich eigentlich immer nur auf meinem Bildschirm gesehen habe.
00:28:28: Und das hat eine große Faszination ausgelöst.
00:28:31: Diese Idee hat irgendwie auch alle überzeugt.
00:28:34: Auch RTL war natürlich dann da auch vertreten.
00:28:37: Damals war der einer der ganz großen Renner von RTL die Übertragung der Formel 1.
00:28:44: Und der Superheld damals war noch bei Schumacher.
00:28:47: Er quatscht Michael Schumacher natürlich. Oh mein Gott, wie konnte das passiert?
00:28:51: Natürlich war dann auch die komplette Rennausrüstung von Michael Schumacher da im Regal zu sehen.
00:28:59: Und so was fanden die Leute einfach mal richtig, richtig toll.
00:29:03: Und hat dazu geführt, dass die Ausstellung dann entgegen ursprünglicher Planung im nächsten Jahr wiederholt wurde und dann insgesamt 550.000 Besucher hatte.
00:29:14: Was extrem sportlich ist als Ergebnis, sehr erfolgreich.
00:29:21: Weil wir auch einen Ausstellungsort sozusagen bespielt haben.
00:29:28: Der hatte zwar schon vorher zwei Ausstellungen erlebt, die auch schon relativ erfolgreich waren.
00:29:32: Aber der Traum vom Seen hat dann alles geschlagen, nämlich den Gasometer in Oberhausen.
00:29:38: Der gerade vorher überhaupt erst in einem Wahnsinnsgedanken von einem Gasbehälter mit stinkigen Öl und Gasresten umgewandelt worden war in einer Ausstellungshalle.
00:29:52: Also ein extrem ungewöhnlicher Ort.
00:29:56: Und vergessen, wer da einmal drin gewesen ist, bis heute, wird alleine dieses Raumerlebnis nicht vergessen.
00:30:03: Und in diesem Raumerlebnis dann sozusagen über dieses Thema Traum vom Seen, Televisions, über einen Zeitraum von weit über 100 Jahre hinweg sprechen zu können und diese Geschichte da nachvollziehen zu können.
00:30:21: Das war sozusagen die nächste große Besonderheit neben den eben schon erwähnten neues Thema, Kooperation, der Fernsehwelt war auch der Aufführungsort, was sehr, sehr besonderes.
00:30:32: Das war ja damals ganz frisch, dass das Ruhrgebiet oder diese Transformation auch da stattgefunden hat.
00:30:37: Genau. Das war auch mit ein Grund dafür, dass diese Ausstellung überhaupt ins Ruhrgebiet ging und nicht woanders.
00:30:44: Es gab auch Ideen, dass die Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen sein würde.
00:30:49: Aber das Land Nordröwestfalen, vor allem damals unter dem Staatsminister Wolfgang Klemment, wollte sich vor dem Hintergrund einer zunehmend sich rasche entwickelnden Deindustrialisierung als eine Region profilieren, in der sozusagen technologische Zukunft geschrieben wird.
00:31:09: Da gab es unglaublich viele Initiativen und Ideen, wie man sozusagen die neuen medialen Unternehmensmodelle und technologischen Innovationen unterstützen könnte.
00:31:22: Und vor diesem Hintergrund war die Idee, dass man sozusagen so eine große Ausstellung macht zum Gegenwart zum Zukunftsmedium Fernsehen, etwas, was wunderbar in die Landschaft passte.
00:31:38: Wenn man denn dafür wiederum ein Relikt oder eine Ikrone des zu Ende gehenden montanen Industriezeitalters nutzt, wofür der Gasometer eben stand und steht, heute noch.
00:31:51: Also eine der herausragenden Baulichkeiten der Ruhrgebiet-Industriekultur.
00:31:58: Und deswegen gab es da auch einen massiven politischen Einfluss.
00:32:03: Also diese Ausstellung war keine Ausstellung wie viele, viele andere, sondern war sowohl medienpolitisch wie auch aus Sicht von NRW, regionalpolitisch, industriepolitisch etwas, was schon auch mit einer großen Aufmerksamkeit gesehen wurde.
00:32:20: Und dann auch, wenn man entsprechend das Verständnis geschaffen hatte, ziemlich viel Support bekommen hat.
00:32:27: All diese Dinge, die damals zu sehen waren, haben Sie gesagt, die Rekvisiten und diese Ausschnitte, also ich habe jetzt wie gesagt das schöne Buch dazu hier als Spiegzettel auch noch mal, das war allen Leuten oder den meisten Leuten damals bekannt.
00:32:43: Es gab, ab Start des Fernsehens, diesen Begriff des Straßenfägers eines Fernsehprogramms, das so populär ist, dass die Leute nicht rausgehen und dass man ein bisschen alleine ist und natürlich stattfährt?
00:32:57: Ja, aber muss ich nur mal ein bisschen zurückversetzen in die Zeit. Es gab damals noch keine einzige Mediathek.
00:33:04: Also wenn ich mir irgendein besonderes Fernsehprogramm, einen besonderen Fernsehmoment in Erinnerung rufen wollte, hatte ich keine Chance daran zu kommen.
00:33:13: Und diese Ausstellung war sozusagen so etwas wie eine objektbezogene Mediathek, was heute natürlich im großen Maßstab auch von den öffentlich-rechtlichen selber betrieben wird und von anderen Plattformen.
00:33:27: Das heißt, dieses Erlebnis, das wieder in Kontakt treten, des beliebig oftmaligen Aufrufens von einem ganz bestimmten Programminhalt oder Ausschnitt, das hat diese Ausstellung eben auch zum ersten Mal geboten.
00:33:42: Also es war sozusagen die Plattform einer Art Wiederbegegnung mit vielen Dingen, die irgendwo in hinteren Ritzen der Cortext als Bildfragment vielleicht noch vorhanden gewesen sind,
00:33:55: an die man aber ansonsten keine Möglichkeit hatten heranzukommen. Also es gab keine einzige Zugangsmöglichkeit.
00:34:02: Die Frage ist, wer hat die Rechte?
00:34:04: Genau so.
00:34:05: Das wollte ich ja sagen, das kann auch da sein.
00:34:08: Wie hat es ja im Mienenfeld gewesen sein?
00:34:10: Genau, tatsächlich auch in Teilen ein Mienenfeld, weil es in Teilen auch bei Sendungen unklare Rechteabklärungen gab, weil sowohl die ARD, wie das ZDF versäumt hatten, sich da bestimmte Rechte einräumen zu lassen.
00:34:25: Das musste dann zum Teil geklärt werden, haben die tatsächlich auch gemacht für uns.
00:34:30: Aber dann gab es eben eine Freigabe nur für den Zweck, Aufführung innerhalb dieser Ausstellung.
00:34:38: Da sind tatsächlich auch innerhalb von ARD und ZDF in früheren Zeiten in Verträgen mit Regisseuren oder auch mit Kameraleuten Drehbuchautoren Verträge gemacht wurden, wo es dann irgendwie gar nicht möglich war, da noch irgendwelche Inhalte in die Mediathek reinzubringen.
00:34:57: Aber im Großen und Ganzen, wenn ARD und ZDF oder auch RTL die Rechte haben, weil sie alleiniger Urheber sind, von einem solchen Urheber nicht, aber die Urheberschaftsrechte erworben haben, dann können sie das auch immer in die Mediathek reinsetzen, ohne eine zeitliche Begrenzung.
00:35:14: Immer, wenn es sozusagen die Urheberrechte Dritter betrifft, also eine Produktion aus den USA oder aus England oder Frankreich oder so, dann wird es ein Limit geben.
00:35:24: Und viele Inhalte werden ja auch heute, oder viel mehr noch Inhalte werden heute von freien Fernsehproduzenten zugeliefert.
00:35:36: Und in aller Regel gestatten die ARD und ZDF auch nicht den unbegrenzten Auftritt oder das unbegrenzte Zeichen von bestimmten Formaten in den Mediatheken.
00:35:48: Das muss vertraglich dann immer wieder neu abgegolden werden.
00:35:51: Also da gibt es an der Stelle sicherlich auch Limits.
00:35:55: Aber bei allen alten und früheren Programmen wäre es rein theoretisch auch kein Problem gewesen.
00:36:02: Aber man hat seitens, ich spreche jetzt immer, Ende Mitte 1993er Jahre, da hat keiner ernsthaft in den Rundfunkanschreitenden drüber nachgedacht, ob man so eine Art von Zweitverwertung im Sinne einer Mediathek, der Programminhalte auch ernsthaft betreiben wollte.
00:36:20: Es standen dem auch technische Hindernisse entgegen, weil wie gesagt, vieles war schwer nur zugänglich und überhaupt reproduzierbar aufgrund der technischen Überlieferung.
00:36:35: Und man hat irgendwie auch so gar nicht den Bedarf gesehen.
00:36:40: Das Fernsehen ist sozusagen immer in seinem Hunger auf neues Programm befangen.
00:36:49: Aber auch zu jeder Zeit vor allen Dingen den Blick mal zurückzuwenden und zu sagen, was sind für großartige Momente auch passiert.
00:36:58: Das ist dann vielleicht mal der Sache eines Revivals oder wie auch immer von bestimmten Fernsehformaten zu bestimmten Gelegenheiten.
00:37:05: Aber ansonsten ist das nicht Teil der Denkweise des Denkfunktionierens von Fernsehleuten.
00:37:14: Die sind geil auf den nächsten neuen Programmplatz, auf das nächste neue Format, auf die nächste neue Produktion.
00:37:22: Ist ja aber auch irgendwo verständlich ein bisschen, weil die Sehgewohnheiten sich mit den Jahrzehnten extrem gewandelt haben.
00:37:31: Wenn man also beispielsweise gesagt hätte, okay, wir machen jetzt, wir strahlen nochmal unser Best of der 50er/60er aus,
00:37:40: da hätte es ein großes Gänen wahrscheinlich gegeben, weil sich die, also da gab es auch schon eine Aufrüstung,
00:37:48: dessen was an Spannung, was an Dramatik und so weiter geboten wurde.
00:37:51: Ich würde jetzt mal kurz ein bisschen abtauchen in ein paar Inhalte.
00:37:54: Ja, also die Straßenfäger.
00:37:56: Was ist denn der erste Straßenfäger, der Ihnen einfand, oder der erste Straßenfäger, wo Sie sagen, okay, da saß die ganze Bundesrepublik vor der Glotze?
00:38:03: Einen hatte ich eben schon erwähnt, das war mit Sicherheit zur Sportwettmeisterschaft.
00:38:10: Und dann, so weit die Füße tragen.
00:38:14: Ich habe es selber auch nur in Ausschnitten dann irgendwie später mal gesehen,
00:38:20: aber das muss unfassbar beeindruckend gewesen sein für das Bundesdeutsche Publikum der 50er Jahre.
00:38:27: Ich glaube, eine siebenteilige Verfilmung der Erinnerung eines Wehrmachtssoldaten,
00:38:34: der irgendwo in einem Arbeitslager in Sibirien oder so untergebracht war und dann abgehauen ist, geflogen ist,
00:38:44: quer durch die gesamte Sowjetunion, das irgendwie geschafft hat, Heinz-Bauber hießt er, glaube ich,
00:38:49: irgendwie geschafft hat, tatsächlich auch nach Deutschland zu kommen.
00:38:52: Und diese Geschichte wurde mit einem unglaublichen Aufwand verfilmt
00:38:56: und erinnerte natürlich auch sehr an die Geschichte des Zweiten Weltkriegs, die ja für den meisten Leute in jener Zeit überhaupt noch gar nicht verwunden war.
00:39:07: Und in dem Fall war es ja auch so, der deutsche Soldat war der tapfer Held und gleichzeitig auch das Opfer.
00:39:14: Da ist so ein Narrativ in der ganzen Geschichte drin, mit der man in den 50er Jahren auch die Menschen stark gewinnen konnte.
00:39:21: Aber muss echt eine ganz großartige Verfilmung gewesen sein, die alle Register gezogen hat, die filmisch auch zu ziehen waren
00:39:30: und hatte unfassbare Einschaltquoten.
00:39:34: Wir versuchen natürlich die Sachen dann immer auch in den Show-Nutz zu verwinken.
00:39:38: Ich tippe immer mal ab und so mit.
00:39:40: Es gibt eine Rede im deutschen Fernsehen, die ich mal gelesen habe, Hitler geht immer.
00:39:44: Und das ist ja dann so, es schlägt ja in die Bresche.
00:39:47: Und ich meine, dass es auch in letzter Zeit, also ich bin wirklich kein Fernsehschauer,
00:39:52: da ist man tatsächlich mehr, tatsächlich muss ich gestehen, seit irgendwann in den 90ern habe ich damit also komplett aufgehört.
00:39:57: Aber selbst ich habe mitbekommen, dass irgendwann in den letzten zehn Jahren auch wieder ein großer Mehrteil zu genau diesem Thema
00:40:05: Zweiter Weltkrieg und Soldat kommt.
00:40:08: Also das kann man immer bringen im deutschen Fernsehen.
00:40:11: Das funktioniert immer unter wechselnden Vorzeichen.
00:40:15: Und ich will auch, also in dem Fall hatte sozusagen dieses Format sozusagen noch so,
00:40:28: wie soll ich das sagen, empathische Beziehung auch zur Verfasstheit vieler bundesdeutscher Seelen,
00:40:34: die sich ja bis dahin noch als schlimme, als tragische, bemitleidenswerte Opfer,
00:40:41: ja sie als Opfer der Vorgang des Zweiten Weltkrieges und der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges gesehen haben.
00:40:48: Und daraus resultierte dann dieser Erfolg und der, ein zweiter Erfolg, der aber sozusagen die Umkehrung des Narratives dann bedeutete,
00:40:59: war der Erfolg von Holocaust, ich glaube 79.
00:41:03: Mehrteil die Serie aus den USA, die zum ersten Mal aus der wirklichen Opferperspektive heraus erzählt war,
00:41:12: was bis dahin irgendwie im deutschen Fernsehen nie funktioniert hatte.
00:41:16: Muss man sich mal vorstellen, bis Ende der 70er Jahre hat sich keiner an eine solch emotionalisierende Darstellung aus der Sicht der wirklichen Opfer
00:41:28: des Zweiten Weltkrieges herangewagt.
00:41:31: Das musste dann aus den USA kommen, war ja auch sehr umstritten, ob man das denn in dieser hohen Emotionalisierungsqualität überhaupt zeigen sollte.
00:41:40: Aber war ein Wahnsinnserfolg und das hat wirklich auch vieles nochmal durcheinander gebracht.
00:41:50: Auf der anderen Seite des Spektrums haben wir ebenfalls in den 50ern Clemens Wilmenrott.
00:41:59: Der Fernsehkoch.
00:42:01: Ja, also es gibt nichts neuer in der Sonne.
00:42:03: Also ich glaube, dass wer heute auf der Suche ist nach interessanten Formaten für die sozialen Medien oder so hin und so hin,
00:42:11: da kann man sich glaube ich schon ab den 50ern nahenlos beim Fernsehen auch bedienen.
00:42:16: Man kann sehr schnell entdeckt, was funktioniert.
00:42:18: Zum Beispiel, Leute dazu dabei zugucken, wie sie sich irgendwelchen Quatsch ausdenken und den kochen.
00:42:23: Bestes Beispiel, mein Kollege liebt das, arabisches Reiterfleisch.
00:42:28: Ja, also es gab übrigens wirklich viele Fernsehformate, die auch schon mit den Programmanfängen der 30er Jahre zu tun hatten.
00:42:42: Also auch das Nazi-Fernsehen hatte jetzt immer nicht nur so eine angespannt übersteifte politische Botschaft,
00:42:53: sondern man hat da schon auch versucht, so ein bisschen das gemütliche Fernsehprogramm zu machen.
00:43:00: Und es gab eben auch da schon Ansätze für Kochsendungen und es gab auch die Kinder nach Mittage,
00:43:07: wo so eine Art Kindergartensituation mit Spiel basteln und ich weiß nicht was dargestellt wurde,
00:43:13: es sind genau die Ansätze, in denen das Fernsehprogramm dann auch in den 50er Jahren erstmal weitermacht.
00:43:21: Und Wilmenrod ist halt nochmal so eine ganz, ganz eigene Figur,
00:43:26: der eben auch eigentlich als Koch glaube ich von niemandem ernst genommen wurde, weil er nicht wirklich kochen konnte.
00:43:32: Das war eigentlich ein Anarchist, der die verrücktesten und auch irgendwie gar nicht unbedingt einladendsten Ideen hatte.
00:43:41: Aber heute würde man sagen, der hatte eine Super-Performance.
00:43:45: Der konnte irgendwelche Gerichte kreieren, die vollkommen absurd waren, wie diese berühmte Erdbeere mit dem Mandelkerren drin.
00:43:54: Ein Riesen-Hype da drum herum machen, alle Welt hat darüber gesprochen,
00:44:00: aber in Wirklichkeit ging es gar nicht um das Kochen oder um eine Erweiterung des Repertoirs,
00:44:08: ein Küche in Deutschland, sondern es ging um diese Figur mit seinem kleinen Schnauzbärchen
00:44:14: und der Art und Weise, wie er unglaublich eloquent den größten kulinarischen Mist super gut verkauft hatte.
00:44:21: Das ist sozusagen Fernsehen in eigener Gesetzlichkeit.
00:44:26: Haben wir noch was in den 50ern, sonst würden wir in den 60ern gehen.
00:44:30: Ich weiß nicht, ich habe hier noch natürlich, es gibt noch einen Haufen in den 50ern,
00:44:34: aber ich bin mir nicht sicher, es gab einen Satirika, der das Ende einer Fernsehsendung verraten hat
00:44:43: und sich damit die gesamte Bundesrepublik zum Verhängtemacht hat. War das in den 50ern?
00:44:47: Das war einer dieser berühmten Francis Durbridge,
00:44:51: Krimis, die als Mehrteiler liefen und die tatsächlich auch die super Straßenfeger gewesen sind.
00:45:02: Der Kabarettist, der das verraten hat, war hier in Berlin eine ganz bedeutende und auch noch in den 80er-Jahren
00:45:11: hoch berühmte Figur.
00:45:13: 62er, ja, weil in den 60ern tatsächlich.
00:45:15: Ja, war doch schon 62.
00:45:16: Wir haben eine Einschaltquote, das müssen wir dir auch mal überlegen, 89 Prozent.
00:45:22: Ich meine gut, jetzt hatte nicht jede Familie im Fernsehen, aber die Leute saßen dann zum Mehreren vor den Fernsehern.
00:45:28: Es gab den Heißzuchenmörder und keiner wusste, wer es war.
00:45:31: Ja, und verraten hat es Wolfgang Neues, der später noch als Aufwand Terribel auch.
00:45:36: Ich wollte sagen, das ist auch noch ein, wenn wir schon beim Anhangestens sind.
00:45:39: Ja, genau, in diversen Talkshows aufgetreten ist und dann, ja, ich glaube auch als erster Prominenter von dem klar war,
00:45:51: der kifft sich zugrunde, weil nicht so Rühmliches und schönes Ende erlebt hat.
00:45:58: Eine Figur des öffentlichen Lebens würde, kann man, also...
00:46:03: Auf das auf jeden Fall.
00:46:04: Also der Mann führte ein sehr öffentliches Leben und war sich auch nicht zu schade dafür,
00:46:10: einfach sich alle zum Fein zu machen, indem er verraten hat, was die anderen nicht wussten.
00:46:15: Ja.
00:46:16: Damit trinken wir den 60ern, weil das war 61 dann.
00:46:20: Ich habe hier verschiedene Dinge in den 60ern, die natürlich auch weltweiten Ding waren, die Mondlandung.
00:46:28: Das war weiterhin eines der Einnisse, wo eigentlich die ganze Verhältnis dann plötzlich zugeguckt hat.
00:46:35: Mehr oder minder.
00:46:36: Ja.
00:46:37: Und eine Übertragung von der Sache gesehen hat, die noch nicht mal mehr auf der Erde stattfand.
00:46:44: Also auch technisch gesehen eine absolute Meisterleistung.
00:46:47: Also vor heutige Verhältnisse vollkommen unverstellbar.
00:46:49: Also wie die das überhaupt hinbekommen haben.
00:46:51: Mir ist das komplett... Also was da alles funktionieren muss, damit das am Ende dann passiert, ist tatsächlich erstaunlich.
00:46:58: Ja, das war halt ein unglaublich aufwendiges Zusammenspiel von Funkverbindungen mit Video,
00:47:06: was wirklich nochmal eine ganz andere Sache ist als eine Sprechverbindung, zu einem Raumschiff auf dem Mond
00:47:12: und dem Einsetzen von ersten großen Satellitenverbindungen.
00:47:20: Also ab 62 gibt es ja die ersten Satelliten, Telstar, mit denen auch interkontinentale Fernsehbergetragung gemacht werden können.
00:47:31: Bis dahin war das gar nicht möglich.
00:47:33: Erst mal zur Bakabel gemacht, aber schwierig, schwierig.
00:47:36: Aber Telstar hat sozusagen auch als Teil von Raumfahrt die Möglichkeit eröffnet, globales Fernsehen zu realisieren.
00:47:46: Und der Höhepunkt der Inszenierung von globalen Fernsehren ist natürlich die Mondlandung gewesen, Juli 1969.
00:47:55: Dann haben wir das erste... ich weiß nicht wie es in Deutschland war, in den USA ist das, glaube ich, so ein Punkt gewesen,
00:48:01: das erste Mal das Leute gesagt haben, ich weiß wo ich war, als ich von dieser Sache erfahren habe oder das im Fernsehen gesehen habe.
00:48:11: Bei mir ist das tatsächlich der 11. September 2001 gewesen. So ein Ereignis.
00:48:19: Bei mir auch so.
00:48:21: äh, aber z.T.
00:48:23: Das erste Vermutlich war die Ermordung von Kennedy.
00:48:27: Wo ebenfalls über die Nachrichtensendungen ausgestrahlt,
00:48:32: wo Bildmaterial relativ schnell schon ausgestrahlt wurde,
00:48:34: von diesem Tag, wo auch sogar live das Fernsehen in den USA klaren.
00:48:44: Ja, aber das verbreitet sich dann natürlich relativ schnell.
00:48:47: Es gab aber diesen Zeitversatz, das fand ja statt, als es in Europa nacht war.
00:48:51: Deswegen habe ich auch erst am nächsten Morgen davon erfahren und war wirklich tief bestürzt.
00:48:59: Und dann die Geschichte von der Mondleinung habe ich aber eben auch noch eine Erinnerung.
00:49:05: Da war ich noch ganz klein als Kennedy.
00:49:07: Aber Mondleinung, das habe ich schon sehr bewusst wahrgenommen,
00:49:10: da waren wir mit meinem Vater unterwegs, einen Ausflug gemacht,
00:49:14: und dann sind wir aber in einem Lokal eingekärt, weil klar war,
00:49:18: jetzt um die Zeit müsste da die Reifeübertragung stattfinden
00:49:22: und haben sozusagen die Besichtigung der Mondleinung eingebaut in einen Familienausflug.
00:49:28: Das werde ich auch nicht vergessen.
00:49:30: Das ist aber auch sehr schön.
00:49:32: Ja.
00:49:33: Und dann ihr wusstet, also das war ja vorher klar.
00:49:36: Aber man muss ja wissen, wo man anhalten kann und gucken kann.
00:49:39: Ja, gut. Im Sauerland gibt es an allen Ecken und enten Gasthöfe.
00:49:43: Also das war jetzt nicht das Problem.
00:49:45: Aber es war damals noch eine recht soziale Angelegenheit.
00:49:49: Ja, also wir reden jetzt über das Ende der 60er Jahre.
00:49:53: Ja, also man konnte in einem Gasthof sicher sein, dass dann Fernseher stattfindet.
00:49:57: Auf jeden Fall.
00:49:58: Auf jeden Fall.
00:49:59: Wenn da irgendwas Besonderes war, dann auf jeden Fall ...
00:50:03: Ja, ich fährt gerade noch eine kleine Anekdote ein,
00:50:10: die mir auch eben noch aufgefallen war, als ich so ein bisschen noch in die Buch geblättert habe
00:50:15: und in anderen Dokumenten.
00:50:17: Es gab ja eben mit der wachsenden Bedeutung des Fernsehens auch das Bedürfnis,
00:50:24: sich irgendwie auch schon vorbereiten können auf Sendung.
00:50:28: Und dazu gab es sozusagen ein mediales Format, eigener Prägung, die Programmzeitschrift.
00:50:35: Und diese Programmzeitschriften haben mit dem Erfolg des Fernsehens noch mal mehr einen großen Schub bekommen,
00:50:42: als sie ihn ohnehin schon hatten, als Programmzeitschriften für den Rundfunk.
00:50:47: Rundfunkprogramme gab es ja immer schon ganz viele.
00:50:50: Und was ich irgendwie immer noch witzig finde, ist,
00:50:54: dass die erfolgreichste Fernsehprogrammscheitschrift in Deutschland immer noch "Hör zu" heißt.
00:50:59: Oder jedenfalls über lange, lange Zeit hinweg "Hör zu" hieß.
00:51:04: Ich glaube, sie ist heute nicht mehr so ganz so erfolgreich.
00:51:07: Das heißt, gestartet als Rundfunkzeitschrift unter diesem genialen Chefredakteur Eduard Rein,
00:51:13: den ich auch mal kennenlernen durfte, ganz besonderer Mann.
00:51:17: Wandelt sie sich dann zur Programmzeitschrift Fernsehen, ändert aber nie den Namen.
00:51:25: Der Rundfunkteils schrumpfte immer mehr zusammen, der Fernsehteil explodierte immer mehr und mehr.
00:51:31: Natürlich mit mehr Programmen, noch mehr Seiten und noch mehr Bedarf auch des Publikums zu wissen,
00:51:38: was kommt denn heute und wo muss ich wann einschalten.
00:51:42: Aber das ganze Ding heißt immer noch "Hör zu".
00:51:45: Es ist sehr ironisch.
00:51:47: Es gab so eine kleine Unterzeile "Hör zu" und sie fern.
00:51:50: Nein.
00:51:51: Ja, tatsächlich, aber das hat kein Mensch wahrgenommen.
00:51:54: Die "Hör zu" blieb die "Hör zu".
00:51:57: Noch sind wir zeitlich, wir sind natürlich nie in wirklichem Stress,
00:52:03: aber wir bewegen uns weiter aus den 60ern und die 70er.
00:52:07: Gerade an der Grenze zwischen den 60ern und den 70ern ist politisch in der Bundesrepublik die Hölle los.
00:52:16: Es gibt Terrorattentate, es gibt einen Jugend, die nicht mehr auf die alten hört,
00:52:22: das hätten sie hier getan, aber in einer Maße nicht mehr auf die alten hört,
00:52:26: die wird die alten, also schon sehr bedenklich finden.
00:52:29: Das ganze schlägt sich tatsächlich sogar im Fernsehen nieder.
00:52:33: Und da kommt das zum Tragen, das fühle ich ganz interessant,
00:52:36: wenn man Ausschnitte aus der damaligen Zeit guckt,
00:52:39: was Sie vorher gesagt haben, dass das Fernsehen doch relativ frei war in dem, was Sie gezeigt haben.
00:52:45: Das geht so weit, dass Leute in Talkshows, die es damals eben auch schon gab,
00:52:50: wo man eben da zusammen saß, kommen, die dann da in der Talkshow ausflippen,
00:52:55: einen Beil zücken und einen Tisch anfangen zu zahacken und die Mikrofone klauen,
00:53:01: weil sie die für entrechtete Jugendliche mitnehmen wollen.
00:53:05: Also das ist schon sehr fortschrittlich.
00:53:09: Ja, also ich gucke auch immer mal wieder Talkshow
00:53:14: und man muss wirklich sagen, dass dieses Format Talkshow einen unfassbaren Wandel durchgemacht hat.
00:53:20: Die ersten großen Talkshows, die es im deutschen Fernsehen nach amerikanischem Vorbild natürlich gab,
00:53:30: die hatten sowas ganz Raus und Ungehobeltes und streckenweise auch sehr radikales,
00:53:41: was damit zusammenhängt.
00:53:44: Erstens, man hat vielleicht noch Leute eingeladen, die irgendwie auch radikaler dachten und radikaler agierten,
00:53:51: als man das heute macht.
00:53:53: Aber ich glaube, es spielt auch noch etwas anderes eine Rolle.
00:53:58: Heute ist durch Jahrzehntelange Sozialisation per Medienkonsum jeder Depfast in der Lage,
00:54:08: sich einigermaßen fernsehgerecht aufzuführen.
00:54:10: Also der hat so bestimmte Regeln internalisiert, von denen er vielleicht das gar nicht so bewusst wahrgenommen hat,
00:54:18: wie ihn das geprägt hat.
00:54:20: Aber man verhält sich auch fernsehgerecht.
00:54:23: Man ist telegen.
00:54:24: Und diese Einübung des fernsehgerechten Verhaltens hast du in den 70er Jahren bei vielen Leuten einfach nicht gehabt.
00:54:33: Die haben sich rübelhaft benommen oft genug.
00:54:35: Die sind laut gewesen, die sind ungeniert gewesen.
00:54:38: Die haben sich angelegt, die haben sich angebrüllt, die haben laut schreiend sich mit dem Publikum angelegt
00:54:49: oder haben die ganze Trockshow verlassen, Moderatoren angepöbelt und so weiter.
00:54:54: Das würde heute niemand mehr machen.
00:54:57: Der hat so eine schleichende Disziplinierung über die Jahrzehnte hinweg stattgefunden,
00:55:04: die man auch ziemlich bedauerlich finden kann, weil es ist natürlich auch so ein bisschen langweilig geworden.
00:55:09: Sachen, die Harald Schmidt noch gemacht hat in seiner Trockshow oder in seinem Harald Schmidt Format,
00:55:17: der hat ja immer sein eigenes Format und seine ganz eigene Art und Weise aufzutreten.
00:55:22: Also wie er sich da zum Teil selber durch den Kakao gezogen hat, wie er aber auch mit seinen Fragen
00:55:27: und mit bestimmten Situationen, die er hergestellt hat, Leute auch total in die Enge getrieben hat.
00:55:33: Das würde heute nicht mehr machbar sein. Das würde von niemanden mehr toleriert.
00:55:38: In der Zeit, fand ich, ist das Fernsehen echt ein aufreger Format auch gewesen.
00:55:44: Und das hängt jedenfalls jetzt für die späten 60er Jahre und für die frühen 70er Jahre auch damit zusammen,
00:55:50: dass sich natürlich gesellschaftlich auch ganz viel dreht und neue Einstellungen, neue Begriffe,
00:55:57: neue Ansprüche, neue Ideen, neue Kommunikationsformate usw. auftreten.
00:56:05: Und das Fernsehen öffnet sich dem. Also da gibt es an vielen Stellen auch keine Filter.
00:56:11: Und das hat das Fernsehen zu der Zeit total spannend gemacht.
00:56:16: Wir verlinken diesen Ausschnitt mit dem Beil. Ich verlink ja auch nochmal Interview mit Herrn Kinski.
00:56:21: Auch immer gut. Genau. Also für solche Sachen. Genau das. Und jetzt gibt es ein schönes Fernsehen.
00:56:28: Was aber auch passiert, zumindest in der Bundesrepublik, ist, dass auch die fiktionalen Formate irgendwie,
00:56:37: da gibt es völlig neue Sachen. Als Stichpunkt steht drin Wolfgang Menge.
00:56:41: Eigentlich alles, was er gemacht hat. Aber natürlich ganz besonders,
00:56:45: der so genannte Ekel Alfred, was der Schauspieler eigentlich gar nicht so gerne gehört hat.
00:56:51: Aber diese Familie und wie ich, also besonders finde ich da auch schön, den Brückenschlag in den Ost.
00:56:59: Ein Herz und eine Seele. Es gab eine Wiege in die Refolge, Besuch aus dem Ost.
00:57:04: Ja, genau. Da war der, ich weiß nicht, der Bruder von. Ein Verwandter. Ein Verwandter.
00:57:09: Er war da und geguckt wurde ein Spiel, ein Fußballspiel. Weil ich meine, es ist natürlich, es ist schon auch sehr, sehr Meter.
00:57:16: 1974. Es ist neun. Wir sind schon in den 70ern. Es ist natürlich klar, dass, wenn die zwei zusammenkommen
00:57:29: und Fernseh gucken, dann gucken die natürlich Sport. Und es war dann das Spiel, wo aber bedauerlicherweise
00:57:36: gar noch die DDR gewonnen hat. Weil der Sparbasser hatte dann irgendwie das Tor geschossen.
00:57:41: Also, ich, ja, meine Theorie ist ja, oder die Theorie von vielen, wenn die Bundesrepublik damals gegen die DDR gewonnen hätte,
00:57:50: hätten sie die Weltmeisterschaft nicht gewonnen. Aber diese Schmache musste, die musste beglichen werden.
00:57:58: Und das war der ganz, ganz große Antrieb und Motivator für die deutsche Mannschaft,
00:58:02: dann bis zum Schluss halt irgendwie alles zu geben und die Niederländer auch niederzuringen.
00:58:07: Ja, das ist auch so ein, also in diesem Fall ist es ja eine Serie, die extrem lange lief und sehr, sehr erfolgreich war
00:58:15: und wo wirklich auch alle Tabus derzeit regelmäßig und im allerschnodderigsten Ton angesprochen wurden.
00:58:25: Die inklusive diesen eben nicht hörenden jungen Leuten. Der, was der Krebs da an Konflikten irgendwie erhoben hat.
00:58:36: Das fängt in der Familie an, geht weiter in Nachbarschaft, Arbeitswelt. Es wird irgendwie überhaupt nichts ausgelassen.
00:58:42: Natürlich politische Parteien. Es wurde im Grunde alles kommentiert und das sozusagen, ohne dass man das gewöhnt hat,
00:58:51: also ja gut, es gab vielleicht noch Grenzen, aber das war schon sehr scharf und provokrant,
00:59:01: wie soll ich das sagen, über allemmaßen unkonventionell, auch damals noch fürs Fernsehen,
00:59:06: schamlos ein Stück weit, aber superpopulär, weil für viele dieser Typ, dieses Ekel Alfred oder Tetzler,
00:59:17: der hat den auch nach dem Munde geredet. Und den jungen Leuten haben die jungen Leute dann,
00:59:23: alle finden sich wieder und das Ganze ist sehr unterhaltsam und auf dem Punkt inszeniert und immer lustig aus.
00:59:29: Genau, aber der entscheidende Unterschied auch zu späteren Fernseheformaten ist, es sind keine Moralmodels,
00:59:36: sondern sie zeigen sich mit allen jungen moralischen und sonstigen Schwächen und deswegen sind sie so beliebt.
00:59:44: Und das kenne ich heute eigentlich nicht mehr aus dem Fernsehen.
00:59:49: Dass so amoralische, unethische, politisch und korrekte Typen zu erfolgreichen Role Models werden,
00:59:59: im öffentlich-rechtlichen Fernsehen jedenfalls nicht.
01:00:02: Der Menge hatte aber später nochmal irgendein Sinn.
01:00:05: Wie gesagt, ich bin leider aus BEMFAS, das betrifft...
01:00:07: Der Menge war ja einer der ganz großen, sehr erfolgreichen Drehbuchautoren, der für Trimiserien geschrieben hat,
01:00:15: der auch später noch weitere Serien verfasst hat, nicht wegzudenken aus dem Programm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.
01:00:25: Und nicht gescheitert, weil diese Sendung möglicherweise irgendwie zu anrühig gewesen wäre.
01:00:31: Im Gegente, also das hat...
01:00:33: An die absolute Fernsehelegende.
01:00:35: So wie die 70er alleine da, könnte man wahrscheinlich eine eigene Sendung machen.
01:00:41: Ein Punkt war auch in den 70er Jahren aber Musik im Fernsehen.
01:00:46: Und zwar nicht mehr Musik nur im Sinne von, wir haben so eine Sendung und dann tanzen die ein bisschen,
01:00:52: sondern Musik für junge Leute inszeniert für junge Leute im Fernsehen.
01:00:58: Auch das schwappte natürlich aus den anderen Ländern rüber.
01:01:00: Aber man konnte die Jugend jetzt, also die Jugend im Fernsehen fand statt.
01:01:04: Ja, also gehört halt irgendwie auch sozusagen zur rebellischen Seite des Fernsehens, der 70er Jahre,
01:01:11: dass man sich dieser neuen Musik öffnet, die jetzt nicht unbedingt überall und immer populär war.
01:01:16: Dass man auch da den Bands und den Sängern und Sängern irgendwie Auftritte ermöglichte, die irgendwie heftig waren.
01:01:24: Was mich tatsächlich auch im Nachhinein und damals irgendwie auch soweit ich das mitgekriegt habe,
01:01:29: schon fasziniert hat, war, dass man auch ein total neues Fernsehbild gehabt hat.
01:01:34: Weil man sowohl in den Schnitten und in der Regiführung, aber auch in der Anwendung von so technischen Spielereien,
01:01:46: so mit Verzerrungseffekten arbeiten, mit Farbverschiebungsgeschichten arbeiten,
01:01:53: mit so ein bisschen, wie sagt man, psychedelischen Effekten arbeiten oder so.
01:02:01: Das Fernsehbild auf einmal aus seiner korrekten, die weltabbildenden Langweiligkeit herausgenommen hat
01:02:10: und der Bildschirm auf einmal irgendwie so ein bisschen irre gemacht hat.
01:02:14: Also da waren diese Musiksendungen, wie eben vor allem der Bitlub, die waren absolute Vorläufer
01:02:22: für das, was es dann später auch an neuer Ästhetik gab und auch heute noch gibt im Sinne von Musikvideos
01:02:30: und das, was MTV später dann auch ganz taglang gesendet hat.
01:02:35: Und das war auch nur deswegen möglich, weil sozusagen in den Fernsehstudios,
01:02:41: also wir haben ja eigentlich schon mal über die FernsehGM hergesprochen,
01:02:45: die damals alle deutschen Studios ausgerüstet hat, saßen halt leuchtig, die haben da einfach mal neue Filter eingebaut
01:02:51: und neue Regler eingebaut und haben das Fernsehen auf die Art und Weise mit technischen Mitteln wilder gemacht
01:02:59: und damit sozusagen der Wildheit dessen, was sich in der Musik und auch im tatsächlichen Leben der Gesellschaft ausgetobt hat,
01:03:06: auch fernsehtechnisch umgesetzt.
01:03:09: Ja, und letztendlich ist es auch so, dass die weitere Verbreitung von Farbfernsehgeräten dem natürlich auch Vorschub geleistet hat,
01:03:15: weil so ein psychologischer Effekt in Schwarz-Weiß ist nur sehr, sehr bedingt psychologisch.
01:03:20: Genau, ich hatte das Vergnügen, das sowohl in der einen als in der anderen Variante zu sehen,
01:03:25: und Schwarz-Weiß ging dann gar nicht mehr.
01:03:29: Also insofern, wir gehen in Richtung 80er, wo dann wirklich, also zumindest auf Westseite,
01:03:34: vermutlich kaum noch jemand einen Schwarz-Weiß-Fernseher besaß, auf der anderen Seite der Mauer sah das völlig anders aus.
01:03:40: Wir hatten bis in die 80er einen Schwarz-Weiß-Fernseher, irgendwann haben meine Eltern einen Farbfernseher angeschafft
01:03:46: und der Schwarz-Weiß-Fernseher, der auch relativ groß war, wanderte ins Kind.
01:03:51: Das ging natürlich immer natürlich überall.
01:03:53: Ich weiß nicht, also das war auch so eine Zeit, also ich bin ja in den 80ern dann überhaupt erst mal groß geworden,
01:03:59: aber so muss man mal sagen, das war auch so eine Zeit, wo immer überlegt wurde, wie natürlich immer bei Medienkonsum,
01:04:05: was macht das mit den Kindern, wenn die denn so lange Fernseher gucken?
01:04:08: Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jetzt irgendwie große Beschränkungen hatte oder irgendwas,
01:04:11: aber ich fand das war wahrscheinlich auch damals, man hatte im Fernsehen nicht ständig Inhalte, die für Kinder interessant waren.
01:04:18: Es gab spezifische Sendeformate und Zeiten, zu denen es eben interessanter für Kinder war, sich was anzugucken
01:04:25: und dann andere wiederum, wo das nicht so war.
01:04:28: Wir hatten jetzt schon, gab es einen Sandmann, es gab ein Spielhaus, im Westen gab es zu der Zeit natürlich noch weiter in die Sesamstraße,
01:04:36: die aber aus dem USA auch rübergeschwappt war.
01:04:38: Es gab aber auch genuinen Bundesdeutscher-Formate.
01:04:42: Ich meine zum Beispiel so etwas wie "Hallo Spencer" kam, glaube ich, aus der Bundesrepublik.
01:04:46: Es waren so Figuren, die aussahen wie die Figuren von Henson, aber eben das war ein B.A.D.-Format.
01:04:55: Was gab es noch so an Kinderfernsehen, was bemerkenswert war?
01:04:59: In den 80er Jahren.
01:05:02: Oder auch gern davor, wenn man jetzt den Ausschlag in Richtung...
01:05:08: Ja, ich glaube, Sesamstraße war natürlich immer noch ein großer...
01:05:11: Aber der große Klassiker ist die Sendung mit der Maus.
01:05:15: Sendung mit der Maus stimmt. Mensch, natürlich.
01:05:17: Sendung mit der Maus ist bis heute ja, obwohl sie sich wirklich ein bisschen schwer tun, aber das war noch in den 80er Jahren bei die Sendung mit der Maus, sozusagen, der Straßenfeger für Kinder.
01:05:30: Weil das unglaublich clever gemacht war in so einer Art magazinartigen Zusammenstellung mit Spielszenen, mit diesem checker-tobi-ähnlichen Formaten, wie funktioniert denn das?
01:05:42: Mit Zeichentrick und so weiter und so weiter. So eine ganz bunte Boulevardeske Mischung herzustellen, die total auf Kinder abgestellt war, die auch eine sehr kinderaffine Sprache gefunden hatte.
01:05:55: Und das war, Sonntagsvormittags kam das ja in der Regel, ich glaube, Sonntags um elf.
01:06:00: Ein ganz großer Klassiker aus der Sicht von Kindern.
01:06:04: Das zweite, was mir einfiel, gerade Löwenzahlen müsste aufziehen.
01:06:07: Ja, Löwenzahlen gingen ja in ein bisschen ähnliche Richtung.
01:06:11: Hink ja an diesem Protagonisten, der da in seinem Bauwagen gewohnt, aber hatte nicht so ganz diesen unterhaltsamen, etwas frechentatscht, glaube ich, den die Sendung mit der Maus hatte.
01:06:23: Ich glaube, das war deswegen die Sendung mit der Maus immer noch beliebter als Löwenzahlen.
01:06:29: Was ich, was hier in dem Buch nicht vorkommt, was ich aber bei der Vorrecherche befieh mir, das dann ein, war, dass ich in den 80er Jahren Westfernsehen geguckt habe.
01:06:37: So, wir haben in den Osten gewohnt. Unsere Familie war jetzt nicht dafür, also jedenfalls mein Teil der Familie, meine Eltern waren jetzt nicht dafür berühmt,
01:06:44: dass wir sonderlich systemkritisch oder irgendwie wieder borstig waren.
01:06:49: Im Gegenteil, mein Vater schon an der Grenze, war Dolmetscher.
01:06:52: Und meine Mutter war zwar nicht mal in einer Partei, arbeitete aber fürs Archiv, das Staatsarchiv.
01:06:58: So, uns wurde für die Kinder, gab es eigentlich immer nur Ostfernsehen.
01:07:02: Meine Eltern guckten Westfernsehen, die guckten heute und so weiter.
01:07:05: Wir haben das als Kinder auch nicht hinterfragt. Also ich kann mich nicht erinnern, dass ich mir einen Kopf darüber gemacht habe,
01:07:09: wo war das?
01:07:10: In Potsdam um die.
01:07:11: Ach, in Potsdam.
01:07:12: Ja, also wir hatten sehr guten Empfang. Da kommen wir jetzt zu dem Punkt, genau, Tal der Ahnung, Schlosen gab es, auch das verlinken wir.
01:07:17: Es gibt dann auch noch, es gab dann auch noch die, die korreportiert wird, die Abkürzung, dass es die ARD hieße außer Raubendresen.
01:07:28: Oder außer Rügen und Dresden, das war nämlich Orte, an dem man schlechten Westfernsehen empfangen hat.
01:07:33: Da wir in Potsdam hatten, wir haben einen schönen, wir konnten da die Fernsehturm gucken, konnten wir sehen auf der anderen Seite beim Wannsee.
01:07:39: Genau, ich habe das nicht hinterfragt, warum die jetzt Westfernsehen geguckt haben wir nicht, aber war halt so, wie es war.
01:07:45: Wir haben aber, als wir bei der Verwandtschaft waren, mit Unterwestfernsehen geguckt.
01:07:49: Die waren da, das war den Egal-Tante Onkel irgendwas, die wohnten auf dem Land und die hatten so ein Antennen verstärker Ding,
01:07:55: so eine kleine Kiste, die auf dem Fernseher stand, die hatte so einen, ich fand das sehr spektakulär, ich wusste nicht, wofür das ist.
01:08:00: Aber das musste damit zu, wir brauchten sowas nicht anscheinend, weil wir auch mit unserer Antenne, wir hätten wahrscheinlich mit einem Stummel Draht Westfernsehen empfangen können.
01:08:09: Egal, und da guckte ich Westfernsehen und die Liebe meines, eine frühe Liebe meines Lebens war eine Schauspielerin in einem, in einer Serie, ich meine es war das ZDF,
01:08:23: die hieß "Wir Kinder vom Müllental". Stellt sich raus, diese Serie ist überhaupt gar keine BRD-Serie, sondern die ist in einer Kooperation mit der Volksrepublik Polen entstanden,
01:08:42: damals in Volksrepublik Polen und dem WDR und noch irgendwie ein ARD, die wurde auch nur im Westen ausgestrahlt und überhaupt nicht im Osten.
01:08:50: Das finde ich sehr, sehr schräg, also das ist sowas überhaupt gab.
01:08:54: Ja, aber bei Lichte betrachtet halt es diese Zusammenarbeit mit Polen, aber vor allem mit Tschechien in sehr, sehr erfolgreicher Form geben.
01:09:05: Ich glaube, das berühmte Produkt dieser Zusammenarbeit ist doch diese Verfilmung des Weihnachtsklassikers.
01:09:12: Hier dieses Dreh-Haselnüsse, ja, ja, ja, Dreh-Haselnüsse.
01:09:19: Das ist in Tschechien produziert worden.
01:09:21: Ja, aber das lief im DDR-Fernsehen.
01:09:22: Das lief im DDR-Fernsehen, aber das zeigt ja, gut dann haben die Tschechien das auch an das DDR-Fernsehen verkauft, aber es gab durchaus eine ganze Reihe von Ko-Produktionen,
01:09:33: von Westfernseh-Anstalten mit Tschechien oder mit Polen, aber nicht mit dem DDR-Fernsehen direkt.
01:09:39: Nee, ne?
01:09:40: Nee, müsste ich jedenfalls nicht.
01:09:42: Also das wäre auch ein bisschen schräg.
01:09:43: Ich kann mich nicht daran erinnern, aber ich glaube, da wäre auch irgendjemand eingeschritten, entweder auf Ost oder auf Westseite.
01:09:50: Ich weiß es nicht.
01:09:51: Keine Ahnung, aber gerade auf dieser Ebene der anspruchsvollen Kinderfilme hat es eine ganz gute Ko-Operation gegeben.
01:10:01: Und wie gesagt, ich glaube vor allem mit dem Tschechischen Fernsehen.
01:10:05: Wir können die 80er nicht beschließen und die DDR nicht beschließen, ohne die Olsenbande zu erwähnen.
01:10:10: Die im Fernsehen, sowohl im Kino, aber auch im Fernsehen, ein riesiger Schlager war und die spezifisch für das DDR-Fernsehen synchronisiert wurde.
01:10:20: Und das eine andere Synchronisation war, als die die im Westen ausgeschlagen haben.
01:10:24: Ja, aber warum war die Olsenbande in der DDR um so vieles erfolgreicher als im Westen?
01:10:29: Und überall sonst auf der Welt.
01:10:31: Ja.
01:10:32: Kann das nicht zu Schriften mit Antworten auf diese Frage an Podcasts und Olendelen?
01:10:37: Waren das sozusagen die protagonistischen Anarchisten des...
01:10:41: Ich dem an.
01:10:42: Ja, und ich weiß nicht, das waren ja Dän, die durften das.
01:10:45: Exakt.
01:10:46: Die waren politisch komplett unbedingt.
01:10:48: Ja, also das war sowas wie Wolfgang Mängel mit der Familie Tetzlarf, aber eben übersetzt nach Dänemark und vielleicht so ein bisschen eine Transmission von geheimen Sehnsüchten und Wünschen von DDR-Publikum.
01:11:01: Keine Ahnung.
01:11:02: Ich bin mir nicht gefühlt.
01:11:03: Ich habe das auch immer mitgekriegt, dass das in der DDR so irrsinnig erfolgreich war und der MDR strahlt das ja heute noch gefühlt jede zweite Woche aus.
01:11:11: In Disprung Winnetou?
01:11:12: Ja, aber Winnetou Ost.
01:11:14: Bitte.
01:11:15: Dokumitisch.
01:11:16: Ja.
01:11:17: Auch interessant, ja.
01:11:18: Dass es diese Winnetou-Kalmai-Verfilmungen immer in Ost- und West-Version gibt und sich in Grunde gar nicht so furchtbar voneinander unterscheiden.
01:11:28: Aber trotzdem jede Seite bis heute noch ihren Winnetou will.
01:11:32: Komm wir in Westen zurück.
01:11:34: 80er Jahre.
01:11:36: Also meine Assoziation zum West-Fernsehen der 80er Jahre ist maßgeblich auch immer noch dadurch bestimmt, dass Inhalte zugeliefert werden aus den USA.
01:11:47: Dazu gehören Seifen-Oparen.
01:11:50: Wie Denverklen.
01:11:52: Dallas.
01:11:53: Dallas.
01:11:55: Aber eben auch die Eigenproduktion, wie die Schwarzwald-Klinik, oder?
01:12:00: Also es gibt dann sehr erfolgreiche Formate für dieses Seifen-Oper.
01:12:05: Ist ja auch so ein lustiges Wort eigentlich.
01:12:08: Der Formschiff ist, glaube ich, auch in der Zeit als Format groß geworden und bis heute anscheinend unkipptbar.
01:12:15: Ja, Leute, die auf Schiffen irgendwie ihrer Arbeit nachgehen und dabei Verwickelungen erleben.
01:12:20: Also so neue Fernsehsagas mit immer denselben Schauplätzen im Kern, immer denselben Schauspiel-Ensemble und all den Saga-Elementen, die eben das Drama "Kleiner und großer Familienkinn" zeichnen.
01:12:40: Ja, schon auch.
01:12:41: Und irgendwie, also jetzt, da hoffe ich auf Korrektur oder eben nicht, unpolitischer als die 70er, die 80er in der Bundesrepublik.
01:12:51: Ja, auf jeden Fall.
01:12:52: Klar.
01:12:53: Also lieber Unterhaltung, lieber ein bisschen gute Unterhaltung und ein bisschen schönes Leben als jetzt irgendwie wieder anfangen mit dem ganzen Politikrahmen.
01:13:01: Die 80er-Jahre sind sozusagen das Zeitalter des Wiedererstagens des Mainstreams.
01:13:08: Neue Normalisierung, Wohlstand, Entspannungspolitiken, hat so das Gefühl gehabt, die Welt berühmt sich, irgendwie die ganzen großen Aufregungen sind raus.
01:13:21: Die Musik wird ja auch wieder anders, wird ja melodioser, romantischer, balladeska und so weiter.
01:13:27: Und das Fernsehen eben auch.
01:13:29: Und insofern, abgesehen von den großen Aufregern, die halt im privaten Fernsehen stattgefunden haben, mit grenzüberschreitenden...
01:13:42: Da müssen wir jetzt ein Beispiel sein, mindestens ein Beispiel.
01:13:45: Tutti Frutti?
01:13:46: Tutti Frutti, ja.
01:13:47: Ich hab's doch einmal gemacht.
01:13:48: Hugo Egonwalder, unvergessen.
01:13:50: Aber eben okay.
01:13:51: Eine Quiz-Sendung mit Russes...
01:13:52: Was für davon Sinn?
01:13:54: Ja, total schrill und schräg, die aber, dass sie damit gemacht hat, jedenfalls immer noch erstaunlich.
01:14:01: Also eine Quiz-Sendung, wo es nur darum ging, welche und wie viele Frauen zum Schluss der Sendung sozusagen als Erfolg oder ja,
01:14:11: und bestimmten Rate-Teams oder Rate eins, weiß ich jetzt gar nicht mehr genau, den Oberkörper entblößen und überbrüste Zeit.
01:14:19: Das war das Prinzip dieser Show.
01:14:21: Das war das Prinzip dieser Show.
01:14:22: Ich glaube, das war auch damals so ein Darunterbringer, dass keiner wirklich verstanden hat, nach welchen Regeln das Ganze funktioniert
01:14:30: und warum jetzt welche Frau sich da entblößen muss.
01:14:33: Es war auch vollkommen egal, weil jeder nur auf diesen letzten Moment gejiepert wurde, wo dann diese Frauen, die auch immer nur Früchte namen trugen,
01:14:43: auch pervers, sich da das Oberteil runterweisen.
01:14:50: Und das war natürlich in dieser normalo-Welt, Westdeutschlands und wahrscheinlich auch noch in der normalo-Welt, Ostdeutschlands, war das echt ein Aufreger.
01:15:02: Klar.
01:15:04: Weitere Aufreger?
01:15:06: Der Walder hat es auf die Spitze getrieben.
01:15:08: Das war im Grunde genommen ihm auch als Moderator auf den Leib geschrieben, diese Rolle da total auszureizen.
01:15:16: Der war nie wieder so gut wie in dieser Sendung.
01:15:19: Also, da kam eins zum anderen.
01:15:21: Das ist halt diese Sendung wirklich auch, ich würde sagen, sehr viel populärer noch gemacht hat, als das sie tatsächlich gesehen wurde.
01:15:30: Weil es wurde sich natürlich auch viel darüber aufgeregt und darüber gesprochen.
01:15:34: Keiner wollte es gesehen haben.
01:15:36: Letztlich haben es aber eben doch fast alle gesehen.
01:15:39: Auch wenn wir jetzt nicht chronologisch vorgehen, auch die Talkshows kriegen den Turbogang verpasst bei den öffentlich-rechtlichen, bei den privaten.
01:15:50: Der heiße Stuhl.
01:15:52: Ja, oh mein Gott.
01:15:54: Also, da findet es sozusagen so eine Art Umpolungsstadt. Wir hatten ja eben schon mal über diese frühen Talkshows gesprochen, die so ungehobelte, rebellische Momente auch hatten.
01:16:08: Die hatten aber irgendwie auch immer noch so ein, wie soll ich das sagen, so einen gewissen Anspruch oder so einen gewissen Hintergrund, vor allen Dingen eben auch politisch, gesellschaftskritisch, zeitkritisch und so weiter.
01:16:20: Und das motiviert aber in diesen nachmittaglichen Talkshows, die es dann massenhaft gibt.
01:16:25: Es gibt ja kein billigeres Format fürs Fernsehen als Talkshows.
01:16:31: Deswegen kann man super Strecke mitmachen und auch hat eine super Werbeplattform, außer vielleicht so die Übertragung der Auslosung von Lottozahlen.
01:16:42: Das ist auch ziemlich billig.
01:16:44: Aber ansonsten ist Talkshow ein echt preiswertes Format.
01:16:47: Aber da findet dann sozusagen eine Endpolitisierung statt und es geht echt unter die Gürtellinie.
01:16:53: Und damit kann man natürlich auch über Jahre Erfolg haben, vor allen Dingen, wenn man überhaupt keine Scheu davor hat, Leute in diese Talkshows reinzusetzen, die einfach nochmal froh sind, dass sie in einer Talkshow gewesen sind, diese berühmten 15 Sekunden oder 15 Minuten Room, von denen Andy Walscher mal gesprochen hat.
01:17:16: Und denen es auch anscheinend scheißegal ist, wie sehr die sich dabei zum Löffel machen.
01:17:21: Das ist das Prinzip dieser Sendung.
01:17:24: Und dieses Freiwillige sich aufopfern in irgendeinem wirklich hermungslos schreienden TV-Talk-Format, spielt halt zusammen mit einer absoluten Hämmungslosigkeit,
01:17:39: großen Teils jedenfalls von Moderatorinnen und von Moderatoren und von Produzenten und Sektoren.
01:17:44: Wir nehmen alles mit.
01:17:46: Das gibt es in der Form heute auch nicht mehr.
01:17:51: Aber damals war das der große Schrei im Beweisenssinn des Wortes.
01:17:58: Das wurde wahnsinnig viel gesehen und hat auch den Nimbus der Unerschrockenheit und der, ich sag jetzt mal, Modernität oder Progressivität,
01:18:14: also des erneuerer Tooms der privaten kommerziellen Fernseheranstalter begründet.
01:18:20: Ganz stark. Genau diese Formate.
01:18:22: Sie schauen zur Uhr.
01:18:24: Wir schauen jetzt einfach nicht mehr zur Uhr.
01:18:26: Das sind wir in den 80er-Jahren.
01:18:28: Wir können das nicht weiter machen.
01:18:30: Wir können das nicht weiter machen ohne noch dieses Ding, die Sache, die diesen Begriff begründet hat vom Lagerfeuer,
01:18:38: vor dem sich die Nation abends zusammenfindet.
01:18:41: Fernseh-Shows.
01:18:42: Diese Fernseh-Shows.
01:18:43: Und davon natürlich spektakulärerweise im Osten war es Kesselbundes, im Westen war es Wettenderz.
01:18:49: Also angefangen ohne Gottschalk, aber dann eigentlich zum Ruhm geführt durch ihn, oder?
01:18:55: Ja, kann man so sagen.
01:18:57: Aber ja, das stimmt.
01:18:59: Es war wirklich ein absolut legendäres Format, wo alle Altersgruppen, alle gesellschaftlichen Gruppen dabei waren.
01:19:08: Hink eben auch stark an den Moderatorenfiguren und Gottschalk war halt irgendwie auch top of the Pop, was das anlangt.
01:19:17: Ein riesiger Aufwand, der damit diesen Wetten getrieben wurde, aber auch deswegen so populär, weil es natürlich einen irrsinnigen Prominentenauflauf in jeder Sendung gab.
01:19:31: Also einmal bei diesen Wettparten und zum anderen halt, weil auch wirklich jede große Band und jeder große Popstar stolz darauf war,
01:19:41: wenn er bei Wetten das auftreten konnte, weil natürlich klar war, da haben sie auf einen Schlag ein suchtgigantisches Publikum für irgendeinen neuen Song oder für irgendeine neue Platte oder was auch immer.
01:19:55: Das brennt durch.
01:19:57: Und dieses Zusammenspiel von gruden Wetten und ganz, ganz viel Prometum und Superstars und noch eine Moderator, der wirklich auch seinen sehr, sehr eigenen Ton hatte, den er leider jetzt ein bisschen verloren hat.
01:20:15: Das war Erfolgsgarant.
01:20:19: Der Mann wirkte Jahrzehnte, jünglich, ohne überhaupt jünglich zu sein.
01:20:25: Das war, glaube ich, der Sprach, also wenn man sich Gottschalk so anguckt, also wenn man sich den Mann anguckt und man nicht wüsste, wer der ist, dann sieht er, also aus der Damagenszeit heute ist er natürlich älterer Herr, aber was auch immer,
01:20:37: auch wenn er sich nicht so verhält, aber der sieht komisch aus.
01:20:43: Das ist nicht, das ist kein, also heute würde man sagen Radio Gesicht.
01:20:47: Der kam ja aus der Welt der jugendlichen Rundfunkprogramme der 70er Jahre und im Bündnernam ist Gottschalk komplett darin stehen geblieben und hat halt auch so diese Lockerheit, die du als Radiomoderator viel eher noch hast als im Fernsehen.
01:21:05: Die hat er sich erhalten.
01:21:07: Er selber als Moderator ist mehr Radio als Fernsehen eigentlich, was sozusagen die Textseite andankt und von der Optik her ist er natürlich ein Stück weit auch eine Fernsehikrone, weil er halt mit seinen irren Kostümen oder Outfits jedes Mal auch für Erstaunen gesorgt hat.
01:21:26: Aber der begegnet sich eigentlich eine schnottrige Radiokultur und eine exzentrische Fernsehkultur.
01:21:33: Und das war so dermaßen populär, dass also eben diese ganzen auch Hollywood Leute dahin mussten.
01:21:41: Natürlich.
01:21:42: Ob die wollten oder nicht.
01:21:43: Natürlich.
01:21:44: Und das ist auch, da gibt es immer wieder so Legenden, auch Legenden, wie diese wirklich internationalen Superstars dann auch mal gefragt haben, sagen wir, was ist das?
01:21:55: Was, was, wo war ich da gerade? Was war das für ein Mann? Warum hat er mich so komisch angeguckt, angefasst und warum musste ich jetzt da irgendwie...
01:22:03: Und was sollen diese bekloppten Wetten?
01:22:05: Genau, diese Wette. Was ist das? Also das ist auch...
01:22:08: Sind die Deutschen jetzt endgültig durchgeknallt?
01:22:10: Jetzt möchte ich mir jetzt fragen. Genau.
01:22:12: Jetzt, da wird's nochmal Genuin German oder nicht. Gibt es sowas? Gibt es sowas wie das, was der gemacht hat und so wie das hier lief, mit in der Größenordnung? Gab's das woanders auch?
01:22:25: Bin ich überfragt.
01:22:27: Also ich wüsste nicht.
01:22:28: Ich kenne mich jetzt im englischen oder amerikanischen oder europäischen Fernsehmarkt.
01:22:35: Ich glaube, natürlich ist, gerade im italienischen Fernsehen, gibt's natürlich auch total absurde Fernsehformate, wo man sich auch fragt, wie bekloppt kann man nur sein.
01:22:44: Nee, es gibt auch dieses japanische Fris, die sich gegenseitig gegen so Wände schießen und als sie jetzt kam, natürlich.
01:22:48: Genau. Ja, aber das hat ja eher masochistische Züge. Also da ist das ja mehr die Freude am ausgelebten...
01:22:54: Also, das ist ganz furchtbar eigentlich, das darf man sich ja gar nicht antut.
01:22:58: Ich wüsste kein Beispiel zu nennen. Ich bin überfragt.
01:23:03: Also es gibt sicherlich so große Schuhe und so weiter, aber dieses, dass das so ein Phänomen wird, dass es so bewegt, die gesamte, also wirklich durch alle Altersschichten auch durch, da saß die Oma, die fand den irgendwie nett und frech, Schwiegersohnig.
01:23:17: Die Wetten haben eigentlich alle abgeholt, die so ein bisschen auf Action standen, schaffen die das jetzt mit den Bundstiften, das durch Läcken die Farbe zu erkennen, was legendär bescheuert ist.
01:23:30: Und gefegt war in der Qual. Ja. Ja. Ja. Auch da Satiriker, die sich das Fernsehen zur Brust genommen haben.
01:23:39: Von der Zeitschrift Titanic. Das waren die Titanic, ja, war das Titanic, Mensch.
01:23:44: Also jetzt mal die 80er, ich hab hier noch was. Also Ende der 80er passiert da sowas in Deutschland und das wird natürlich auch ins Fernsehen übertragen.
01:23:58: Und ein sehr spektakulärer Teil davon, also gerade für die Oster, war eine Sendung namens 1199, die fing im Osten kurz vor der Wende an, kurz Ende der 80er.
01:24:13: Und die hatte als Merkmal einerseits, dass sie tatsächlich offensiv Jugendlicher war als sonstige Jugendprogramme, also ich meine, in der DDR, es gab Leiden, die hießen Jugendmode und so sahen die aus.
01:24:26: Und die Klamotten auch, die da drin. Ja, nicht umsonst wollten die Leute, also die jungen Leute in der DDR, nichts aus dem Jugendmodelladen.
01:24:35: 1199 war tatsächlich nicht mehr so in diesem Jugendmodellscharm verhaftet, sondern da waren irgendwie ehrliche junge Leute, die so ein bisschen derzeit entsprechend auch ein bisschen frecher waren.
01:24:46: Und das Ganze hatte dann einen Höhepunkt am 23. November 1989, das war ja schon nach dem 9. November, als ein Reporter namens Jan Carpentier, der uns auch in Barbis bei wohnt.
01:25:00: Noch Wandlitz gefahren ist.
01:25:01: Na Wandlitz gefahren ist und gefragt hat, kann ich mir das mal angucken.
01:25:04: Ich hab die Sendung gesehen.
01:25:05: Und in Wandlitz wohnte ja nun die Ott-Volet, die komplette SED-Führung hatte da ihr eigenes Ghetto sozusagen.
01:25:14: Und erst Sie haben das gesehen.
01:25:16: Jetzt bin ich mal gespannt, wie Sie das fanden.
01:25:18: Ja, das hängt natürlich damit zusammen, dass ich persönlich diese Zeit vor dem Fall der Mauer und die ganze Zeit danach als ein absoluter Glücksfall und was enorm Wichtiges in meinem und in unser aller Leben gesehen habe und auch daraus eine große, große Neugierde resultierte, die bis heute nicht nachgelassen hat.
01:25:42: Ich hab jetzt für meine Person gesprochen, was ist anders am Osten und was ist genauso, wie ich es auch kenne.
01:25:53: Und ich hab damals eben auch viel deutschen Fernsehfunk geguckt oder Fernseh der DDR, hieß es damals, glaube ich, noch.
01:26:00: Und das war der Hammer, dass auf einmal so diese gesamte Frechheit des Bundesrepublikanischen Fernsehens der späten 60er, 70er Jahre sich auch da wieder eingefunden hat und dass man dann so investigativ Formate hatte, wo der da einfach hingeht und an die Tür klopft und sagt, so, ich will jetzt mal hier rein und lass mir mal gucken und da, da, da.
01:26:27: Ich fand das unglaublich.
01:26:29: Also das war wirklich, das sind so Fernsehmomente, wo einem die Gänsehaut so ein bisschen runterkam und das kann nur hier und jetzt und in diesem Moment passieren und danach nie wieder, weil jetzt ist der Band gebrochen.
01:26:45: Und es gab ja nicht nur Wandelitz, sondern auch um viele andere, dieser Worte der Politikerkaste, der DDR herum, gab es ja so nicht nur physische Zäune, sondern auch so eine Mauer des Schweigens.
01:27:01: Es war vollkommen unvorstellbar, dass man aus dem Privatleben eines Mitglieds des Politbüros irgendwelche Sachen, das ist eine Ruhungszwege macht.
01:27:13: Und dass man sozusagen live dabei ist, wie diese Mauer des Schweigens und diese physische Mauer durchbrochen wird und dann auch da so kleine Gespräche und so kleine überraschende Konfrontationen zustande kommt.
01:27:28: Ich fand das absolut atemberaubend. Also ich als Westmensch, und ich kann mir gerade noch so annähernd vorstellen, wie das auch auf Ostmenschen gewirkt haben mag, wo es wird, das ist doch unglaublich.
01:27:46: Das ist vom Klett unglaublich gewesen.
01:27:48: Also das eine ist sozusagen dieses Durchbrechen der Mauer und das andere die komplette Entzauberung.
01:27:55: Ja, das meine ich mit Entzauberung.
01:27:57: Das ist ja der Mauer ist ja gar nichts. Man hat ja gedacht, da verbergen sich Märchenschlösser und ich weiß nicht was, aber es war ja relativ profan.
01:28:04: Es war so unglaublich.
01:28:06: Ja, man musste dann irgendwie schon gucken, ach guck mal an, ah da haben Westzahnpasta oder keine Ahnung, so was schon.
01:28:12: Aber ansonsten haben die ja da irgendwie jetzt nicht so in dem Superluxus gelebt.
01:28:17: Nein, nein.
01:28:18: Und das Bittare ist eben diese Mischung aus dem Superprofan. Die Häuser sehen da nix aus und okay, es gibt eine Mielewaschmaschine.
01:28:24: Aber was die Leute dann richtig auf die Palme gebracht hat, war, der ist dann in den Konsum, in die Verkaufstelle gegangen.
01:28:33: So und wenn sie sagen, na ja, das war jetzt alles nicht so.
01:28:36: Für DDR-Bürger war folgendes wirklich dann der Kracher, dass die, also dann sagten, na ja, das ist ja hier eigentlich nicht anders als sonst irgendwo.
01:28:45: Und währenddessen zeigte die Fernsehkamera aber diese Bananen und die Ananas.
01:28:50: Und da platzte den Leuten der Kragen.
01:28:53: Also das war wirklich was, was keiner sonst in seinem Konsum vorfallte.
01:28:57: Wird da das eine noch das andere?
01:28:59: Das ging immer so ein bisschen und man lacht darüber mit den Bananen.
01:29:02: Ja, aber das kann da nur so daran, hätte sich mir oder hat sich mir dann nicht mitgeteilt.
01:29:07: Das ist klar. Das ist dann eine Ostsicht, die mir zu dem Zeitpunkt auch gefehlt hat.
01:29:13: Und natürlich haben auch die gesehen, dass das keine Traumschlösser war.
01:29:18: Ja, und ich, also da können wir auch ein Gespräch mit meiner Eltern erinnern, die dann, na ja, guck hier, ja, jetzt kommst du da.
01:29:24: Also wenn man sich jetzt mal anguckt, wie so ein, wie Leute in der, in der regierenden Oberschicht in anderen Ländern wohnen,
01:29:30: dann ist das schon sehr, sehr, sehr banal und dann ist wirklich, die hatten halt einfach irgendwie kleine, zweistläckige Häuschen, Wunschhauen.
01:29:35: Nein, es waren keine Putins.
01:29:37: Nein.
01:29:38: Muss man schon auch, ist keine Ehrenrettung im Grunde genommen, aber der war halt halber sagen.
01:29:45: So, und also der Herr Capetier hat dann aber da nicht weitergemacht.
01:29:50: Der hätte daraus eine Karriere machen können, hatte sich dagegen entschieden, dem war das tatsächlich.
01:29:55: Der ist dadurch auch offen, wurde plötzlich bekannt, weil er statt Vorderkamera und berichtete und plötzlich war er halt von dieser Geschichte.
01:30:01: Er hat das sehr gut gemacht, aber er hat sich Zeit seines Lebens dann auch immer, also er ist jetzt auch schon über 70, glaube ich, dagegen gewährt, da weiter in diese Bresche zu schlagen.
01:30:11: Er hätte weiter in diese Richtung gehen können, er hat weiter beim Fernsehen gearbeitet, aber hat das nicht, ist da nicht weitergegangen.
01:30:17: So, sind wir Ende der, 18. Jahrhundert, 1990.
01:30:20: Die Mauer ist weg, es gibt ein Fernsehen für beide.
01:30:25: Wir gehen nicht die ganzen 90er durch, weil da sind wir jetzt noch ewig beschäftigt.
01:30:29: Ich überlege gerade, was er noch nicht hat.
01:30:34: Comedy, glaube ich, müssen wir eh nochmal, ah ja, Herriest und Preil.
01:30:39: Natürlich.
01:30:40: Bis heute irgendwie immer noch komisch auf eine Art.
01:30:44: Find ich auch erstaunlich, wie sie das verhalten hat.
01:30:46: Beinahe doppelt komisch, aber für die DDR oder für das Ostbrückelkurb natürlich irgendwie auch beeindruckend, weil die sich ein bisschen was getraut haben.
01:30:57: Otto Walges im Westen, aber der hatte jetzt auch keine Fernsehsendung.
01:31:00: Nee, aber HP Kerkelingen zum Beispiel.
01:31:03: Jetzt sind wir doch noch, da machen wir doch noch ganz kurz die Ausbildung, die 90er.
01:31:06: HP Kerkelingen, die 90er, die Miektropa, Miektropa, Kaffeemaschinen.
01:31:12: Ja, also das erlebt ja gerade auch so ein Revival, aber HP Kerkelingen ist auch nochmal wieder so ein bisschen wie Thomas Gottschalk,
01:31:22: eine eigentlich gar nicht erwartbare Deutsche, Westdeutsche, wahrscheinlich glaube ich auch mehr.
01:31:28: Fernsehlegende, der wirklich alles möglich ausprobiert hat, sich selber dabei immer wieder treu geblieben ist, auch in den unterschiedlichsten Charakteren und Figuren, in die er geschlüpft ist.
01:31:42: Und HP Kerkelingen ist halt auch einer, der das geschafft hat, also ein etwas anarchistischer, humoristischer Komiker nicht nur bestimmte Zielgruppen abzuholen,
01:31:56: sondern wirklich querbeet, doch unglaublich viele Leute anzusprechen und Sympathie zu erwecken.
01:32:06: Ja, auch weil es keiner war, der, sagen wir mal so als Komiker oder als Kabarettist eine gewisse Aggressivität gehabt hätte
01:32:22: und so etwas sehr offensives, vielleicht auch nicht mal übergriffiges gehabt hat, wodurch Komiker auch super funktionieren kann, sondern er ist irgendwie immer in einem liebenswerten Rahmen geblieben.
01:32:36: Und er hat natürlich einfach auch grandiose Fähigkeiten mit seinen Figuren, mit seinen Dialekten, seiner ganzen Ausstrahlung.
01:32:43: Also sicher ein ganz großes, sehr typisches Fernsehereignis HP Kerkelingen.
01:32:49: Da gab es auch mehrere, unter anderem den Teil, wo er als die Königin Beatrix auftrat und den Albtraum eines jeden Protokollbeamten hervorgerufen hat.
01:33:06: Die nicht wussten, dass er das war und die nicht, die haben das natürlich sehr schnell bemerkt, aber die waren irgendwie auch komplett unsicher.
01:33:14: Aber die wussten ja nicht, dass das passiert.
01:33:16: Das natürlich nicht.
01:33:17: Das ist der Albtraum bei solchen Leuten.
01:33:19: Der über Jahre, Monate gebaut Plan, einfach vor den Augen auseinander fällt, weil jemand…
01:33:27: Stärksbesuch und dann fährt er einfach von der falschen Seite die Einfahrt vom Schloss Belbyr rein und steht da und sagt so jetzt…
01:33:35: Ich bin die Königin für lecker Essen.
01:33:37: Lecker Essen beim Bundespräsidenten.
01:33:40: So, habe Kerkelingen. Wir merken, auch die Fernsehgeschichte besteht aus einzelnen Leuten.
01:33:45: Wir haben ein paar genannt.
01:33:47: Wir haben ein paar Auszüge aus dem Fernsehprogramm vorgelesen.
01:33:52: Auch das ist natürlich toll.
01:33:53: Sie haben eine Ausstellung gemacht zu Dingen, die man eigentlich im Fernsehen sehen muss.
01:33:56: Wir machen einen Podcast zu Dingen, die man eigentlich im Fernsehen oder in der Ausstellung sehen muss.
01:34:00: Aber gut, Anmerkungen dazu.
01:34:02: Ich kann es noch mal sagen, an podcast.guliam.de.
01:34:04: Alles Neue und Alte zum Fernsehen würde man auf guliam.de lesen, wenn wir uns mit Fernsehen beschäftigen würden.
01:34:09: Das würde das, was wir heutzutage natürlich nicht mehr tun, weil alles in diesem Internet ist.
01:34:13: Aber sie beschäftigen sich weiterhin mit Dingen, die man auch anfassen kann.
01:34:18: Da können wir sagen, gibt es demnächst einen neuen Band Berliner Schriften zur Industriekultur.
01:34:23: Also ich weiß nicht genau, wann dieser Podcast erscheint, aber der neue Band erscheint im Frühjahr 2025.
01:34:28: Wir verlinken das. Es geht um Tempürof Schöneberg.
01:34:32: Genau.
01:34:33: Was sind die Highlights in Tempürof Schöneberg?
01:34:36: Was sind die Highlights in Tempürof?
01:34:38: Also gut, das hat jetzt mit mir die Geschichte nicht zu tun.
01:34:41: Wir machen ja von der Home in eigener Sache.
01:34:43: Ullsteinhaus kennt ja jeder vielleicht.
01:34:46: Aber die Geschichte des Ullsteinhauses kennen heute wenige.
01:34:49: Malzfabrik in Schöneberg kennen deutlich weniger Leute, hat aber eine tolle Geschichte und eine tolle und interessante Gegenwart.
01:34:58: Und ein etwas größeren Teil als alle anderen Orte nimmt die Geschichte vom Flughafen Tempelhof ein.
01:35:05: Einen der vielleicht verrücktesten, außergewöhnlichsten, interessantesten, erzählt stärksten Orte der Industriekultur, die es in Deutschland und Europa überhaupt gibt.
01:35:18: Und diese Mischung, gerade von Tempelhof Schöneberg, wo es eben auch weniger populäre und dann wieder superpopuläre Objekte gibt wie den Flughafen Tempelhof oder den Telto-Kanal, die ist so auch noch nicht erzählt worden.
01:35:34: Und das findet sich in dieser Publikation wieder.
01:35:36: Und auch wenn ich ja mehr oder minder für Leute, die mich kennen, dafür bekannt bin, dass ich doch Berlin sehr kritisch gegenüberstehe, kann ich nur sagen, dass die Fahrradrouten des Berliner Zentrums Industriekultur sehr schön sind.
01:35:49: In diesem Fall gibt es auch eine Radtour, die diesen Band beigegelegt sein wird, nämlich die Radtour mit dem schönen Titel Eisenbahn und Landebahn, weil dieses Gebiet im Süden Berlins eben sehr stark durch diese Verkehrswege bestimmt ist.
01:36:05: Und die Radtour ist super.
01:36:08: Und man kann sich Sachen angucken, man kann mal zwischendurch anhalten, sich einen Kaffee holen und dann einfach staunen.
01:36:12: Und eben auch Sachen, selbst für Leute, die hier schon wohnen, gibt es immer sogar Heimtipps und Dinge, die man vielleicht nicht weiß.
01:36:18: Das war der Werbeblock in eigener Sache auf Ihrer Seite.
01:36:21: Vielen Dank.
01:36:22: Professor Josef Voppe, vielen Dank für die viele Zeit.
01:36:26: Wir haben ordentlich gemäht heute, aber es ist das ehemalige.
01:36:30: Wenn man erstmal dabei ist beim Fernsehen, dann bleibt man dabei.
01:36:32: Vielen Dank auch fürs Zuhören, fürs Dranbleiben.
01:36:35: Und ich hoffe, wir hören uns wieder und mal gucken, welches Thema wir beide beim nächsten Mal bearbeiten.
01:36:40: Vielen Dank fürs schöne Gespräch.
01:36:42: Schmeiß.
01:36:44: Euer Christian.
chili Palmer
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