Die Weltsimulation für Pflanzen
Shownotes
Das IPK Gatersleben https://de.wikipedia.org/wiki/Leibniz-Institut_f%C3%BCr_Pflanzengenetik_und_Kulturpflanzenforschung
Phänotypisierung erklärt https://www.ipk-gatersleben.de/forschung/molekulare-genetik/automatisierte-pflanzenphaenotypisierung
Die Gewächshäuser des IPK Gatersleben https://www.ipk-gatersleben.de/infrastruktur/phaenotypisierung/gewaechshausanlagen
Die Phänosphäre im Überblick https://ipkstories.pageflow.io/ipk-phaenosphaere-36009
Realistische Feldforschung unter dem Dach https://www.quer-feld-ein.blog/finden/realistische-feldforschung-unter-dem-dach/
Share the Bean: A Citizen Science Experiment https://www.pulsesincrease.eu/experiment
Dokumentation von Arte zum Experiment https://www.arte.tv/de/videos/114194-000-A/superfood-bohnen/
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00:00:00: Besser Wissen, der Podcast von GULAM.de
00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe. Mein Name ist Martin Wolff und ich
00:00:09: bin Podcastbeauftragter und ich befinde mich heute in Garters Leben in Sachsen-Anhalt.
00:00:15: Und auf dem Weg hierher bin ich durch Magdeburg und Halberstadt durchgekommen und durch eine
00:00:22: Straße, die es mit diesem Namen nur in Ostern geben kann bzw. sicher, nämlich die Straße
00:00:28: der DSF und ich bin jetzt bei Dr. Kerstin Neumann, deren, wie soll man sagen, deren
00:00:35: Berufstitel hier ist Group Leader Automated Plant Finotyping, was sich total schräg anhört,
00:00:41: aber was wir jetzt im Laufe des Podcasts aufklären werden.
00:00:45: Wir sind im IPK Garters Leben und das ist nämlich ein Institut, ein Leibnizinstitut.
00:00:52: Herr Esfeil, bevor ich jetzt hier irgendwelchen Quatsch erzähle, Kerstin, was macht dieses Leibnizinstitut?
00:00:58: Ja, erst mal willkommen am IPK und wir freuen uns, dass du vorbeischaust, auch wenn es mitten
00:01:03: in der Pampa liegt. Wir sind das Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung
00:01:10: und unsere Kulturpflanzen sind ja die, die uns ernähren und das Herz des Instituts ist
00:01:15: tatsächlich die Genbank, die eben die Vielfalt dieser Kulturpflanzen erhält und rings herum
00:01:20: gibt es ein sehr großes renommiertes Forschungsinstitut mit vier wissenschaftlichen Abteilungen und
00:01:26: verschiedene Ausrichtungen, aber hauptsächlich im Pflanzengenetik.
00:01:29: Und dieses Institut und vor allem auch dieses Gelände, was mitten, ja also ich bin ja mit
00:01:37: einem Rad von halber Stadt hierher gefahren und nach da dann irgendwann, hey, es ist nur
00:01:41: Wald und dann noch ein Feld und noch ein, also war total schön.
00:01:43: Also die Landschaft einfach total fantastisch, es ist ein schöner Herbst und alles war grün
00:01:48: und sah satt aus und so ein bisschen nebel am Horizont und alles.
00:01:51: Ja, dann komme ich irgendwann aus dem Wald und dann ist hier dieses Gelände und es sah
00:01:55: auch gar nicht aus, wie man sich jetzt so heute so ein modernes Forschungsgelände vorstellt,
00:01:59: sondern es sind so eher Flachbauten, so ein bisschen gelb angestrichen, alles sehr nett
00:02:03: und das gibt es schon lange, oder?
00:02:05: Das gibt es schon sehr lange, wir hatten letztes Jahr tatsächlich offiziell 80-jähriges Bestehen,
00:02:10: das liegt an der Genbank, die wurde mitten im Zweiten Weltkrieg gegründet, Kaiser Wilhelm-Institut
00:02:16: damals in Wien, die haben diese Sammlung aufgebaut und haben sie dann im Krieg exportiert Richtung
00:02:22: Quedlenburg, was ja auch sehr bekannt ist in der Satt, Gut Erhaltung und Züchtung und
00:02:28: nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier dann Standort gesucht für die Genbank.
00:02:32: Genbank heißt ja, du musst das Zeug auch vermehren, das heißt die Sorten werden im Feld angebaut
00:02:36: und satt gut geerntet, eingelagert, mittlerweile in Kühlkammern, sodass man es nicht allzu
00:02:41: oft anbauen muss, aber damals wurde das noch regelmäßiger angebaut.
00:02:44: Das erklärt sie einfach, warum wir hier diesen Standort haben, der in einem Dorfchen angesiedelt
00:02:50: ist, nämlich Gartesleben und ja ein wissenschaftliches renommiertes Institut beinhaltet und manch
00:02:55: einer der Kollegen, die eben weiß ich nicht aus dicht besiedelten Städten auch gerade
00:03:00: in Indien kommen und dann hier in Gartesleben landen, das ist schon erstmal ein Kultur-Schock,
00:03:04: aber alle akklimieren sich eigentlich recht schnell und finden es dann sehr schön, weil
00:03:07: wie du schon sagst, das ist sehr gemütlich, wir haben kein großes Hochhaus, wo alles
00:03:11: untergebracht ist, das ist eben damals historisch gewachsen, dann haben sie mal noch das Gebäude
00:03:15: gebaut, das Gebäude gebaut.
00:03:16: Ich glaube, dass ein Ensemble selber, diese alten Gebäude stehen tatsächlich auch unter
00:03:20: Denkmalschutz.
00:03:21: Schon.
00:03:22: Also das ist wirklich sehr nett und das ist eine, wie ich festgestellt habe, die ging
00:03:26: es sehr lebensbejaend, denn jeder zweite Ort hier hat als zweiten Teil des Ortsnamens
00:03:31: Lebens, also es gibt Garteslebens, es gibt Haldensleben, es gibt ja also jede Menge Leben hier und das
00:03:37: betrifft jetzt nicht nur die Umgebung, sondern auch, wie du schon erwähnt hast, das, was
00:03:42: sich hier auf dem Gelände abspielt.
00:03:43: Und damit kommen wir wieder zu deinem Titel, Group Leader Automated Plant Phenotyping.
00:03:49: Was bedeutet das?
00:03:50: Genau, also Group Leader, ich bin eben Gruppenleiterin einer wissenschaftlichen Arbeitsgruppe,
00:03:55: beziehungsweise bei mir ist es eine Infrastrukturgruppe, Schrickstrichforschungsgruppe und wir haben
00:04:02: vier wissenschaftliche Abteilungen und in diesen wissenschaftlichen Abteilungen sind eben
00:04:05: Forschungsgruppen oder Infrastrukturgruppen untergebracht.
00:04:08: Eine davon leite ich und zwar die automatisierte Pflanzenphenotypisierung.
00:04:13: Und die beschäftigt sich nur wiederum mit der technischen Nutzung von Phenotypisierung-Systemen,
00:04:20: das sind Anlagen, auf denen wir Pflanzen oder Pflanzenbestände untersuchen mit bildgebenden
00:04:26: Verfahren.
00:04:27: Das heißt, wir machen Bildaufnahmen vom Wachstum der Pflanzen und können das so nicht invasiv
00:04:31: untersuchen.
00:04:32: Ich habe überlegt, bevor ich hierher gefahren bin und als wir das Thema besprochen haben,
00:04:37: wofür ich übrigens Danny danken möchte, der Zuhörer dieses Podcast ist und mir vorher
00:04:42: schon mal geschrieben hat, der Mensch wollte ja nicht was zu WVAS machen.
00:04:45: Wir haben dann dieses VHS vorgemacht und dann hat er dann nochmal geschrieben, guck mal
00:04:47: hier, ich arbeite an diesen Instituten, das ist super interessant.
00:04:50: Und dann dachte ich erst, also ja, auf jeden Fall ist das interessant.
00:04:54: Da habe ich überlegt, okay, wie kriegst du das jetzt als Podcastthema?
00:04:57: Das Thema wird dann sein, den Pflanzen beim Wachsen zu sehen.
00:05:00: Und als nächstes haben wir dann ein Podcast so wie Farbe trocknet oder wir gucken mal.
00:05:05: Aber das ist also es tatsächlich so, dass das Zusehen beim Wachsen hier automatisiert
00:05:11: erfolgt.
00:05:12: Das ist Feno, also der Teil Feno weist daraufhin.
00:05:17: Also ihr guckt euch die Pflanze von außen an.
00:05:20: Ja, der Feno Typ einer Pflanze, richtig.
00:05:22: Also die Merkmale, die eine Pflanze beschreiben.
00:05:24: Und im einfachsten Fall macht man das einfach mit einer Kamera.
00:05:27: Genau.
00:05:28: Und dann drückt man, aber da drückt nicht einer auf den Auswilligter, sondern macht
00:05:31: jetzt ein Bild.
00:05:32: Nein.
00:05:33: Also die armen Doktoranden müssen nicht daneben stehen und die Pflanzen täglich fotografieren
00:05:36: und das Ganze dann auch noch für hunderte Pflanzen am Tag.
00:05:39: Das macht dann eine automatisierte Anlage, deswegen automatische Feno Typisierung.
00:05:44: Das Ganze läuft über Förderbänder und Automatisierungstechnik, die eben die Pflanzen, die in solchen
00:05:50: Wagen stehen, automatisch zu den bildgebenden Systemen, also den Kameratürmen fahren oder
00:05:55: Bildaufnahmetürmen.
00:05:56: Und dann gibt es verschiedene Kamerasysteme.
00:05:59: Also wir haben auch nicht nur eine Kamerasorte, es gibt verschiedene Systeme.
00:06:03: Und eine Hauptkamera ist aber auch tatsächlich die ganz triviale RGB Kamera, also digitale
00:06:08: Kamera, die jeder zu Hause auch nutzen kann.
00:06:10: Die liefern einem schon sehr viel Information.
00:06:13: Jetzt haben wir uns das gerade einmal angeguckt.
00:06:15: Wir waren in so einer, wie man sich das so vorstellt, so diese Gewächshäuser.
00:06:19: Es ist ewig übrigens her, dass ich mal in so einem Gewächshaus war.
00:06:23: Und zwar in Potsdam.
00:06:25: Ich wollte nämlich noch fragen, wie du dazu gekommen bist.
00:06:29: Du hast mir erzählt, du hast in Potsdam studiert.
00:06:32: In Gollm?
00:06:33: Ich habe tatsächlich in Potsdam Biologie studiert, ganz regulär.
00:06:36: Bin damals noch sehr viel Fahrrad gefahren, das war noch bevor es ein Semesterticket gab.
00:06:40: Und da war ein Teil der Uni war in Gollm.
00:06:43: Mittlerweile ist ja die ganze Biologie in Gollm, Teil des Grundstudiums, Chemie, Physik, Mathematik,
00:06:48: das war alles vorne am neuen Palais.
00:06:50: Und dann gab es noch so ein bisschen in der Villa Liegenditz.
00:06:52: Das war am anderen Ende des Schlossparks, wo wir dann illegal durch den Schlosspark gefahren sind.
00:06:55: Das mochten die Parkwächter immer nicht sehr gerne.
00:06:58: Das waren wir, das Rennen mit den Parkwächtern.
00:07:00: Da gab es die Zoologie dann noch am Ende und auf der anderen Seite noch was von der Botanik.
00:07:05: Da war auch Gewächshaus.
00:07:06: Genau, also ich kenne Potsdam auch ganz gut.
00:07:08: Die Schlösserstüpfung ist natürlich im Potsdam außerordentlich beliebt.
00:07:11: Und istweise darauf hin, dass wir mit einem anderen Menschen, der in Gollm arbeitet,
00:07:16: einen Podcast haben.
00:07:17: Das war zu einem C64 Adventure, das der Mann geschrieben hat, der Astrophysik in Potsdam lehrt.
00:07:24: Diese Werbung für diese anderen Podcastfolge sei entschuldigt.
00:07:28: Aber was ich worauf ich hinaus wollte, war, ich war nämlich mal in Gollm, also ganz lange her.
00:07:33: Da ging es um die Genkartoffel.
00:07:35: Das war das letzte Mal, dass ich in so einer Anlage war, wo es also diese Gewächshäuser gab,
00:07:41: was damals auch total hochmodern war.
00:07:44: Und ich weiß, dass es durchaus in der Stadt Diskussionen darüber gab.
00:07:49: Jetzt wird hier eine Genkartoffel gezüchtet.
00:07:51: Warte, da kennst du dich da, also das ist ewig her, also muss ich mal tausend an die
00:07:55: Säge.
00:07:56: Kann ich mich persönlich nicht dran erinnern, aber das war vermutlich auch nicht an der Uni,
00:07:59: sondern am Max-Planck-Institut, was ja auch in Gollm ist.
00:08:02: Richtig.
00:08:03: Genau.
00:08:04: Da war ich damals, aber noch nicht an Max-Planck.
00:08:05: Ich habe drei Vierteljahr nach meinem Studium war ich auch an Max-Planck, bevor ich ans
00:08:09: IPK kam.
00:08:10: Also da war ich noch an der Uni, da hatte ich mit Max-Planck nichts zu tun.
00:08:14: Aber das sorgt natürlich immer für Diskussionen.
00:08:16: Wir hatten ähnliche Diskussionen hier am IPK.
00:08:18: Das wollte ich fragen.
00:08:19: Das gibt es auch immer noch.
00:08:21: Wenn man G-Material verändert und dabei Pflanzen züchtet, ist natürlich klar, dass sich die
00:08:25: umliegende Bevölkerung, auch wenn sie zum Beispiel Potsdam, jetzt nicht dafür berühmt ist,
00:08:30: dass sie landwirtschaftlich ein Großzentrum ist, machen sie sich natürlich dann Sorgen.
00:08:36: Gibt es dann irgendwie plötzlich Aussaten durch den Wind oder sonst irgendwas?
00:08:39: Hier auch, ja.
00:08:40: Das sind natürlich aus unserer Sicht unberechtigte Sorgen.
00:08:42: Man kann die Sorgen ja auch verstehen.
00:08:44: Die Genbank ist hier sehr gut integriert.
00:08:47: Die Leute wissen davon.
00:08:48: Die schätzen das auch.
00:08:50: Die identifizieren sich damit.
00:08:51: Und man hatte eben Sorge.
00:08:53: Es gab vor meiner Zeit kurz, bevor ich hier angekommen bin, gab es auch einen Freisetzungsversuch
00:08:58: innerhalb des Geländes.
00:08:59: Das muss man ja auch beantragen.
00:09:01: Das muss da öffentlich gemacht werden.
00:09:02: Und da gab es tatsächlich wohl Proteste und auch Fälzerstöre.
00:09:06: Also gab es auch einen Prozess.
00:09:07: Ich glaube am Ende sind die nicht großbelangt worden, aber die haben diesen Versuch kaputt gemacht,
00:09:11: weil sie eben aus Sorge gehandelt haben, dass es die Erhaltung der Genbank-Aktion irgendwie
00:09:17: beinträchtigen konnte, was wissenschaftlich sich nicht halten lässt.
00:09:20: Aber man kann es ja auch positiv sagen und sagen, die Menschen interessieren sich noch
00:09:24: für solche Themen und haben eben Sorge.
00:09:27: Was ein bisschen heutzutage ja schlechter läuft, ist, dass sie dann den Argumenten
00:09:32: dem Wissenschaftlichen eigentlich auch nicht zuhören, dass die nicht berechtigt sind.
00:09:35: Das ist alles ein bisschen im Moment sehr dogma-mäßig, gerade auch mit den neuen Genchern, wo
00:09:40: ja diese Gefahr eigentlich überhaupt nicht besteht.
00:09:43: Also es sind Mutationen, die genauso die Natur machen könnte.
00:09:46: Die Natur macht ganz verrückte Dinge übrigens, die hybridisiert auch Arten miteinander.
00:09:51: Also auch das ist in der Natur vorgekommen.
00:09:54: Brotweizen, Drei Genome, natürliche Hybridisierung entstanden.
00:09:58: Also da gibt es die verrücktesten Themen.
00:10:01: Aber ich nehme das jetzt, also man kommt ja immer wieder mit Leuten in Kontakt auch durch
00:10:06: das Thema Genmank.
00:10:07: Ich arbeite auch viel mit pflanzengenetischen Ressourcen, auch ohne automatische Pflanzen
00:10:11: für Neuzipisierung.
00:10:12: Aber das wäre eine ganz eigene Podcast-Geschichte.
00:10:15: Und da kommt man eben auch mit Leuten ins Gespräch und wir versuchen das dann immer wirklich
00:10:19: auf wissenschaftlicher Ebene auch zu erklären.
00:10:21: Und viele Leute, die Sorgen haben und dann mal am Tag der offenen Tür herkommen zum
00:10:25: Institut, da gibt es den Robert Hoffe hier am Institut, der das super auch erklären
00:10:29: kann.
00:10:30: Und wenn die Leute offen sind für Argumente, in der Regel erledigen sich die Sorgen dann
00:10:34: auch.
00:10:35: Und jetzt hast du schon verweckert und tagt ja auf den Tür, das hätte ich nämlich ganz
00:10:37: am Ende gefragt.
00:10:38: Ich verlinke natürlich das Institut und auch das Forschungsprojekt in den Show-Nots und
00:10:43: dann kann man da nochmal reingucken.
00:10:44: Da gibt es auch eine tolle, früher hatte man gesagt, so Multimedia-Präsentation, aber
00:10:47: eine Webseite auf der filmisch und tonmäßig und alles Mögliche, da kann man, da kriegt
00:10:53: man nochmal so ein Einblick, dass man sich selber mal einen Blick drauf werfen kann.
00:10:57: Aber wie bist du denn nun aus Potsdam hierher gekommen?
00:11:00: Zufall.
00:11:05: Ich habe eine Doktorandenstelle gesucht und die gab es hier am IPK in der Genbank, das
00:11:07: war damals die Arbeits, oder ist immer noch die Arbeitsgruppe von Herrn Börner, nur dass
00:11:10: ich da nicht mehr bin.
00:11:11: Und habe mit pflanzengenetischen Ressourcen und ohne automatisierte Phenotobisierung
00:11:15: einen Trockenstress in Gerste geforscht auf genetischer Ebene dann und natürlich mit
00:11:21: versuchen im Feld, im Gewächshaus, in hydroponischen versuchen.
00:11:24: Und habe also eigentlich hier tatsächlich nächstes Jahr bin ich 20 Jahre am Institut
00:11:32: und habe dann meine Doktorarbeit da fertiggestellt und meine erste Postdoc-Stelle war dann auch
00:11:38: hier am Institut in einer anderen Arbeitsgruppe immer noch in der Genbank und da bin ich dann
00:11:43: in die automatische Pflanzenfelenotobisierung gekommen.
00:11:45: Da gab es nämlich das allererste System, was wir vorhin besucht haben, eines der topf
00:11:51: basierten automatischen Systemen wurde gerade aufgebaut und das gab das erste Projekt,
00:11:57: was das nutzen sollte und auf diesem Projekt war ich Postdoc und da ging es auch um Gerste,
00:12:01: da ging es um Trockenstress, aber das ganze eben im Großtopfversuch mit der Bildgebung,
00:12:07: es war noch nichts etabliert zu dem Zeitpunkt.
00:12:08: Das heißt genau, deswegen da wollte ich Ihnen auch so ein bisschen auch, du kannst das,
00:12:12: hast das alles so ein bisschen verfolgt, wie sich dieses Feld auch, also dieses Feld
00:12:16: hört sich nicht an, aber es passt ja eben auch, wie sich dieses Feld entwickelt hat.
00:12:19: Und zwar, wir waren, du hast es erwähnt, vorhin mal in diesem Gewächshaus, das sieht
00:12:24: aus wie ein klassisches Gewächshaus, da gibt es oben, gibt es Licht und dann gibt es einen
00:12:28: Haufen Pflanzen, aber die stehen nicht auf Tischen, sondern die stehen auf einem Förderband
00:12:33: und das Förderband zieht sich durch den gesamten Raum, also die Pflanzen bedecken auch den
00:12:38: ganzen Raum, also sie sind überall im Raum, aber sie stehen immer so auf diesem Förderband,
00:12:41: dass sie sich auch bewegen können und das tun sie auch.
00:12:43: Sie werden durch den Raum gefahren und zwar einerseits zu den Kästen, in denen die Kameras
00:12:48: sind, die Bilder von den Pflanzen machen und dann werden sie zu einer Waage gefahren,
00:12:55: wo das Töpfchen, wo die Pflanze drin ist, gewogen wird und im Zweifelsfall Wasser hinzutahnen
00:13:00: wird.
00:13:01: Wenn die Pflanze nicht, wie du so schön gesagt hast, Trockenstress bekommen soll, genau,
00:13:05: kriegt sie kein Wasser.
00:13:06: Das ist ein bisschen gemein ist, also die sieht dann, also ich stell es mir so vor, die Pflanze
00:13:10: fährt dann hinter der anderen Pflanze und dann sieht sie ja okay, vorne wird die Pflanze
00:13:13: wieder und dann denkt sie sich, okay, alles klar, ich jetzt auch und dann kommt kein Wasser
00:13:17: und dann fährt sie wieder an ihre Stelle und dann darf sie da stehen.
00:13:20: Das ist, was den Pflanzen hier blüht und der Sinn dahinter ist zu gucken, natürlich
00:13:27: logischerweise die eine Gruppe ist dann, hat Wasser bekommen und verhält sich so und so
00:13:31: und hat dieses Wachstum und hat, legt das an Biomasse zu und die andere Gruppe, die
00:13:35: kein Wasser bekommen hat, wie die sich verhält, das ist der Sinn dahinter, oder?
00:13:39: Genau.
00:13:40: Wir wollen das erst mal überhaupt das Pflanzenwachstum nicht in invasiv, zerstörungsfrei untersuchen,
00:13:45: also gerade die Biomassebildung über die Zeit, dann müsste ich ja die Pflanzen jeden Tag
00:13:48: abschneiden wiegen, dann kann ich ja nicht dieselbe Pflanze am nächsten Tag noch mal
00:13:52: messen, das kann ich über die Bildsysteme machen, das heißt, wir haben, muss mal kurz
00:13:56: erklären, also wir haben eine Draufsichtkamera, die die Pflanze von oben aufnimmt, wir haben
00:14:01: eine Seitenkamera, die die Pflanze von der Seite aufnimmt und dann machen wir auch noch
00:14:04: Aufnahmen aus verschiedenen Seitenwinkeln.
00:14:06: Aus jedem dieser Bilder muss ja erst mal die Bildanalyse durchlaufen, das heißt Hintergrund
00:14:12: von Pflanze trennen, was Pflanze ist, hat dann eine bestimmte Pixelfläche, so und dann
00:14:16: gibt es die Pixelfläche von den Seitenaufnahmen und die Pixelfläche von oben, die kann man
00:14:20: in eine Volumenformel einsetzen und dann erhält man ein Pixelvolumen, was unser Proxy ist
00:14:25: für die Biomasse, das heißt, wenn ich das mit korreliere, mit manuell bestimmten Frisch-
00:14:30: oder Trockengewicht der Pflanze, wenn ich abschneide auf die Waage lege, dann gibt
00:14:33: das eine sehr, sehr hohe Korrelation und mit diesem digitalen Parameter verfolgen wir
00:14:37: eben das Pflanzenwachstum über die Zeit unter verschiedenen Szenarien.
00:14:41: Einmal ist natürlich, wie wächst die Pflanze ohne irgendwelchen Stress, das ist dann unsere
00:14:45: Referenz, unser Kontrolltreatment und dann verschiedene Trockenstressvarianten, hat ja
00:14:51: auch schon verschiedene Projekte angefangen, haben wir mit so einer Frühjahrsdrockenheit-Simulation,
00:14:55: die ja hier in Gartas leben, tatsächlich wir sind ja Regenschatten des Hartzes, durchaus
00:15:00: öfter mal vorkommt und dann hat man eben im Fall, dass für eine Weile wächst die Pflanze
00:15:05: noch gut, dann haben wir die Frühjahrsdrockenheit und dann regnet es irgendwann wieder und
00:15:09: das haben wir versucht zu simulieren in diesem Topfversuch.
00:15:11: Und dann sieht man eben, Pflanzen haben ja nicht leicht trockenst, dass wenn ich aufhöre
00:15:16: zu bewässern, der Topf muss ja erst mal austrocknen und dann habe ich eben eine Verlangsamung
00:15:21: des Wachstums, die ich als erstes sehe und die sehe ich ja nur, wenn ich es in Relation
00:15:25: zum Kontrolltreatment sehe nachher an den Daten.
00:15:28: Das heißt dann sehe ich erst mal eine Biomasse, also nicht eine Reduktion der Biomasse, sondern
00:15:33: eine Reduktion der Zunahme der Biomasse pro Tag.
00:15:37: Und dann, wenn ich in den stärkeren Trockenstress komme, sehe ich auch mehr.
00:15:42: Dann hat man Welkesymptome, bei Getreide haben wir das ja gemacht, also mit Gerste war eine
00:15:47: diverse Population auch aus der Genbank übrigens, also altes Material.
00:15:50: Und da haben wir dann auch zum Beispiel aus den Farbwerten, die man anstieg vom Gelb zu
00:15:55: Grünverhältnis, weil eben Blätter auch schon Welkesymptome zeigen oder Sinneszenzsymptome.
00:16:01: Schalte ich die Fotosynthese-Kamera, dazu sehe ich auch eine Reduktion in der Fotosynthese-Leistung
00:16:06: der Pflanze.
00:16:07: Ich sehe natürlich auch am Wassergewicht, wie stark die Pflanzen runter trocknen.
00:16:13: Auch da gibt es Unterschiede zwischen Genotypen, also wie schnell sie das Wasser im Topf verbrauchen.
00:16:17: Und wenn ich dann wieder bewässere, kann ich mir eben zusätzlich noch die Erholung angucken
00:16:21: und dann sieht man eben, dass die Pflanzen versuchen aufzuholen.
00:16:23: Die versuchen dieses Wachstum nachzuholen.
00:16:26: Gerade Gerste bestockt sich, macht diese Bestockungs-Triebe, an denen später dann die
00:16:30: Ehren sind und die haben dann eine unfassbare, gerade die alten Sorten eine unfassbare Regalera-
00:16:35: ationsfähigkeit.
00:16:36: Also die machen dann eigentlich sogar mehr Halme als im Control-Treatment, nur dass
00:16:39: die nachher keine unbedingt erntragenden Halme sind oder in den Ehren dann nicht wirklich
00:16:45: was drin ist, an Körnchen.
00:16:46: Also das Korngewicht ist immer noch reduziert, aber die haben als Halmanzahl mehr als im
00:16:50: Control-Treatment sogar, weil die versuchen nachzuholen, aufzuholen.
00:16:53: Und das ist der Punkt Nutzpflanzen an dem Ganzen.
00:16:57: Also der Sinn dahinter ist jetzt nicht zu gucken, okay, geht der Pflanze so super und
00:17:01: wie fühlt es sich so, wenn dem Vordermann, Vordervraufpflanzen-Ding Wasser gegeben wird
00:17:07: und mir nicht, sondern am Ende soll ja stehen, also weil es Nutzpflanzen sind, wie die Ausbeute
00:17:13: sich optimieren lässt, auch bei schwankenden, schräg-schräg schlechteren Bedingungen, was
00:17:19: ja dann im Klimawandel anstehen kann.
00:17:21: Genau, also Trockenstress ist ja ein Faktor, mit dem wir hier auch draußen zu tun hatten,
00:17:26: also 2 18 bis 2 21 waren ja sehr starke Trockenstressjahre, Deutschland bald, aber gerade auch hier
00:17:32: in der Region.
00:17:33: Schlimmste ist ja der Harz, das kennt man ja, wie sehr der Wald gelitten hat im Harz durch
00:17:38: die Trockenstressperioden.
00:17:39: Das ist ja was, was uns öfter erwartend wird und die Forschung ist insgesamt dabei, sehr
00:17:46: stark daran zu forschen, wie kann man im Kulturpflanzen an den Klimawandel anpassen.
00:17:50: Dazu muss ich ja erstmal verstehen, was funktioniert, was passiert da auf genetischer
00:17:56: Ebene, Metabolismus und so weiter und da tragen wir ja eben unseren Teil zu bei.
00:18:02: Das heißt, was wir zum Beispiel gemacht haben, ist diese Populationen, die wir untersucht
00:18:05: haben mit diesem Frühjahrs-Trockenheits-Szenario, da haben wir auch genetische Informationen
00:18:10: zu und dann kann man eine Statistik betreiben, die die phenotypischen Merkmale über die Zeit,
00:18:16: die ja die Anlage liefert und die Bildauswertung dann natürlich mit den genetischen Daten
00:18:20: in Verbindung setzt und dann, wenn man genetische Daten über das ganze Genom hat, spuckt die
00:18:25: einem quasi die signifikanten Regionen aus, die für dieses Merkmale einen signifikanten
00:18:30: Einfluss haben und in diesen Genomregionen müssen dann Kandidaten Gene liegen, die auf
00:18:34: das Merkmale einen Einfluss haben.
00:18:36: So, da konnten wir überhaupt erstmal sehen, wie komplex das Thema Biomasseformierung auf
00:18:42: genetischer Ebene ist.
00:18:43: Schon ohne Trockenstress ändert sich das über die Zeit.
00:18:46: Das heißt, ich habe Genomregionen im Frühstadium, die eine Rolle spielen und dann schön verschwinden.
00:18:51: Das sieht man dann auch mit diesen täglichen Daten gut.
00:18:53: Also die Signifikanzwerte gehen runter und andere kommen dann hoch.
00:18:57: Dann gibt es welche, die sind in der Mitte da, nicht am Anfang und verschwinden später
00:19:00: und andere, die sind um die Blüte herum da und bleiben dann lange da.
00:19:03: Also das ist eine zeitliche Auflösung jetzt auf genome Ebene, die man über diese Statistik
00:19:08: eben erreichen kann.
00:19:09: Und dann schalte ich noch den Faktor Trockenstress dazu und gucke mir das im Vergleich zum Trockenstress
00:19:15: an und sehe dann eben nochmal eine Änderung der Genomregionen, die dafür eine Rolle spielen.
00:19:21: Also Biomassebildung unter Trockenstress ist dann auch nochmal anders reguliert, gerade
00:19:25: in der Trockenstressphase, wo wir sichtbare Symptome haben, wo wir auch eine Photosynthese-Leistung,
00:19:31: Reduktion haben, finde ich dafür eben auch verschiedene Genomregionen.
00:19:34: Und zum Teil, wenn ich dann wieder bewässere, schaltet das zum Teil um auf die normale
00:19:41: genetische Architektur, wie wir das sagen, oder die Genomregionen, die unter gut bewässerten
00:19:47: Treatment eine Rolle spielen.
00:19:48: Aber es gibt da auch wieder Genomregionen, die nur in dieser Wiederbewässerungsphase
00:19:52: hochkommen.
00:19:53: Das sind halt die interessanten Kandidaten dann, um da tiefer reinzugehen und zu gucken,
00:19:57: was Liegende dafür Kandidaten gehen.
00:19:59: Die kann man jetzt über die Statistik nicht so genau.
00:20:02: Das ist so eine Region mit so einem Intervall rings um und da liegen zum Teil dann auch mehrere
00:20:06: Gene, je nachdem, wo ich bin.
00:20:07: Also das genaue Genen dann rauszufinden, ist auch nochmal eine extra Aufgabe.
00:20:11: Also das ist ja super komplex vor allen Dingen.
00:20:14: Das, was du gerade erzählt hast, dass das sich über die Zeit ändert.
00:20:17: Also mein Baby, als Leib, wenn man guckt mal drauf sagt, okay, jetzt habt ihr herausgefunden,
00:20:21: also die macht das, wenn es ihr nicht so gut geht, ne, dann kreuzt man das damit und
00:20:25: dann ist das ja, aber das stimmt ja gar nicht, sondern das ist eine hoch liquide Situation,
00:20:32: eine sehr flexible Situation.
00:20:33: Na ja.
00:20:34: Mit jedem Faktor, den ich ändere, wird es eben auch nochmal komplizierter.
00:20:37: Also in der kleinen Anlage, die in der Phytokammer ist, die ist ja nicht im Gewächshaus, sondern
00:20:41: in einer abgeschlossenen Klimakammer.
00:20:43: Da haben sie Versuche mit unserem Haustier der Pflanzengenetik gemacht, Arabidopsis,
00:20:48: Akashmalwand.
00:20:49: Die Akashmalwand, die ich heute gelernt habe, ist die Gänäkige.
00:20:50: Oder die Drossophie, die ich heute gelernt habe, ist die Gänäkige.
00:20:52: Die Fruchtfliege in der Tiergenetik, die Arabidopsis in der Pflanzengenetik und das ganze unter statischen
00:20:58: Lichtbedingungen und dann das ganze unter fluchtigirnende Lichtbedingungen ändert sich komplett.
00:21:04: Also wir haben ein bisschen reduziertes Wachstum auch im Vergleich zu den statischen Lichtbedingungen,
00:21:10: weil diese ständige, sag ich mal, etwas schattiger, etwas sonniger, die Fotosynthese-Maschinerie
00:21:16: dann auch anders gut anschaltet oder abschaltet.
00:21:20: Das ist ein bisschen weniger Biomasse da, aber es ist eine komplett andere genetische Architektur
00:21:25: mit wenig Überlappung zum statischen Licht.
00:21:28: Denken meine meine Pflanzen jetzt nicht so komplex sein können, aber anscheinend ...
00:21:32: Oh, ich glaube Pflanzen, die Nome, sind fast sogar komplexer.
00:21:35: Jetzt ist das, was wir bis gerade eben besprochen haben und was ich mir auch als Erstes angeguckt
00:21:40: habe, ein Versuch, also wo ich das gerade schon beschrieben hatte, wo die in der Reihe stehen
00:21:46: und dann kriegen die einen, kriegen die Wasser und nicht, die werden da so durchgefahren,
00:21:49: das ist ein Versuch mit Töpfen.
00:21:51: Das ist also ein kleiner Plastiktopf und da ist Erde drin und dann kommt da, guckt da
00:21:55: die Pflanze raus.
00:21:56: Aber so sieht das natürlich in der Natur nicht aus, auf dem Feld.
00:22:00: Und das ist auch der Grund, warum ich dann wirklich heute hier bin, weil so eine ...
00:22:04: Obwohl, wie häufig gibt es solche Anlagen, wo die da so durchfahren weltweit?
00:22:08: Ist das, hat jedes Land so eine, gibt es nichts häufig?
00:22:12: Also nicht jedes Land, aber die sind schon definitiv verbreiteter mittlerweile, die
00:22:17: Töpfe basierten Systeme, gibt es auch mehrere kommerzielle Anbieter, die solche Systeme
00:22:20: anbieten, ist trotzdem natürlich auch eine Kostenfrage.
00:22:25: Es ist auch super komplex, also wenn man sich dann ...
00:22:27: Es gibt auch in Deutschland, die jedes Institut, es gibt schon ein paar, die das haben, aber
00:22:32: bei Weitem nicht jedes Institut oder jede Uni hat solche Anlagen.
00:22:35: Aber wir sind ja offen dafür, dass andere die auch nutzen können.
00:22:39: Das heißt, wir haben auch sogenannte Access-Projekte im Moment auf deutscher Ebene, davor auf
00:22:43: europäischer Ebene, wo Leute Projekte einreichen können.
00:22:46: Und wir haben Gelder, um dann für die Experimente durchzuführen.
00:22:49: Weil jemand muss ja die Töpfe befüllen und die Pflanzenstecklinge oder was auch immer
00:22:54: die Samen einsetzen und dann, wobei ich gesehen habe, auch nicht alle gehen auf.
00:22:59: Also das ist dann halt auch so ein bisschen es handelt sich um Natur, dann blieb vier
00:23:02: Töpfe ... - Biologie ist immer dabei, genau.
00:23:04: Ja, da blieb vier Töpfe halt leer, damit muss man dann leben, beziehungsweise hat man dann
00:23:08: die Kontrollgruppe, wo halt nichts ist.
00:23:10: Das ist ja auch vorteilhaft für die Datenaufnahme, selbst das von Vorteilen.
00:23:14: Genau, da gucken wir uns dann die Verdunstungskontrolle ohne Pflanze an.
00:23:18: Aber genau, das gibt halt noch eine, ein paar Stufen höher gibt es die Phänosphere.
00:23:25: Und die ist tatsächlich weltweit einzigartig.
00:23:28: Das ist richtig, ja.
00:23:29: Und das ist, also auch davon machen wir Bilder in die Show-Notes.
00:23:36: Wenn man da reinkommt, dann weiß man, man ist nicht mehr in Kansas.
00:23:40: Also das ist nicht mehr irgendwie das Gewächshaus mit ein paar Leuchten drinne und ein paar Töpfen,
00:23:45: die durch die Gegend fahren, sondern es ist ein gigantisch großer Raum, der extrem gut
00:23:51: beleuchtet ist, oben durch Gasentladungslampe, die gleichzeitig auch Wärme abstrahlen und
00:23:55: dann aber auch noch LED-Streifen.
00:23:57: Die Wände sind alle verspiegelt, sodass das Licht gleichmäßig fällt.
00:24:00: Dann gibt es Infrarot-Beleuchtung von oben.
00:24:07: Es gibt, die Pflanzen selber stehen auch nicht mehr in Töpfen, weil das ist jetzt nämlich
00:24:13: der entscheidende Punkt.
00:24:14: Um rauszufinden, wie sich das Ganze auf dem Feld verhält, muss man natürlich Mähderpflanzen
00:24:19: nebeneinander haben, die möglichst in einem Feldähnlichen Umfeld, also auch nach unten
00:24:23: hin nicht, durch den Topfbohnen irgendwie nach 10 Zentimetern gebremst ausbreiten können.
00:24:29: Und das macht die Phänosphäre.
00:24:32: Das ist ein ziemlich großes Gebäude und ein ziemlich riesiges Projekt.
00:24:37: Seit wann gibt es das hier und wie kam es dazu?
00:24:40: Das ist eine längere Geschichte, wie es immer so schön heißt.
00:24:43: Bis so was realisiert werden kann, wird sicherlich sehr viel Planung, sehr viel dafür Kämpfen
00:24:48: und Überzeugung von Geldgebern stattfinden müssen.
00:24:52: Das kann ich mir auch überhaupt nicht auf meine eigenen Fahnen schreiben.
00:24:55: Das muss man hier am EPK tatsächlich unserem Thomas Altmann, das ist der Leiter der molekularen
00:25:01: Genetikabteilung und mein Chef.
00:25:02: Also meine Arbeitsgruppe befindet sich in seiner Abteilung.
00:25:05: Das muss man ihm zu gut erhalten.
00:25:07: Er hat ja auch hier sehr stark mitgewirkt an dem Aufbau der Pflanzenfähneteubisierung
00:25:13: und hat diese topfbasierten Systeme eben auch genutzt und hat aber, wie wir alle immer,
00:25:18: diese Limitation gesehen, dass die Übersetzung ins Feld natürlich von Einzelflanz und Topfversuch
00:25:23: auf Bestand im Feld und dann natürlichen Feldbedingungen, wo flugte irgendein Lichtbedingungen da sind,
00:25:28: wo man Wolken vorbeifahren, wo mal Regen ist, mal keiner, hohe Luftfeuchtig, niedrige Luftfeuchte,
00:25:33: Wind oder nicht Wind, hat er alles gesehen und hat lange dafür gekämpft, eben diese
00:25:38: weltweit einzigartige Anlage planen und bauen zu können über verschiedene Töpfe.
00:25:44: Teil ist Geldgeber des Instituts, das Gebäude, die Gebäudehülle, die Elektroanschlüsse
00:25:49: und so weiter.
00:25:50: In dem Sinne gab aber ein großes Infrastrukturprojekt finanziert vom BMW F, wo das IBK nicht als
00:25:57: einziger, da war auch Helmholtz Zentrum München mit dabei und ja das Zentrum in Jülich, Forschungszentrum
00:26:04: Jülich heißt es korrekt, die auch sehr viel Pheoneteubisierung haben und das hat eben
00:26:09: Gelder gegeben für bestimmte den Aufbau von Pheoneteubisierung und da ist diese ganze
00:26:14: Installation, was du eben gesagt hast, fälltähnliche Klimatisierung, das heißt wir sind sehr
00:26:20: flexibel in den Temperaturen, wir können Tagesgänge simulieren, wir haben eine Beleuchtung, die
00:26:26: dem Sonnenlichtspektrum entspricht.
00:26:27: wie auch den Stärken des Sonnenlichtspektrums entspricht, die schnell enderbar ist, also
00:26:35: fluktuierende Lichtbedingungen ermöglicht, die ihren schattigen Tag simulieren kann,
00:26:39: voll Sonnigen und alles dazwischen und die auch ermöglicht, über Ventilatoren den Impuls
00:26:46: Wind an die Pflanzen zu geben und die auch ermöglichen würde. Das aktuell nicht genutzt,
00:26:52: haben wir in der Zukunft vor unter zukünftigen Feldbedingungen, sprich erhöhter CO2-Konzentrationen
00:26:57: in diesen geschlossenen Systemen zu arbeiten. Das heißt, wir haben das Feld nach drinnen geholt,
00:27:01: mit den Faktoren, die fürs Feldähnliche Wachstum wichtig sind. Das ist auch publiziert worden,
00:27:07: dass wir darin ein Feldähnliches Wachstum erreichen. Und dann wird das jetzt natürlich angewandt,
00:27:15: um dieses Pflanzenwachstum jetzt auf ein Feldähnliches Wachstum aufzuklären und nicht
00:27:20: auf einzelt Pflanzen topfbasierten versuchen, die nach wie vor ihre Berechtigung haben,
00:27:24: aber die eben Einschränkungen mit sich bringen. Und da gab es schon große Projekte,
00:27:29: zum Beispiel das Abatharsprojekt bei Thomas, was sich auch schon mit Raps beschäftigt haben.
00:27:34: Und den Raps haben wir heute im Folgeprojekt "Stressstop" auch gesehen, wo eben aktuelle Sorten,
00:27:40: die auch von Züchter, da sind ja Züchterhäuser mit dabei, relevant sind, wo sich schon viele
00:27:45: Informationen aus dem Feld haben und dann kontrastierende Sorten in die Versuche eingebracht haben,
00:27:50: um jetzt eben A) das Pflanzenwachstum von Aussatz bis Ertrag, sprich bis Reife, verfolgen zu können.
00:27:56: Wenn wir haben ja neben dem Feldähnlichen Wachstum und all diesen Klimatisierungseoptionen und den
00:28:02: großen Containern mit dem Bodenhorizonten, haben wir natürlich fehnutte Visierungen da drin,
00:28:06: sprich da werden mit verschiedenen Kamerasystem auch wieder Bilder gemacht von den Containern,
00:28:10: diesmal von Pflanzen im Bestand. Und dann kann man natürlich auch noch zusätzliche Daten erheben,
00:28:17: das heißt man kann im relevanten Zeitpunkten, die man schon kennt, reingehen und Blätter ernten
00:28:22: oder auch jasigentwickelnde Samenschoten ernten und dann eben die ominösen Omics mit drauf
00:28:29: praten, sprich ich kann auf Gen-Expressionen gucken über RNA-Sekvenzierung, das nennt sich
00:28:34: dann Transkriptomics, ich kann mir Metabolome angucken, also Inhaltsstoffe, ich kann mir auch
00:28:40: Proteome angucken und so weiter, das ist alles möglich zusätzlich dann zu den nichtinvasiven
00:28:45: Daten über die Zeit. Und das alles ist ein riesen Komplexes Datenpuzzle, was dann jetzt mithilfe
00:28:50: verschiedenster Arbeitsgruppen zusammengesetzt wird, um wirklich zu verstehen, was eben unter
00:28:55: guten Bedingungen gegen schlechten Bedingungen auf Pflanzen oder in der Pflanze passiert.
00:29:00: Und um das nochmal so klar zu sagen, also wir verlinken natürlich Professor Dr. Thomas Altmanns
00:29:09: Projekt "Avatar" verlinken wir auch in den Schonur, da kann man nochmal reingucken,
00:29:13: was da bis jetzt schon passiert ist und nur um mal so die Größenordnung zu haben. Also das ist
00:29:18: ein Kuhbrust, da steht hier auf dem Gelände, der hat einen Volumen, da weiß ich jetzt gar nicht,
00:29:22: das genau Volumen verschreiben es auch irgendwo hin, aber das ist halt wirklich eine richtig sehr
00:29:28: große Halle, in der die Pflanzen sich eigentlich wie Pflanzen, also wenn ich da reinkomme,
00:29:34: es denkt mir okay, also wenn ich jetzt eine Pflanze wäre, die können jetzt nicht so gut gucken,
00:29:38: wie ich, also ich sehe natürlich, dass ich nicht um Feld bin, wie Pflanze, mit die Augen zu macht
00:29:42: und die hören natürlich auch nichts, was von Vorteil ist, weil es natürlich durch den Wind und
00:29:47: durch die Apparate ist dann natürlich auch ordentlich geräuschpegelt, aber das kriegen
00:29:51: die ja alles nicht mit, den ganzen Rest, darf ich sagen, das überzeugt mich vollkommen. Und dann
00:29:56: ist es diesmal aber nicht so, dass die Pflanzen durch die Gegend fahren in ihren Töpfen oder in
00:29:59: diesen Containern, in denen sie stehen und sich anstellen müssen, um sich bewässern und fotografieren
00:30:04: lassen zu müssen, sondern da kommt, das kommt dann alles zu denen. Freihaus wird geliefert,
00:30:09: sowohl die Versorgung als auch das Bild. Da fahren große Kästen durch die Gegend,
00:30:13: in denen ist die ganze Kameratechnik drin. Ja, es gibt zwei verschiedene Systeme in der Phenosphäre,
00:30:19: wenn wir beim Containersystem bleiben, dann fährt oben drüber ein sogenannte Phenocrane,
00:30:26: also das ist ein Kransystem, was die Kameras trägt und das fährt dann punktgenau über Container
00:30:32: A1, keine Ahnung, also wir haben 54 Container pro Abteil, zwei Abteile haben wir, also 108
00:30:38: Container, die wir in einem Versuch Maximum untersuchen können und der Phenocrane fährt eben
00:30:44: darüber und hat eben vier verschiedene Kamerasysteme. Eine ist RGB-Kamera, wie in den anderen
00:30:48: Systemen auch, eine, ich nenn es jetzt mal, wie da die Fotosynthese-Kamera und dann haben wir noch
00:30:54: ein 3D-Läserscanner für Höhenprofile und Pflanzenblattstellung und sowas und die Hyperspektralkamera,
00:31:04: visuellen bis natenfrau-Rotbereich, die nimmt ja dann die Pflanzen in den verschiedenen Wellenlängenspektren auf,
00:31:11: das heißt da bekomme ich ganz ganz ganz ganz viele Informationen draus und kann auch verschiedene
00:31:15: Wellenlängenbereiche auch gucken und auch Verhältnisse davon, da gibt es auch bestimmte
00:31:19: Vegetationsindices, die schon beschrieben sind, die dann zum Beispiel auch auf Stickstoffgehalt
00:31:25: in der Pflanze-Rückschlüsse ziehen lassen und so weiter. Also das haben wir im Containersystem
00:31:29: und die Türmchen, die da hin und her fahren, das ist ja so ein bisschen näher dran an den
00:31:34: topfbasierten Systemen. In der zweiten Hälfte der Phenosphäre haben wir, ich nenn es jetzt mal
00:31:38: eine abgespeckte Version der kontrollierten Feldbedingungen, also nicht so fällt ähnlich,
00:31:42: weil der Temperaturbereich nicht so breitgefasst, die Feuchtigkeit nicht so breitgefasst ist,
00:31:47: weil eben dort auf Wurzelphenotubision gesetzt wird, das heißt hier haben wir das sogenannte
00:31:54: Rizotronensystem, in dem 360 Ritzeboxen in einem Experiment untersucht werden können.
00:32:00: Die sind wiederum sehr groß, 90 Zentimeter tief, das heißt ich kann das Wurzelwachstum über 90
00:32:06: Zentimeter zerstörungsfrei beobachten und sind dafür sehr sehr schmal, damit eben möglichst viel
00:32:13: der Wurzel, die sich entwickelt an der transparenten Scheibe entlang wächst und dies kann ich dann
00:32:18: wieder auf ein Kamerasystem aufnehmen. Nun mögen Wurzeln ja nicht im Licht sein, die sind ja daran
00:32:23: angepasst im dunklen Boden zu sein, das heißt diese Rizotrocks ist auch noch mal in einem Halter,
00:32:28: sodass sie normalerweise dem Licht nicht ausgesetzt wird und in dem Moment wo es der Bildturm lang
00:32:33: kommt und eine Rizotrocks reinzieht wird dann einmal Licht gemacht um die Wurzel zu fotografieren
00:32:39: und dann wird es wieder zurückgeschoben. Wobei da nicht nur die Wurzel fotografiert wird,
00:32:43: sondern auch hier wieder der Spross, also auch hier haben wir die oberirdische Biomassebildung mit dabei.
00:32:48: Man muss sich das ungefähr so vorstellen, das sieht aus wie Bilderrahmen, die in so einem
00:32:56: Box stehen. Ja, gutes Beispiel. Wenn man so ein Bilderrahmen rauszieht, dann kann man die Wurzeln
00:33:02: sehen und oben natürlich klar den oberirdischen Teil, aber das ist wirklich wie und dann nimmt
00:33:07: sich die Kamera, nimmt sich einfach das Bilderrahmen raus, knipst den einmal, zack wieder rein damit und
00:33:11: dann geht es zum nächsten und das ist natürlich auch was, was man jetzt mit den Töpfen nicht
00:33:16: unbedingt machen kann. Also man müsste ja jedes Mal dann die Pflanzen herausnehmen und das finden
00:33:19: die auch nicht so toll, wenn die immer mal rausgenommen und dann mal die Wurzel angeguckt und
00:33:22: dann wieder reingebuddelt, das kann man ja nicht bringen. Genau. Und hier sind das Experimente,
00:33:30: die man so vorher gar nicht machen konnte, sich diese Wurzeln anzugucken über so ein Zeitraum mit
00:33:35: dieser Genauigkeit und dieser Datenmenge. Zumindest nur sehr, sehr begrenzt, also den Prototypen,
00:33:42: das sogenannten Ritztotronensystem, der kam ja tatsächlich aus Jülich, Forschungszentrum Jülich,
00:33:47: die hatten die erste Version, war kleiner, die waren nicht 90 Zentimeter lang, ich weiß nicht,
00:33:52: 50, 60, fragt mich jetzt nicht, müsste ich nachgucken und im Gewächshaus und im Zuge dieses DBPN-Projekts
00:33:59: haben wir eben die größere Version hier installiert, auch Jülich hat mittlerweile ein neues
00:34:04: Ritztotronensystem, was noch mehr durchsatz hat, aber auch wieder in dem Gewächshaus ist. Das heißt,
00:34:09: wir haben ja versucht, das Ganze hier dann wirklich unter den kontrollierten Bedingungen,
00:34:12: wir hatten ja vorhin auch diskutiert im Gewächshaus, du hast halt nicht volle
00:34:16: Kontrolle über die Bedingungen, vor allen Dingen nicht über das Licht, was von draußen rein kommt.
00:34:20: Und zum Beispiel war es Ritztotronen, das hätten wir anders nicht machen können als in der
00:34:24: Phänosphäre, wir hatten Anfang dieses Jahres unser EU-Projekt Bolero mit Kaffee und Kakao. Kaffee
00:34:31: ist ja eine tropische Pflanze und mag auch Kurztagsbedingungen und vor allen Dingen warm und
00:34:36: das hätten wir im Gewächshaus um der Jahreszeit nicht durchführen können und wenn wir es über
00:34:40: Sommer machen, haben wir Langtagbedingungen. Langtag heißt, dass die Sonne einfach zu lange reinstrahlt.
00:34:44: Dass die Sonne länger als 12 Stunden am Tag strahlt. Bei den Tropen ist es ja nur 12 Stunden
00:34:50: der Tag und deswegen können wir keine Kurztagsbedingungen oder neutrale Tagbedingungen im
00:34:56: Gewächshaus im deutschen Sommer oder schon Frühling durchführen, weil dafür einfach die
00:35:01: Tageslänge zu lang ist. Das kannst du aber in der Phänosphäre wiederum machen und so
00:35:04: hatten wir unser Tropenexperiment von Januar bis, glaube ich, April diesen Jahres und du bist
00:35:11: da reingedankt. Es war ein wunderbare 27 Grad. Es war angenehm, feucht, 70 Prozent Luftfeuchte,
00:35:17: kannst du im Gewächshalt halt auch nicht so gut einstellen. Das wäre so nicht möglich gewesen
00:35:21: und da haben wir eben jetzt und Wildkaffeärten gegen kultivierte Kaffeärten angeguckt, weil
00:35:26: auch da ist Klimawandel tatsächlich in diesem Thema. Und das Ganze muss, also das gehört eben auch
00:35:33: dazu, sehr gut vorbereitet werden. Also es gibt einen Grund, warum ich jetzt genau hier bin,
00:35:37: weil wir haben uns vorher kurz geschlossen, also die Anfrage von Danny, der mir geschrieben hat,
00:35:42: Mensch, wie sieht es aus? Wirst du da mal vorbeikommen? Kam und ich dachte ja. Und ich meine, bei diesem
00:35:46: Podcast ist es üblich, dass Dinge sich sehr lange ziehen. Also ich habe manche, manche Episoden
00:35:52: haben Jahrvorlauf gehabt oder so. Und hier haben wir dann telefoniert und dann hast du gesagt,
00:35:56: naja, aber die Boxen, das kommt da raus, da wird dicht gemacht, dann ist diese Saison es beendet.
00:36:02: Also nächste Woche ist eigentlich so der letzte Tag, wo wir das jetzt noch machen können. Und dann
00:36:06: ist das wie draußen auch, also das heißt die Saison ist zu Ende, dann wird alles rausgenommen.
00:36:11: Was passiert da mit dem Material? Wird das nochmal angeguckt? Wird das nochmal aufgearbeitet mit
00:36:15: den Pflanzen? Also sind ja jetzt zwei verschiedene Experimente des selben Projektes in der Phänosphäre.
00:36:21: Im Wurzelsystem ist es ja irgendwann begrenzt, dadurch, dass die Wurzeln dann alle unten sind.
00:36:27: 90 Zentimeter sind auch für Wurzeln nicht viel. Pflanzen im Feld wachsen tatsächlich noch tiefer.
00:36:31: Teilweise 1 Meter 50 bis 2 Meter oder andere hatten noch tiefer. Das heißt der Raps ist jetzt unten
00:36:37: nach den fünf Wochen, die er jetzt drauf ist und kommt Ende der Woche ja nicht runter, aber das
00:36:42: Experiment wird dann beendet. Da wird einmal der Spross geerntet, um auch nochmal harte Daten für
00:36:48: die Biomasse zu gewinnen. Und ein paar ja von paar verschiedenen Lienen werden die Wurzeln auch
00:36:54: ausgewaschen. Das wäre zumindest der Plan der Arbeitsgruppe von Thomas Altmann, die das Projekt
00:36:59: Stressstop ja hat. Wir sind ja die Logistikgruppe, die das dann mit betreut und die technischen
00:37:05: Handhabungen dann mit betreut und auch bei solchen Sachen mithilft. Während jetzt im Containersystem
00:37:11: ist es ja eigentlich nicht Ende der Diskussion. Das ist ja der Winter Raps und der ist ja auch erst
00:37:17: im September ausgesehen worden. Das heißt, der ist ja noch lange nicht reif. Warum geht das
00:37:21: Experiment raus? Weil dann doch technische Limitationen da sind, weil der Klimatisierung,
00:37:27: das heißt, was wir nicht können in der Phänosphäre, ist Winter. Und die Winter Rapsorten, genauso wie
00:37:33: Winter Getreide, braucht diesen Temperaturreiz damit überhaupt im nächsten Jahr zur Blüte kommen.
00:37:37: Und das bekommen wir nicht hin. Wir kommen zwar nah an Null, aber wir kommen auch nicht in den Frostbereich
00:37:42: rein. Deswegen in der Zeit, wo diese Temperaturen herrschen, ist ja auch nur sehr, sehr, sehr wenig
00:37:48: Pflanzenwachstum da. Das heißt, die Container werden rausgestellt. Der Platz wurde auch besprochen
00:37:53: mit unserer Campus Logistik und der Technikgruppe. Und dann über Wintern, die draußen sind ein
00:37:59: bisschen geschützt. Da, wenn jetzt wirklich sehr, sehr starke, kälte, kalte Winde kommen, haben wir
00:38:04: die auch ein bisschen geschützt gestellt. Und dann kommen sie Ende Februar, wo es dann ja in der
00:38:08: Regel so Richtung Frühling umschlägt, wieder rein. Und dann die restliche Vegetationsperiode bis zur
00:38:14: Reife findet dann wieder in der Phänosphäre statt. Wer das jetzt Sommerraps und es gibt ja auch
00:38:18: Sommergetreide, dann könnte man den Komplettversuch in der Halle machen. Aber dadurch war das jetzt
00:38:23: die letzte Woche, wo tatsächlich beide Systeme belegt sind mit den Rapspflanzen. Und dann hättest
00:38:29: du nächstes Jahr wieder kommen müssen. Oder halt den Raps draußen. Das finde ich auch lustig, dass
00:38:33: der Raps dann jetzt den echten Winter abbekommt und nicht hier den Winter in der Halle. Wobei ihr
00:38:39: wirklich, das muss man sagen, also du hast gesagt bei Nullgrad ist dann auch mal irgendwann Schluss,
00:38:43: aber ihr könnt echt viel machen. Ich habe jetzt Fotos gesehen, auch wo Nebel dann in der Halle ist.
00:38:47: Also selbst und dunst kann man irgendwie haben. Ja, das passiert eben dadurch, dass wir ja wirklich
00:38:52: einen Tagesgang simulieren können, was die Temperaturen angeht und dann im Zusammenspiel mit
00:38:56: den Lichtbedingungen. Wenn dann eben zum Beispiel die sogenannten Entladeleuchtung, die ja auch
00:39:00: Hitzeabstrahlung haben, dann zugeschaltet werden, entsteht dann auch schon mal Nebel in der Halle.
00:39:05: Sowohl im Ritztotronen-System als auch im Containersystem. Da gibt es sehr tolle Fotos schon von.
00:39:10: Und dann ist, also dann ist die Saison beendet, dann werden die Kästen ausgeräumt. So gut ihr
00:39:15: einen bleiben draußen, die anderen werden entleert. Dann muss das alles wieder, also dann gibt es das
00:39:19: nächste Projekt, das sicherlich dann schon ansteht. Da weiß man, okay, jetzt kommen die, die wollen
00:39:23: das und das machen. Und dann gibt es hier eine Gärtnerei, die sich darum kümmert, dass diese,
00:39:27: wenn zum Beispiel sich im Stecklinger handelt, dann müssen die ja irgendwo herkommen, die müssen ja
00:39:31: dann vorgezogen werden oder in irgendeiner Form vorbereitet werden. Da muss irgendwie Erde,
00:39:35: muss ran gekarrt werden. Richtig, da ist eine große Logistik drum herum. Die passieren müssen.
00:39:40: Die wir als Arbeitsgruppe managen, aber wir machen das auch nicht alleine. Also du sagtest es ja
00:39:47: schon, das ist Zusammenspiel mit der VUG. Versuchst Gärtnerei bei uns, die Gruppe von Peter Schreiber
00:39:53: ganz viel. Da brauchen wir auch zum Beispiel bei der Entleerung der Ritztotrone. Das ist Handarbeit.
00:39:58: Du musst die Platten aufschrauben, also die Plexiglas-Platten sind mit Schrauben am Körper
00:40:06: befestigt. Dann werden die aufgeschraubt, da wird die Erde rausgenommen. Das muss sauber gemacht
00:40:10: werden. Die Scheiben müssen ganz vorsichtig gereinigt werden, was da nicht zerkratzt. Da müssen
00:40:14: die wieder zusammengeschraubt werden und dann mit Erde befüllt werden. Das heißt auch dieses
00:40:18: Erdmanagement, wie viel Erde brauche ich. Es ist genug Erde da. Das muss ja auch besprochen
00:40:22: werden. Da muss Erde nachbestellt werden. Das ist das eine. Dann natürlich Pflanzenanzucht.
00:40:27: Ist in der Regel in den Arbeitsgruppen, die die Projekte machen. Aber beim Aufpflanzen zum
00:40:32: Beispiel sind auch oft die Gärtner damit dabei. Und dann haben wir natürlich auch die Technikgruppe
00:40:38: bei uns mit dabei, die ja auch die Klimatisierungstechnik mit überwacht, die Asymulationsbeleuchtung,
00:40:43: die Elektroversorgung usw. Das heißt, das machen wir ja nicht. Wir sind selber für die Systeme
00:40:47: an sich zuständig. Denn die zum Beispiel ist ja auch mit dabei, wenn wir Bereitschaften haben,
00:40:53: denn die Systeme laufen am Wochenende, die laufen an Feiertagen, die laufen nach Feierabend 24/7
00:40:59: und das muss immer alles mit betreut werden. Das heißt, wir haben vier solche Mitarbeiter,
00:41:03: die die Systeme betreuen und eben auch sich die Bereitschaften teilen. Und wir machen
00:41:08: Weiterentwicklungen. Das muss betreut werden. Wir haben auch einen Ingenieur in der Arbeitsgruppe
00:41:12: und auch denn hier arbeitet der Film mit den Firmen zusammen, um eben unsere neuen Projekte
00:41:17: umzusetzen und technisch zu besprechen und dann ja auch in die Realität umzusetzen. Da ist also
00:41:22: noch sehr viel Entwicklungsarbeit auch dabei. Und dann einen Punkt, den möchte ich nicht vergessen,
00:41:29: weil wir haben ja schon über Daten gesprochen. Es fallen ja riesige Datenmengen an. Die müssen
00:41:34: zum Teil ja erst mal, die müssen nicht zum Teil, die müssen überhaupt erst mal ausgewertet werden.
00:41:38: Ein Großteil davon wird durch die Bildanalysegruppe von Jaffgeni Gladilien ausgewertet. Die haben
00:41:44: auch die Pipelines basiert auf Machine Learning entwickelt, Wurzelauswertungen, also Wurzellbilder,
00:41:50: aber auch die Sprossbilder. Und diese Daten, die anfallen, müssen ja auch gespeichert werden.
00:41:57: Also auch da sind wir nicht alleine. Da haben wir die Bioinformatikgruppe um Uwe Scholz und sein
00:42:02: Team sehr mit dabei. Wir haben regelmäßige Datenmanagement Meetings und auch so langweilig,
00:42:08: wie sich das anhört, das ist ganz, ganz wichtig, weil das sind eben sehr viele Daten. Und ich möchte
00:42:14: vielleicht auch in zehn Jahren nochmal zurückgucken auf Daten, um wieder neue Erkenntnisse, die vielleicht
00:42:20: sich in der Zukunft ergeben und wo man dann rückblickend nochmal alte Daten mit heranzieht und
00:42:24: auswertet. Und deswegen müssen die Experimente gut beschrieben werden. Und die Rohdaten gespeichert
00:42:31: werden, so dass man die nicht verlieren kann und so dass man sie auch beschreibend gespeichert hat.
00:42:37: Sprich, ich muss wissen, was ist das für ein Experiment? Die Pflanzen-ID, der Zeitstempel,
00:42:42: der Aufnahme und was ist da gelaufen in dem Experiment? Das muss ja alles beschrieben werden
00:42:46: und gut sichtbar gespeichert werden. Weil oftmals wissen wir selber Wissenschaft, da ist ein Doktorant,
00:42:51: der ist drei Jahre da und dann ist er weg, der ist nicht mehr ansprechbar, wenn es um sein
00:42:55: Experiment geht, gerade wenn ich vielleicht zehn Jahre in die Zukunft bin und dann nochmal an alte
00:43:00: Daten ran möchte. Und da haben wir schon viel Arbeit geleistet für die ganz Pflanzen, für Nutzübbesurungsanlagen,
00:43:07: also die Topfbasierten, ist das alles gut aufgestellt. Für das Ritztotronensystem haben wir es neu
00:43:11: entwickelt und machen das auch gerade. Und für das Containersystem, das ist ein Zukunftspunkt,
00:43:17: wo wir auch uns nochmal Verstärkung geholt haben, den wir auch jetzt angehen werden.
00:43:21: Und dann muss ich mir das so vorstellen, habt ihr dann hier so eine Art Datenverarbeitungszentrum
00:43:27: auf dem Gelände, also wo das alles dann zusammenläuft? Weil, du hast schon gesagt,
00:43:30: also vor allen Dingen kann man sich auch vorstellen, wenn jede Pflanze mit Vor- und Zunahmen, klar, okay,
00:43:35: also wenn wir jetzt wieder vorne anfangen mit den einfachen Töpfen, die haben halt ein FID-Chip
00:43:40: drinne, damit werden die, sind die scannbar, dann steht doch noch mal was drauf, okay,
00:43:44: dann kann man jetzt auch noch den Bild zuordnen und alles. Und dann hat man aber natürlich
00:43:47: hunderte, also ganz schnell, hunderte Tausende, Zehntausende Millionen von Fotos, die alle ein
00:43:53: bisschen gleich aussehen, aber auch nicht exakt. Und dann, wie gesagt, das muss beschrieben werden,
00:43:59: okay, zu welchem Experiment zählen die denn jetzt überhaupt und so weiter,
00:44:04: ist das dann, habt ihr das dann alles hier und man könnte jetzt einfach sich an
00:44:09: irgendeinen Rechner setzen und dann würde in irgendeinem System sozusagen die Stelle angefahren
00:44:15: werden, dann kriegt man das direkt auf den Bildschirm oder wie muss ich mir das vorstellen
00:44:17: mit der Datenverarbeitung? Ja, also die werden erstmal auf den Servern gespeichert, also hier vor
00:44:23: Ort? Ja, hier vor Ort, die werden auch gespiegelt und dann, wenn wir das Datenmanagement betrieben
00:44:29: haben, das heißt, wir haben beschreibende Excel-Tabellen ausgefüllt, die eben das Experiment
00:44:36: beschreiben und hier die Meta-Informationen geben, dann werden die Rohbilder, also nicht die
00:44:42: analysierten Daten, sondern wir speichern die Rohbilder, weil die kann man ja auch reanalysieren
00:44:47: später vielleicht mit anderen Pipelines oder ja, also diese Bildauswertungsergebnisse
00:44:51: speichern wir nur in Form des CSV oder der Excel-Tabelle, aber nicht die segmentierten
00:44:56: Bilder. Was für speichern sind die Rohbilder, die Metadaten und Daten, die man vielleicht
00:45:01: manuell trotzdem noch erhebt, was man vielleicht aus den Bilddaten nicht rausbekommt? Die werden
00:45:07: im Langzeitsystem HSM gespeichert, können auch wieder hochgeladen werden jederzeit und werden
00:45:13: da eben sicher über die Langzeit gespeichert. Es ist schon auch ein großer Aufwand bei der
00:45:21: Datenhaltung, der dann da betrieben werden muss, also ich kann mir vorstellen. Also,
00:45:24: ach so, das wollte ich noch fragen, wie viele Leute sind denn hier dann insgesamt? Also,
00:45:29: wir haben jetzt so ein bisschen, wir sind ja durch die Bereiche durch, natürlich gibt es die
00:45:32: Leute, die forschen, dann gibt es die Leute, die logistik machen, dann gibt es die Leute, die
00:45:36: Technik machen, vor allen Dingen natürlich dann auch noch die IT-Technik machen, dann gibt es die
00:45:41: Gärtnerinnen und Gärtner und was nicht alles, also was schätzt du, wie viele Leute sind hier?
00:45:45: Es ist ja nicht immer, dass jeder einen ganzen Tag oder das ganze Jahr daran arbeitet, aber wir
00:45:50: haben hier in unserer Arbeitsgruppe vier Mitarbeiter auf technischer Ebene, also Elektroniker,
00:45:56: Ingenieur, Mechaniker, die dieses Thema betreuen, die sind ganz täglich damit beschäftigt,
00:46:02: dann haben wir die Zusammenarbeit mit den Gärtnern, da gibt es zwei Gärtnerinnen, die
00:46:05: der Phenosphäre zugeordnet sind, die mehrheitlich arbeiten für die Phenotobisungsanlagen machen,
00:46:12: bei Bedarf, wenn wir Peaks anarbeiten haben und auch freie Kapazitäten da sind, haben wir dann
00:46:19: auch mal mehr Gärtner mit dabei, auch bei den Ganzpflanzenanlagen sind jetzt zum Beispiel
00:46:23: Töpfe zu füllen, das ist mal ein Tag, wo dann ein Team von drei, vier Gärtnern die Erde in die
00:46:28: Töpfe einwiegt, denn wir machen das her standardisiert, also es sind immer mal Peaks dabei, aber eben
00:46:33: unsere vier Mitarbeiter, es gibt bei der Arbeitsgruppe BIT dann noch die Danuta Schüler, die das
00:46:40: Limpsystem macht, die macht das Datenmanagement mit Danny zusammen, aber auch jetzt nicht ein
00:46:45: ganzen Tag nur unsere Daten, die macht auch anderes, aber es ist schon, ich sage mal, ein Team, wenn
00:46:52: wir alles zusammenziehen, inklusiv in der Technik sind natürlich auch zwei Mitarbeiter der Phenosphäre
00:46:57: Technik zugeordnet, bei Bedarf haben wir da auch mehr Unterstützung, ich würde mal sagen um die
00:47:02: zwölf bis fünfzehn Mitarbeiter, die sich immer mal wieder um alles kümmern, manche eben hauptverantwortlich
00:47:08: und ganztägig, manche immer mal und das ist nur der Logistikbereich, das ist noch nicht der
00:47:15: wissenschaftliche Bereich. Wollt ihr sagen, und ich habe jetzt hier gerade mal geguckt, also 500
00:47:18: ungefähr arbeiten hier auf dem Gelände, das ist schon auch eine Hausnummer und wenn man nicht alle
00:47:27: Phenotubisierung, nein, du hast ja am Anfang schon gesagt, es gibt ja so viele andere Dinge, die hier
00:47:32: noch passieren, ich finde auch, also da mache ich jetzt kurz Werbung, wenn ihr Leute sucht, man kann
00:47:38: wahrscheinlich gucken im Institut, was gerade noch irgendwie an Stellen offen ist, so da haben wir
00:47:43: das, also gegen ist toll, die Arbeitsbedingungen sind super und wenn man im Sommer, wenn man Glück hat,
00:47:50: dann ist im Sommer, läuft gerade im Sommer ein Winter-Experiment und man kann dann darüber in die
00:47:54: Halle gehen und sich da reinsetzen oder im Winter das Sommer-Experiment, das ist mal schön, ja,
00:47:58: ansonsten du hast schon gesagt, es gibt einen Tag dir auf den Tür, ich weiß jetzt nicht wann der dieses
00:48:03: Jahr ist, aber das, wie gesagt, verlinkt mir das. In der Regel ist, also immer am Samstag, in der Regel
00:48:07: Anfang Juni, okay, dann ist er dann auf der Webseite dann nach oben und ich habe auch gelesen,
00:48:13: ihr weiß nicht, ob du mir was dazu sagen kannst, ihr habt oder es gibt auch Citizen Science Projekte,
00:48:17: was gibt es da irgendwas, was man sagen kann? Ja, da kann man ganz ein Podcast zu machen, das ist
00:48:23: nämlich das zweite Standbein, was ich habe und was ich aus der Genbank mitgebracht habe. Wir haben
00:48:28: ja noch gar nicht gesprochen, also ich bin ja als Postdoc dann in der Genbank Abteilung das erste
00:48:33: Mal mit automatisierter Pflanzenfemotivisierung in Berührung gekommen, habe dann diese Pflanzengenetischen
00:48:38: Ressourcen für Trockensstress zum Beispiel untersucht, habe also immer mit Femotivisierung
00:48:43: auch gearbeitet und bin dann vor drei Jahren in die Abteilung Molekulagenete gewechselt, weil die
00:48:49: Stelle frei wurde zur Gruppenleitung der automatisierten Pflanzenfemotivisierung und ich das eben
00:48:54: dann übernommen habe, weil ich schon langjährige Erfahrungen damit hatte. Dann habe ich aber aus
00:49:00: der Genbank ein Projekt mitgenommen, was sich jetzt nur bedingt mit automatisierter Pflanzenfemotivisierung
00:49:06: beschäftigt, sondern mit Leguminosen, also Hösenfrüchten und in Rahmen dessen haben wir ein großes
00:49:12: Citizen Science Projekt mit der Gartenbohne. Also es ist ein Projekt und Teil davon ist das Citizen
00:49:17: Science Projekt, was seit vier Jahren läuft, haben gerade Anmeldungen für die fünfte Runde, das ist
00:49:22: das Increase Projekt und ja, da untersuchen wir eben auch eine große Kollektion von über 1000 alten
00:49:29: Sorten, die zum Großteil aus der Gartaslebener Genbank kommen, die über den Vorgängerprojekten
00:49:35: überhaupt erst mal aufgebaut haben, das heißt Material rausgeholt, einsam vermehrt genutribusiert,
00:49:41: hoch vermehrt und dann ins Increase Projekt reingenommen haben. Was seit vier Jahren durch Quer
00:49:46: durch ganze Europa läuft, wo es jetzt auch eine sehr schöne Arte-Dokumentation mit Increase als
00:49:51: Kern gibt, die Superfoodbohne ist auch noch in der Mediathek verfügbar. Da hat man dann auch
00:49:56: wirklich mitmachen damit dabei, zum Beispiel auch eine Schule, wir haben viele Schulen mit an Bord,
00:50:00: aber auch reguläre Hobbygärtner oder Urban Gardening Communitys, alles mögliche Querbeet mit dabei,
00:50:06: die natürlich nicht 1000 Sorten untersuchen, sondern jeder kriegt fünf alte Sorten und eine
00:50:11: Kontrollsorte, die jeder die gleiche bekommt, damit wir die Daten statistisch machen, auswerten
00:50:16: können. Das Ganze läuft mit einer App, das heißt da ist ein bisschen automatische Phänotubition
00:50:21: vielleicht mit dabei, weil man bekommt solche ja Farbkarten, mit denen man dann Fotos machen
00:50:28: kann, zum Beispiel der Blüte, wie sieht die Bohne aus als Hülse frisch oder Hülse getrocknet oder
00:50:35: dann die finale Ernte, wenn ich aufmache und die Reifenbohnen sehe, ganz ganz viele Merkmale und
00:50:39: das geht mit der App und ja da haben wir eben dieses Jahr auch den europäischen Citizen Science
00:50:47: Prize gewonnen oder den Grand Price der EU. Hier ist sogar das Zertifikat European Union Prize
00:50:55: for Citizen Science 2024, Grand Price geht an increase und mit dem Preisgeld wollen wir natürlich
00:51:02: auch zum Beispiel die App weiter entwickeln oder eben auch Material für die Schulen aufbauen,
00:51:08: weil natürlich der Hobbygärtner einen anderen Hintergrund hat als jetzt so ein Schulklass.
00:51:12: Also wer nicht Zeit und Möglichkeit hat zum Leibnizitut für Pflanzen genetik und Kulturpflanzen
00:51:20: und Forschung nach Gartas erleben zu kommen, kann immer mal gucken, was es denn so an Citizen
00:51:25: Science Projekten gibt, die man selber mitmachen kann und wo man ja Forschung im Kleinen steckt.
00:51:31: Wir haben jetzt tatsächlich letzte Woche die Anmeldung für die fünfte Runde.
00:51:35: Also okay, dann packen wir die in die Show notes.
00:51:39: Genau, da gibt es die App increase, die installiert man, legt sich ein Account an und dann meldet man
00:51:44: sich in der App für die fünfte Runde an und da suchen wir jetzt bis Ende Februar wieder neue
00:51:48: Teilnehmer, also je mehr, je besser. Darf man die Bohnen am Ende behalten und essen?
00:51:52: Ja, das darf man, das soll man sogar, man soll die auch probieren und man soll auch länger
00:51:57: mit dabei bleiben als eine Runde, dann kann man nämlich mehr verschiedene Bohnensorten testen,
00:52:03: indem ich mit anderen Teilnehmern nämlich austausche und andere Bohnensorten über
00:52:07: meinen Nachbarn vielleicht erhalte und ich soll unbedingt testen und gucken,
00:52:11: wofür die sich eignen, denn das wissen die Genbanken in der Regel nicht.
00:52:14: Ist die jetzt gut als Bohnen im Salat oder besonders gut als grüne Bohnen oder für Suppe X,
00:52:21: das darf man dann gerne testen.
00:52:23: Forschung, wo am Ende eine Bohnensuppe herauskommt, das ist exakt meine Art von Forschung.
00:52:28: Vielen Dank, Kerstin Neumann. Vielen Dank, Danny, dass du jetzt still daneben saß und zugehörte
00:52:35: und ab und zu genickt hat, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
00:52:39: Vielen Dank fürs Zuhören und Anregungen für Themen und andere Institutionen,
00:52:45: die ich besuchen kann, wo es vielleicht eine fertige Bohnensuppe gibt oder sonst irgendwas,
00:52:49: einfach an podcast@golem.de und damit sage ich, danke schön und tschüss.
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