Der subharmonische Synthesizer

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00:00:00: "Wess nicht, das ist die Frage."

00:00:02: "Besser Wissen", der Podcast von Golem.de.

00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe.

00:00:07: Mein Name ist Martin Wolf und ich bin Podcastbeauftragter von Golem.de.

00:00:10: Und ich befinde mich hier in der Akademie der Künste im Studio für elektroakustische Musik.

00:00:17: Und netterweise gewährt mir hier Unterkunft Malte Giesen,

00:00:21: der Leiter des Studios für elektrische elektroakustische Musik ist.

00:00:25: Hallo Malte.

00:00:26: Hallo, herzlich willkommen.

00:00:28: Wir sind hier, weil wir uns ein ganz besonderes Instrument angucken wollen.

00:00:31: Aber bevor wir damit anfangen und bevor es damit anfangen meine üblichen Fragen dazu zu stellen,

00:00:35: die Zulöreschaft weiß wahrscheinlich auch schon inzwischen, was die erste Frage sein dürfte,

00:00:39: kannst du ja schon mal nachdenken, wie wird man das, was du geworden bist?

00:00:42: Wie bist du da hingekommen?

00:00:44: Aber bevor wir das machen, muss ich ganz kurz darauf eingehen,

00:00:47: dass ich mich sehr freue, dass wir immer viele schöne Kommentare bekommen.

00:00:51: Das sage ich zwar häufiger, aber heute hat es noch mal speziellen Anlass.

00:00:54: Bei der Episode 100, die jetzt, ich weiß nicht, wie viele Episoden zurückliegt,

00:00:57: weiß ich nicht, wann dieser Podcast online geht, gab es einen Kommentar,

00:01:02: das unter dem Podcast bei Podigy.

00:01:05: Und das Problem bei diesen Kommentaren, also das Problem von den Kommentaren ist gar keins,

00:01:09: wir freuen uns auch über diese Kommentare, aber man kann darauf nicht antworten.

00:01:12: Alle, die uns unter den Podcasts bei Podigy Kommentare schreiben,

00:01:15: nicht böse sein, wenn ihr nicht seht, dass wir antworten,

00:01:17: weil alles, was wir tun können, ist ebenfalls einen Kommentar dahinterlassen.

00:01:20: Und darüber kriegt ihr natürlich keine Nachricht.

00:01:23: Daher lieber Patrick oder Patrick, danke, dass du dich gefreut hast,

00:01:29: dass wir diese Episode zu den alten Smartphones gemacht hast.

00:01:32: Und danke auch für den Hinweis auf das HP Omnigo 700LX,

00:01:36: eine Kombi aus HP 200LX mit einer alten Intel CPU und einem Nokia Telefon als Hucke Pack.

00:01:44: Wir werden mit Sicherheit noch mal einen Podcast machen zu alten Telefonen

00:01:49: und ich weiß nicht, ob wir den da irgendwie zeigen können,

00:01:51: aber ich pack den hier mal in die Show-Nutz, das Ding sieht auch sehr, sehr fantastisch aus.

00:01:54: Also, ja, also wir haben zu dieser Folge noch andere Hinweise bekommen,

00:01:59: zum Beispiel auch auf das Symbian-Betriebssystem,

00:02:03: was wir bis jetzt noch gar nicht behandelt haben, was sträflich ist

00:02:05: und das werden wir sicherlich auch noch machen.

00:02:07: So, das war es jetzt zum Thema Abschweifen gleich am Anfang.

00:02:11: Malte, Leitung des Studios für elektroakustische Musik,

00:02:16: was muss ich mir da darunter vorstellen?

00:02:18: Ja, also um kurz im Hintergrund von diesem Studio,

00:02:22: es gab ausgehend von den 50er Jahren eine Entwicklung international,

00:02:29: dass man elektronische Studios gebaut hat,

00:02:33: auch zum Produzieren von unter anderem elektroakustischer Musik.

00:02:37: Das war damals alles in den Kinderschuhen und Pionierarbeit.

00:02:41: Man hat eigentlich Test-Equipment zweckentfremdet,

00:02:45: damit neue Artige Klänge zu erzeugen.

00:02:47: Und es gab einige berühmte Studios da,

00:02:49: unter anderem das Kölner Studio vom WDR,

00:02:52: an dem auch Karl-Heinz Stockhausen Gottfried Michael König gearbeitet haben,

00:02:56: da sehr wichtige Werke produziert haben.

00:02:59: Und in dieser Tradition steht auch dieses Studio hier an der Akademie der Künste.

00:03:04: Das allerdings etwas später gegründet worden erst in den 80er Jahren.

00:03:08: Auch weil es unter anderem politisch erst zu dem Zeitpunkt möglich war,

00:03:12: offiziell so ein Studio für experimentelle elektronische Musik zu haben.

00:03:16: Das also vorausgeschickt, was wir hier sind,

00:03:20: ist eine Produktionsstätte für Künstler, Innenklangforscher,

00:03:27: eigentlich alle, die sich irgendwie mit kreativer Form,

00:03:30: mit Strom und Klangen auseinandersetzen.

00:03:33: Also das ist sehr, sehr offen.

00:03:35: Wenn ich mich umgucke, dann sehe ich hier auch schon viele fantastische Apparate

00:03:38: mit Hunderten von Knöpfen.

00:03:40: Also ich habe gerade schon bestaunt ein altes Mischpult von der Firma Neumann

00:03:45: mit, wie du mir versichert hast, tollen Vorverstärkern, die die Leute mögen,

00:03:49: wahrscheinlich dann speziell einen Klang haben.

00:03:51: Es ist ein alter Sampler hier.

00:03:53: Hier steht ein Yamaha DX7, der glaube ich ist für große Teile der 80er Musik verantwortlich ist

00:03:59: und damit wahrscheinlich auch bei vielen Leuten für posttraumatisches Stress-Syntom

00:04:05: für bestimmte Sounds.

00:04:07: Aber deswegen sind wir heute nicht hier, wir sind hier wegen dem Subhacord.

00:04:10: Aber bevor wir dazu, also zu unserem eigentlichen Thema kommen,

00:04:13: schwenken wir nochmal kurz ein bisschen um die Ecke.

00:04:15: Du hast das gerade schon ein bisschen angedeutet.

00:04:17: Ein Problem, wieso das hier so spät entstanden ist, ist die politische Seite des Ganzen.

00:04:24: Jetzt ist das Subhacord, das wir heute behandeln werden, ein DDR, ein Instrument aus der DDR.

00:04:31: Aber wir befinden uns hier im Hanseaten Weg und auch wenn ich jetzt nicht der geborene Berliner bin,

00:04:36: weiß ich ganz genau, dass das hier West-Berlin ist.

00:04:38: Also das heißt, das Studio war nicht immer hier.

00:04:40: Das ist richtig. Also das Studio hier gibt es seit 2012.

00:04:45: Die Räume hier, das ehemaliges Magazin vom Archiv der Akademie der Künste

00:04:50: und wurde dann 2012 extra umgebaut.

00:04:53: Die Räume wurden hier akustisch behandelt, es wurden die Traversen eingezogen,

00:04:57: es wurden kilometerweise Leitungen und Glasfaser verlegt

00:05:00: und seitdem haben wir hier wirklich drei sehr, sehr gut ausgestattete Studieräume,

00:05:05: in denen wir arbeiten können und Büros nehmen dran

00:05:08: und zusätzlich auch eine Außenlager für allerlei älteres Equipment.

00:05:13: Und das Studio ist ein paar Mal umgezogen in der Geschichte.

00:05:17: Also es war auch so, dass dieses Studio, bevor es offiziell vorgestellt wurde in den 80ern,

00:05:24: hat es auch schon inoffiziell existiert.

00:05:27: Es gab Räume in der Akademie damals in der Hermann-Martin-Straße,

00:05:31: die noch heute ist, die Luisenstraße, da im Robert-Kochplatz.

00:05:34: Da gab es Räume, in denen man auch elektroakustische Musik

00:05:39: und Forschung, Klang-Experimente betrieben hat,

00:05:43: aber alles viel kleiner, viel geringere Ausstattung und wirklich, wirklich low-Tech.

00:05:48: Man musste wirklich sehen, woher man die Gerätschaften kriegt,

00:05:51: teilweise aus Aussaunderungen vom Rundfunk.

00:05:53: Dieser DX7, der da steht, den hat quasi Georg Katzer noch im Kofferraum

00:05:57: über die Grenze geschmuggelt, mehr oder weniger.

00:06:00: Also das war noch ganz andere Voraussetzungen.

00:06:04: Und dieser ganze Gebäudekomplex, dort hat der Charité gehört

00:06:09: und die Charité hat irgendwann diese Räume dort wieder gebraucht,

00:06:12: hat dann andere Räume angeboten, das war dann in Charlottenburg,

00:06:17: am Häubner Weg, glaube ich, dann war es eine Zeit lang dort

00:06:20: und ist dann eben 2012 hierher umgezogen mit deutlich besserem Ausgangsbedingungen

00:06:27: und nochmal wirklich deutlich ausgebaut in der Form.

00:06:31: Jetzt hast du gesagt, in den 80ern war das schon so ein bisschen auch eine Bekanntheit.

00:06:36: Also und du hast auch gesagt, es ging um elektroakustische Musik,

00:06:40: die Namen Stockhausen, der Name Stockhausen viel.

00:06:44: Und jetzt gibt es noch ein paar andere Leute, was alles so aber in die Richtung

00:06:48: wirklich also Hochkunst geht.

00:06:51: Also es gab ja in der Vergangenheit, ich weiß nicht, ob das heute überhaupt noch so durchgezogen wird,

00:06:55: aber gab es ja eine strikte Trennung zwischen E und U.

00:07:00: Und nur weil man jetzt einen DX7 hat, der irgendwie charmante 80er Musik machen kann,

00:07:05: heißt das natürlich noch lange nicht, dass man sich da dran setzt.

00:07:07: Und das dann macht, war das dann vorbehalten einer speziellen Künstlerschaft

00:07:11: oder hätte da jetzt hier auch irgendwie keine Ahnung, was Petra, Ziger und Band oder City

00:07:15: oder wie sie alle hießen, vorbeikommen können und in dem Studio arbeiten.

00:07:20: Also hätte, denke ich vermutlich schon, also es war auch so, dass diese Trennung zwischen E und U,

00:07:28: die war früher nicht so klar, wie sie heute ist.

00:07:30: Und die Szenen waren nicht so getrennt.

00:07:33: Also es war auch im Westen so, dass ja die ganze Krautrock-Szene,

00:07:37: das waren Leute, die auch zum großen Teil eigentlich aus der Avant-Garde kamen

00:07:43: oder zumindest viele Berührungspunkte mit der klassischen zeitgnössischen Musik

00:07:48: oder mit der sogenannten akademischen elektronischen Musik zu tun hatten.

00:07:51: Also Thomas Kessler, der hier das Electronic Beat Studio lange hatte,

00:07:54: der ist so ein Beispiel, der eigentlich aus der neuen Musik kommt, aus der zeitgnössischen Musik,

00:07:58: aber sehr, sehr viele Schüler in dem Studio hatte, die man in anderen Kontexten kennt,

00:08:02: also aus verschiedenen Krautrock-Bands, Aschrat-Tempel, Tangerine-Dream und so weiter.

00:08:07: Also das war damals noch deutlich heterogener, als es heute ist.

00:08:14: Und wir versuchen so ein bisschen hier im Studio, das auch wiederherzustellen

00:08:18: und möglichst viele Perspektiven und Sichtweisen und auch ästhetische Linien

00:08:22: da im Studio zusammenzuführen.

00:08:24: Aber die Idee, die Grundidee dieser Studios früher war,

00:08:27: man hat sozusagen die klassischen Komponisten sich das erste Mal

00:08:31: mit Elektronik auseinandersetzen, die man da reinholt

00:08:35: und aus einer seriellen Tradition rauskommen, wirklich aus der stockhausen Tradition.

00:08:40: Ich kann sozusagen Tonhöhe, Tondauer, Klangfarbe, mathematisch bestimmen

00:08:45: und bin eigentlich durch die Elektronik jetzt befreit von Instrumentalisten,

00:08:50: die ja irgendwie defizitär sind, die vielleicht nicht alles spielen können

00:08:53: oder auch nicht alles spielen wollen.

00:08:55: Und eigentlich in der Elektronik bin ich richtig frei, die Klänge herzustellen,

00:08:57: die ich eigentlich hören will.

00:08:59: Das war so bisher die Grundidee.

00:09:01: Das klingt also gar nicht nach DDR.

00:09:03: Okay, wie bist du dazu gekommen, dass du hier leiter wurdest

00:09:07: und was sind deine Aufgaben?

00:09:09: Also ich bin hauptsächlich Komponist tatsächlich

00:09:12: und also bin da auch in der quasi Tradition dieses Studios von Georg Katzer gegründet wurde,

00:09:16: auch im Komponist und Akademiemitglied.

00:09:19: Ich habe quasi schon grundständig Komposition und Computermusik studiert in Stuttgart

00:09:26: und Elektronik und das Arbeiten mit Elektronik sowohl digital als auch analog,

00:09:32: das war schon immer Teil meiner künstlerischen Arbeit.

00:09:35: Und das hat sich in den letzten Jahren sozusagen immer mehr ausgebreitet in meinem Schaffen.

00:09:42: Also ich habe natürlich auch viel Instrumentalmusik geschrieben

00:09:45: und dann nahm die Elektronik immer mehr überhand

00:09:48: und dann gab es eine Zeit lang nicht nur noch elektronische Stücke geschrieben,

00:09:52: jetzt geht es langsam wieder in die andere Richtung.

00:09:54: Und ja, ich bin seit über drei Jahren jetzt Leiter dieses Studios

00:10:01: und bin damit quasi einer der künstlerischen Leitungen von diesen Einrichtungen,

00:10:07: von denen es eigentlich nur noch nicht mal eine Handvoll gibt in Deutschland.

00:10:12: Also ein Studio, was Künstler*innen offen steht,

00:10:16: das nicht an eine Bildungseinrichtung angeschlossen ist.

00:10:20: In den anderen Studios sind alle im Hochschulkontext Udeka Hans-Eisler

00:10:23: in Musikhochschulen oder in Kunsthochschulen.

00:10:27: Und dass man wirklich so eine eigenständige Institution hat,

00:10:30: das gibt es in Deutschland.

00:10:32: Also ich kenne neben diesem Studio eigentlich nur noch das ZKM mit dem Herzinstitut in Karlsruhe

00:10:38: und noch das Experimentalstudio in Freiburg vom SWR,

00:10:42: was dann auch von der Rundfunkanstalt am Leben gehalten wird.

00:10:47: Beim Zimmer ZKM muss ich kurz einwerfen in schamlose Eigenwerbung,

00:10:51: dass wir einen Podcast haben beim ZKM über das Labor für obsolete Videotechnik.

00:10:57: Das wollte ich noch erwähnt haben.

00:11:00: Was ich besonders toll finde, ist, dass du damit als Leitung, also einerseits sozusagen,

00:11:06: dass du die Geschichte des Studios kennst,

00:11:11: dass du mit den Geräten so vertraut bist,

00:11:14: dass du aber auch aus der künstlerischen Ebene kommst

00:11:18: und daher noch mal so einen Blick werfen kannst.

00:11:21: Also eine Frage, die ich mir bei diesen Sachen oft stelle,

00:11:25: gerade wenn es jetzt um klassische Komponisten geht,

00:11:28: wie viel ist denn da trotzdem an Technikwissen und Können von Nöten,

00:11:36: wenn man so komponiert?

00:11:38: Weil, also einer, das könnte man natürlich sagen,

00:11:40: naja, ob ich die Noten jetzt so aufschreibe oder so, oder ob das so mal so,

00:11:44: könnte man argumentieren, auf der anderen Seite, wie du gerade gesagt hast,

00:11:47: eine Geige klingt wie eine Geige.

00:11:49: Also und da gibt es Grenzen und die kann ich auch nicht überschreiten,

00:11:52: wohin gegen hier im Zweifelsfall ich völlig neue Töne erschaffen kann

00:11:56: und die auch erschaffen muss, ja eigentlich,

00:11:58: damit die Musik dann irgendwie andersartig klingt.

00:12:01: Ist das ein hoher Anteil, der da an Technik dann gefordert wird von den Leuten?

00:12:05: Das ist total unterschiedlich, tatsächlich.

00:12:08: Wir haben Leute hier, die sind extrem kompetent,

00:12:13: entweder in der Analogentechnik oder im Digitalen,

00:12:18: also sind dann teilweise echt so absolute Programmierexperten da,

00:12:21: die nur noch Coden und nur mit Code Klang erzeugen und Hochvirtuos

00:12:26: und extrem kreativ.

00:12:28: Auf der anderen Seite, Leute, die unglaublich viel wissen,

00:12:32: um die historischen Geräte und die Analogetechnik angesammelt haben

00:12:37: und ganz bewusst mit spielen, sozusagen auch die Defizite

00:12:40: oder wie die Fehler in Anführungszeichen der Technologie ausnutzen.

00:12:44: Also auch diese Analogeelektronik oder so das Denken in Analogeelektronik,

00:12:51: das hat noch mal so eine ganz spezielle Schönheit und Ästhetik,

00:12:55: die glaube ich viele anspricht.

00:12:57: Und auch, also ich merke es, dass immer mehr,

00:13:01: das ist eine sehr starke Nachfrage da,

00:13:03: dass man eben alten Instrumenten oder noch spezielle elektronischen Instrumenten,

00:13:07: dass man eben nicht vor dem Bildschirm sitzt

00:13:09: und irgendwie da in die Tastatur reinhackt,

00:13:12: sondern man hat irgendwie Knöpfe vor sich,

00:13:14: man hat Kabel, die man irgendwo reinsteckt.

00:13:16: Also man arbeitet viel mehr haptisch irgendwie.

00:13:19: Also das ist so ein bisschen der, habe ich das Gefühl,

00:13:21: dass das Bedürfnis da wieder irgendwie an einem Gegenstand zu arbeiten

00:13:24: und nicht von dem Bildschirm.

00:13:26: Und es ist aber eben von den Leveln total unterschiedlich.

00:13:28: Also wir leisten auch hier dann technische Hilfestellung

00:13:30: und wenn wir das brauchen, dann weisen wir die entsprechend ein

00:13:33: oder zeigen auch Dinge oder versuchen da,

00:13:36: den kreativen Prozess auch in Gang zu setzen.

00:13:38: Und ja, also die Level der technischen Kompetenz ist total verschieden.

00:13:44: Aber kommen nicht Leute auch speziell hierher,

00:13:47: weil sie meidet wegen mit einem bestimmten Gerät

00:13:50: oder einer bestimmten Verbindung von Geräten arbeiten wollen?

00:13:54: Genau, also das ist der eine Teil,

00:13:56: weil natürlich die Instrumente, die wir hier haben,

00:13:59: die sind historisch, die gibt es dann meistens eigentlich nicht mehr.

00:14:04: Also gibt es zumindest nicht ein hoher Stückzahl.

00:14:06: Also von dem Supercord gibt es vielleicht noch,

00:14:09: also ich weiß von zwei anderen, die noch existieren,

00:14:12: nee drei, aber auch nur teilweise spielbar.

00:14:15: Auch von den anderen Geräten, also hier die AudioTronics,

00:14:18: also aus der DDR oder auch der Eco Computer Room,

00:14:23: so eine alte Drum Machine, die gibt es eigentlich fast nirgends mehr.

00:14:27: Und dann hat man nur noch hier Gelegenheit, mit den Instrumenten zu arbeiten.

00:14:30: Und das ist natürlich dann ein wichtiger Punkt für so ein Studio,

00:14:35: dass man auch so, das macht den Sound eines Studios auch aus.

00:14:40: Also die Instrumente und die Ausstattung, die da ist ja der,

00:14:43: das merkt man, das hört man dann auch an den Stücken,

00:14:45: man hört man okay, in dem Studio ist das entstanden.

00:14:47: Und der andere wichtige Teil ist natürlich die Arbeit mit Lautsprechern.

00:14:51: Also das Leute herkommen die mit immersiven Audio- oder Multikanalset-Ups arbeiten.

00:14:56: Die müssen es dann einfach hier mischen und produzieren.

00:15:00: Also wenn niemand hat zu Hause oder wenigstens hat zu Hause 24 Lautsprecher

00:15:04: im Kreis angeordnet oder im Dome.

00:15:06: Und solche Sachen, dafür kommt man dann her,

00:15:08: weil hier hat man dann die Möglichkeit dazu, meinen großen Set-up zu arbeiten.

00:15:12: Ich wollte gerade einhaken mit der blasphemischen Frage,

00:15:16: ob nicht Teile davon, speziell von den Geräten,

00:15:19: sich inzwischen digital nachbilden lassen.

00:15:22: Aber ja klar, es gibt, wie du gesagt hast, natürlich einerseits den Punkt,

00:15:25: es ist völlig anders, wenn ich davor sitze und tatsächlich diese Regler, diese Knöpfe,

00:15:31: diese Ruhe, die das Gerät ausstrahlt ohne den Bildschirm.

00:15:35: Heutzutage ist es tatsächlich eine Seltenheit,

00:15:37: dass man nicht irgendwo einen Bildschirm vor sich hat,

00:15:40: hat unter natürlich einen Sound, der völlig anders ist als all das,

00:15:44: was man in den sonstigen Räumen haben kann.

00:15:47: Damit kommen wir jetzt, schwenken wir tatsächlich in Richtung unseres heutigen Themas,

00:15:51: nämlich das Supercords eines Gerätes aus der DDR,

00:15:56: das wesentlich vor Entstehung dieses Studios entstanden ist.

00:16:01: Und zwar schon Ende der 60er, Anfang der 60er,

00:16:04: begann so die Arbeit daran, was der Supercord werden sollte.

00:16:09: Wie kam es denn dazu?

00:16:11: Man hatte sich in den 60er Jahren, eigentlich schon Ende 50er, auch in der DDR überlegt,

00:16:18: im Rundfunk damals, dass man auch so eine Art Experimentierstätte,

00:16:24: also Forschungslabor braucht für elektronische Klänge,

00:16:31: elektronische Musik, analog zu den Studios im Westen, beim WDR beispielsweise.

00:16:36: Man hat sich da sehr stark auch an dem orientiert, was da war.

00:16:42: Und das Supercord ist vor allem nach dem Vorbild des Mixturtrautoniums entstanden,

00:16:47: das Oscar Sala entwickelt hat.

00:16:50: Oscar Sala war auch hier zu Besuch, war im RFZ, Rundfunktechnischen Zentralamt,

00:16:58: in Berlin-Adlershof.

00:17:00: Und dort wurde dieses Instrument dann auch entwickelt, der war zum Besuch da, hat das beschrieben,

00:17:05: und die Erfinder und Entwickler des Supercords, Gerhard Steink und Ernst Schreiber,

00:17:12: haben sich sehr stark daran orientiert und sozusagen auf dieses Grundprinzip

00:17:17: der superharmonischen Mixturen berufen.

00:17:20: Und es war jetzt auch gar nicht direkt das Ziel, einfach neue Klänge zu erzeugen,

00:17:25: sondern man hat schon mit dem Mixturtrautonium damals,

00:17:28: das hat man auch im Rundfunk benutzt und in der Filmproduktion hat damit Soundeffekte generiert,

00:17:32: auch teilweise Filmmusiken gemacht.

00:17:34: Und sowas ähnliches wollte man mit dem Supercord dann auch machen.

00:17:39: Und das ist auch hier durchaus für eineseits auch Konzertmusik als Solo-Instument genutzt,

00:17:44: aber auch als Soundeffektmaschine.

00:17:47: Ich wollte halt sagen, Adlershof war damals tatsächlich Sitz der DDR-Film,

00:17:52: Studios, also dessen was sozusagen so D-Fahrt teilweise auch war,

00:17:56: teilweise natürlich auch in Babelsberg, aber eben viel, auch gerade Fernsehen war ja Adlershof.

00:18:02: Und dann klar, das ergibt Sinn, dass man für Special Effects dann einfach eine künstliche Erzeugung,

00:18:08: also Tonerzeugung irgendwie plötzlich dann da hat.

00:18:11: Aber dafür brauche ich mir trotzdem wollte, die sagen, das möchte ich jetzt machen.

00:18:15: Und die anfangen, also die sowohl einen Wissen auf Ingenieurseite haben,

00:18:19: als auch wahrscheinlich, also gehen wir mal von aus, auch auf musikalischer Seite.

00:18:23: Was waren das für Leute, die das entwickelt haben?

00:18:25: Genau, also Gerhard Steinke, Ernst Schreiber.

00:18:27: Also Gerhard Steinke, der lebt auch noch weit über 90, aber immer noch fit,

00:18:31: ist eben von Haus aus Rundfunk, Techniker, Ingenieur,

00:18:37: hatte aber immer so sehr große Affinität auch zu Klängen und zu Musik gehabt.

00:18:41: Und er hatte doch immer so sehr vehement in seinen Vorträgen betont und sagen,

00:18:45: was er wichtig fand an dem Instrument, was man können muss, was das können muss

00:18:49: und welche Eigenschaften es haben muss.

00:18:51: Und zum Beispiel, dass das Supercord im Gegensatz zu Mixtur-Tautonium eine Tastatur,

00:18:56: also eine Klaviatur haben muss.

00:18:58: Mixtur-Tautonium ist stufenlos spielbar in so einer Schiene.

00:19:01: Und das Supercord hat eben eine Klaviatur,

00:19:03: dass man auch seine ganz normalen Melodien spielen kann.

00:19:06: Und das wurde dann auch viel als Solo-Instrument eingesetzt.

00:19:09: Es gab dann wirklich so, was ich, in Stücke für Supercord und Kammerorchester,

00:19:16: also so kleine Symphonien oder Solo-Konzerte,

00:19:19: so eigentlich aus einer ganz klassischen Tradition heraus.

00:19:22: Es gab aber auch dann in Berlin-Adlershof so Gastaufenthalte von Komponisten aus dem Westen.

00:19:29: Also Frederik Schewski ist ein ganz bekannter Name in dem Bereich.

00:19:34: Und da auch eine Anekdote zu, also diese Einrichtung innerhalb des RFZ nannte sich damals

00:19:40: Labor für akustische musikalische Grenzprobleme.

00:19:45: Und Frederik Schewski hat es als er noch liebt,

00:19:48: er erzählt, dass er jeden Tag über die Grenze nach Adlershof gependelt ist

00:19:52: von West-Berlin nach runter.

00:19:54: Und die Beamten fragen ihn immer, wo er hin will.

00:19:56: Und er sagt immer, ja, ins Labor für akustische musikalische Grenzprobleme.

00:20:00: Also die dann immer ganz hellhörig werden lassen, wenn es um Grenzprobleme ging.

00:20:05: Also das war, also so diese kleinen Absurditäten und kleinen bizarren Stories,

00:20:11: die sich auch um den Ort, darum ranken.

00:20:15: Und also es sind ganz unterschiedliche Ansätze auch zu hören gewesen,

00:20:20: unterschiedliche Dinge entstanden mit dem Gerät.

00:20:22: Was aber auch zeigt, dass, wie du schon gesagt hast,

00:20:24: da schon auch in der Szene dieser Avantgarde-Leute

00:20:28: und auch der Leute, die dann an den Geräten gearbeitet haben,

00:20:32: die spätereinander an Leuten zur Verfügung stehen sollten,

00:20:34: schon grenzübergreifend offenbar so eine Art Gemeinschaft,

00:20:39: Community, irgendwas existierte von Leuten,

00:20:41: die sich da so gut verstanden haben, oder?

00:20:43: Genau, das gab's.

00:20:44: Es gab den Regenaustausch.

00:20:46: Es sind auch Komponisten aus dem Osten Doften in den Westen.

00:20:49: Also Georg Katzer dofte ein paar Mal nach Bursch, nach Frankreich fahren.

00:20:52: Hat dort Residenzen im Studio dort gehabt.

00:20:54: Das Studio gibt's heute nicht mehr.

00:20:56: Es gab diesen Austausch.

00:20:58: Eben bis Anfang der '70er hinein ging das noch.

00:21:03: Und dann wurde eben dieses Labor geschlossen.

00:21:07: Und bis in die '80er, bis dann das Studio an der Osterakademie,

00:21:13: das sei wieder offiziell eingerichtet wurde,

00:21:16: war das sehr schwierig, sich auf Experimente zu veröffentlichen

00:21:23: und also quasi arvongardistischen Ästhetik zu bewegen.

00:21:29: Es war politisch schwierig zu der Zeit.

00:21:31: Da sind wir bei den Grenzproblemen.

00:21:33: Also das ist es nämlich.

00:21:35: Die DDR war jetzt natürlich einerseits daran interessiert,

00:21:39: technologisch mit weit vorne zu spielen.

00:21:41: Da wäre das Gerät sicherlich irgendwie durchaus dazu geeignet gewesen.

00:21:45: Aber auf der anderen Seite waren so bestimmte Dinge,

00:21:48: können Sie mir vorstellen, gerade die damit zu tun hatten,

00:21:51: wie du sagst, dass es so super abstrakt wird

00:21:53: und auch für eine kleine Gruppe von Leuten plötzlich nur noch interessant ist

00:21:56: und sich nicht mehr als große Massenbewegung

00:22:00: oder eben als eine Populärkultur etablieren lässt,

00:22:04: die der Staat dann natürlich auch für sich mitnutzen kann,

00:22:07: dann wird es halt so ein bisschen kritisch.

00:22:08: Und wenn es dann auch noch ein Haufen Kohlekostet

00:22:10: und also echtes Geld sozusagen,

00:22:12: weil Dinge aus dem Westen ran geschaffen werden müssen

00:22:14: oder Leute bezahlt werden müssen oder so,

00:22:16: dann wird es irgendwie kritisch.

00:22:18: Gab es da irgendwie Aussagen von den Leuten,

00:22:20: was die politisch Verantwortlichen dazu gesagt haben

00:22:23: oder wieso die das dann nicht mehr gut fangen?

00:22:25: Ja, ja, dazu gibt es auch, also gerade hier im historischen Archiv,

00:22:28: gibt es auch Briefwechsel dazu noch zu finden.

00:22:30: Es war dann eben so, dass sozusagen von politischer Führung kam,

00:22:34: dass diese Klang-Experimenten, die da stattfinden,

00:22:37: das sei ja auch quasi westliche Dekadenz letztendlich.

00:22:40: Klassische Sache, ja.

00:22:42: Das interessiert hier keinen

00:22:44: und das hat nichts mit dem Ideal der Arbeiterkultur zu tun.

00:22:50: Und das war dann so ähnlich wie die,

00:22:54: wie man die abstrakte bildende Kunst da nicht zugelassen hat.

00:23:00: Hat man auch eben die, ja, dann auch als abstrakt wahrgenommen,

00:23:04: elektronische Musik, elektronische Klangkunst, ja, hat man verhindert.

00:23:10: Ja, das ist irgendwie aber auch so ein bisschen auffällig,

00:23:15: dass oftmals bei diesen, bei den zwei Diktaturen,

00:23:18: auf die wir jetzt da so zurückblicken können,

00:23:20: am Anfang geht es immer noch ganz gut mit der Avant-Garde,

00:23:22: gerade auch bei der bildenden Kunst, da kann das alles schön abstrakt sein

00:23:24: und später muss es aber auf jeden Fall realistisch

00:23:26: und dem Volk gefällig sein und bitte schön dementsprechend,

00:23:29: was so die Norm ist und nicht zur Seite.

00:23:32: Die Leute, die aber diese frühe Musik gemacht haben,

00:23:37: die zu mir erzählt waren, aber durchaus auch volksnah,

00:23:40: ob sie nur wollten oder nicht, die sind tatsächlich im Rahmen

00:23:42: des sogenannten Bitterfelder-Weges auch zu der arbeitenden Bevölkerung gegangen

00:23:46: und haben denen was vorgespielt, ja?

00:23:48: Genau, also das war dann auf der anderen Seite auch wieder

00:23:52: Teil des politischen Konzepts, ja, man geht in die Fabriken,

00:23:55: man geht in die Orte, man geht in die Betriebe

00:23:58: und nimmt zwei bis vier Lautsprecher mit,

00:24:01: nimmt Tonbänder mit und spielt dann sozusagen da die neuesten Werke vor,

00:24:06: die so in den, was nicht in den letzten paar Jahren dann da produziert wurden,

00:24:09: in den Studios und dann spricht man mit der Belegschaft einfach darüber.

00:24:13: Also das, wo ich sage und für sich ein Konzept,

00:24:15: was ja eigentlich total sinnvoll ist,

00:24:19: man macht Kultur zugänglich, grundsätzlich,

00:24:22: man schottet sich nicht ab im Elfenbeinturm,

00:24:24: das Konzertsaal und in der Akademie,

00:24:26: sondern man geht mit den Sachen einfach raus,

00:24:28: sozusagen auch in die richtige Welt.

00:24:31: Aber eben im dem Moment, wo von oben so eine Vorgabe kommt,

00:24:37: wie die Kunst zu sein hat, dann wird es halt schwierig.

00:24:40: Also das ist ja ein ganz wichtiges Grundprinzip

00:24:42: in unserer Verfassung, die Kunst ist frei

00:24:44: und da darf es von politischer Seite keine Werturteile

00:24:49: und keine ästhetischen Vorgaben geben,

00:24:52: wie sich das zu gestalten hat.

00:24:55: Also wenn man zu dem speziellen Instrument zurückkommt,

00:25:00: zum Superchord, dann wird sicherlich eine große,

00:25:03: damals eben natürlich, eine große Einschränkung,

00:25:07: dann die Zugänglichkeit.

00:25:09: Also selbst wenn man jetzt gesagt hätte,

00:25:11: dann machen wir halt alleine weiter,

00:25:13: dann ist das natürlich überhaupt nicht möglich,

00:25:15: wenn man so ein relativ einzigartiges

00:25:19: und damals ja eigentlich unbezahlbar teures Gerät dann hat.

00:25:23: Das Gerät selber ist, also du hast vorhin das Mixturtrautonium erwähnt,

00:25:28: wir verlinken natürlich ein Bild vom Mixturtrautonium

00:25:31: und natürlich auch eines vom Superchord

00:25:33: und dann werden die aufmerksam Beobachterinnen und Beobachter

00:25:37: feststellen, dass die Dinger sich im Grunde überhaupt nicht ähneln

00:25:41: aussehen her und zwar nicht, weil sie unterschiedlich, wie du gesagt hast, bedient werden. Also es gibt diese

00:25:45: Metallberührungsempfindlichen Flächen beim Mixtur-Tautonium. Aber das Mixtur-Tautonium sieht

00:25:53: ein bisschen noch nach Orgel aus. Es hat einen Holzkasten drum herum und also wenn man sich es

00:26:00: anguckt, es sieht wirklich relativ altmodisch aus. Das Sub-Hakord hingegen hat eine Farbgebung aus

00:26:07: einem beleulich türkieston mit einem Kontrast von orange. Die Drehknöpfe sehen einladend nach, also

00:26:16: man möchte gleich an die allen Knöpfen drehen. Die Beschriftung ist sehr minimal gehalten. Das

00:26:22: Instrument beugt sich einem so zu. Also es wirkt halt total einladend und nicht gleich überfordernd.

00:26:29: Es hat, wie du vorhin erwähnt hast, eine Klaviatur. Das heißt, man begreift auch sofort, wie das zu

00:26:35: spielen wäre, also welche Sachen man drücken müsste. Das war Teil des Konzepts oder nicht?

00:26:40: Ja absolut. Also das finde ich auch immer wieder, dass die Gestaltung ist toll. Also ich meine,

00:26:46: das Gerät ist jetzt über 60 Jahre alt, muss man sagen. Und das ist immer noch so ein Hingucker.

00:26:51: Es ist auch eben nicht wie ein modularer Synthesizer, dass man da stritten zieht und Sachen

00:26:58: kreuz und quer verbindet, sondern man macht alles über Dreheregler und hat dann auch diese

00:27:03: Klaviatur. Vieles ist tatsächlich aber wie Orgel gedacht. Also man hat, ganz grob ist gesagt,

00:27:10: zwei Teile im Instrument. Es gibt so ein Hauptgenerator mit einer Filterbank, mit so

00:27:15: einen sogenannten Formantfilterbank. Das sind einzelne schaltbare Bandpassfilter und diese

00:27:24: einzelnen Wände haben dann unterschiedliche Bezeichnungen wie Register bei einer Orgel. Da

00:27:28: gibt es dann, da gibt es Posaune, da gibt es Vox Humana, Akrumhorn und so weiter. Also ganz

00:27:32: klassische Orgelregister. Also dass sozusagen jemand, der aus der klassischen Tradition kommt,

00:27:38: auch irgendwie schnell weiß, wie er mit dem Gerät umgehen kann. Und auf der anderen Seite,

00:27:43: und das ist aber sozusagen der viel wichtigere Teil, sind die subharmonischen Mixturen,

00:27:52: die da muss ich jetzt ein bisschen ausholen, eine Grundüberlegung haben. Man nimmt sozusagen

00:28:00: einen Oszillator, der hat eine Grundfrequenz und jetzt kann man diese Grundfrequenz ganz

00:28:05: zahlig teilen. Durch zwei, durch drei, durch vier, durch fünf, durch sechs. Dann verringert sich die

00:28:11: Frequenz entsprechend, zwar in einem ganz bestimmten Verhältnis, nämlich entsprechend der Obertonreihe,

00:28:18: allerdings nach unten gespiegelt. Und wenn der Obertonreihe hätte man ja Intervalle nach oben

00:28:22: gestapelt, Oktave, Quinte, Quarte und dann werden die Intervalle immer kleiner. Nach unten ist es

00:28:27: dann gespiegelt. Das heißt, die Intervalle werden, je tiefer die Töne werden, werden die Intervalle

00:28:32: auch immer kleiner und haben dadurch Intervalle, die auch gar nicht in unserem gleichschwebend

00:28:40: temperierten Stimmungsystem drin sind, wie wir es kennen. Also wir kennen ja alle nur jetzt mittlerweile

00:28:44: die gleichschwebende Stimmung, wie auf dem Klavier, wohl temperiertes Klavier etc. Und diese

00:28:50: Intervalle nach unten, die weichen dann ab, die haben eine andere Stimmung und dadurch auch eine

00:28:54: ganz besondere Klangfarbe. Und von diesen Ostylatoren gibt es vier Stück, die man eben mixen kann. Das

00:28:59: heißt Mixtur, Mixturtrautonium, das ist auch der Gedanke von der Orgelheer, dass sich verschiedene

00:29:03: Pfeifenkoppel mit verschiedenen Intervallen dadurch Mixturen erzeugen. So mache ich das mit

00:29:09: diesen vier Ostylatoren, die eben diese Teile haben, diese ganz zahligen Teile und kann dadurch

00:29:13: so mikrotonale Texturen erzeugen, diese ganz spezielle, ja, subharmonische Klangfarbe haben,

00:29:20: die das Instrument ausmachen, die auch das Mixturtrautonium ausmacht. Diese Ostylatoren erzeugen

00:29:27: diese Klänge, das ist passiert mit, da sind im Hintergrund, da röhren drin, oder? Genau,

00:29:34: bei dem Gerät tatsächlich Röhren und Dioden, das ist alles noch wirklich hardcore analog.

00:29:40: Und wenn sich das da durchgeschlängelt hat und dann am Ende ein Ton rauskommt,

00:29:46: dann ist der aber auch nur einzeln. Das heißt, ich kann keine Akkorde spielen, sondern es ist

00:29:51: ein, ich drücke eine Taste und dann kommt ein Ton raus. Genau, also das Instrument ist Monophon

00:29:56: gegen das zum Polyphonen-Synthesizer, ich kann nur eine Melodie spielen. Ich kann zwar Töne

00:30:02: stapeln sozusagen, habe dann immer auf einer Taste auch mehrere Töne gleichzeitig, aber die

00:30:07: verändern sich dann nicht mehr. Ich kann nicht mehrstimmige Akkorde dann spielen, sondern eben

00:30:12: Klänge mixen und mit diesen Mixturen dann Melodien spielen. Und eben das noch zusätzlich, also

00:30:17: eben die superharmonischen Mixturen, daher eben auch der Name des Instruments, das Supercode.

00:30:21: Und die Synthese erfolgt subtraktiv oder additiv, wie ist das? Letztendlich subtraktiv, weil es sind,

00:30:30: bei den superharmonischen Ostylatoren sind es Sortuth, sehr gezahlenwellen Formen,

00:30:38: die man dann entsprechend filtert. Beim Hauptostylator hat man die Auswahl zwischen

00:30:44: Sägezahn oder Rechteck, also kann man auch sagen, so ein bisschen clarinetten, ähnliche Klänge

00:30:50: durch die Rechteckwelle erzeugen. Aber ja, die genaue Synthese ist subtraktiv. Man hat natürlich

00:30:55: durch dieses Mischen von den Ostylatoren auch so ein Aspekt von additiver Synthese, aber so sehr,

00:31:00: sehr minimal. Ich weiß das auch alles nur vom Hörensagen, aber ich habe mir angelesen,

00:31:05: dass es eben diesen großen Unterschied gibt. Die klassischen Synthese von der Firma MOG

00:31:09: beispielsweise funktionieren alle subtraktiv. Das heißt, man hat einen Grundton und von dem

00:31:14: nimmt man dann zum Beispiel durch Filter und andere mögliche Dinge Teile weg von der Unterschaft

00:31:21: dadurch den Klang, wohin ging es natürlich auch nach additiv, wo man dann halt Dinge stapelt.

00:31:26: Das hört sich dann aber auch wirklich vollkommen anders an. Auch dazu hatten wir in einem Podcast

00:31:31: mit dem verehrten Heidenbach. Das hatten wir das als Thema. Ich glaube, da hatte ich auch ein Klangbeispiel.

00:31:35: Deswegen machen wir das nicht, sondern stattdessen spielen wir an dieser Stelle ein Klangbeispiel des Supercords ein.

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00:51:19: natürlich lesen auf godem.de. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

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