Fast ein Flop: der Commodore Amiga

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00:00:00: Besser wissen, der Podcast von Golem.de.

00:00:05: Hallo und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe.

00:00:07: Mein Name ist Martin Wolff und ich bin Podcastbeauftragter bei Golem.de

00:00:11: und ich habe neulich in einem Kommentar zu einem Podcast gelesen,

00:00:14: dass ich bitte nicht so stark harto-mäßig anfangen soll.

00:00:17: Deswegen versuche ich es jetzt mal so.

00:00:19: Ich könnte beim nächsten Mal ein bisschen ASMR-mäßig machen,

00:00:22: aber ich glaube dann schlafen die meisten Leute schon gleich direkt am Anfang des Podcasts ein.

00:00:26: Mir zugeschaltet ist aus dem fernen Kiel Jan Beta.

00:00:31: Und bevor wir dazu kommen, was du alles machst und was das heutige Thema ist,

00:00:36: Jan, wieso heißt du Beta mit Nachnamen?

00:00:39: Oh, das ist nicht mal ein richtiger Nachname, es ist eher ein Künstlername.

00:00:43: Aber das war, weil ich die Tendenz habe, Dinge nicht abzuschließen.

00:00:50: Also Projekte, die ich mache, bleiben oft in einem andauernden Beta-Zustand.

00:00:56: Deswegen dachte ich, das wäre ein sehr passender Name für alles, was ich öffentlich mache.

00:01:01: Ich finde, das ist sehr hübsch und ich finde, ganz viele Leute könnten so heißen.

00:01:05: Also, ja, definitiv.

00:01:07: Ich glaube, jeder kann oder jede kann in seinem Leben so ein bisschen Beta vertragen.

00:01:11: Ich habe dich gefragt, ob wir zusammen ein Podcast machen,

00:01:16: nachdem ich unter anderem auf dich gestoßen bin bei YouTube, wo du einen Kanal,

00:01:21: das müssen wir natürlich gleich als erstes sagen, wo du einen Kanal hast,

00:01:24: mit dem, wie ich finde, so ziemlich niedrigsten Kanalbild, das ich je gesehen habe.

00:01:29: Ich nehme an, dass bist du als kleiner Junge vor deinem Computer?

00:01:35: Ja, das war tatsächlich, hat meine Mutter gemacht, das Bild.

00:01:38: Weihnachten 1987, als ich meinen ersten Commodore 64 bekommen habe

00:01:45: und dann natürlich den Rest des Weihnachtsabends mich verschanzt habe.

00:01:49: Da ist dieses Foto nicht standen.

00:01:51: Ja, es ist ein Bild.

00:01:53: Also, wir verlinken natürlich den YouTube-Kanal von dir

00:01:56: und wir werden auch noch über deinen YouTube-Kanal reden.

00:01:58: Aber nur um eine Vorstellung zu geben, da sitzt ein Junge mit großen Augen,

00:02:03: dreht sich um zur Kamera im Hintergrund,

00:02:05: also beziehungsweise vor ihm ist zu sehen,

00:02:07: ist der neue Computer zu sehen, ein Fernseher zu sehen

00:02:10: und du guckst so ein bisschen wie, was ist es?

00:02:12: Ich lasse mich jetzt, ich möchte jetzt gerne das machen,

00:02:15: so ein bisschen überrascht, aber auch eigentlich schon in Vorfreude darauf,

00:02:19: was jetzt gleich dich erwarten wird.

00:02:21: Nämlich eine langanhaltende Liebe zu Commodore Hardware.

00:02:27: Der C64 war der Start und wie ging es dann weiter?

00:02:31: Ja, der C64, es ging eigentlich los damit, dass mein Vater ein C64 hatte

00:02:35: und ich den C64 ziemlich besetzt habe,

00:02:40: weil mich das von Anfang an irgendwie sehr fasziniert hat.

00:02:44: Und dann kam halt der Entschluss, dass ich dann irgendwann reif genug war

00:02:49: mit neun Jahren, dass ich meinen eigenen bekomme,

00:02:52: damit mein Vater auch wieder seinen C64 benutzen konnte.

00:02:55: Und dann später hat er sich ein Amiga gekauft,

00:02:59: ein Amiga 500, als die Amigas erschwinglicher wurden

00:03:04: und hat den dann nachdem er weiter aufgestiegen ist,

00:03:08: Anfang der 90er dann mir vermacht

00:03:10: und das war dann der Start der Amiga-Ära für mich.

00:03:14: Und eine Liebe, die niemals wirklich geendet hat bis heute.

00:03:19: Und die, die ein Thema in diesem Podcast bilden wird,

00:03:23: dein Vater war, entnehme ich dem so ein bisschen, aber auch ein early adopter, oder?

00:03:28: Weil das war ja jetzt nicht so, dass die Leute,

00:03:29: also heute ist das ganz selbstverständlich,

00:03:31: dass sich Leute ständig neue Hardware kaufen, damals war das ja nicht so.

00:03:34: Nee, mein Vater war halt, was man heute Nerd nennen würde,

00:03:38: ich glaube, das Wort existierte damals noch nicht,

00:03:40: aber er war Amateurfunker und Elektronik-Bastler die ganze Zeit schon

00:03:44: und ist auch immer noch Elektronik-Affin auf jeden Fall.

00:03:49: Hat immer noch die neuesten Dinge und damals auch schon.

00:03:51: Und dann war halt schnell der Schritt zu Heimcomputern irgendwie gemacht.

00:03:55: Dann hat er zuerst ein Texas Instruments TI-994A,

00:04:01: die waren damals unfassbar günstig, weil es so ein Preiskampf mit Commodore gab.

00:04:07: Nee, und weil sie auch unfassbar schlecht waren.

00:04:09: Ah, die waren, die sind gar nicht so schlecht.

00:04:12: Es war nur halt so ein Rohrkrepierer,

00:04:14: weil TI denn nicht mehr das weiter verfolgt hat,

00:04:17: nachdem Commodore mit dem C64 damals den Preis so unterboten hat,

00:04:21: dass TI dann nicht mehr mitmachen konnte.

00:04:24: Die konnten aber dann billig angeboten werden, in Kaufhäusern und so.

00:04:29: Und da hat mein Vater sich einen geholt, hat dann relativ schnell gemerkt,

00:04:32: dass dafür keine Software mehr hergestellt wird.

00:04:35: Das meinte ich mit unfassbar schlecht.

00:04:38: Also ich hatte einen viel, viel später als Retro-Mensch

00:04:42: und ich habe dann schnell festgestellt,

00:04:44: wie gesagt, wer hat denn dafür überhaupt irgendwas geschrieben?

00:04:46: Das ist einer, der, das ist ein großer,

00:04:48: also ein Computer von einem großen Unternehmen,

00:04:50: die echt Ahnung davon haben, was sie machen.

00:04:52: Der sieht total schick aus, der ist solide verarbeitet,

00:04:55: aber es gibt nichts dafür.

00:04:57: Ja, der war halt schnell wieder weg vom Markt.

00:05:00: Das war der einzige Grund.

00:05:01: Eigentlich war das ein relativ innovatives System.

00:05:03: Der hat ja sogar intern schon 16 Bit gehabt und so damals.

00:05:06: Das war schon sehr fortschrittlich eigentlich.

00:05:09: Genau, und wer sich mal so was angucken möchte,

00:05:12: jetzt sind wir hier schön auf Tangente, aber das ist mir ganz egal.

00:05:15: Der, man, mit bisschen Fantasie konnte man

00:05:18: einen TI-99/4A in einer Art Modellzug verwandeln,

00:05:24: weil nämlich an der Seite kannst du immer noch neue Dinge anbauen.

00:05:28: Und da hast du so eine Art Zug, wo die Lokomotive,

00:05:30: stell ich mir vor, ist der Computer und dann kommt ein Modul,

00:05:33: das kann Sprache ausgeben, dann kommt ein Modul,

00:05:35: da ist der Drucker, anschließend und so weiter und so fort.

00:05:37: Total abgefahren das Ding.

00:05:38: Relativ unpraktisch, wenn man so ein Schreibtisch voll damit hat.

00:05:41: Aber ja, das war das System,

00:05:43: dass du immer an die Seite mehr Peripherie anstecken konntest

00:05:46: bei dem Ding.

00:05:47: Auch interessant, so kiste einfach.

00:05:49: Ja, also ja.

00:05:50: Genau, aber er hat dann relativ schnell auch gemerkt,

00:05:53: dass damals schon das Teil tot war quasi

00:05:56: und hat sich dann einen Commodore 64 geholt.

00:05:59: Und das war dann lange Zeit auch so,

00:06:02: der stand tatsächlich im Wohnzimmer bei uns dann auch.

00:06:04: Und er hat dann eigentlich,

00:06:06: kenne ich ihn fast nur am Computer sitzen damals,

00:06:10: wo er dann halt, also er hat dann auch dran gelötet und so,

00:06:13: was mir damals, das war ein Buch mit 7 Siegeln,

00:06:16: aber hat mich damals auch schon ein bisschen fasziniert,

00:06:18: dass das möglich ist.

00:06:20: Ja, und so bin ich dann.

00:06:22: Also hattest du ja ein wirklich tolles Vorbild.

00:06:24: Ja, für deinen jetzigen, also für das, was du jetzt machst.

00:06:27: Ja.

00:06:28: Und das ist wirklich eine tolle Familiengeschichte

00:06:31: und du führst die Tradition fort.

00:06:33: Da frag ich gleich, ist dein Vater auch YouTube-Kucker bei dir?

00:06:37: Guckt er deine Videos an?

00:06:39: Sagt er was dazu?

00:06:40: Er sagt öfter was dazu.

00:06:42: Sagt er was Positives oder sagt er?

00:06:44: Er findet das super.

00:06:46: Er interessiert sich, hat auch immer noch für die alten Geräte,

00:06:49: auch wenn ich ihn nicht überreden konnte,

00:06:51: noch mal eins aufzubauen.

00:06:53: Er wollte keinen haben, ich wollte ihm dann irgendwie auch

00:06:55: ein 64 wiedergeben, aber das war ihm dann doch zu doof.

00:06:58: Aber er benutzt Emulationen manchmal und so

00:07:01: und guckt sich die alten Geschichten auch noch an.

00:07:03: Und meine Videos mag er auch auf jeden Fall.

00:07:06: Sagt er.

00:07:07: So, und da ist er nicht alleine.

00:07:10: Ich habe mal geguckt, die Statistik sagt,

00:07:13: dass du 50.000 Leute schon begeistert hast,

00:07:16: die dich abonniert haben.

00:07:18: Nur als Vergleichszahl, Golem.de's YouTube-Kanal,

00:07:23: der glaube ich seit, oh Gott, der ist für sich schon lange da,

00:07:26: hat neulich die Grenze von 30.000 übersprungen nach Jahrzehnten.

00:07:30: 50.000 ist schon wirklich eine große Hausnummer.

00:07:34: Und wir kommen gleich mal dazu, wie es dazu kam,

00:07:36: dass dieser Hausnummer erreicht wurde

00:07:38: und das dann auch dein richtiger Job war.

00:07:40: Aber ich will noch mal zum Team Commodore zurück.

00:07:43: Also du bist Amiga-Fan gewesen und bist es auch immer noch.

00:07:48: Ich habe neulich, da muss ich jetzt kurz schadenlose

00:07:50: Selbsteigenwerbung für diesen Podcast machen.

00:07:52: Ein Retro-Treffen im Paderborn besucht,

00:07:56: wo ich mich umfangreich informieren konnte

00:07:58: über die heutigen Möglichkeiten, so ein Amiga aufzubohren

00:08:01: und mit neuer Hardware, die auch gerade erst erschienen ist,

00:08:06: also in den letzten Jahren zu verbessern.

00:08:09: Wie stehst du dazu?

00:08:11: Also bist du eher so, sagst du, Retro ist Retro

00:08:13: und das soll jetzt hier der alte Rechner sein,

00:08:15: da kommt jetzt hier nicht irgendwelche moderne,

00:08:17: oder bist du dem Ganzen so offen gegenüber?

00:08:19: Also ich würde sagen, teils, teils.

00:08:22: Ich bin tatsächlich eher Fan dieser nostalgischen Geschichten

00:08:26: und lasse meine Geräte auch gerne so im Originalzustand

00:08:30: oder benutze Erweiterungen aus der alten Zeit.

00:08:33: Aber ich finde es super, dass es neue Geschichten gibt

00:08:37: und ich benutze auch neue Erweiterungen, die es jetzt gibt

00:08:40: und neue Hardware, die rauskommt, auf jeden Fall.

00:08:44: Es ist großartig, dass überhaupt noch

00:08:46: irgendjemand sich für die alten Geräte interessiert

00:08:49: und dann auch dafür Erweiterungen baut,

00:08:53: die sinnvoll sind, heutzutage zum Beispiel

00:08:55: um Sachen auf einem modernen Bildschirm darstellen zu können,

00:08:58: was ja immer so ein Grundproblem ist bei alten Computern.

00:09:01: Da gibt es halt richtig viele Möglichkeiten heutzutage.

00:09:05: Was ist denn deine Lieblingserweitung?

00:09:07: Was ist denn was, wo du sagen würdest, das sollte man haben?

00:09:10: Also egal, jetzt könnte man ja Genre übergreifend,

00:09:12: egal, wenn man einen alten Rechner hat,

00:09:15: was ist was, wo du sagst, das ist so das Quality of Life Ding,

00:09:19: was man haben sollte.

00:09:21: Ja, also es gibt für fast alle alten Rechner mittlerweile

00:09:24: irgendwas, wo du quasi die alten Speichermedien mit simulierst,

00:09:30: Sachen, wo du eine SD-Karte reinschieben kannst, zum Beispiel.

00:09:33: Das ist wirklich, wirklich sinnvoll.

00:09:35: Und das benutze ich auch dauernd, weil Disketten von damals sind halt alt

00:09:41: und werden auch schon länger nicht mehr hergestellt.

00:09:44: Und die Laufwerke, vor allem Altern, auch relativ schlecht,

00:09:47: da gibt es dann sehr viele Probleme.

00:09:51: Und die sind auch relativ schwierig, manchmal wieder in Stand zu setzen.

00:09:54: Deswegen ist das wirklich so ein Quality of Life Ding,

00:09:57: das man braucht heutzutage, wenn man mit alten Computern arbeiten will.

00:10:02: Und auch einfach, du kannst halt vom modernen Rechner dann

00:10:05: irgendwelche runtergeladenen Dateien auf deine SD-Karte spielen

00:10:10: und die dann auf den alten Rechnern auf Original Hardware wieder benutzen,

00:10:13: was total cool ist, einfach das eröffnet halt total viele neue Möglichkeiten.

00:10:18: Das wäre jetzt auch mein, genau, das wäre in meiner Annahme auch gewesen,

00:10:22: dass das so das Favoritending ist, weil das ist wirklich ein Albtraum.

00:10:25: Ich bin gerade damit gesegnet worden, dass ich mehrere 5. Viertelzoll

00:10:29: des Kettenlaufwerkes geschenkt bekommen habe.

00:10:31: Das eine hatte ich dann sofort angeschlossen,

00:10:33: das hat bei erst mal vier des Ketten verschlissen,

00:10:35: bevor ich festgestellt habe, dass der Schreibung dieser Kopf, der adiustiert war,

00:10:38: weil da einfach lang geschrappelt ist auf der Kettenoberfläche.

00:10:41: Ja, das soll ich.

00:10:42: Und dann habe ich überlegt, oh Gott, gebe ich mir jetzt den Blues,

00:10:45: dass ich versuche, das Ding zu justieren, das ich noch nie in meinem Leben gemacht habe

00:10:49: und wovon ich auch Albträume als Kind oder Jugendlicher,

00:10:54: dass das Kettenlaufwerk sich deustieren kann.

00:10:57: Das war ja immer so ein, so schwebte immer überall,

00:11:00: dass solche Dinge auch passieren können, wenn das war ja der einzige Zugang,

00:11:03: mit dem man Daten dann irgendwie in die Kiste bekommen hat.

00:11:05: Ja, und also, ja, also die wären seltener und die sind auch nicht besser.

00:11:10: Also gerade auch die Laufwerke, ich habe festgestellt,

00:11:12: die des Ketten sind gar nicht so das Problem.

00:11:13: Ich habe das Ketten, die sind Jahrzehnte alt, 30, 40 Jahre, die sind lesbar, aber die Laufwerke.

00:11:20: Ja, die Laufwerke sind das Hauptproblem.

00:11:22: Also das Ketten, wenn sie okay gelagert werden und trocken bleiben und so,

00:11:25: dann halten die sehr, sehr, sehr lange auch meine Erfahrung nach.

00:11:29: Ich habe auch noch die meisten Amiga-Disketten,

00:11:31: von damals habe ich tatsächlich noch, die sind sehr resilient.

00:11:36: Aber die Laufwerke, genau, die machen die Probleme dann

00:11:39: und machen dann auch die Disketten kaputt, leider, wenn die so dejustiert sind,

00:11:43: dass sie da irgendwie lang schrappeln.

00:11:44: Das ist tatsächlich gar nicht so selten, das ist mir auch schon versehen.

00:11:46: Nee, das.

00:11:48: Ja, und wie gesagt, ich habe auch echt, ich bin mir nicht sicher, wie ich das,

00:11:50: aber ich habe jetzt zwei weitere bekommen.

00:11:52: Mal gucken, was mit denen ist.

00:11:53: Zum Glück habe ich sehr, sehr viel, ich habe aus Versehen mehrere größere Sammlungen

00:11:59: an 5,5-Viel-Zoll-Disketten gekauft, die sehen, wie ich das sehe.

00:12:03: Aus Versehen?

00:12:04: Naja, ich hatte dann eine und dann dachte, okay, kriege ich die jetzt, wird die versendet

00:12:09: und dann habe ich noch eine andere gesehen, es war so preiswert.

00:12:11: Und dann dachte ich, ich glaube, ich kann es ja nicht genug haben,

00:12:13: aber dann habe ich festgestellt, kannst du doch, wenn du einfach

00:12:16: tausendmal so viele Disketten wie funktionelle Laufwerke hast,

00:12:18: dann ist es doch zu viel.

00:12:20: Ja, das kann dann zu viel sein.

00:12:22: Kommen wir zum Amiga, dein Lieblings-Amiga.

00:12:25: Mein Lieblings-Amiga ist tatsächlich, glaube ich, einer, den ich nicht besitze,

00:12:30: ist jetzt der Amiga 3000, ist so für mich ein Peak-Modell der Amiga-Historie,

00:12:37: der irgendwie schon recht schnell war mit schnelleren Prozessoren

00:12:42: und ein wunderschönes Gehäuse hat, das Design ist unfassbar schön bei dem Amiga 3000.

00:12:47: Die sind leider auch sehr kurzlebig gewesen damals,

00:12:50: deswegen gibt es die heutzutage auch nicht mehr so oft, oder zu hochrenden Preisen.

00:12:55: Ja, so, das ist, glaube ich, so mein Lieblings-Amiga.

00:12:59: Das ist ein Desktop-Gehäuse, was sehr schön designet ist.

00:13:02: Mit Festplatte konnte man es schon reinbauen und hat, glaube ich,

00:13:06: auch einen VGA-Ausgang schon mit fest eingebaut gehabt.

00:13:10: Also der hatte schon so ein bisschen Convenience mit eingebaut.

00:13:15: Für damalige Verhältnisse unglaublich auch, also sehr fortschrittlich.

00:13:20: Ja, also wir verlinken natürlich ein Bild von dem.

00:13:23: Ich bin ja von dem Box-Scharme dieser früher 90er-Geräte nicht ganz so überzeugt.

00:13:31: Also ich finde tatsächlich ästhetisch ansprechender dann diese, wie zum Beispiel eben,

00:13:36: den Text-Isstroments, wenn wir alles an das Handy haben.

00:13:39: Ja, der ist auch sehr schön mit so mit Halt.

00:13:42: Ja, ja, ja.

00:13:44: Sieht sehr wertig aus, auf jeden Fall.

00:13:46: Tut er. Also genau, solange man ihn anschaltet, ist er eigentlich ein super Computer.

00:13:50: Ja, okay.

00:13:52: Und der Amiga hat ja auch, also du hast gesagt,

00:13:57: ihr habt den Amiga auch erst gekauft, als der dann leistbar wurde.

00:14:01: Der Amiga hat ja auch so ein bisschen so eine, ja, Auf- und Abgeschichte.

00:14:06: Also wenn wir da mal reintauchen wollen, ursprünglich geplant als Spielkonsole.

00:14:12: Ja genau, das war der ursprüngliche Plan der Ingenieure, die daran gearbeitet haben,

00:14:17: dass sie eine superfortrittliche Spielkonsole bauen wollten.

00:14:21: Ging ja schon los, irgendwie Mitte der 80er, haben sie das quasi das Konzept schon entwickelt gehabt.

00:14:27: Und dann auch kurz seit später hatten sie dann ein fertiges präsentierbares Gerät.

00:14:32: Ja, und dann wurde genau die Geschichte ist dann ja irgendwie sehr confus,

00:14:38: weil sie dann das Teil, was sie gebaut hatten, das war damals, J. Miner war der Initiatur.

00:14:46: Initiatur des Projektes, der vorher bei Atari tatsächlich gearbeitet hat

00:14:52: und maßgeblich beteiligt war an den 8-Bit-Geschichten von Atari,

00:14:57: den VCS, den Spielekonsolen und dann auch den 8-Bit-Computern bei Atari.

00:15:03: Der wollte dann 16-Bit-Computer bauen gerne

00:15:08: und hat das bei Atari, die waren dann nicht so dran interessiert zu der Zeit, Mitte der 80er,

00:15:13: weil auch gerade dieser riesige Video-Game Crash war, ich glaube 1983 ist so das Jahr,

00:15:19: wo das verortet wird. Also es haben sie halt Videospiele-Konsolen,

00:15:25: haben sich nicht mehr verkauft und Spiele haben sich nicht mehr verkauft.

00:15:27: Atari musste Spiele, Kartrages verbodeln und diese ganzen Geschichten kennt man,

00:15:32: glaube ich, wenn man sich ein bisschen mit dem Materie beschäftigt hat.

00:15:35: Und zu der Zeit wollte dann J. Miner halt gerne eine 16-Bit-Spiel-Konsole bauen

00:15:39: und die haben eine schlitztisch-high-fortschrittlichen 68.000er-Motorola-Prozessor

00:15:44: und wahnsinnigen Grafikfähigkeiten für die damalige Zeit und so Geschichten

00:15:48: und hat dann eine Firma gegründet, um das umzusetzen mit einer Handvoll Leute, die er kannte.

00:15:55: Und die haben dann daran angefangen zu arbeiten, was später der Amiga werden sollte.

00:16:01: Es ist, finde ich, immer wieder erstaunlich, wie da die Personalrochaden passiert sind in den 80ern,

00:16:07: dann übernimmt plötzlich der ehemalige Chef und Gründer des einen Unternehmens,

00:16:13: Commodore, das andere Unternehmen, Atari, den ärgsten Rivalen,

00:16:18: die die Hardware-Abteilungen, da wird Wild hin und her getauscht

00:16:24: oder beziehungsweise die Leute wandern ab.

00:16:26: Es war man kann im Rückblick, da gibt es auch tolle Bücher drüber,

00:16:30: so richtig nachvollziehen, wie einzelne Personen den Werdegang von ganzen großen Unternehmen,

00:16:36: die heute in der Retroszene so einen tollen Klang haben, wie Atari, Commodore und so weiter geprägt haben.

00:16:42: Man kann das wirklich gut nachvollziehen.

00:16:44: Ja, das ist auf jeden Fall super faszinierend.

00:16:47: Ich spiele immer so im Kopf, durch was wäre wenn und so.

00:16:51: Was ist dein Lieblings-Szenario? Sag mir mal ein Szenario.

00:16:55: Ich hätte ja total gerne gesehen, dass der Amiga, wozu er auch durchaus die Kapazität hatte,

00:17:03: so etwas geworden wäre wie später die Macintosh von Apple,

00:17:07: dass die einen Sprung geschaffen hätten von mir aus die PowerPC-Architektur,

00:17:14: was Apple auch gemacht hat, und quasi das ersetzt hätte.

00:17:18: Das war halt, er hat ein ganz ähnliches Profil eigentlich,

00:17:21: mit, richtete sich an Künstler*innen dann irgendwann und an Leute, die irgendwie kreativ waren.

00:17:28: Apple hat ja das selbe dann gemacht später, also kurze Zeit nachdem Commodore weg war,

00:17:33: hat Apple halt genau diesen Markt total erschlossen und war halt das Standardgerät.

00:17:38: Und genau das hätte der Amiga werden können, hätte Commodore geschafft, das in die nächste Generation zu transportieren.

00:17:44: Haben sie aber nicht.

00:17:46: Da reden wir zeitlich um das Einzelordnen aber schon über die 90er,

00:17:50: weil in den 80ern war tatsächlich, also ich meine, man muss ja schon auch sagen,

00:17:54: Apple war mit ihrem 68.000er basierten Rechner mit grafischer Oberfläche 1984

00:18:02: natürlich ziemlich früh dran, dass der erst später wirklich nutzbar wurde,

00:18:06: weil er am Anfang natürlich nicht sonderlich viel konnte, sei mal jetzt dahin gestellt,

00:18:10: aber es war einfach ein Rechner, den man kaufen konnte,

00:18:12: und der in den 80ern schon Desktop Publishing ermöglicht hat.

00:18:18: Also ich verweise jetzt hier auch nochmal auf unseren 40 Jahre Mac-Podcast,

00:18:22: den wir hier auch irgendwo, der irgendwo hier zufällig ist.

00:18:26: Aber ich, also deswegen habe ich diese Geschichte gerade noch so ein bisschen vor Augen.

00:18:30: Das war natürlich auch ein Knaller und die, du hast gerade gesagt, zu der Zeit saßen die Ingenieure eben in dieser Firma,

00:18:38: die ist auch Amiga, ne?

00:18:40: Am Anfang hieß die tatsächlich High Toro.

00:18:44: Stimmt, High Toro.

00:18:46: So haben sie sie gegründet und dann haben sie das relativ schnell in Amiga umbenannt.

00:18:50: Und der Legende nach auch wegen des Trends damit, dass Sachen mit A gut ankamen,

00:18:54: weil die früh im Telefonbuch auftauchten, tatsächlich.

00:18:58: Find ich auch mal ganz dead.

00:19:00: Ja, genau.

00:19:02: Wenn wir jetzt in den 80ern bleiben, dann hatte diese Firma natürlich irgendwie tolle Ingenieure,

00:19:07: diese Amiga genannte, oder "Heit euch, stell dir vor,

00:19:10: wir würden jetzt die ganze Zeit darüber reden, wie du mit deinem Commodore High Toro groß geworden bist."

00:19:15: Ja, so was wäre es zum Beispiel schon so ein Abzweig in der Geschichte.

00:19:20: Jetzt hast du mich.

00:19:22: Jetzt hast du mich.

00:19:24: Hätte alles sein können.

00:19:26: Das wäre auch nochmal, ich glaube, es gab auch sehr schräge Namen für bestimmte Produkte,

00:19:31: die wir heute unter anderem kennen, dass wir auch nochmal eine schöne Recherche mal zu gucken,

00:19:35: wie Dinge eigentlich hätten heißen sollen und dann so ein, da kannst du für ein bestimmter prima Ratespiel draus machen,

00:19:40: auf so Retro-Abenden, wenn du irgendwie die Original-Name, ich meine so etwas wie Stella,

00:19:44: wird jeder noch zusammenkriegen.

00:19:46: High Toro wird schon wahrscheinlich schwieriger, aber da gibt es bestimmt noch ein Haufen anderer.

00:19:50: Da habe ich zu High Toro, zu High Toro habe ich tatsächlich mal ein Gewinnspiel gemacht auf meinem YouTube-Kanal.

00:19:55: Also da war High Toro, war die Antwort.

00:19:57: Und hat die...

00:19:59: Ein Amiga verlost, ja das wussten ganz viele Leute.

00:20:01: Also wenn man da so, die Szene ist da doch recht informiert mittlerweile, was das angeht.

00:20:07: Okay, dann, okay, dann ist praktisch, ist aus High Toro Amiga geworden und die hatten immer noch aber ja,

00:20:18: also du hast aber gesagt, sie wollten ja eigentlich, wollte ein Computer bauen, aber es war dann doch eine Spielkonsole oder wie?

00:20:24: Also die Firma wollte eine Spielkonsole bauen, das war der Traum so.

00:20:28: Und dann kam es dazu, dass sie das Ding präsentiert haben.

00:20:32: Ich glaube noch als Spielkonsole auf einer CES-Messe damals.

00:20:38: Und das war halt so ein Knall von Dreten und so, da gibt es auch online irgendwie Bilder.

00:20:43: Also die hatten halt, das war ein Prototyp und sie hatten noch keine, die Custom Chips, die sie eigentlich dann brauchten,

00:20:48: haben sie erst auf Platinen aufgebaut und das alles verdratet mit so Point-to-Point-Vertragung.

00:20:54: Sie sah wohl relativ wild aus und haben das dann auch irgendwie gerade so fertig gekriegt für diese Messe, um es zu präsentieren und potenziell zu verkaufen

00:21:03: an irgendeine andere Firma, die es dann in Serie produzieren würde.

00:21:06: Und da hatte tatsächlich am Anfang niemand wirklich Interesse dran, vorgeblich zumindest.

00:21:12: Und dann gab es so eine Zeit, wo sich dann sowohl Commodore als auch Atari darum gekloppt haben, wer das Ding jetzt bekommt,

00:21:22: weil beide Firmen zu der Zeit dann nichts hatten, was irgendwie die nächste Generation Heimcomputer werden hätte können.

00:21:29: Und ja, die Geschichte kriege ich auch nicht mehr so richtig zusammen.

00:21:33: Also es gab irgendwie, ich glaube Atari hatte es zuerst gekauft sogar, oder hatte so ein Deal, dass sie denen Geld geliehen haben,

00:21:40: damit sie das verkaufen oder so.

00:21:42: Aber war nicht auch der Punkt, dass Atari zu dem Zeitpunkt schon Trammel gehörte?

00:21:47: Genau, das war genau.

00:21:48: Und die einfach nichts mit dem zu tun haben wollten mehr?

00:21:51: Das wussten, dass der Typ ein echt harter Knochen ist und sich gesagt haben, bevor wir das machen,

00:21:58: sollten wir vielleicht erst mal gucken, was die anderen so einem Angebot haben.

00:22:03: Das machen sie.

00:22:05: Das kann echt nur Rottet spielen.

00:22:07: Auf jeden Fall hat Commodore dann am Ende gewonnen und hat das Ding gekauft.

00:22:11: Nachdem die Firma fast pleite gegangen war, die waren so an der Grenze zum Aufgeben,

00:22:16: und da hätte es natürlich was auch noch ein schönes Szenario wäre, dann hätte es niemals ein Amiga gegeben.

00:22:20: Also es war sehr kurz auf oben.

00:22:22: Da hätte es ein Atari Amiga gegeben.

00:22:24: Dann hätte Atari den definitiv bekommen, wäre spannend gewesen, was Atari daraus gemacht hätte.

00:22:28: Und jetzt ist aber natürlich, du sagst, Commodore war schon knapp vorm Aufgeben,

00:22:31: aber in meine Commodore, das müssen wir halt mal vielleicht kurz sagen, hatte ja vorher schon einen der erfolgreichsten Heimcomputer aller Zeiten,

00:22:37: den erfolgreichsten Heimcomputer aller Zeiten in den C64 auf den Markt gebracht.

00:22:40: Und da stellt sich dann immer die Frage, wie haben Sie es geschafft, von dieser Basis aus einfach gar nichts mehr zu machen?

00:22:46: Weil zu dem Zeitpunkt, also war der C64 jetzt schon ein paar Jahre alt und Sie hatten einfach nichts?

00:22:51: Ja, Sie hatten halt den Commodore 128, der so eine Art Nachfolger war.

00:22:56: Also Sie haben damals schon ein paar sehr, sehr gute Leute eingekauft quasi, die dann halt Sachen erfunden haben.

00:23:02: Hatten aber irgendwie noch nicht so ganz gerelt, dass der nächste Schritt dann diese 16-Bit-Architektur sein würde

00:23:08: und haben sich sehr lange auf den 8-Bit-Rechnern ausgeruht und zu lange dann auch.

00:23:13: Ja, und dann kam halt dieser Punkt, wo Sie Händering gesucht haben nach irgendeinem Projekt,

00:23:18: was Sie nicht selber, also Sie hatten keine Zeit mehr, es selber zu entwickeln.

00:23:21: Deswegen mussten Sie irgendwas einkaufen und es gab halt eigentlich nur diesen Amiga.

00:23:26: Was ja auch ganz interessant ist, der Atari ST ist halt von der Architektur extrem ähnlich dem Amiga.

00:23:32: Der ist ja dann halt 85, glaube ich, rausgekommen, ja, vor dem Amiga.

00:23:36: Also Bösezungen behaupten, es wurden sehr große Teile dieser Architektur einfach geklaut von diesem Amiga-Projekt

00:23:43: und dann war Atari halt schneller.

00:23:46: Es war ja auch so, dass ganz viele Leute mit Jack Tramiel damals von Commodore zu Atari gewechselt sind, viele von den Ingenieuren auch,

00:23:54: die dann vielleicht auch schon gesehen hatten, wie so die Architektur vom Amiga aussah.

00:24:01: Die waren ja schon in Verhandlungen mit Commodore und Atari damals.

00:24:05: Ja, auch interessant. Also sie sind sehr ähnlich, die beiden Kisten,

00:24:09: nur der Atari hat weniger von diesen Extra-Chips, die halt für Grafik und Sound da sind,

00:24:15: die haben dann eher Sachen von der Stange genommen, deswegen ist der Atari von den Fähigkeiten her leicht weniger als der Amiga tatsächlich.

00:24:25: Sagt das Wort "schwächer".

00:24:27: Ich glaube, ich habe sowieso schon Leute erboost, weil ich hatte nämlich, ich hatte einen Gulem Retro,

00:24:35: was ich immer einmal im Jahr mache, Retro-Geschichten so zum Jahresende und da mache ich immer so Videos zu.

00:24:40: Da hatte ich 1.64 gemacht und da schreibe ich dann auch immer den Sprechtext des Videos, der kommt dann immer auf der Seite

00:24:47: und da hatte auch jemand erboost drunter geschrieben, als ich geschrieben habe, dass die Kanntestgarn Nachfolger gab.

00:24:51: "Oh, ich glaube, da bin ich 128." Du sagst, ja, klar. Also irgendwie schon, aber das ist eigentlich nur ein C460 mit mehr Speicher und CPM,

00:24:58: was halt Arschlam ist und, entschuldigt mein Ausrußweise, aber halt das ist nicht wirklich der Nachfolger,

00:25:03: nachfolger nachfolger, das ist kein neuer großer Wurf, das ist halt ein toller Computer, also wenn ich den C128 kleinrede, bei Gott nicht,

00:25:10: das sind, wie soll man sagen, kontroverse Ansichten auch.

00:25:17: Der Atari und der Amiga haben ja dann auch so ein Systemkampf ausgeforchten, genau wie vorher natürlich immer die Trendlinie verlief

00:25:24: zwischen den Leuten, die einen 8-Bit Atari hatten und einen 8-Bit C64 und so war es ja dann beim Atari und Amiga auch.

00:25:32: Und da finde ich interessant, weil du sagst, dass das andere Szenario könnte sein, dass der Amiga sich hätte in der professionellen Bereich besser aufstellen können und so weiter.

00:25:44: Ich finde es interessant, dass zu der Zeit eben ein Apple Macintosh auf dem Markt war und in den USA sich auch schon ganz okay verkaufte,

00:25:53: aber in Europa hat das einfach niemanden gejuckt, die Kiste. Also das war gar nicht, das tauchte, war hier nicht auf dem Radar.

00:26:01: Hier waren beherrschende Firmen Atari und Commodore und deren Rechner standen nicht im Büro, sondern im Kinderzimmer im Normalfall, ne?

00:26:10: Ja, und also hier standen im Büro entweder halt die alten Commodore, also da zwei auch noch ein Ding, was Commodore gemacht hat,

00:26:17: sehr, sehr erfolgreich, was auch immer gerne vergessen wird, dass die halt ein Standard-Büro-Rechner gebaut haben.

00:26:23: Also diese PAD-Serie war lange einfach auch hier in Europa weit Standard für Büro, Software, Tabellenkoalkulation und was du willst.

00:26:34: Und dann kurz danach kamen dann halt IBM mit den PCs und die wurden dann der de facto Standard.

00:26:39: Das ist, glaube ich, auch ein Grund, warum Commodore immer noch so auf diesen CPM rumgeritten ist, weil das halt auch ein Standardsystem damals kurz zumindest war für so Business-Kram.

00:26:50: Und dann MS-DOS hat das halt platt gemacht, also das ist ja immer noch quasi der Standard heutzutage.

00:26:58: Ja, und ich finde auch, dass die PAD-Rechner natürlich viel schöner aussehen, auch wenn die teilweise, also meine eine hatte so eine ganz furchtbare Tastatur,

00:27:07: einer der ersten, der hatte so eine...

00:27:09: Diese Chick-Let-Test, glaube ich, diese ganz mit überhaupt keinem, also quasi so eine Taschenrechner-Tastatur, das war ja auch so ein Workaround,

00:27:18: irgendwie damals, die haben halt keinen richtigen Tastaturhersteller gefunden in der Zeit oder so, ganz auch spannende Geschichten.

00:27:24: Ja, genau, also man merkt, das Retro-Thema, ich muss sagen,

00:27:27: dass ich immer bei diesen Podcasts relativ häufig Retro- oder Retro-Geschichten sind,

00:27:32: halt Thema, aber einerseits weil ich mich damit halbwegs auskenne und so ein bisschen im sicheren Gewässer bin,

00:27:38: da kann man auch nicht so viel falsch machen, außer die üblichen Grabenkämpfe kann jetzt da nicht so viel Kontroverses passieren.

00:27:45: Aber ich denke manchmal auch, ist das Thema nicht durch, also ich meine, ich beschäftige mich mit dem Retro-Kram seit dem Jahr 2000

00:27:51: und habe irgendwann mal festgestellt, dass die Retrovelle, auf der wir uns immer noch befinden, massiv viel länger dauert,

00:27:58: als die Retrozzeit eigentlich überhaupt war.

00:28:01: Ja.

00:28:02: Und auch wenn man jetzt natürlich argumentieren könnte, dass neue Zeiten hinzukam, also es gab zum Beispiel Zeiten,

00:28:08: in denen hätte niemand Retromäßiges, so eine Base-Box-Kiste aus den 90ern auch nur mit der Kneifzange angerührt,

00:28:16: währenddessen inzwischen wir so weit sind, dass mir mein Hardware-Kollege Martin berichtet hat,

00:28:21: dass die Preise für alte Grafikkarten aus den 90ern sich im hunderte Eurobereich bewegen, muss ich nicht fragen.

00:28:31: Andererseits, ja klar, die Geschichte geht weiter, die Retro-Geschichte geht auch weiter

00:28:37: und Leute interessieren sich dafür und es scheint auch immer neue Leute dazu zu kommen, die gar nicht diese Zeiten erlebt haben.

00:28:42: Also wir können ja auch nur aus dem schöpfen, was wir dann vielleicht damals erlebt haben.

00:28:47: Also insofern habe ich mich so ein bisschen, glaube ich, wieder damit arrangiert, dass es eigentlich okay ist,

00:28:53: dass man immer noch drüber redet und trotzdem immer noch neue Aspekte findet

00:28:57: und wie wir jetzt, glaube ich, wie wir anfangs schon gesagt haben, dass die Leute auch neue Dinge entwickeln.

00:29:04: Also es ist nicht so, dass man sich darauf versteift, dass man sagt, okay, ich habe diese Amigas-Software, die habe ich damals benutzt,

00:29:10: ich besorg mir die jetzt, dann gucke ich nochmal rein, dann stelle ich fest, dass man damit heute nichts mehr machen kann

00:29:14: und dass das Spiel mich auch nur 10 Minuten fesselt, vor dem ich damals eine Stunde, zwei Stunden gesessen habe,

00:29:20: sondern das Hobby dreht sich in so ein bisschen so eine andere Richtung, wo man anfängt zu basteln.

00:29:26: Genau. Und das ist halt das Interessante heutzutage, glaube ich.

00:29:30: Also für mich zumindest. Es gibt, glaube ich, auch Leute, die einfach nur spielen wollen.

00:29:34: Also Retro-Gaming ist ja auch ein sehr, sehr großes Thema momentan.

00:29:38: Aber du musst halt, wenn du auf echter Hardware heutzutage Retro-Games spielen willst,

00:29:43: musst du auch ein bisschen löten können eigentlich und ein bisschen verstehen, wie die Hardware funktioniert,

00:29:48: damit du sie überhaupt in Stand halten kannst quasi.

00:29:52: Das ist halt so ein Ding. Und deswegen, das führt dann auch dazu, dass es halt diese Convenience-Hardware-Updates gibt,

00:29:59: die es heutzutage gibt, damit du halt besser die benutzen kannst, einfach heutzutage noch.

00:30:04: Ich habe neulich mit Entsetzen gehört. Das war auch in dem Podcast auf dem Retro-Treffen,

00:30:11: dass man, wenn man einen Amiga 1200 besitzt, eigentlich alle Kondensatoren, glaube ich, waren es.

00:30:18: SMD-Konsensaktoren müssen ja alle alle ablöten und austauschen gegen Neue, was auch auf jeden Fall nach einer

00:30:24: abendfüllenden Veranstaltung sich anhört, weil die alle kaputt gehen, ne?

00:30:28: Ja, genau. Es gab halt genau in der Zeit, als die Geräte gebaut wurden.

00:30:32: Auf der Amiga 600, der Amiga 1200 und diese CD32-Konsole von Commodore, die sie noch rausgebracht haben.

00:30:39: Anfang der 90er gab es diese SMD-Surface-Mount Elektrolyd-Kondensatoren,

00:30:46: waren einfach quasi noch nicht wirklich ausgereift.

00:30:49: Also die haben halt Bauteile produziert, die ein sehr kurzes Leben vor sich hatten, weil sie nicht richtig konstruiert waren.

00:30:57: Und die fangen halt alle an, ihr Elektrolyd auszuspucken irgendwie über die Jahre

00:31:02: und ätzten dann leider auch die Leiterbahnen weg von diesen Kisten.

00:31:06: Das gilt auch nicht nur für die Commodore-Rechner, sondern für alle Geräte aus der Zeit tatsächlich.

00:31:10: Also habe ich auch schon CD-Player gesehen, die das gleiche Problem hatten.

00:31:15: Und genau, die muss man dann entlöten und neu rauflöten.

00:31:18: Und das ist halt nicht so ganz trivial, weil es halt diese Surface-Mount-Technik ist.

00:31:22: Also man braucht schon dann irgendwie eine Heißluftstation und einen ordentlichen Lötkolben und sehr viel Geduld.

00:31:28: Und ruhige Hände.

00:31:30: Ruhige Hände, genau. Und muss halt dann aufpassen, dass man nicht den Rest so aufheizt, dass irgendwas anderes kaputt geht.

00:31:36: Und so habe ich schon Dinge gesehen, die nicht so schön waren.

00:31:40: Alles, was du aufgesählt hast, habe ich nicht.

00:31:42: Also ich bin raus, kein Amiga 1200, für mich stelle ich fest.

00:31:45: Wir gehen mal in der Amiga-Story weiter.

00:31:47: Und der Amiga 1200 und der Amiga 1000 sind in irgendeiner Form miteinander verwandt.

00:31:54: Sind sie aber überhaupt nicht?

00:31:56: Denn der Amiga 1000 war der erste Amiga, richtig?

00:31:58: Genau, der hieß damals auch nicht Amiga 1000.

00:32:00: Das haben sie später erst so genannt.

00:32:02: Der hieß nur Amiga einfach. Das war das Gerät, was es gab unter dem Namen.

00:32:06: Und der war auch eine Box mit Tastatur und Monitor und auch nicht billig?

00:32:11: Nee, der war damals relativ teuer, allerdings im Vergleich, weil du es auch von ihm gesagt hast zu den Macintosh-Rechnen,

00:32:17: war der, glaube ich, ein Drittel oder ein Viertel nur gekostet von einem Macintosh und konnte halt eigentlich mehr.

00:32:22: Das haben sie nur in der Vermarktung nicht so, weiß ich nicht.

00:32:27: Also sie haben damals ja ganz am Anfang, sind sie schon, auf kreativ gegangen.

00:32:31: Die Präsentation, ich weiß nicht, ob du das zu jemals gesehen hast, war ja mit Andy Warhol und Blondie.

00:32:37: Wir verlinken die in den Schonurz, wo er ein tolles Bildbearbeitung macht mit dem Photoshop der Achtiger,

00:32:46: nämlich die Lux Paint, glaube ich, was wahrscheinlich damals noch nicht mal so hieß,

00:32:49: sondern irgendwie einfach nur irgendein komischen Name.

00:32:51: Aber genau, man kann das sehen, wie er da dran arbeitet und so.

00:32:53: Und darauf wollte ich auch hinaus.

00:32:55: Eigentlich mit diesem Rechner hatten sie doch die Pro-Schiene im Auge.

00:32:59: Ja, also ich glaube, das war auch tatsächlich irgendwie so eine Marketingentscheidung,

00:33:04: die irgendwie schief gelaufen ist.

00:33:07: Ich weiß nicht. Also sie sind dann sehr schnell auf diese Kreativschiene gegangen

00:33:10: und haben gar nicht so sehr auf so Business Anwendungen mehr gezielt, glaube ich, in dem Marketing.

00:33:19: Was ja auch Sinn ergibt bei den Grafikfähigkeiten.

00:33:21: Und so, das ist halt erstmal das Beeindruckendste.

00:33:23: Und du brauchst halt für eine Tabellenkalkulation, brauchst halt keine 4096 Farben im Normalfall.

00:33:29: Deswegen weiß ich nicht.

00:33:32: Also das war halt auf eine Art, eine gute Entscheidung, glaube ich.

00:33:35: Aber es hat halt diesen kompletten Businessmarkt irgendwie, die haben das alles als Spielerei, glaube ich, gesehen am Anfang.

00:33:42: Jetzt darf man, wenn wir uns mal zurückversetzen, jetzt darf man natürlich nicht vergessen, es gab kein YouTube.

00:33:46: Und auch sonst war das damalige Fernsehen jetzt nicht dafür berühmt, irgendwie Specials über neue Computer auszustrahlen.

00:33:53: Das Thema fand ja in der normalen Öffentlichkeit, also überhaupt Technologie hatte nicht, also,

00:33:59: Computertechnologie ist so ein Stellenwert wie heute, wo alles irgendwie, wo du nicht umhinkannst,

00:34:04: irgendwas mit Tech zu sehen oder irgendwie vorgesetzt zu bekommen.

00:34:08: Das war damals nicht der Fall.

00:34:09: Das heißt so beeindruckende Sachen wie diese Demonstration, die fanden zwar statt, aber nicht in der Massenöffentlichkeit

00:34:16: und in der, also die Käufer schafft, hätte das gar nicht so sehen können mitunter,

00:34:20: weil du hättest dann in den Computerladen gehen müssen, dann hättest du Glück haben müssen,

00:34:23: dass die genau diese Fahre ist, Kassette gerade da abspielen.

00:34:26: Ja.

00:34:27: Und du das siehst und dass du auch im kreativen Bereich tätig bist und dir sagst, das ist das, was ich brauche,

00:34:33: was damals ja auch noch nicht gesetzt war, dass Leute irgendwie mit den Computern das alles machen.

00:34:38: Also, du musst dann ja auch überlegen, wenn du jetzt professionell arbeitest.

00:34:42: Also, ich weiß es aus meinem Bereich, weil irgendwann gab es eine Zeit, wo wir mit Bändern gearbeitet haben.

00:34:46: Irgendwann gab es eine Zeit, wo wir mit Bändern gearbeitet haben, die nicht mal digital aufgezeichnet haben, all das.

00:34:51: Und dann kommt so ein Switch, dann kommt jemand und sagt, pass mal auf, diese Sache, was ihr jetzt hier macht mit dem Schneiden,

00:34:58: das machen wir jetzt nicht mehr so, wir machen das jetzt digital auf so einer kleinen Kiste, auf dem Computer

00:35:02: und da schneidet ihr jetzt und da findet das statt.

00:35:06: Und das ist ja ein kompletter Paradigmenwechsel zu dem, wie du das vorher gemacht hast.

00:35:09: Jetzt stell dir vor, du hast diese DTP-Leute, die alle mit Belichtung und allen möglichen, die kennen sich richtig gut aus

00:35:15: und bauen ihre Sachen zusammen und jetzt sagt jemand, guck mal hier die kleine Kiste und da hast ein Fahrabmonitor

00:35:20: und leg mal los, die haben erst mal eine Lernkurve vor sich.

00:35:23: Wir wussten vorher, wie ein Drei-Maschinen-Schnittplatz funktioniert, ich konnte das Ding im Schlaf bedienen

00:35:28: und um ehrlich zu sein, habe ich manchmal davon geträumt, wie ich es ja noch mit dem Kram machen mag, weil das so in Fleisch und Klingel.

00:35:35: Und ich mein, für mich war es einfacher, weil ich sehr, sehr jung war, aber ich weiß, dass ich Katterinnen und Katter

00:35:39: als Kolleginnen und Kollegen hatte, die echt sich schwer damit getan haben, diesen Schritt zu machen

00:35:45: und EWID, einer der herstellendamigen ersten größeren Schnittplätze, hat tatsächlich dafür Sorge getragen,

00:35:51: dass hardware ausgeliefert wurde, die dem Original so ähnlich wie möglich war, um diesen Umstieg zu erleichtern,

00:35:57: weil die Leute echt dachten, ey, muss ich alles neu nehmen.

00:36:01: Das hättest du bei DTP und bei dieser Grafikbearbeitung, wenn du jetzt kreative so nimmst, hättest du das nicht bringen können.

00:36:08: Du hättest nicht sagen können, wir nehmen euch jetzt an die Hand, da hätte man ein Riesenprogramm draus machen müssen.

00:36:14: Jetzt bin ich auf eine Tange hinterher, der ist gerade laut nach, sorry, aber ja.

00:36:18: Total okay.

00:36:20: Okay, jetzt sind wir also Mitte der 80er, der Amiga ist da und der Amiga ist erstmal kein Erfolg.

00:36:26: Wie wurde er denn so ein Erfolg?

00:36:28: Genau, also ich glaube der richtige Erfolg kam dann als Commodore sich entschlossen,

00:36:33: hat noch ein paar mehr Ingenieure einzukaufen, die dann dafür Sorge getragen haben, das Ding "Cost reducing",

00:36:40: wie hieß das damals, die haben den Amiga 1000, der sehr schön konstruiert war und sehr viele Chips hatte für Commodore Verhältnisse.

00:36:49: Commodore hatte immer den Ruf, dass sie die möglichst billigste Variante eines Gerätes gebaut haben, die überhaupt irgendwie denkbar war

00:36:57: und da sehr viel Energie reingesteckt haben.

00:37:00: Und dann haben sie Ingenieure eingekauft, um diesen Amiga billiger zu machen in der Herstellung

00:37:06: und dann den Amiga 500 und den Amiga 2000 rausgemacht, den 500er so als Ersatz quasi für die C64-Schiene, für die Heimcomputerszene

00:37:15: und der 2000er war, glaube ich, gedacht für tatsächlich professionelle Anwendung.

00:37:21: Er, der war dann erweiterbarer in so einem Desktopgehäuse, der Amiga 500 kennen vielleicht einige Leute,

00:37:26: war dann halt so ähnlich wie der C64 in einem "wet shaped" Gehäuse mit eingebauten Diskettenlaufwerk

00:37:34: und mehr Speicher als der Amiga 1000, als der original Amiga schon an Bord und so.

00:37:40: Und das Ding war dann deutlich günstiger. Der hatte 512 Kilo-Bytes.

00:37:44: Nee, ich meine, der 1000.

00:37:46: Der 1000 hatte nur 256 Kilo-Bytes.

00:37:48: Ach was, das 50 Kilo-Bytes.

00:37:50: Und das war halt auch schon, das war damals, aber RAM war halt unfassbar teuer.

00:37:53: Deswegen hatte auch der erste Macintosh zum Beispiel zu wenig Speicher eigentlich für das Betriebssystem.

00:37:58: Der hatte ja nur 128 Kilo-Bytes, glaube ich.

00:38:00: Also der Amiga war halt total überlegen, auch schon da.

00:38:03: Okay, also und das war natürlich dann auch, wie wir alle wissen, der Erfolg, das war dann sozusagen der Schlüssel zum Erfolg.

00:38:11: Also die Leute dann gesehen haben, okay, wir können jetzt so einen Amiga kaufen und er können ihn an den Fernseher anschließen,

00:38:16: wie man das gewöhnt ist, wie normale Leute ihre Computer verwenden, an den Fernseher anschließen und können los spielen und haben grafisch,

00:38:24: also wenn jetzt mal so die ersten Amiga-Spiele sieht, dann waren die, wie ich sage, so diesen, ich warte dann immer auf den Punkt, wo man sagen könnte, jetzt ist Next-Gen.

00:38:35: Und die ersten Amiga-Spiele waren auch nicht so Next-Gen, die ähnlitten genau wie die ersten Atari-Spiele bis auf ein paar mehr Farben,

00:38:43: finde ich noch sehr dem, was davor kam.

00:38:45: Aber dann kam irgendwann wirklich Sachen raus, wo auch die letzte, wer auch immer so ein Computer dann gesehen hat, sich gesagt hat, okay, das ist nochmal eine ganz andere Nummer.

00:38:56: Hast du da was parat, so ein Ding, wo du sagst, Mensch, das war damals so für dich so ein AAA-Grafik-Kracher?

00:39:02: Also ich war die ersten Spiele, die ich so richtig, also ich erinnere mich noch daran, wie mein Vater, der Amiga 500 nach Hause gebracht hat

00:39:09: und hat dann auch direkt diesen Commodore Farbmonitor gekauft, den 1084.

00:39:15: Fantastischer Monitor.

00:39:16: Den ersten 1987, genau. Und das war halt für mich schon total beeindruckend, einfach zu sehen.

00:39:23: Er hatte auch direkt die Deluxe Paint 2, war damals glaube ich das aktuelle, das hatte er direkt.

00:39:28: Und er hat mir diese Demo-Bilder gezeigt, die dabei waren und das war halt totaler Game Changer.

00:39:34: Und ich schon von den Grafiken einfach, weil es einfach so viel besser aussah als auf dem C64 und auf so einem Level, wo ich dachte, wie geht das?

00:39:44: Damals schon, weiß ich noch.

00:39:45: Also ich weiß noch, es gibt so ein berühmtes Demo-Bild, was bei Deluxe Paint dabei war von Tooth and Amoon, diese toten Maske, die goldene.

00:39:54: Das wurde auch immer, das ist glaube ich auch das Cover-Bild auf der Box von Deluxe Paint gewesen.

00:39:59: Das war halt also totale Explosion in meinem Kopf, damals kleiner Jan, der sich mit C64 Grafik rumgeschlagen hat, wo es auch beeindruckende Sachen gab.

00:40:09: Aber das war halt echt was anderes.

00:40:11: Das erste Spiel, was ich mega beeindruckend fand, war Tarikin. Das erste Tarikin, 1991 oder 1990, glaube ich sogar schon.

00:40:19: Das war auch so das erste Spiel, was mich wirklich davon überzeugt hat, dass der Amiga so weit überlegen ist.

00:40:26: Ich hatte auch schon die C64 Version gespielt, die auch schon mega beeindruckend war, aber das Amiga-Ding war halt jenseits von allem, was ich bis dahin gesehen hatte.

00:40:36: Das war sehr, sehr beeindruckend. Also Sound, Grafik, beides war extrem beeindruckend.

00:40:42: Muss man dazu sagen, also klar, bei Sound war natürlich relativ schnell klar, wie sehr der Amiga überlegen ist, weil der Samples abspielen konnte,

00:40:50: was auf dem Commodore C64 jetzt nur mit Climzügen möglich war und dann auch trotzdem nicht so gut klang.

00:40:56: Und der Amiga dann konnte dann keine Ahnung, was für Stimmen mit Samples, das Klang halt wie richtige Musik damals war.

00:41:04: Also auch damals schon, klar, man hat sich seine Chip-Tunes, also ich weiß, dass ich mir die auf Kassette gespielt habe und die in Busse auf den Kettel.

00:41:10: Ich auch, auf jeden Fall, die C64-Schichten auch schon.

00:41:13: Aber beim Amiga war es halt, es klang ein bisschen wie richtige Musik.

00:41:17: Also das klingt ja nicht so gut.

00:41:19: Ich weiß sowas, dass die erste Demo war, wo ich dachte, okay, jetzt sind wir an einem Punkt, da näherte sich die Realmusik im echten Leben, der Computermusik stark an.

00:41:31: Es gab eine Demo, die hieß Spaceballs.

00:41:36: Und das war, ich verlinke die natürlich, die hieß Spaceballs und war praktisch wie so ein Techno-Stück, was ja damals war ja auch üblich, dass Leute aus der Technoszene tatsächlich mit dem Amiga ihre Musik machen.

00:41:54: Genau, wollte tatsächlich sagen, das war ja tatsächlich, der Amiga hat quasi diese ganze damals in dieser Drum and Bass Zeit, haben halt die Leute Amigas benutzt.

00:42:02: Die britische Drum and Bass-Szene hat fast ausschließlich Amigas benutzt für ihre Geschichten.

00:42:07: Das zeigt auch schon, wie massiv einsetzbar das Ding war für solche Sachen.

00:42:13: Und halt günstig.

00:42:15: Das war halt das Problem.

00:42:15: Also die konnten sich halt kein richtiges Equipment in Anführungsstrichen leisten,

00:42:19: keine richtigen Synthesizer und so.

00:42:20: Und haben Mamiya gehabt und konnten damit Sampling, konnten damit Beats programmieren

00:42:24: und so die halt annehmbar klang.

00:42:26: Und das wurde auch gemacht.

00:42:28: Also das war die Prodigy haben auch von Mamiya angefangen.

00:42:31: Ja, das stimmt.

00:42:33: Das stimmt.

00:42:33: Ja, das stimmt.

00:42:36: Ich habe jetzt inzwischen natürlich rausgefunden, dass diese Demo natürlich

00:42:40: einen Wikipedia Eintrag hat.

00:42:42: Ah, interessant.

00:42:43: Ja, also beziehungsweise die Gruppe.

00:42:45: Die Gruppe hieß Spaceports, die Demo hieß State of the Art und kam im Dezember 1992.

00:42:49: Also ich kam mich so exakt der Erinnerung zum ersten Mal gesehen und dachte, das war es.

00:42:53: Besser geht es nicht.

00:42:54: Das live gezeichnete Silhouetten von Leuten, die tanzen und darunter womande Technobies

00:43:02: alles sehr zeitgemäß.

00:43:03: Also diese Demo ist praktisch eingefroren 1992 für mich.

00:43:08: Das ist und ich weiß, dass das konnte man Leuten zeigen, die nichts mit Computern zu tun

00:43:13: hatten und sie waren trotzdem beeindruckt.

00:43:16: Das ist also ich meine, sie haben nicht.

00:43:17: Man hat dann immer versucht, ich weiß nicht, ob du das auch so eine Geschichte hast, dass

00:43:21: man versucht hat, Leuten, die von Computern keine Ahnung hatten, klar zu machen, dass das

00:43:25: besondere daran ist bei Demos nicht unbedingt, wie es jetzt genau aussieht, sondern dass

00:43:31: es live passiert.

00:43:31: Das ist in echt.

00:43:33: Und Spaceports bzw.

00:43:36: State of the Art war so die Demo, wo ich dachte, da musste gar nichts zu sagen.

00:43:39: Es ist egal, ob es live oder nicht live ist.

00:43:42: Das sieht einfach beeindruckend aus.

00:43:43: Es sieht einfach aus wie ein Video.

00:43:45: Aus wie ein MTV damals.

00:43:48: Und klang aus.

00:43:49: Das war damit echt beeindruckend, dass das ging auf einem Heimcomputer.

00:43:54: Auf einem Heimcomputer.

00:43:56: Und jetzt schlagen mich die Brücke wieder zurück zu den Profis mit unserem Amiga, nämlich

00:44:01: also du hast schon gesagt, Musikproduktion fand dann auf dem Amiga statt, obwohl der

00:44:05: Atari eigentlich natürlich eine viel längere Geschichte der Atari ST mit der Musikproduktion

00:44:09: hatte, weil der nicht MIDI Ports hatte und der war eigentlich gesetzt in vielen Studios,

00:44:15: weil du halt damit deine Keyboards, synthesizer und was nicht alles ansteuern konntest und

00:44:18: dann in der Software deine deine Musik schreiben konntest.

00:44:21: Aber ich denke auch da reden wir eher über in Anführungszeichen richtige Musikerinnen und

00:44:28: Musiker.

00:44:28: Genau, da war das halt der Standard.

00:44:30: Ganz lang gegen die Amiga Leute.

00:44:33: Das waren halt irgendwelche Leute, die halt jung waren, die Techno gehört haben und dachten,

00:44:36: ey, mein Amiga kann auch Sample los, Feuer frei.

00:44:39: Ich weiß, es gab auch diese Sample Karten.

00:44:41: Die konzentrierte ich auch mal.

00:44:42: Konzentrieren stecken.

00:44:43: In den Konzentrieren.

00:44:43: Und dann konzentriert selber Samples aufnehmen und dann mit so einem Oktat Tracker oder wie

00:44:47: der Kram hieß, dein dein dein eigenes Gewummer produzieren.

00:44:51: Und dann hatte der Amiga aber immer auch eine Pro Schiene.

00:44:57: Also das schon gesagt, der 2000 gab es dann den 3000 und so.

00:45:00: Und die wurden tatsächlich auch eingesetzt professionell dann für Medienproduktion.

00:45:06: Weil damit konnte man ins Bild in das Fernsehbild konnte man Schriften einstanzen.

00:45:13: Also zum Beispiel für Bauchbinden.

00:45:15: Also wenn dann stehen sollte hier, keine Ahnung was, Jan Beta, Video Creator.

00:45:21: Dann konnte man das unten einblenden.

00:45:25: Da hat dann der Amiga doch noch den Einzug in das professionelle Umfeld gefunden.

00:45:28: Genau, das kam dann mit diesem größten Teil.

00:45:31: Also der Amiga hat schon die Eigenschaft gehabt von Haus aus, was auch glaube ich schon von Anfang an mit geplant war.

00:45:37: Tatsächlich, dass du die gleiche Frequenz wie Fernsehbilder damals hattest.

00:45:42: Also 50 oder 60 Hertz, je nachdem in welchem Gebiet man war.

00:45:45: Und du konntest das super einfach synchronisieren, was mit anderen Rechnern nicht möglich war.

00:45:52: Und du konntest schon ganz früh sogenannte Genlock Interfaces haben,

00:45:56: wo du dann halt das Video vom Computer mit dem Video, das du bearbeiten wolltest, mischen konntest,

00:46:01: ohne Probleme und da so Baubinden machen konntest und so.

00:46:04: Und dann gab es relativ viel später Anfang der 90er, irgendwann '92, '93,

00:46:09: ich weiß nicht genau wann es gestartet ist, den sogenannten Video Toaster.

00:46:12: Das war dann eine Erweiterungskarte für den Amiga 2000 am Anfang,

00:46:16: gab dann später auch für den, für spätere Amiga Modelle noch Versionen davon, glaube ich.

00:46:20: Und das war halt ein totaler Game Changer für ganz viele Leute,

00:46:24: die so kleinere Fernsehproduktionen gemacht haben, selbst die,

00:46:29: jetzt nicht die öffentlich-rechtlichen, die haben das glaube ich weniger benutzt, aber

00:46:32: die Privatsender damals, haben halt zum Großteil, glaube ich, die Amigas mit Video Toaster benutzt,

00:46:38: um halt ihre, ich weiß nicht, ihre Splash Screens,

00:46:42: ich hab keine Ahnung wie der wirkliche Ausdruck in der realen Welt ist, aber

00:46:46: genau, die haben ganz viel Grafik mit dem Amiga gemacht.

00:46:49: Alles was irgendwie an Einblendungen kam und so.

00:46:51: Weil das einfach?

00:46:53: Pro sieben zum Beispiel damals, haben glaube ich ausschließlich auch von Amigas gearbeitet am Anfang.

00:46:56: Das ist auch, also ich mein, man muss sich mal die Verhältnismäßigkeiten vor Augen führen.

00:47:03: Eine Box, mit der man Grafiken damals erstellen konnte am Computer, kostete 100.000 Mark.

00:47:09: Ja.

00:47:10: Und das war das, was die dann konnte. Und da brauchte man aber auch Leute für, die die dann,

00:47:15: also, diese Paint, heißen die Paint? Ich weiß es gar nicht.

00:47:19: In jedem Fall, es gab Grass Valley, glaube ich, und so, es gab so richtig große Firmen,

00:47:23: die genau das gemacht haben.

00:47:24: Und dafür hat man extrem viel Geld bezahlt.

00:47:27: Und die Amerikaner hatten das und man konnte das auch immer super sehen.

00:47:30: Also amerikanische Werbung aus der Zeit sehen so unfassbar viel besser aus,

00:47:33: als das, was wir in Europa hier hatten.

00:47:35: Weil die, weil das dort verbreiteter war, weil die auch mehr Geld hatten, nämlich mal an.

00:47:40: Und ich meine, wir reden über eine Zeit, wo sich drehen des Halbtransparentes ZDF-Logo

00:47:46: abends bei den Nachrichten. Das war ein Hingucker.

00:47:49: Ja, genau. Das war alles noch neu.

00:47:52: Und da haben wir Geld für bezahlt.

00:47:53: Ja, so die animierte Geschichte.

00:47:55: Genau, und dass du das sozusagen mit unter 10.000 Mark irgendwie hinbekommst,

00:48:02: ist der absolute Wahnsinn.

00:48:04: Ich weiß das in Zeiten, selbst in den 90er Jahren, bevor nonlineares Video Editing,

00:48:11: also wirklich schneiden am Computer möglich war.

00:48:14: Wir hatten eine Karte, die für solche Einblendungen zuständig war, für den PC.

00:48:19: Die konnte Video Capturen und auch Video Abspielen und zwar unkomprimieren.

00:48:23: 15.000 Mark das Stück.

00:48:25: Nur diese Videokraft.

00:48:27: Nur für diese eine Komponente, ja.

00:48:29: Exakt.

00:48:30: Und da hätten wir damals mehrere Amigas mit Bildschirmen und allem bekommen.

00:48:35: Aber das war sozusagen nur, um das mal so in Relation zu setzen.

00:48:38: Und wenn du eine kleine Produktionsfirma hast, so wie du gesagt hast,

00:48:41: oder selbst auch die damals Start-up-Fernsehkanäle, na klar.

00:48:45: Also das brauchen wir gar nicht drüber nachdenken.

00:48:47: Oftmals waren die Einblendungen ja auch relativ simpel.

00:48:49: Also man hat eine Schrift irgendwas, man hat oben so eine Fliege, wo das Logo drauf ist oder so.

00:48:53: Das kannst du easy mit so einem Ding halt machen.

00:48:56: Dann sind wir in den 90ern und dann ist aber natürlich auch irgendwie,

00:49:01: war es dann vorbei mit Commodore.

00:49:03: Warum eigentlich?

00:49:05: Warum war es dann eigentlich vorbei?

00:49:07: Sie hatten dann den Super Amiga und alle fanden das toll.

00:49:09: Ja, sie haben ja auch tatsächlich noch den C64 verkauft bis 1994,

00:49:14: bis die Firma dann pleite gegangen ist, endgültig.

00:49:16: Es gab halt unfassbar schlechte Management-Entscheidungen.

00:49:20: Also es gab ja auch ganz viele Managementwechsel,

00:49:23: die dann irgendwie alle möglichen Leute wurden versucht einzusetzen, um die Firma noch zu retten.

00:49:29: Und sie haben, glaube ich, sich einfach zu lange ausgeruht auf der Überlegenheit des Amigas.

00:49:34: Der hat sich ja dann auch sehr, sehr gut verkauft bis die 90er auf jeden Fall.

00:49:40: Und dann haben sie aber nicht genug Ressourcen reingesteckt,

00:49:44: irgendwie in die nächste Generation von Amigas zu produzieren.

00:49:48: Ist, glaube ich, so der Hauptauslöser dafür, dass es dann schief gegangen ist.

00:49:52: Und sie haben halt Geld in, also sie haben sehr viel gepusht,

00:49:56: die alten Modelle noch und haben versucht, es gab ja dann den Amiga 4000,

00:49:59: das war so das End of the Line Produkt im Amiga Bereich.

00:50:03: Der war halt schon relativ fortschrittlich Anfang der 90er,

00:50:08: aber dann kam halt nichts mehr so wirklich an Innovation.

00:50:12: Und ja, das ist leider das Problem gewesen, glaube ich.

00:50:16: Dann haben sie noch versucht das CD32 zu vermarkten,

00:50:18: wo sie dann tatsächlich die Geschichte ist, glaube ich, dass sie nicht mehr genug Geld hatten,

00:50:23: um davon genug zu produzieren, um den Markt zu setzigen quasi.

00:50:28: Es war erfolgreicher, als es wurde.

00:50:30: Es wollten mehr Leute haben, als sie hatten.

00:50:33: Sie konnten es nicht schnell genug produzieren tatsächlich.

00:50:35: Das war dann lustigerweise wieder eine Amiga Spielkonsole.

00:50:39: Genau, das war halt auf Basis des Amiga 1200 mit dem AGA-Grafik-Chipsatz,

00:50:47: der noch ein bisschen mehr Wums hatte als die Original-Grafik-Sätze.

00:50:52: Und mit dem CD-Laufwerk, was damals halt total beandrechnet auch schon war,

00:50:57: das war halt der Anfang von so CD-Konsolen, PlayStation-Kamp, ein paar Jahre später erst.

00:51:01: Das war dann...

00:51:03: Oh, da muss ich dich korrigieren und gleich noch Werbung für mich selber machen.

00:51:07: Davor war natürlich das CDTV.

00:51:10: Ja, das CDTV, was ja auch total auf den Punkt war.

00:51:14: Ja, komm!

00:51:15: Es war total intelligent das Ding, aber es hat auch keinen Markt gegeben dafür,

00:51:24: zu der Zeit, glaube ich.

00:51:26: Schön fand ich bei dem CDTV immer, also ich hatte eins tatsächlich, also nicht damals.

00:51:31: Auf gar keinen Fall hatte ich damals einen CDTV, ich hatte aber vor ein paar Jahren eins.

00:51:36: Und deswegen sage ich gerade Werbung auch, ich habe dazu tatsächlich auch ein Retro-Video gemacht,

00:51:39: ich verlinke das in den Schonuts.

00:51:41: Und dabei, bei der Recherche dazu habe ich herausgefunden, dass angeblich Kommodore,

00:51:46: das heißt nicht CDTV, weil es kompakt ist, Television heißt, sondern angeblich,

00:51:51: Kommodore Dynamic Total Vision, was soll helle?

00:51:56: Das würde sehr gut passen in das allgemeine Schema von Kommodore.

00:52:00: Sie haben halt Sachen... Also das wäre ein extrem innovatives Ding eigentlich,

00:52:04: aber es gab halt keinen Markt dafür, weil die Leute auch nicht wussten,

00:52:10: was sie damit sollen mit so einem Multimedia-Fokussiertengerät.

00:52:14: Es gab auch relativ wenig Software dafür, glaube ich.

00:52:17: Ja, es gab irgendwie eine Enzyklopidie dafür und irgendwie...

00:52:21: Du, ich habe das ein paar Spiele, die darauf...

00:52:25: Ich habe mir das alles angucken müssen, Jan.

00:52:27: Und ich kann dir sagen, und daran kannst du erwähnen, wie was die Software dafür war,

00:52:32: dass mein Liebling am Ende, mein Lieblingsspiel war Trivial Pursuit.

00:52:36: Das müssen wir überlegen. Und das bei einer Kursode, die eigentlich damals wirklich tolle Grafiken und alles...

00:52:42: Trivial Pursuit war deswegen mein Lieblingsspiel dann auf dem CDTV,

00:52:46: weil es die CDTV-Möglichkeiten als einzig ist oder als eines der wirklich wenigen Spiele genutzt hat.

00:52:52: Also sprich, du hast eine digitalisierte Sound-Ausgabe mit Sprachausgabe.

00:52:57: Also es gab so einen Vogel, der war animiert.

00:53:00: Also der hat dich durch das Spiel geführt, der war animiert.

00:53:02: Es gab irgendwie Bilder, die dir illustriert haben, was du da raten solltest.

00:53:08: Also alles in allem genau das, was halt der Vorteil von diesem Medium war, wo die riesigen Datenmengen eigentlich drauf waren.

00:53:16: Aber der ganze Rest dieses Systems war null darauf ausgelegt, wirklich multimedial im Sinne von,

00:53:24: wie wir das heute vielleicht verstehen würden, zu funktionieren.

00:53:27: Die Grafik hatte immer noch so wenig Farben.

00:53:29: Die Auflösung der Videos war im Zehnerstellenbereich.

00:53:34: Ja.

00:53:36: Es gab ja noch nicht wirklich Videokomprimierungsverfahren damals.

00:53:40: Exakt.

00:53:41: Also es ging gar nicht los.

00:53:42: Und die CPU wäre auch nicht in der Lage gewesen, diesen Daten durchzusetzen.

00:53:45: Das alles war so ein bisschen...

00:53:48: Man hätte damit vor Freundinnen und Freunden prallen können,

00:53:53: aber du hättest jetzt nicht gesagt, oh, wir machen jetzt heute mal einen schönen CDTV-Abend.

00:53:57: Das hättest du nicht gesagt.

00:53:58: Aber auch in der Mangelung von Software.

00:54:02: Also es hätte ja durchaus sein können, dass Leute irgendwas entwickeln, was so was sein hätte können.

00:54:08: Also ich weiß nicht.

00:54:09: Ja, ich meine, du konntest ziemlich alle Amiga-Spiele.

00:54:12: Ich hatte bei meinem solchen...

00:54:13: Genau, du konntest ja eine Tastatur da gekauft wurde.

00:54:15: Da ich halt Terriken drauf gespielt.

00:54:16: Und zwar, dass tatsächlich total cool war mit dem Controller, der drablos war.

00:54:22: Genau, die hatten jetzt zwar rund Kontrollern.

00:54:24: Ja, das war quasi eine umgebaute Fernbedienung.

00:54:27: Ja.

00:54:28: Die Kiste sieht auch total aus wie ein CD-Player oder so.

00:54:31: Ist geil.

00:54:32: Schwarz, wirklich total hübsches Design für die damalige Zeit gerade total behandelt.

00:54:37: Aber es gab irgendwie einfach niemanden, der wusste, was man damit anfangen soll.

00:54:40: So richtig, glaube ich.

00:54:41: Das war das Problem darin.

00:54:42: Das war auch...

00:54:42: Da haben sie auch sehr, sehr viele Ressourcen reingesteckt und sehr viel Geld reingepumpt.

00:54:48: Und das wurde dann auch nicht.

00:54:49: Es gab keinen Markt dafür.

00:54:51: Ich glaube, die meisten Leute, die so ein Ding gekauft haben,

00:54:53: haben dann die zusätzliche Tastatur, die es gab, unten des Kettenlaufs gekauft.

00:54:56: Und das quasi als Amiga 500 benutzt.

00:54:59: Das war ja...

00:55:00: Also die Platine ist quasi eine Amiga 500 Platine in einem leicht anderen Formfaktor,

00:55:06: die sie da reingebaut haben.

00:55:08: Und plus ein CD-Controller-Chip und ein CD-Romloffack.

00:55:11: Ja, und du konntest aber eine Festparte mit einbauen und alles.

00:55:14: Also das war halt so als Gehäuse-Ding.

00:55:16: Du konntest das wirklich schön aufrüsten.

00:55:17: Also den ich hatte, hatte ich, glaube ich, sogar auch diesen GenLog.

00:55:20: Du konntest Karten hinten reinstecken, die dieses GenLog ermöglichten.

00:55:23: Und du hattest so ein paar andere Dinge noch, die das Ding so ein bisschen aufrüstbar machten.

00:55:27: Also wenn man es von aus heutiger Sicht betrachtet, als Amiga 500 ist es der absolute Knaller.

00:55:33: Ja.

00:55:34: Finde ich.

00:55:35: Wenn du weißt so, auch so von dem Aussehen her und so, niemand hat sowas.

00:55:38: Jetzt, wo ich gerade drüber erzähle, bereue ich ein bisschen, dass ich das Ding wieder hergegeben habe.

00:55:41: Aber gut, es war...

00:55:43: Hätte ich die heutzutage auch kennengeschult.

00:55:44: Fürs Wohnzimmer ist es schön, ein amigartiges Streckhaben sozusagen.

00:55:48: Ja, aber ich bin auch immer so, ich denke mir dann immer, was will ich jetzt damit so

00:55:52: länger frisst.

00:55:53: Also ich habe halt den Artikel dazu geschrieben und das Video dazu gemacht und dann dachte

00:55:56: okay, was machst du jetzt?

00:55:57: Und meine Frau meinte, als ich dann weg war, meinte sie, oh, sie hat es sich gerade so dran

00:56:01: gewöhnt, dass wir in ZDTV haben.

00:56:03: Ja, jemand anders freut sich.

00:56:05: Okay, wir kommen, wir müssen ein bisschen zum Ende kommen.

00:56:09: Und zwar möchte ich aber zum Ende kommen, wir haben jetzt ein bisschen die Commodore-Story

00:56:14: so ein bisschen zugemacht.

00:56:15: Es gibt natürlich, man könnte sich Stunden noch weiter unterhalten.

00:56:17: Aber ich möchte noch mal kurz zu dir zurückkehren.

00:56:19: Du hast aus dem Retro-Fan-Tum jetzt deinen Lebensinhalt gemacht, indem du auf YouTube

00:56:29: reparierst, Dinge vorstellt und erzählst.

00:56:32: Wie kam es denn dazu?

00:56:33: Das war auch wie fast alles in meinem Leben eher so ein zufälliges Ding.

00:56:38: Ich habe, also ich mache YouTube Videos seit 2016, glaube ich.

00:56:44: Das habe ich irgendwie so ein bisschen angefangen, um meine Schüchternheit zu überwinden tatsächlich.

00:56:49: Deswegen mache ich meinen Kanal auch auf Englisch, weil das noch ein Level mehr Schüchternheit

00:56:54: zu überwinden kostet.

00:56:55: Du, wir hätten diesen Podcast auch auf Englisch waren.

00:56:58: Nächstes Mal.

00:57:00: Auf jeden Fall habe ich dann irgendwie angefangen YouTube, um mich so ein bisschen zu überwinden

00:57:05: und die Öffentlichkeit zu gehen.

00:57:06: Freund von mir hat YouTube gemacht und meinte, das ist super, mach mal.

00:57:08: Und das war halt nur so, da habe ich am Anfang Hifi-Geräte repariert und so.

00:57:12: Das hatte ich vorher auch schon so ein bisschen gemacht, habe keinen Hintergrund in Elektronik

00:57:17: eigentlich fast nicht.

00:57:19: Und dann habe ich nebenbei, hatte ich einen sehr, sehr langweiligen, normalen Job, sage

00:57:25: ich mal, bei einer Klamottenfirma im Lager, als Lagerist quasi.

00:57:30: Und die hatten dann halt starke Probleme, als diese Pandemie losging und haben Stellen

00:57:38: abgebaut.

00:57:39: Und dann wurde ich irgendwann abgebaut, nachdem ich schon meinen YouTube-Kanal so ein bisschen

00:57:44: monetarisiert hatte in Erwartung dessen quasi und habe dann Vollzeit YouTube gemacht.

00:57:50: Und das hat erstaunlicherweise dadurch, dass ich damals schon ein bisschen Follower schafft

00:57:55: hatte, auf YouTube, hat es dann gereicht, um davon zu leben.

00:57:58: Und das mache ich jetzt halt.

00:58:00: Und ja, also es wächst immer so leicht an, stetig, langsam, stetig.

00:58:05: Und das ist irgendwie cool.

00:58:09: Das ist total cool.

00:58:10: Ich möchte jetzt, also noch kurz darauf hinweisen, das letzte Video, was ich von dir gesehen

00:58:15: habe, hat den Titel "Repairing ZX-Kim 8-1 C64".

00:58:21: Und ich fand das total berührend.

00:58:24: Du reparierst in dem Video einen C64 von jemandem, der verstorben ist.

00:58:28: Genau.

00:58:29: Den man nicht wieder zurückholen kann, aber du kannst wenigstens seine Hardware zurückholen.

00:58:33: Den hast du von ihm bekommen, den C64, der lief mich.

00:58:35: Genau.

00:58:36: Und du reparierst ihn.

00:58:38: Das fand ich total schön.

00:58:39: Und soweit ich die Kommentare darunter gelesen habe, fanden es die Leute genauso aus den

00:58:42: gleichen Gründen, wie ich auch sehr schön.

00:58:44: Also einerseits natürlich interessant zu sehen, wie macht man sowas.

00:58:48: Andererseits dann die Geschichte, die du dahinter erzählt hast von den Menschen, dem dieser

00:58:53: Rechner eigentlich gehörte.

00:58:54: Und dann, muss ich sagen, finde ich spannend an dieser Art von Video so ein bisschen die

00:58:58: Detektivarbeit.

00:58:59: Ich folge nicht nur dir, sondern auch noch anderen YouTube-Menschen, die sowas machen.

00:59:05: Und ich stelle fest, ich habe meistens keine Ahnung davon, was ihr da genau macht.

00:59:09: Und ich habe auch nicht vor, das in irgendeiner Weise nachzumachen.

00:59:14: Man könnte jetzt argumentieren, zumindest weiß ich dann so oberflächlich, was bestimmte

00:59:19: Sachen sind.

00:59:20: Hab das dann schon mal gehört.

00:59:21: Insofern könnte man es als bildungsmäßig bezeichnen.

00:59:23: Aber der Unterhaltungsaspekt kommt für mich daher, dass ich mit euch mitfiebere, was

00:59:28: könnte es denn sein?

00:59:29: Ne?

00:59:30: Ich überlege so als Mittelektiv.

00:59:31: Man sitzt so ein bisschen davor und guckt euch zu auch gerne beim Scheitern, richtig?

00:59:36: Ja, das ist so ein bisschen die Intention.

00:59:39: Also ich habe auch nie irgendwie geskriptete Videos.

00:59:41: Es geht halt auch gar nicht bei so Reparaturen, weil immer irgendwas Überraschendes eigentlich

00:59:46: den Fehler auslöst, den ich da versuche zu reparieren.

00:59:48: Ich filme einfach mit, was ich mache und versuche dann zu kommunizieren, was in meinem Kopf

00:59:53: vorgeht, was der Fehler sein könnte.

00:59:55: Und ich scheitere auch oft tatsächlich und mache dann trotzdem ein Video daraus, weil

01:00:01: ich das auch einen interessanten Weg finde.

01:00:03: Was auch ein total interessanter Aspekt ist, ist, dass Leute dann oft in den Kommentaren

01:00:07: mir Tipps geben, was ich noch alles angucken kann, was der Fehler sein könnte.

01:00:11: Dann schaffe ich meistens irgendwann mithilfe der Community tatsächlich einen Fehler zu

01:00:16: finden und das dann auch wieder zu einem Video zu machen.

01:00:18: Ist sehr häufig vorgekommen.

01:00:20: Ich habe halt wie gesagt, ich bin autodidakt in Elektronik und viele Leute, die zuschauen,

01:00:25: haben mehr Ahnung als ich und wissen dann eher, was da noch Fehler sein könnten.

01:00:30: Das ist super interessant finde ich, super spannend, dass diese Retroszene ist für mich

01:00:35: so das Ding.

01:00:36: Ich habe auch dieses Video über ZX-CIM 81, das war halt echt ein Mensch, den ganz viele

01:00:41: Leute in der Szene kannten, der mit allen wirklichen Leuten Kontakt hatte und Geräte

01:00:45: hinunter geschickt hat und mir eben auch.

01:00:47: Und so ist diese Szene, es ist halt unfassbar hilfsbereit und freundlich zueinander zu

01:00:55: sehr großen Teilen.

01:00:56: Es gibt auch immer ein paar schwarze Schafe.

01:00:57: Aber genau, deswegen habe ich das dann weiter gemacht und nicht mehr Haifigeräte repariert,

01:01:02: sondern halt Computer, weil diese Szene einfach unfassbar nett ist.

01:01:05: Bevor wir zu den Pros und Cons der Karriere als YouTuber kommen, übrigens glaube ich,

01:01:12: bei jungen Leuten ist das glaube ich der Wunsch, obwohl inzwischen wahrscheinlich Tiktokerin

01:01:18: oder Tiktoker, aber egal, bevor wir dazu kommen, noch eine Sache, weil ich vorhin gesagt habe,

01:01:25: ja okay, irgendwann dachte ich auch immer, ist der Retro Drop so ein bisschen gelutscht,

01:01:29: wie man unschwer erkennen kann an mir selbst, ist er offenbar nicht gelutscht, aber ich

01:01:32: finde, diese Sache sich nicht damit zu beschäftigen, ich stelle jetzt noch irgendein obskureres

01:01:40: Gerät vor, das meine ich mit ausgelutscht.

01:01:43: Irgendwann hat man alle Videos zum oder alle Aspekte oder die meisten Aspekte des TI84,

01:01:49: 4A, also 990, neuer Interesse.

01:01:53: 990, schrägschir 4A, durch und neue Videos oder Leute, die dann daran rankommen können,

01:02:00: auch kaum noch neue Aspekte dazu irgendwie beitragen außer größeren Videos.

01:02:04: Was aber du machst und was auch einige andere machen, denen ich jetzt auf YouTube so folge,

01:02:08: ist eben das Thema aus einer heutigen Sicht sozusagen zu beleuchten und wirklich neue

01:02:16: Aspekte, weil die wenigsten Leute wissen, was da drin vorgeht in so einer Kiste und können

01:02:20: nachvollziehen, was da für Dinge sind und dann lernt man doch noch mal was Neues, ne?

01:02:24: Also wenn man halt die Chips dann sieht und sagt, okay, also diese hier, der macht das

01:02:27: und das und der, ich meine gut zitzt, das werden die meisten wissen, aber wie die zusammenhängen

01:02:33: und daraus was zu lernen, das finde ich einen tollen Ansatz.

01:02:36: Also der finde ich diesem Retro-Thema nochmal einen anderen Geschmack gibt.

01:02:39: Wir überziehen hier kräftig, aber ich möchte trotzdem noch nicht Schluss machen.

01:02:43: Wenn wir zu YouTube zurückkommen und zu den Inspirationen, die man so hat, ich habe gehört

01:02:49: aus berufenden Munde und ich glaube du hast es mir auch sogar gesagt, es gibt bei den Retro-Tubers

01:02:54: einen geheimen Kontaktkanal, so eine Art rotes Telefon, wo sich die Leute, die sich mit

01:03:01: Retro-YouTube beschäftigen untereinander tatsächlich abstimmen.

01:03:05: Was hat das damit aussehen?

01:03:07: Das ist, ich glaube, größtenteils von so einer Gruppe von britischen YouTubern ausgegangen,

01:03:14: die halt sich gegenseitig helfen wollten, ist glaube ich der ursprüngliche Sinn der

01:03:18: ganzen Sache gewesen.

01:03:19: Und mittlerweile ist das halt ein geheimes Kabal, sagen wir dazu.

01:03:25: Wir sind halt alle irgendwie vernetzt und sprechen uns so ein bisschen ab.

01:03:28: Also ich bin da nicht so oft aktiv, aber habe auch schon Hilfestellung, wenn es darum geht,

01:03:34: was für ein Mikrofon die Leute kaufen sollen oder so.

01:03:36: Also es ist halt eine sehr hilfsbereite Community in der Community, wieder so eine Sub-Community

01:03:42: von YouTube Leuten, die halt darauf spezialisiert sind.

01:03:45: Und da sind halt ziemlich viele Leute gut vernetzt.

01:03:47: Und wir machen zusammen auch manchmal so Aktionen.

01:03:49: Es gab irgendwie den DOS Samer, heißt das, wo sich alle YouTuber dann mit DOS Computern

01:03:57: beschäftigt haben im weitesten Sinne.

01:03:58: Ich habe dann ein Amiga-Video gemacht mit der Amiga-MS-DOS-Karte, die es damals gab, um

01:04:04: das zu verhindern, mich mit PCs beschäftigen zu müssen.

01:04:07: Das ist nicht so ganz mein Thema.

01:04:08: Ich mag die nicht so gerne.

01:04:09: Aber genau, wir sind alle vernetzt.

01:04:12: Wir sind alle vernetzt und so gut wie alle, die auch sehr sehr kleinere Kanäle sind,

01:04:18: da drin, denen wir dann auch helfen.

01:04:20: Das hat mich nämlich erstaunt.

01:04:22: Weil gehört habe ich davon zum ersten Mal, als ich Clint von Lazy GameReveesh oder LGR

01:04:27: wie es heute heisst, und jemand einen britischer YouTuber namens Control-Alled-Rease, da wo

01:04:33: unterhalten haben.

01:04:34: Und das kam so nebenbei und ich dachte, was?

01:04:38: Ja, mit den beiden hatte ich auch schon zu tun gehabt.

01:04:41: Auf jeden Fall beides auch.

01:04:42: Und wo wir schon beim Name-Dropping sind.

01:04:44: Das habe ich hier nämlich noch auf der Frageliste an dich.

01:04:48: Lieblingskanäle.

01:04:49: Also ich meine, das ist natürlich nicht erschöpfend.

01:04:51: Aber zumindest so ein paar Sachen, die dir spontan einfallen, können auch Unbekannterer

01:04:56: sein.

01:04:57: Also ich versuche mal gerade so ein bisschen Unbekannterer zu sagen.

01:04:59: Also Rease hat einen sehr guten Kanal, Control-Alled-Rease.

01:05:02: Der macht extrem gute Arbeit, das ist ein extrem netter Mensch.

01:05:05: LGR kennen eh alle.

01:05:07: Ein Kanal, den ich sehr mag, ist GadgetUK164.

01:05:11: Das war auch so ein bisschen, der war, bevor alle anderen da waren, glaube ich, schon da

01:05:15: und hat gebastelt tatsächlich an den alten Kisten.

01:05:18: Der hat mich so ein bisschen beeinflusst am Anfang und war auch sehr, sehr hilfsbereit.

01:05:22: Der Mensch Chris heißt der.

01:05:23: Ja, das ist ein Kanal, den ich sehr mag.

01:05:27: Miss Matt Lemon.

01:05:28: Um mal eine weibliche YouTuberin, die sich mit dem Themenbereich beschäftigt, zu nennen,

01:05:34: auch eine sehr nette Person.

01:05:35: Die hat auch einen extrem interessanten Kanal, finde ich, und eine ganz eigene Art daran

01:05:39: zu gehen.

01:05:40: Die macht auch Musik auf dem Amiga.

01:05:41: Sehr schön.

01:05:42: Ja, und dann ist es so viele.

01:05:47: Ich habe so eine schöne Liste hier vor mir, ich kann die gar nicht alle sagen, aber die

01:05:52: finden auch alle hier.

01:05:53: Adrian Black, das ist halt so das, was für mich so ein bisschen dieses Ding ist, weil

01:05:57: der hat, wie du, auch erst relativ spät angefangen, das Vollzeit zu betreiben.

01:06:02: Er hat schon sehr lange Videos gemacht, und die Leute mochten ihn auch sehr gerne und

01:06:05: irgendwann hat er beschlossen, okay, das ist es jetzt, und sitzt da in seinem Keller

01:06:08: und macht auch wie du, repariert er und ist auch sehr Federkulturaffin, was ich ja immer

01:06:13: sehr, sehr sympathisch finde.

01:06:16: Das letzte Video, was ich von ihm gesehen habe gestern Abend oder so, das fängt damit

01:06:19: an, dass er sagt, ja, ich habe hier einen Computer, den wollte ich reparieren, dann

01:06:22: macht er den auf und geht an und er meinte, okay, das Video ist zu Ende.

01:06:25: Und so war es natürlich dann am Ende nicht.

01:06:28: Also, es ist halt auch, Dinge gehen schief, Dinge laufen nicht so, wie sie sollten und

01:06:33: das ist Teil des Ganzen.

01:06:35: Und jetzt, ah ja genau, darauf folge ich nochmal hinzu, nämlich Community, weil du meinst,

01:06:39: die Leute sind halt super nett, aber es ist ja so, wenn man viele, als YouTube Creator,

01:06:45: wie das ja heutzutage dann heißt, ist man dem ja ausgesetzt, dass sich die Leute, ja,

01:06:52: dass die Leute Reaktionen auf einen haben.

01:06:55: Jetzt ist es einfach so, es gibt Leute, die haben eine Person, die spielen jemanden vor

01:07:00: der Kamera oder eine Persönlichkeit und koppeln das von sich selber ab, das tust du nicht.

01:07:06: Du bist der gleiche Jan Beta vor der Kamera, der du auch privat bist, richtig?

01:07:11: Ja, also ich versuch, man hat immer so ein gewisses Level von, ich rede ja auch Englisch

01:07:16: in den Videos, was auch schon so ein Abstraktionslevel ist irgendwie, aber ansonsten bin ich selbst

01:07:21: einfach und zeig auch, wie ich bin.

01:07:23: Genau, was einen natürlich angreifbar macht.

01:07:26: Jede Person, die sich rauswagt und irgendwie Dinge macht, die der Öffentlichkeit übergibt

01:07:32: oder so, macht sich angreifbar und weiß das in dem Moment auch.

01:07:36: Hast du so eine Sache, wo du sagst, du bist noch aufgeregt, wenn du auf den veröffentlichen

01:07:39: oder Planen veröffentlichen Knopf drückst, denkst du noch darüber nach, okay, könnte

01:07:43: das jetzt ein Shitstorm geben oder sind das alles Sachen, wo du sagst, die sind eh nicht

01:07:47: so und das ist alles okay?

01:07:48: Ich lese die Kommentare nicht oder wie geht man damit um?

01:07:50: Ja, das ist manchmal schwierig.

01:07:52: Man sagt ja, wenn man das ein negativer Kommentar wiegt, schwerer als 1000 positive oder so

01:07:57: und das kann ich tatsächlich, das ist tatsächlich so.

01:07:59: Also wir gehen auch Kommentare zu Herzen.

01:08:03: Es gibt so Kommentare, die mir inzwischen nicht mehr zu Herzen gehen, die einfach nur pöbeln

01:08:06: und so toll Kommentare gibt es halt auch ab und zu.

01:08:09: Erstaunlicherweise sehr, sehr wenig.

01:08:11: Und das ist aber schwierig, wenn die dich persönlich angreifen oder sagen, du hast überhaupt keine

01:08:16: Ahnung, was auch stimmt, würde ich auch unterschreiben.

01:08:18: Tatsächlich, das macht es mich auch ein bisschen weniger angreifbar.

01:08:22: Ich behaupte halt auch nicht, dass ich Ahnung von irgendwas habe und ja, wenn ich dann

01:08:26: scheitere, kriege ich oft dann irgendwie so Blödsinn, was du da gemacht hast.

01:08:30: Hast du überhaupt mal Elektronik gelernt oder so?

01:08:33: Sag ich halt, nö, habe ich nicht.

01:08:34: Sag ich aber auch nicht, dass ich das ehemals habe.

01:08:37: So, ich bin halt ein Hobby-Bastler.

01:08:40: Im Endeffekt immer noch, auch wenn das jetzt mein Job geworden ist durch Zufall quasi.

01:08:45: Ja, ich habe so ein bisschen, mittlerweile bin ich auf so einem Level, wo ich absichtlich

01:08:53: Anstößige in Anführungsstrichen Dinge mache.

01:08:55: Ich habe immer jetzt in Videos, nachdem ich ganz viele Kommentare, weil ich einmal ein

01:08:58: T-Shirt mit einem Regenbogen-Kommodorenlogo getragen habe, habe ich aus der Erechnen-Ecke

01:09:04: ziemlich viele Kommentare bekommen, dass das doch schlimm ist und so.

01:09:07: Und jetzt habe ich immer auf meinem Monitor, in jedem Video eigentlich sichtbar, einen kleinen

01:09:12: Sticker mit einem Herz, mit der LGBTQI-Flugge, mit der Regenbogen-Flugge.

01:09:18: Und kriege ich da, habe ich ja tatsächlich zum letzten Video auch schon wieder einen

01:09:20: Kommentar darüber gekriegt, aber das mache ich halt absichtlich, um zu filtern, dass

01:09:23: die Leute, die das nicht gut heißen, bei mir nichts zu tun haben.

01:09:26: Ich wollte gerade sagen, wenn du die weg hast, dann hast du ja schon mal erstmal viel

01:09:30: geschafft und aber, wenn du es jetzt nicht ganz dazu passst, was bedeutet der Pok, der

01:09:34: an deinem Monitor klebt?

01:09:35: Oh, das ist...

01:09:36: Ich habe ihn nicht eingegeben gestern.

01:09:37: Das ist tatsächlich der Pok, der auf dem C64 die Hintergrundfarbe auf schwarz setzt.

01:09:42: Deswegen auch ein schwarzer Aufkleber.

01:09:44: Und...

01:09:45: Alles klar.

01:09:46: Okay.

01:09:47: Davon habe ich mal ein paar gemacht und lassen.

01:09:48: Und also, das heißt, du bist als YouTube, also ich meine, wir haben uns vorher, als wir

01:09:57: vorgesprächen, unsere Haltung, wir haben beide festgestellt, dass wir eigentlich das Wort

01:10:00: Content Creator jetzt nicht besonders schön finden.

01:10:02: Wobei es aber eben, weil man ja so viel macht, wenn man, wenn man Dinge kreiert da oder irgendwie

01:10:08: macht oder so, umschreibt es das ja doch schon ganz okay.

01:10:14: Es gibt ja so einen, so einen, ich glaube, die meisten Leute, die YouTube Videos gucken

01:10:18: derzeit und Videos gucken, die von einzelnen Creators sind, haben das mitbekommen, dass

01:10:25: die Leute mehr und mehr auch offen damit umgehen, welchen Druck sie sozusagen verspüren,

01:10:31: die nächste Idee, das nächste Video auch zu machen.

01:10:34: Den Druck machen, die sich natürlich selber im Normalfall, weil immer ein Zwingt einer

01:10:38: Leute, der im Gegensatz zu mir dazu gezwungen wird, jede Woche einen Podcast zu schreiben.

01:10:45: Scherzbar sein.

01:10:46: Nein, aber es ist so, dadurch, dass du ganz allein bist, ich habe auch mein Umfeld, ich

01:10:51: habe meine Redaktion, ich habe alles Mögliche.

01:10:52: Ich bin nicht alleine als die Person, die ich bin, selbst bei Kommentaren, wir haben

01:10:57: eine Community Team und alles.

01:10:59: Also, um das in Relation zu setzen, ich kenne diese Sachen, die du gesagt hast, auch sehr,

01:11:03: sehr gut.

01:11:04: Aber ich habe immer das Gefühl, bei mir gibt es immer noch ein Sicherheitsnetz.

01:11:07: Das gibt es bei dir nicht.

01:11:08: Wir sind ganz alleine.

01:11:09: Wenn das Video nicht kommt, weil du Schnupfen hattest, dann kommt das Video nicht.

01:11:12: Auch damit muss man irgendwie umgehen.

01:11:14: Du willst eigentlich ja und YouTube möchte gerne, aber dass du regelmäßig veröffentlicht.

01:11:18: Wie gehst du damit um?

01:11:19: Ja, das ist halt was, womit ich immer noch, da hadere ich immer noch so ein bisschen

01:11:23: mit mir selbst, weil ich mir auch oft, auch wenn das in einem Video ist, nicht so rauskommt,

01:11:28: bin ich doch relativ perfektionistisch, was das angeht, was da rauskommt und brauche relativ

01:11:33: lange, um das zu produzieren oft.

01:11:36: Also, grad Schnitt und so ist so ein Ding, wo ich immer noch arg viel Zeit rein stecke,

01:11:43: die ich vielleicht gar nicht mitmüsste.

01:11:45: Aber genau, dieser Druck, der wird halt von YouTube richtig doll aufgebaut.

01:11:51: Auch die haben dann irgendwie so Pop-up Fenster und so.

01:11:53: Du hast so und so diese Erfolgsgeschichten.

01:11:55: Die Gamification ist halt ein sehr starker Faktor.

01:11:59: Sobald du irgendwie auf diese Analyse-Daten seiten gehst, sagt es dir dann so, du hast

01:12:04: jetzt zwei Wochen kein Video gemacht, die Zahlen gehen halt alle schräg nach unten.

01:12:08: Und das ist halt auch so ein bisschen Druck, den ich versuche, für mich selbst rauszunehmen.

01:12:13: YouTube will eigentlich, dass du mindestens alle jede Woche ein Video raushaust.

01:12:17: Und ich schaff das oft einfach nicht, weil mein persönliches Umfeld irgendwie mit Kind

01:12:21: und teilweise dann auch irgendwelche Sachen, die passieren, die mich daran hindern, mich

01:12:26: hinzusetzen, in Ruhe ein Video zu machen.

01:12:28: Lass ich jetzt mittlerweile auch einfach geschehen und mach dann so alle zehn Tagen

01:12:34: ein Video, was halt hoffentlich genug ist.

01:12:38: Also ich fühle mich mehr verantwortlich jetzt gegenüber den Leuten, die mich abonniert haben

01:12:42: und mir Geld spenden freiwillig als YouTube zum Glück.

01:12:46: Also den Schritt habe ich zumindest gemacht.

01:12:48: Also diese YouTube-Gamification gucke ich mir, das mache ich nicht mehr mit.

01:12:50: Ich mache auch nicht irgendwie so Clickbait-Thumbnails und was so üblich ist.

01:12:55: Obwohl das sehr, sehr gut funktioniert.

01:12:56: Leider habe ich auch schon ausprobiert ein bisschen.

01:12:58: Aber da will ich nicht mitspielen irgendwie.

01:13:01: Ich glaube, das ist auch nicht meine Zielgruppe im Grunde, die Leute, die auf Clickbait abfahren.

01:13:08: Obwohl ich auch, ich fahre auch auf Clickbait manchmal ab.

01:13:11: Ich wollte gerade sagen, ich kann mich selber davon freistreichen.

01:13:13: Ich kann nur sagen, dass ich mir inzwischen ein Ad-On für Chrome installiert habe.

01:13:18: Also ich muss dazu sagen, ich bin YouTube-Premium-Kunde.

01:13:22: Also mich stört so Werbung.

01:13:24: Also das habe ich alles nicht.

01:13:25: Wenn die Leute sich sponsoren lassen, sollen sie halt das auch ok.

01:13:28: Aber ich habe mir einen Ad-On installiert, dass die Thumbnails austauscht.

01:13:32: Das ist eine schlaue Sache.

01:13:34: Das macht das Leben so viel besser.

01:13:37: Also weil ich lese dann einfach, YouTube ist tatsächlich eines der Medien, die ich abseits

01:13:43: vom Lesen jetzt am meisten kenne.

01:13:45: Ich habe kein Netflix-Abo oder irgendwas.

01:13:47: Hab ich alles nicht.

01:13:48: Ich habe tatsächlich nur YouTube und irgendwie meine Frau Spotify für uns beide.

01:13:52: Aber das macht mein Leben so viel besser, wenn diese schreienden Thumbnails da nicht

01:14:00: sind.

01:14:01: Und es ist richtig.

01:14:02: Die meisten Leute machen es auch seriöse Kanäle machen es, weil es halt funktioniert.

01:14:04: Also es scheint ja, würden sie Leute es nicht machen.

01:14:07: So ein Wettrüsten findet da statt irgendwie.

01:14:09: Wäre das auffälligste Bild.

01:14:11: Das ist irgendwie total gegen den Strich.

01:14:14: Das ist halt auch nicht das, was YouTube ist.

01:14:16: Gerade in dem Bereich bei diesen Reparaturvideos ist es halt, was du Zeit für brauchst und

01:14:20: wo du eigentlich über was Ernsthaftes redest.

01:14:24: Und so.

01:14:25: Da passt es irgendwie überhaupt nicht.

01:14:26: Das stößt mir irgendwie immer sauer auf.

01:14:27: Das Leute das machen auch in der Retro-Community machen das halt Leute so.

01:14:31: Ja und wie gesagt, ich würde es jetzt auch niemanden persönlich vorwerfen und letztendlich

01:14:35: interessiert es mich ja auch nicht mehr, weil ich dieses A-Don habe, was die austauscht.

01:14:38: Genadenlos gegen irgendwelche Screenshots aus dem Video und die lesen halt die Beschreibung

01:14:40: und den Titel, wie man das früher in der Zeit auch gemacht hat.

01:14:43: Aber weil du es gerade sagst, du musst dich aber ja trotzdem irgendwie auch vermarkten.

01:14:48: Ja.

01:14:49: Du bist ...

01:14:50: Das ist ja was, was mir zum Beispiel komplett egal sein kann.

01:14:53: Ich bin auf der Geldausgebenseite, nicht auf der Geldeinnehmenseite.

01:14:55: Ich habe Zugang zu unserem YouTube-Kanal und ich glaube, ich habe noch nie in diese

01:14:58: Analytics reingeguckt.

01:14:59: Das ist noch nie.

01:15:00: Sehr vorderjhaft.

01:15:01: Das ist so.

01:15:02: Weißt du?

01:15:03: Das ist ordentlich.

01:15:04: Und ich muss mich halt mit diesen ganzen Sachen ... also ich meine, das geht natürlich

01:15:08: nicht für immer, auch Golemde ist ein kommerzielles Unternehmen.

01:15:12: Also irgendwo muss da irgendwas passieren, aber ich habe damit nichts zu tun.

01:15:15: Also, wir sind redaktionell, sind wir sehr stark getrennt von dem.

01:15:18: Du musst dich aber selber vermarkten.

01:15:20: Genau.

01:15:21: Das ist ja auch nichts, was du vorher gemacht hast in deinem Leben, oder?

01:15:23: Nicht wirklich, nee.

01:15:24: Ich habe so ein Bands gespielt und so Social Media war mir nicht ganz fremd und das ist

01:15:29: auch so das, was ich benutze.

01:15:31: Dummerweise sind ja jetzt so Sachen bei Twitter passiert, heißt ja jetzt nicht mehr Twitter,

01:15:35: die mich dazu gebracht haben tatsächlich von der Plattform.

01:15:37: Das war so meine Hauptkommunikation mit der Außenweltplattform neben YouTube.

01:15:42: Da bin ich dann tatsächlich weg, habe mein Account platt gemacht und bin zu Mesto dann

01:15:46: bewechselt.

01:15:47: Und ja, viele Leute mit mir mit auch zum Glück, aber ich habe jetzt nicht mal die Hälfte

01:15:54: von Followern beim Mestodon, die ich auf Twitter hatte.

01:15:57: Das war schon so ein Werkzeug, was mir jetzt ein bisschen, also Werkzeug in Anfrisch

01:16:01: steht.

01:16:02: Das ist jetzt wieder in diesem Content Creator Ding, wo ich schon wieder, da stellen sie

01:16:05: schon wieder in die Nackenhare auf.

01:16:06: Aber es ist halt so was, was du brauchst, um zu sagen, hier, ich arbeite in dem und auch

01:16:11: mit Leuten, diese Community war auch sehr verbunden auf Twitter.

01:16:16: Und es ist jetzt auch immer noch, ein paar Leute sind beim Mestodon, einige unglücklicherweise

01:16:19: immer noch nicht.

01:16:20: Aber ja, ich versuch das dann so auf solchen Ebenen zu machen.

01:16:24: Facebook habe ich auch eine Seite, wo ich dann immer ansage, was für neue Videos ich

01:16:27: habe.

01:16:28: Aber ja, ansonsten schränkt sich das immer weiter ein, dadurch dass die Unternehmen alle

01:16:34: Arschlöcher werden.

01:16:35: Überraschung.

01:16:36: Und da sind halt diese neuen, das ist ganz spannend, diese neue offene, selbst gehostete Social

01:16:48: Media Welt, die da gerade aufgeht.

01:16:50: Es ist glaube ich auch am Ende die bessere Zukunft.

01:16:53: Ich hoffe, dass es sich ein bisschen mehr durchsetzt als im Moment noch.

01:16:57: Ich muss mal kurz noch einen Schwenk machen und zwar zum Ende hin.

01:17:03: Wenn du jemandem was raten solltest, wenn er jetzt sagt, okay, ich möchte ins Hobby,

01:17:11: ich möchte in dieses Retro-Computing irgendwie reingibt, so Sachen wo du sagst, das ist

01:17:15: sinnvoll.

01:17:16: Also zum Beispiel ist ja so eine Grundsatzfreie, die man sich stellen könnte, soll ich mir

01:17:19: überhaupt alte Hardware anschaffen.

01:17:20: Ist das überhaupt sinnvoll?

01:17:21: Der Kram ist hirnlos überteuert in vielen Fällen.

01:17:24: Also in keiner Relation zu dem, was es irgendwie, was es kann sowieso nicht, aber ich meine

01:17:30: auch so, was es eigentlich wert ist.

01:17:32: Was ich meine, das ist ja so, ein C64 für 100 Euro ist komplett ausgedacht.

01:17:36: Das Ding gibt es mit ABER MILLIONENfach.

01:17:38: So weißt du, ich meine klar, dass seltene Dinge irgendwie teurer sind, aber die Preise

01:17:43: sind halt relativ hoch.

01:17:44: Was sind so Tipps, wenn man ins Hobby einsteigen will?

01:17:47: Also es kommt halt drauf an, was du möchtest.

01:17:51: Du kannst halt die alten Computer mittlerweile sehr, sehr gut emulieren auf deinem modernen

01:17:55: Computer, die du wahrscheinlich, wenn du diesen Podcast hörst, hast du wahrscheinlich einen

01:17:59: modernen Computer zu Hause, den halbwegs modernen und kannst darauf halt alle Systeme

01:18:02: du dir jemals haben wollen würdest in Emulation spielen, dir einen Adapter kaufen für einen

01:18:08: USB Joystick und dir einen originalen Joystick kaufen für 30 Euro oder so.

01:18:12: Und das dann spielen, wie du es früher gewohnt warst auf deiner modernen Hardware.

01:18:16: Ist aber nicht so mein Ansatz.

01:18:18: Mein Ansatz ist halt, ich möchte diese Kisten haben.

01:18:20: In Original möchte die Tastaturen, die Schrottigen von damals fühlen, möchte die Clicks hören,

01:18:26: möchte die Diskettenlaufwerke hören, möchte riechen, wie die riechen, wenn sie warm werden.

01:18:30: Das ist halt alles sehr nostalgisch und sehr verblasen eigentlich.

01:18:34: Und ich interessiere mich halt sehr für die Elektronik.

01:18:36: Das ist für mich so das Hauptding.

01:18:38: Dann brauchst du halt einfach alte Hardware und dann musst du aber leider auch ein bisschen

01:18:42: einsteigen, meistens in die elektronische Seite und musst ein bisschen Löt-Affahrungen haben

01:18:49: und so oder jemanden kennen, der das kann, damit du die im Laufen halten kannst.

01:18:54: Und das ist dann so ein Rabbit Hole, wo du sehr tief hast du ja auch schon erzählt,

01:18:59: dass du dann Disketten gekauft hast und so.

01:19:02: Nicht nur das.

01:19:04: Und nicht nur das.

01:19:05: Genau.

01:19:06: Und es geht dann ganz schnell los.

01:19:07: So ging das bei mir halt auch los, dass ich dann erstmal in C64 hatte.

01:19:09: Und dann hatte ich ganz schnell, hat meine Schwester mir gesagt, sie hat noch die alten

01:19:12: Amigasachen auf dem Dachboden.

01:19:13: Und dann hatte ich meine ganzen alten Amigasachen auf einmal wieder.

01:19:16: Und dann ist die Sammlung mittlerweile auch schon wieder aus allen Neten geplatzt und

01:19:21: ich habe halt auch keinen Platz mehr eigentlich.

01:19:23: Aber jetzt habe ich trotzdem wieder für Videos dann auch wieder neue Geräte, neue Geschichten.

01:19:27: Das ist unser großer Vorteil, den wir beide haben.

01:19:30: Wir können immer rechtfertigen, dass wir Schrott anschaffen, weil das ist ja was, was

01:19:33: wir für die Arbeit brauchen.

01:19:34: Ich habe hinter mir steht eine Schrankwand voll Schrottkonsolen, über die ich mal irgendwann

01:19:38: was schreiben will.

01:19:39: Also ich habe festgestellt, dass mein neues Ding ist, keine Computer mehr, ich habe das

01:19:44: alles abgegeben oder so.

01:19:46: Aber Konsolen, die wirklich schlecht sind.

01:19:49: Wirklich schlechte Spielkonsolen Anfang der 80er.

01:19:53: Ja, da war es ein Europa-Zentrisch.

01:19:55: Sehr, sehr schlimm waren.

01:19:57: Ja, wo die Spiele, also im besten Fall haben sie leichte Anklänge an ein Arcade Original,

01:20:04: was man mal irgendwann kannte.

01:20:05: Schlimmstenfalls sind es aber selbst ausgedacht, die Spiele einfach null Spaß machen und ganz

01:20:08: frustbar aussehen und klingen.

01:20:10: Und das ist mein neues Ding.

01:20:11: Vorteil ist, kostet nichts.

01:20:13: Genau, also so richtig leichte Sachen kosten nichts.

01:20:17: So weiß ich, die Dinger kennt keiner und da niemand interessiert.

01:20:18: Exakt.

01:20:19: Ja, das könnte, genau, das ist schön.

01:20:21: Das könnte ein Tipp sein.

01:20:23: Dann gibt es Sachen, die du gerne noch hättest, das hast du am Anfang schon gesagt, ne?

01:20:28: Ein Amiga, ne Atari 3000.

01:20:30: Das gibt Amiga 3000, wär's?

01:20:33: Ja, vieles.

01:20:35: Es gibt diese, in Japan waren die relativ erfolgreich, diese 68.000 heißen die einfach.

01:20:40: Oder X68000, glaube ich.

01:20:42: Die sind auch spannend.

01:20:44: Ist auch eine ähnliche Architektur wie der Amiga.

01:20:47: Und sehr krasse Spielekonsolen quasi mit Computerfunktionen.

01:20:52: Die sind spannend.

01:20:55: Davon habe ich aber keinen.

01:20:56: Und ich habe auch eigentlich keinen Platz mehr.

01:20:58: Ich habe auch schon, zum Beispiel, ich habe zig Sachen über die ich noch keine Videos

01:21:01: gemacht habe.

01:21:02: Zum Beispiel habe ich einen TI-994A, den ich mir für einen entspannten Abend irgendwann

01:21:08: mal mit Joysticks und Peripherie und so.

01:21:11: Da mache ich irgendwann mal ein Video drüber und erzähle, dass das der erste Heimcomputer

01:21:15: war, den ich jemals angefasst habe.

01:21:17: Also nicht der, sondern einer von denen.

01:21:21: Aber ich habe halt genug Projekte, wo ich dran arbeiten muss.

01:21:25: Ich habe gar keinen Kopf dafür gerade, mich auf neue Sachen zu stürzen, glaube ich, und

01:21:30: auch gar keinen Platz.

01:21:31: Und ich muss jetzt tatsächlich gerade auch anfangen, Sachen wieder zu verschenken, zu

01:21:35: verkaufen, weil ich einfach meine Kapazität ist beschränkt.

01:21:39: Ich habe eine zweieinhalb Zimmerwohnung, die ich bewohne.

01:21:41: Und dieses ist das halbe Zimmer, in dem ich gerade sitze, in meinem Labor, in dem ich

01:21:45: auch versuche, alle Computer und Konsolen aufzubewahren, was schon lange nicht mehr funktioniert.

01:21:50: Also ich habe im Wohnzimmer, habe ich schon einen Haufen Kartons mit alten Konsolen drin.

01:21:55: Und das soll irgendwie aufhören.

01:21:56: Also was wir auf jeden Fall dem entnehmen können, ist, dass dir die Themen nicht ausgehen

01:22:02: werden.

01:22:03: Also wir können uns weiter darauf freuen, dass Videos kommen.

01:22:05: Und das ist eben auch das Schöne an dem, was du machst, dass du halt immer, du musst

01:22:09: nicht das neue große Ding finden, sondern du kannst dir einfach was aus dem Regal nehmen

01:22:12: und überlegen, okay, was mache ich damit.

01:22:14: Du könntest zum Beispiel auch als Thema, kannst du sagen, okay, das Kettenlesen geht nicht mehr.

01:22:19: Ich fange jetzt an, mich damit zu beschäftigen, wie ich so einen bescheiden Kopf justiere

01:22:21: von einem Diskettenlaufwerk.

01:22:22: Hab ich schon gemacht, tatsächlich.

01:22:23: Und wie spaßig ist es?

01:22:25: Ist gar nicht so schlimm, tatsächlich.

01:22:27: Also wenn man einen Oste-Diskot braucht, man natürlich.

01:22:30: Und dann musst du die richtigen Kontakte finden an dem Kopf und kannst einfach eine

01:22:37: Diskette, die von einer richtig justierten Maschine geschrieben wurde, also eine gekaufte

01:22:42: Diskette reinlegen.

01:22:43: Und dann gibt es Programme, die das auf so einen Zyklus stellen, der ewig schreibt und

01:22:48: liest oder nur liest.

01:22:50: Und dann kannst du halt einfach den höchsten Pegel finden auf dem Oste-Los-Korb.

01:22:53: In dem also für die Köpfe gibt es meistens eine Justierschraube oder du schraubst sie

01:22:59: los und justierst die paar Hand und schraubst sie dann wieder fest.

01:23:02: Es ist sehr langwierig, aber ich habe das tatsächlich schon halbwegs hingekriegt.

01:23:06: Bei einem Laufwerk, was danach nicht mehr richtig lief, aber ich habe die Justage hingekriegt.

01:23:10: Also ich habe fünf Stunden justiert und danach war das Laufwerk aus anderen Gründen kaputt.

01:23:17: Was uns wieder dazu zurückführt, dass du gesagt hast, dass eine der entscheidenden

01:23:23: Anschaffungen ist irgendwas, was diese alten Speichermedien obsolet macht.

01:23:27: Das gilt für alle.

01:23:28: Auf jeden Fall.

01:23:29: Und dann gibt es glücklicherweise auch für alles.

01:23:31: Und das ist das Schöne.

01:23:33: Das können wir vielleicht auch zusammenfassen.

01:23:35: Auf der Stelle ist es eine sehr gute Zeit für Retrobasteln.

01:23:37: Es gibt viele Möglichkeiten, irgendwas zu tun.

01:23:40: Es gibt eine große Community an Leuten, die sehr hilfreich ist.

01:23:43: Es gibt YouTube-Kanäle wie deinen, wo man sich Sachen einfach angucken kann.

01:23:47: Und damit, ja, würde ich sagen, also es ist eigentlich, na ja, gut, warten wir ab, was

01:23:52: in zehn Jahren ist, aber eigentlich die beste Zeit fürs Retro-Sammeln, fürs Retrobasteln.

01:23:57: Ja.

01:23:58: Vielen, vielen Dank, Jan-Beta, dass du mir Redo und Antwort gestanden hast so lange.

01:24:02: Und alles Gute, Teutäu, Teu für deinen Kanal.

01:24:04: Wir verlinken den natürlich.

01:24:06: Ich habe mir versucht, neben Beinotizen zu machen, was wir noch alles an links in die

01:24:09: Schodennotskacken.

01:24:10: Ja, dann vielen Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Kommentare (5)

André

Bin etwas irritiert: Ich möchte mich nicht als DER Amiga Insider verstehen - bei weiten nicht. Aber ihr wolltet doch eine Folge über die Historie des Commodore Amigas machen, oder!? Allerdings stolpert ihr beiden da im Podcast bei vielen einfachen und bekannten Aspekten doch schon sehr ins Blaue. Habt ihr euch denn nicht etwas vorbereitet? Krass, dass keiner von euch weiß, dass die HiToro Spielkonsole nie wirklich als reine Spielkonsole erdacht worden ist: Das sollte von Anfang an ein Computer werden und wurde den Investoren als Spielkonsole schmackhaft gemacht, weil die kurze Zeit zuvor ja noch angesagt waren. Mit dieser Info hätte man die Folge weitaus höher aufhängen können und mehr raus machen. Es ging ja schon in die richtige Richtung, da Commodore nie wusste, was sie da mit dem Amiga in der Hand hatten, Stichwort „professioneller Markt“. Hab dann für mich selbst eure Vermutungen ergänzt, aber bei den vielen Verlusten des roten Fadens, war es mir dann doch etwas zu langatmig geworden und abgeschaltet. Schade!

Jochen H. Schmidt

Der Amiga war eine 32 bit Architektur und keine 16 bit Architektur. Der verwendete Motorola 68K Prozessor bietet einen 32 bit Adressraum und 32 bit Register. Der m68K hatte intern noch einen 16 bit Datenbus, aber der Befehlssatz und Adressraum war bereits 32 bit. Die Nachfolger wie zB 68020, 68040 und 68060 die auch Verwendung beim Amiga fanden hatten dann auch einen internen 32 bit Datenbus.

George's Channel

Schöne Episode mit Jan Beta Jan Beta's content ist sehr inspirierend . Einmal hat er einen Atari ST "refurbished", was mich dazu gebracht hat meinen eigenen AtariST rauszuholen und wieder lauffähig zu machen. Dieser geheime Ort, wo sich die Retro-Content-Maker würde mich auch interessieren. Könnt ihr mehr dazu sagen? Viele Grüße George@(George's Channel)

Maik

Eigentlich interessant. Aber beim ersten ":innen" habe ich abgeschaltet.

Adjust-IT

Seltsam, dass Amiga mit einer männlichen Präposition verwendet wird. Ist (und war) es doch immer „DIE Amiga“ ;-)

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